DE548878C

DE548878C - Empfangsanordnung fuer Traegerstromtelegraphie mit polarisiertem, neutral eingestelltem Relais, bei der die ankommenden Wechselstromwellenzuege gleichgerichtet und der Relaiswicklung zugefuehrt werden

Info

Publication number: DE548878C
Application number: DEA57213D
Authority: DE
Inventors: Karl Wedler
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1929-03-22
Filing date: 1929-03-22
Publication date: 1932-04-20

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 20. APRIL 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 548878 KLASSE 21a¹ GRUPPE?

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*)

zugeführt werden

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. März 1929 ab

Bei den bekannten Schaltungen zum Empfang telegraphischer Zeichen in der Trägerstromtelegraphie treten Schwierigkeiten auf, die vor allem in den verwendeten Empfangsrelaisanordnungen liegen. Man hat bereits erkannt, daß ein sicherer Empfang der Zeichen nur dann gewährleistet ist, wenn die Wicklung des Empfangsrelais von einem Dauerstrom während der Zeitdauer eines

ίο jeden Zeichencharakters durchflossen wird. Hierbei sind neutral eingestellte polarisierte Relais zu verwenden, die den Betriebsverhältnissen am besten angepaßt werden können.
Um die Benutzung solcher Relais in Röhrenempfangsschaltungen zu ermöglichen, ist vorgeschlagen worden, parallel zu der Relaiswicklung und einer mit ihr in Serie liegenden, der Anodenspannung des Rohrs entgegenwirkenden Hilfsspannung einen regulierbaren Widerstand zu schalten. Dadurch wird bewirkt, daß der Ruhestrom der Hilfsbatterie in einem dem Zeichenstrom entgegengesetzten Sinne fließt und das Relais umlegt. Dabei ist jedoch zu beachten, daß der parallel zum Relais und der Hilfsbatterie liegende Widerstand einmal möglichst groß für den Zeichenstrom und anderseits wiederum möglichst klein für den Ruhestrom sein muß, weil auch die in Serie mit der Relaisspule geschaltete Hilfsspannung stets kleiner sein muß als die Anodenspannung. Die Verwendung eines solchen Parallelwiderstandes führt daher notwendigerweise zu ungünstig hohen Anodenspannungen, so daß sich diese Anordnung praktisch nicht durchgesetzt hat.

Die Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, daß der Parallelwiderstand in einer Röhrenempfangsschaltung mit neutral eingestelltem polarisiertem Relais fortfallen kann, wenn man zur Gleichrichtung des Wechselstromes Trockengleichrichter benutzt, weil derartige Gleichrichterzellen in entgegengesetzter Richtung des Arbeitsstromes für den Ruhestrom durchlässig sind.

Gemäß der Erfindung werden die ankommenden Wechselströme durch, einen oder mehrere Trockengleichrichter etwa in Graetzscher Schaltung gleichgerichtet, wobei in letzterer Schaltung beide Periodenhälften des Wechselstromes ausgenutzt werden. Der so erhaltene Gleichstrom wird der Relaiswicklung zugeführt. In Serie mit der Relaiswicklung liegt eine Hilfsbatterie, die so geschaltet ist, daß sie einen Ruhestrom, der in entgegengesetzter Richtung wie der gleichgerichtete Arbeitsstrom verläuft, über die Relaiswicklung und die Gleichrichterzellen hervorruft. Die Bemessung der Batteriespannung ge-

*,) Von dein P at ent sucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Karl Wedler in Berlin-Johannisthai.

schient in der Weise, daß der wirksame Arbeitsstrom gleich dem Ruhestrom ist. Zur genauen Einregulierung der Hilfsspannung ist es unter Umständen vorteilhaft, einen Spannungsteiler zu benutzen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung dargestellt. Die 'Wechselstromleistung wird hier beispielsweise einem Verstärker/? mit dem VorübertragerVÜ und

ίο dem Nachübertrager NO entnommen, wobei Vg, Vh und Va in üblicher Weise die Gitterheiz- und Anodenspannung des Rohrs bedeuten. Selbstverständlich kann· auch jede beliebige andere geeignete Wechselstromübertragungsanordnung benutzt werden. An die Ausgangsklemmen 1, 2 des Nachübertragers ist die Gleichrichteranordnung G angeschlossen, die hier aus vier Trockenplattengleichrichterelementen in Graetzscher Schaltung besteht. Die Ausgangsklemmen 3, 4 des Gleichrichters sind mit dem Relaiskreis verbunden. Dieser besteht aus der Relaiswicklung eines polarisierten und neutral !eingestellten Relais R und einer in Serie geschalteten Batteriei?, die den über die Gleichrichterzellen und die Relaiswicklung geschlossenen Ruhestrom liefert. Die Polfolge der Batterie ist dabei so bestimmt, daß der Batteriestrom durch den bei 3 und 4 ankommenden gleichgerichteten Arbeitsstrom aufgehoben wird. In dem Relaiskreis ist als Kontrollinstrument ein Milliamperemeter mit doppelseitigem Ausschlag eingeschaltet.

Claims

Patentansprüche:

1. Empfangsanordnung für Trägerstromtelegraphie mit polarisiertem, neutral eingestelltem Relais, bei der die ankommenden Wechselstromwellenzüge gleichgerichtet und der Relaiswicklung zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Gleichrichtung TrockenplattengleicnrichterzeUen (G) in geeigneter Kombination verwendet sind und daß im Ausgangskreis des Trockenplattengleichrichters eine Hilfsbatterie (B) in Serie mit der Relaiswicklung geschaltet ist.

2. Empfangsanordnung für Trägerstromtelegraphie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung der Hilfsspannung für den Relaisruhestrom durch einen Spannungsteiler erfolgt.

3. Empfangsanordnung für Trägerstromtelegraphie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kontrollinstrument im Relaisstromkreis ein Milliamperemeter mit doppelseitigem Ausschlag eingeschaltet ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen