DE548811C - Verfahren zur Abscheidung von Jungbuketten bei der Bierherstellung - Google Patents

Verfahren zur Abscheidung von Jungbuketten bei der Bierherstellung

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DE548811C DE1930548811D DE548811DD DE548811C DE 548811 C DE548811 C DE 548811C DE 1930548811 D DE1930548811 D DE 1930548811D DE 548811D D DE548811D D DE 548811DD DE 548811 C DE548811 C DE 548811C
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12FRECOVERY OF BY-PRODUCTS OF FERMENTED SOLUTIONS; DENATURED ALCOHOL; PREPARATION THEREOF
    • C12F3/00Recovery of by-products
    • C12F3/02Recovery of by-products of carbon dioxide

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Description

  • Verfahren zur Abscheidung von Jungbuketten bei der Bierherstellung Bei den bekannten Ausführungen des N athan-V erfahrens (vgl. z. B. Patent a17 503) erfolgt die Ausscheidung der Jungbukette durch einen Kohlensäurestrom, der durch die Flüssigkeit in dem Gärgefäß während längerer Zeit durchgeleitet wird und die Jungbukette so während ihrer Entstehung fortwährend abgeführt werden. Dieses Verfahren hat den Nachteil gezeigt, daß unter Umständen diese lange und kräftige Kohlensäurebehandlung auf die Hefe nachteilig einwirken kann, so daß z. B. zu viele tote Zellen entstehen. Nach dem neuen Verfahren wird dieser Nachteil vermieden und der gesamte Erfolg auf eine einfachere Weise in größerem Maße und rascher dadurch erreicht, daß die Ausscheidung der Jungbukette an eine spätere Stelle des Bierherstellungsverfahrens verlegt wird und daß hierbei der Grundgedanke des Durchblasens der Kohlensäure durch das Bier aufgegeben wird. An Stelle desselben tritt der Gedanke, die Entfernung der Jungbukette aus-dem endvergorenen Bier oder vor der Endvergärung durch Ausbreitung desselben in eine dünne Schicht zu bewirken. Voraussetzung ist .dabei, daß das Bier erheblich mit Kohlensäure gesättigt ist. Es hat sich nun gezeigt, daß dann, wenn man solches Bier in einer dünnen Schicht durch einen geeigneten Raum strömen läßt, die Kohlensäure sich aus dem Bier entbindet und dabei die Jungbukette in großer Vollständigkeit mitnimmt. Es handelt sich also bei der Erfindung um die Üb-ertragurig eines für viele andere Zwecke bekannten Verfahrens, Flüssigkeiten in düngen Schichten auszubreiten und dadurch Vergasungsvorgänge zu begünstigen auf die Entfernung von Jungbuketten aus Bier.
  • Bei der Anpassung dieses Verfahrens an die Bierherstellung und vorzugsweise die sterile Bierherstellung kommen verschiedene Punkte in Betracht.
  • Es ist vor allem wichtig, daß bei dieser Ausbreitung nicht mit dem Entweichen der Jungbukette auch noch ein Eindringen von Luft in das Bier sich verbindet. Dies kann, auch wenn die Ausscheidung in einem lufterfüllten Raume stattfindet, dadurch erzielt werden, .daß die Ausscheidung der Kohlensäure aus dem Bier keine vollständige ist, vielmehr ein solcher Kohlensäurerest in dein Bier verbleibt, welcher das Eindringen von Luft und die Lösung derselben in dem Bier verhindert. Auch hierbei ist es möglich, die Jungbukette nahezu auszuscheiden.
  • Ein zweiter wichtiger Gesichtspunkt ist die Schaumbildung, welche gerade bei einer dünnschichtigen Ausbreitung in sehr hohem Grade zu erwarten war. Es hat sich aber gezeigt, daß einmal die Schaumbildung durchaus nicht in dem zu erwartenden Umfang eintritt, jedenfalls deshalb, weil in der Dünnschicht sich nur Kohlensäurebläschen von allerkleinster Größe bilden. Je dünner die Schicht ist, um so geringer wird die Schaumbildung. Es hat sich aber ergeben, daß der Schaum auch leicht zerstört werden kann, im besonderen durch eine Abkühlung, vorzugsweise in Gestalt eines Kältestoßes. Die Entfernung des Jungbuketts kann zweiter begünstigt werden durch Erwärmung und durch Druckverminderung. Bekannt ist auch, daß die Reibung kohlensäurehaltiger Flüssigkeit an