DE400249C - Verfahren zum Entschwefeln von Frucht- und Beerensaeften und aehnlichen konservierten Fluessigkeiten - Google Patents

Verfahren zum Entschwefeln von Frucht- und Beerensaeften und aehnlichen konservierten Fluessigkeiten

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DE400249C
DE400249C DES62342D DES0062342D DE400249C DE 400249 C DE400249 C DE 400249C DE S62342 D DES62342 D DE S62342D DE S0062342 D DES0062342 D DE S0062342D DE 400249 C DE400249 C DE 400249C
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12GWINE; PREPARATION THEREOF; ALCOHOLIC BEVERAGES; PREPARATION OF ALCOHOLIC BEVERAGES NOT PROVIDED FOR IN SUBCLASSES C12C OR C12H
    • C12G1/00Preparation of wine or sparkling wine
    • C12G1/02Preparation of must from grapes; Must treatment and fermentation
    • C12G1/04Sulfiting the must; Desulfiting

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Description

  • Verfahren zum Entschwefeln von Frucht- und Beerensäften und ähnlichen konservierten Flüssigkeiten. In der letzten Zeit wurde bei der 'Konservierung von Frucht- und Beerenflüssigkeiten vielfach den schweflige Säure angewendet.
  • Im Zusammenhang damit enthalten die Gesetze verschiedener Länder bestimmte Grenznormen für den zulässigen Höchstgehalt der schwefligen Säure in Traubenwein und anderen Genußflüssigkeiten.
  • Um jedoch die Frucht- und Beerenflüssigkeiten vor der Weiterverarbeitung möglichst lange unverdorben aufzubewahren, müssen bedeutend höhere Zusätze von schwefliger Säure, als die erwähnten Grenznormen, angewandt werden. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Frucht- und Beerenflüssigkeiten vor der endgültigen Fertigstellung ass Handelsware von dem Cberschuß an schwefliger Säure vollkommen zu befreien, ohne der Flüssigkeit fremde Stoffe beizumengen oder sie geschmacklich zu schädigen.
  • Bisher gab es hierfür keine rationelle Methode.
  • Das allgemein übliche Entschwefeln durch Lüften der Flüssigkeit bei gewöhnlicher Temperatur führt zu keiner genügenden Ent: fernung der schwefligen Säure, da das-scheinbare Verschwinden der Säure hauptsächlich auf ihrer langsamen Oxydation zu Schwe;elsäure beruht.
  • Der von der französischen Gesellschaft Depaty konstruierte Apparat entschwefelt durch Lüften bei erhöhter Temperatur (6ö C) und macht die Entfernung der schwefligen Säure scheinbar aussichtsreicher, weil der partielle Druck der Säure bei dieser Temperatur zunimmt. Nun aber steigt bei erhöhter Temperatur die Geschwindigkeit der. Oxydation zu Schwefelsäure in viel höherem Maße als der Dampfdruck, und nach den Versuchen des Erfinders entfernt sich auch hier nur ein kleiner Teil der schwefligen Säure aus der Flüssigkeit (3o bis ¢o Prozent nach Durchblasen von Luft während il/. Stunden), die Hauptmenge der Säure bleibt aber als Schwefelsäure in der Flüssigkeit. Außerdem besitzt dieses Verfahren noch den wesentlichen Nachteil, daß bei erhöhter Temperatur infolge der Einwirkung des Luftsauerstoffes nicht nur eine Oxydation der schwefligen Säure, sondern auch eine solche von Bestandteilen der Flüssigkeit selbst, vor allem der zartesten Stoffe, welche ihr natürliches spezifiisches Aroma bedingen, stattfindet.
  • Das weiter unten beschriebene Verfahren, welches den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet, beseitigt alle erwähnten Nachteile und gibt die Möglichkeit, ohne Schaden auch aus den empfindlichsten und am leichtesten oxydierbaren Flüssigkeiten unbegrenzte Mengen schwefliger Säure zu entfernen.
  • Dies wird dadurch erreicht, daß die Entfernung der schwefligen Säure durch Mitreißen mit einem oxydationsindifferenten Gas, z. B. Stickstoff oder Kohlensäureanhydrid, ausgeführt wird. Die Kohlensäure hat vor dem Stickstoff den Vorzug, daß sie verhältnismäßig stark löslich ist und in Lösungen eine, wenn auch sehr schwache, Säure darstellt und. infolgedessen den partiellen Druck des Schwefligsäuredampfes erhöht.
