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Aus gelenkig verbundenen Hälften nebst Dauerkern bestehende Dauergießform,
insbesondere zum Gießen von Hohlkörpern, z. B. Kolben Um bei den zum Gießen von
Hohlkörpern, z. B. Kolben, dienenden, aus einem Unterteil, einem Kern und Formhälften
bestehenden Dauergießformen das Werfen unter dem Einfluß der Wärmedehnungen tunlichst
zu vermeiden, ist es bereits vorgeschlagen worden, die Formhälften je aus einem
schmalen rechteckigen, überall ungefähr gleich dicken Körper bestehen zu lassen.
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Es hat sich aber gezeigt, daß dies insbesondere beim Gießen von umfangreichen
Hohlkörpern, wie Kolben, nicht ausreicht.
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Erfindungsgemäß wird daher in Vereinigung einer Reihe je für sich
bekannter Merkmale dadurch Abhilfe geschaffen, daß jede Formhälfte eine Verstärkung
besitzt, die von oben nach unten durchläuft, einen Gußhohlraum aber nur unten hat,
so daß darüber Raum für die Halterung des Dauerkerns unter Vermeidung erheblicherer
äußerer Randvorsprünge gewonnen wird. Dadurch wird eine allenthalben gleichmäßige
Dehnung begünstigt und Klaffen vermieden.
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Zu tunlichster Vermeidung letzteren Übelstandes sind nach einem weiteren
Merkmale der Erfindung bei einer bekannten Ausführung einer Dauergußform, deren
Hälften gelenkig miteinander verbunden sind, die einander zugewendeten Innenflächen
der Hälften vom Gelenk bis nahe zum Gußhohlraum ausgenommen.
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Einige Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung sind in den
Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht: Abb. x ist eine obere Ansicht einer
Ausführungsform einer Kolbengießform gemäß der Erfindung.
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Abb. z ist eine Seitenansicht, teilweise ein Schnitt nach der Linie
6-6 der Abb. _.
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Abb. 3 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie 7-7 der Abb. x.
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Bei der Gießform gemäß Abb. i bis 3 ruht ein Formunterteil 40 mit
einem Flansch 41 auf einer Unterstützung. Ein in der Mitte angeordneter Führungskörper
4? paßt in eine Mittelöffnung 43 des Körpers 40 und ist in einem nach unten ragenden
zylindrischen Flansch 44 gehalten, welcher mit dem Körper 4o aus einem Stück besteht
und die Öffnung 43 bildet. Kopfschrauben 45 oder ähnliche Befestigungsmittel dienen
zur auswechselbaren Verbindung des Unterteils mit dem Führungskörper. Die obere
Fläche des Körpers 42 kann mit der oberen Fläche des Unterteils 4o glatt abschneiden
und ist gemäß der Darstellung mit dieser Fläche bis auf die Mitte glatt gehalten,
in welcher ein nach oben stehender Vorsprung 46 angeordnet ist. Dessen
obere
Fläche ist in geeigneter Weise bearbeitet und dient als untere Begrenzungswand für
den Gußhohlra'um 47.
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Die Formhälften 48 gleichen sich im wesentlichen und sitzen oben auf
dem Unterteil. Sie sind an einem Ende gelenkig miteinander durch Gelenkglieder 49
verbunden, welche an den Formhälften beispielsweise durch Kopfschrauben 5o befestigt
sind. Ein Gelenkbolzen 51
sitzt lose in einer größeren Bohrung 52 des Unterteils
4o. Infolge dieser losen Verbindung des Bolzens 51 mit dem Unterteil 40 ist eine
gewisse Beweglichkeit der Formhälften gegenüber dem Unterteil der Form möglich.
Die freien Enden der Formhälften 48 tragen eine Klammervorrichtung. Diese besteht
aus einem auf einem Zapfen 54 an einer Formhälfte drehbar montierten Arm 53, der
an seinem anderen Ende einen drehbaren Hebelarm 55 trägt, dessen hinteres Ende 56
eine an der Formhälfte befestigte Arbeitsplatte 57 berührt. Die Außenfläche der
Arbeitsplatte 57 ist abgeschrägt und erleichtert das Verriegeln und Entriegeln der
Formhälften. Eine Führung 58 hält den Arm 53 in seiner verriegelten Stellung.
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Die Formhälften 48 sind dünn, flach und im wesentlichen rechtwinklig
mit schmalen Kanten und im wesentlichen parallelen Innen-und Außenflächen gehalten.
Ihre Abschnitte59 sind nur wenig dicker als die darin vorgesehenen Aussparungen
für den Steiger und den Einguß. Sie besitzen nach oben ragende Teile 6o an der Außenseite,
welche sich von Kante zu Kante in genügender Größe erstrecken und die Ausbildung
von Gußhohlräumen von verschiedenem Durchmesser gestatten. Die Außenflächen der
Formhälften q.8 sind in Planflächen gehalten, welche im wesentlichen von nach außen
vorspringenden Flanschen, Rippen von erheblicher Größe und von Hitze ausstrahlenden
Flächen frei sind, mit Ausnahme der gelenkigen Endpunkte, an welchen die Wand 59
ein wenig verdickt ist und einen breiten Sitz für Kopfschrauben 5o bildet. Die unteren
Flächen der Formhälften 48 sind ausgespart und greifen in den Vorsprung 46 gemäß
Abb. 3 ein. Die Innenseiten oder -flächen der Wände 59 und 6o bilden mit ihren Aussparungen
den Gießhohlraum 47, die Hohlräume 6= für den Steiger und 62 für den Einguß. Diese
Flächen sind über dem Gießhohlraum 47 ebenfalls unterbrochen und bilden einen vergrößerten
kreisförmigen Hohlraum 63, in welchem halbkreisförmige Büchsen 64 gehalten sind.