einer festen Unterlage die Ausscheidung der Kohlensäure begünstigt. Selbstverständlich ist, daß die so aus dem Bier ausgetretene Kohlensäure dann nachträglich wieder durch einen besonderen Sättigungsvorgang ersetzt werden muß. Von einer gewissen Wichtigkeit ist auch die Abführung der Jungbukette, für welche in der Regel besondere Einrichtungen getroffen werden müssen, da die Menge der sich ausscheidenden Kohlensäure meist nicht genügt, um die Jungbukette in genügend schneller Strömung aus dem Ausscheidungsraum abzuführen. Es wird allgemein so in dem Abscheidungsraum eine gewisse künstliche Gasströmung hergestellt werden müssen. Hierfür stehen sterile Luft und Kohlensäure zur Verfügung. Die Verwendung der letzteren hat noch den Vorteil, daß das Eindringen von Luft in das Bier von vornherein vermieden wird. Andererseits kommt aber auch eine einfache Absaugung des sich bildenden Gasgemisches in Betracht.
  • Es hat sich weiter herausgestellt, daß bei dem beschriebenen Verfahren Kohlensäure und Jungbukette aus der Flüssigkeit entweichen, aber nur Spuren von Alkohol. Der Alkohol verdampft bekanntlich bei höheren Temperaturen als die bei dem Verfahren angewandten, bei welchen sich Kohlensäure und Jungbukette verflüchtigen. Das ist besonders der Fall, wenn das Verfahren bei nicht höheren Temperaturen als etwa i6° C ausgeübt wird, hängt aber natürlich auch von den Druckverhältnissen ab.
  • In Fällen, in welchen ein alkoholfreies oder sehr alkoholschwaches Bier hergestellt werden soll, ist eines der bekannten Entalkoholisierungsverfahren am Schlüsse des ganzen Herstellungsverfahrens noch zuzuf üg en.
  • Verfahren zur Herstellung von Dünnschichten sind in verschiedenen Arten in verschiedenen Industrien bekannt. Für den Brauer liegt am nächsten, hierzu den gewöhnlichen Berieselungskühlapparat zu benutzen. Es ist jedoch ersichtlich, daß auch andere Apparate zur Erzielung von Dünnschichten, wie Tellerapparate für fraktionierte Destillation oder andere Apparate für Rektifikationszwecke, verwendbar sind. Es ist auch möglich, dünn fließende Schichten durch Apparate herzustellen, welche die Flüssigkeit auf die Wandung eines Gefäßes aufspritzen, an welcher die Flüssigkeit dann in .dünner Schicht herabrinnt. Weiter aber ist auch möglich, Dünnschichten herzustellen ohne feste Unterlage, indem man einen dünnen, frei fließenden Schleier oder Regen einer Flüssigkeit erzeugt.
  • Für die Wahl der Einrichtung ist außer den obenerwähnten Gesichtspunkten noch zu berücksichtigen, daß die Möglichkeit einer leichten Reinigung derselben durch Abbürsten praktisch sehr erwünscht ist, daß die Apparate sterilisiert werden können und daß selbstverständlich nicht durch die Schaumbildung Schwierigkeiten entstehen, wie sie in sehr engen Räumen auftreten könnten.
  • Bei der beispielsweisen Verwendung eines Rieselkühlers kann in folgender Weise verfahren werden: Das Bier läuft in bekannter Weise über den Rieselkühler in dünner Schicht herab, wobei der Kühler in einem Raum mit Einrichtungen zur Abführung der entstehend,°_n Gase vorgesehen ist. Im Gegensatz zu der üblichen Benutzung des Kühlers aber würde zweckmäßig mindestens der obere Teil desselben von einer Heizflüssigkeit durchflossen werden, um so die Gasabsc.heidung durch Erwärmung zu begünstigen. Da das Bier aber in jedem Falle, sei es, daß es noch einer Endgärung unterworfen wird oder in einen Aufbewahrungsbehälter abgelassen wird, wieder abgekühlt werden muß, kann diese Abkühlung auch in einem zusammenhängenden Vorgang mit der Erwärmung vorgenommen werden. Bei Benutzung eines Rieselkühlers gewöhnlicher Art hat sich gezeigt, daß bei Verwendung etwa der oberen zwei Drittel desselben zur Erwärmung des Bieres der untere Teil wieder mittels Durchflusses einer Kühlflüssigkeit zur Abkühlung benutzt werden kann. Das hat dann noch den Vorteil, daß die Schaumbildung sehr gemindert