  • Da das Entfernen der schwefligen Säure ein ziemlich lang dauerndes Durchblasen des Gases erfordert, so wäre eine solche Arbeitsmethode, auch beim Arbeiten in geschlossenen Gefäßen, wegen des hohen Gasverbrauches unwirtschaftlich. Deshalb sieht das vorliegende Verfahren einen Kreislauf des Gases vor, das, nachdem es sich beim Durchgang durch die zu entschwefelnde Flüssigkeit mit den Dämpfen der schwefligen Säure beladen hat, weiter durch eine Schicht von Substanzen geleitet wird, welche die schweflige Säure zurückhalten. Das von schwefliger Säure befreite Gas wird wieder durch die zu desulfitierende Flüssigkeit geleitet, womit der Kreislauf von neuem beginnt. Auf solche Weise wird nur so viel Gas angewandt, als notwendig ist, um die Luft aus der Apparatur zu verdrängen, und außerdein werden nur noch die Substanzen, die die schweflige Säure absorbieren, verbraucht.
  • Je nach der Natur des gebrauchten Gases werden zur Absorption der schwefligen Säure verschiedene Substanzen verwandt. Bei Kohlensäuranhydrid die Lösungen von schnell reagierenden Oxydationsmitteln, z. B. Chlorsäure und ihre Salze, Kaliumpermanganat oder Chromsäure, beim Gebrauch von Stickstoff eine konzentrierte Alkalilösung oder Kalkwasser. Außerdem ist die Anwendung verschiedener fester Absorptionsmittel, wie z. B. von aktivierter Holzkohle, möglich.
  • Die technischen Einzelheiten der Durchführung dieser Methode können verschieden sein. Jedoch ist es stets erforderlich, daß eine möglichst große Berührungsfläche des zirkulierenden Gases mit der zu bearbeitenden Flüssigkeit und eine möglichst vollständige Befreiung des Gases von der mitgerissenen schwefligen Säure durch die absorbierenden Substanzen erreicht wird. und daß jede Verunreinigung der zu bearbeitenden, Flüssigkeit durch die Absorptionssubstanzen peinlich vermieden wird.
  • Beim Aufrechterhalten einer Temperatur der zu desulfitierenden Flüssigkeit von <o' und bei einer Zirkulationsgeschwindigkeit des Kohlensäuranhydrids von ungefähr t 1 Gas in der Minute auf i 1 Flüssigkeit gerechnet, findet im Laufe von anderthalb Stunden die Entfernung ziemlich erheblicher Mengen schwefliger Säure, z. B. bis zu 7 g auf jedes Liter der Flüssigkeit, statt, wobei der Gehalt an schwefliger Säure bis auf einige Milligramm im Liter sinkt, während die zulässige Norm des unschädlichen Gehaltes der schwefligen Säure Zoo Milligramm beträgt.
  • Das vorliegende Verfahren erlaubt es, größere Mengen von Rohsaft aus Früchten und Beeren an Ort und Stelle zu sammeln und dann unabhängig von der Erntedauer nach und nach zu verarbeiten. Es hat daher eine große Bedeutung für die industrielle Verarbeitung wertvoller Naturprodukte.
  • Besonders wichtig kann das vorliegende Verfahren für die Entwicklung einer rationellen industriellen Weinherstellung werden, indem es die Möglichkeit gibt, die Gärung des Mostes nicht, wie bis jetzt einmal im Jahre mit primitiven Mitteln in Abhängigkeit vom Wetter und anderen zufälligen Faktoren, sondern ununterbrochen während des ganzen Jahres bei sachgemäß geregelter Temperatur und unter Anwendung von vollkommenen technischen Mitteln und wissenschaftlichen Erkenntnissen auszuführen.

Claims (1)

  1. P ATENT-ANSpRUCH: Verfahren zum Entschwefeln von Frucht und Beerensäften und ähnlichen mit schwefliger Säure konservierten Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, da(') durch die zu entschwefelnde Flüssigkeit bei geeigneter Temperatur ein oxydationsindifferentes Gas, welches die zu entfernende schweflige Säure in Dampfform mitreißt und nachträglich wieder an geeignete Absorptionsmittel abgibt, im Kreislauf hindurchgeleitet wird, so daß die Entfernung unbegrenzter Mengen schwefliger Säure aus der Flüssigkeit ohne irgendwelche Schäden für die in der zu bearbeitenden Flüssigkeit enthaltenen oxydationsfähigen Stoffe ermöglicht ist.
DES62342D 1923-03-09 1923-03-09 Verfahren zum Entschwefeln von Frucht- und Beerensaeften und aehnlichen konservierten Fluessigkeiten Expired DE400249C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2005107479A1 (en) * 2004-04-29 2005-11-17 Research Development Foundation Oxidation of sulfites with chloroplast

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WO2005107479A1 (en) * 2004-04-29 2005-11-17 Research Development Foundation Oxidation of sulfites with chloroplast

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