Diese umschließen den Hauptkern und halten seine Teile in der zusammengestellten
Lage, auch gegenüber dem Gießhohlraum.
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Der Hauptkern 65 besteht aus einem Mittelteil 66a und zwei Seitenteilen
69. Diese tragen vorstehende Flanschen 66Q und berühren mit diesen die obere
Fläche der Büchse 6q.. Der Kern ragt in den Gießhohlraum 47 und bildet seine inneren
Wände. Horizontal gegenüberliegende Kernstifte 67 ragen durch die Formhälften 48
in den Gießhohlraum 47 hinein. Sie sind zweckmäßig in Büchsen 68 aus gehärtetem
Stahl gehalten, deren Flansche 69 durch Kopfschrauben 7o in den Formhälften 48 befestigt
sind. Diese Kernstifte dienen als Kern für die Gelenkstiftaugen des Gußstückes.
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Aus den Abb. z und 2 ist zu ersehen, daß die Forrnhälften 48 einander
nur auf einer Fläche von ein wenig größeren horizontalen Abmessungen oder Längen
berühren, als die entsprechenden Abmessungen der kombinierten Einguß-, Steiger-
und Gießhohlräume betragen, ferner, daß die Innenflächen der Formhälften weggeschnitten
bzw. unterbrochen sind, so daß sie sich nicht zwischen dem Gelenkbolzen und in der
Nähe des Steigerhohlraumes 61 berühren können. Ein Werfen der Formhälften 48 infolge
der hohen Erhitzung des eingegossenen Metalls wird daher von dem Berührungspunkt
der Formhälften an der dem Gelenk zunächst liegenden Seite und von diesem Punkt
nach den freien Enden der Formhälften auftreten können. Wenn die Formhälften verlängert
und in einem gewissen Abstande hinter der Kante der Berührungsfläche gelenkig verbunden
werden, bewegen sich die Formhälften auf einem großen Krümmungsradius. Sie können
daher von Gußstücken, welche äußere Vorsprünge oder gewisse andere Formen besitzen,
leichter abgezogen werden, als wenn ein kleinerer Krümmungsradius verwendet wird.
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Es hat sich gezeigt, daß Formhälften, welche gemäß der Abb. x bis
3 hergestellt sind, eine Neigung zum Werfen nur in einem unerheblichen Grade und
Größe besitzen. Es ist zu beachten, daß die äußeren Flächen der Formhälften 48 im
wesentlichen Planflächen sind und keine vorstehenden Rippen oder Flanschen aufweisen.
Derartige Formhälften können daher in Dauerformen gegossen werden, was von wesentlicher
Bedeutung ist wegen der verringerten Kosten und der von dieser Herstellung-herrührenden
verbesserten Ausführung. Es ist wünschenswert, Formteile herzustellen, welche von
Poren frei sind und dabei feinkörniges Gefüge haben. Wenn Gußstücke für Formteile
porös sind, so müssen sie häufig nach teilweiser Bearbeitung zum Ausschuß geworfen
werden, weil eine Pore oder ein Loch in der Hohlraumwandung des Gußstückes durch
die Bearbeitung freigelegt wurde. Dauergießformen sind ausnahmslos frei von porösen
Stellen im Gegensatz zu Formstücken aus Sandguß; sie besitzen auch eine feinere
Körnung, welche eine glattere Oberfläche an dem Aluminium- oder einem anderen darin
hergestellten Gußkörper ergibt.
Es ist zu beachten, daß die mittleren
Teile 6o der Formhälften 48 etwas dicker als die Teile 59 sind. Es hat sich gezeigt,
daß diese Teile der Formhälften eine größere Dicke als die Teile 59
erhalten
können, ohne daß ein erhebliches Werfen an den Formhälften zu bemerken ist. Bei
der vergrößerten Dicke der Teile 6o können Gießhohlräume von verschiedenen Durchmessern
hergestellt werden. Es ist daher möglich, Formhälften von wenigen normalen Größen
für Kolben von vielen verschiedenen Größenmaßen zu verwenden.
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Das Unterteil 40 mit seinem auswechselbaren Körper 422 kann in gleicher
Weise in Normalgrößen ausgeführt und in Verbindung mit Körpern q.2 verwendet werden,
die den einzelnen zu gießenden Kolben angepaßt sind.
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Selbstverständlich ist der Gegenstand der Erfindung nicht auf die
Ausführungsform der Beschreibung und Darstellung beschränkt. Es können vielmehr
Abänderungen der Ausführungsform und in der Anordnung der Teile innerhalb des Bereichs
der Erfindung getroffen werden.