wird; aller sich bildender Schaum fließt an dem unteren Teil des Rieselkühlers zusammen, ist deshalb unschädlich in dem oberen Teil und wird in der Kälte des unteren Teiles niedergeschlagen. Dies kann unter Umständen noch dadurch begünstigt werden, daß an diesem unteren Teil von außen ein kalter Gasstrom auf die Schaumdecke geblasen wird, der den Schaum zerstört und dann weiter zur Abführung der gebildeten Gase dient. Versuche haben ergeben, d:aß auf diese Weise roo hl Bier in 2 Stunden von den Jungbuketten frei gemacht werden können bei einer Schichtdicke von etwa durchschnittlich r bis 2 mm.
  • Die Versuche haben weiter ergeben, daß es zweckmäßig ist, dem Bier 9o °/o seiner Kohlensäure zu entziehen, so daß nur etwa ro °/o seines durch die Gärung entstandenen Kohlensäuregases verbleibt. Eine zweckmäßige Ausführungsform des Verfahrens, bei welcher die bei dem Nathan-Verfahren vorhandenen Gärgefäße verwendet werden können, ist die folgende: In dem oberen Teil eines solchen Gefäßes «-erden zwei Teller übereinander angeordnet, welche an ihrem Umfang um die Dicke der zii bildenden Dünnschicht voneinander abstehen. Das mit Jungbuketten beladene Bier wird in der Mitte; der Teller in deren Zwischenraum eingeführt und fließt nun aus dem Spalt der beiden Teller in Gestalt einer Glocke aus. Dieser glockenförmige Strom trifft auf die Gefäßwandung und fließt nun an dieser herab und sammelt sich in dem unteren Konus des Gefäßes. Hier wird kalte Kohlensäure auf das Bier geblasen und so der Schaum zerstört.
  • Das übliche Zubehör des Gärgefäßes, wie seine Ummantelung und die verschiedenzn Rohrleitungen gestatten hierbei. die Temperaturen und Druckverhältnisse ohne weiteres zu regeln.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Entfernung von jungbuketten aus Bier oder werdendem Bier, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Kohlensäure gesättigte Flüssigkeit unter solchen Bedingungen des Druckes und der Temperatur in dünner Schicht ausgebreitet wird. daß Kohlensäure und jungbtikette aus ihr verdampfen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbreitung des Bieres vor der Endvergärung stattfindet.
  3. 3. `erfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidung der Jungbukette durch Erwärmung oder Druckverminderung oder Verwendung einer festen Unterlage für die Dünnschichten begünstigt wird. ,
  4. 4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Erwärmung des Bieres wieder eine Abkühlung erfolgt.
  5. 5. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlensäureentbindung aus dem Bier nicht vollständig erfolgt.
  6. 6. Ausführungsform des Verfahrens nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Niederschlagung des Schaumes durch Wiederabkühlung unmittelbar an dem für die Abscheidung der Jungbukette dienenden Apparat oder Gefäß erfolgt. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abführung der entstehenden Gase entweder durch Erzeugung eines weiteren Gasstromes in dem Entwicklungsgefäß oder durch Absaugung erfolgt. B. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein bekannter- Berieselungskühler zur Herstellung .der Dünnschicht verwendet wird. g. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den oberen Teil eines bekannten Gärgefäßes für die Ausführung des N athan-Verfahrens oben eine an sich bekannte Vorrichtung, wie z. B. ein Tellerpaar, eingebaut wird, durch welches das Bier in dünner Schicht nach der Gefäßwan.darig geführt wird und an ihr lierabrieselt. io. Einrichtung nach Anspruch g, dadurch gekennzeichnet, daß unten an dem Gefäß eine Kohlensäureleitung so angebracht ist, daß Kohlensäure auf das sich am Gefäßboden sammelnde Bier geleitet werden kann.
DE1930548811D 1930-12-03 1930-12-03 Verfahren zur Abscheidung von Jungbuketten bei der Bierherstellung Expired DE548811C (de)

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