-
Dauergießform zum Herstellen luftgekühlter Motorzylinder Die Erfindung
bezieht sich auf eine Dauergießform zum Herstellen luftgekühlter Motorzylinder und
ähnlicher Gußstücke, bei der zwei flach aufeinanderliegende Platten den einer Gußstückrippe
entsprechenden Formteil bilden. Bei den bekannten Dauergießformen dieser Art sind
die metallischen Kernplatten, die paarweise den einer Gußstückrippe entsprechenden
Formteil bilden, in einem Achsenschnitt des Zylinders geteilt und können infolge
dieser Längsteilung nach dem Guß seitlich aus dem fertigen Gußstück herausgezogen
werden. Diese Gießform hat den Nachteil, daß sie keine Schwindfähigkeit besitzt,
woraus sich mancherlei Übelstände und Schwierigkeiten für das Gießen der verrippten
Zylinder und Zylinderköpfe ergeben. Ist das Gießmetall zu weit erkaltet, besteht
die Gefahr, daß die Rippen entzweispringen oder Risse bekommen. Die Formteile müssen
daher bei einem sehr heißen, fast teigigen Zustand des Gießmetalls aus dem Gußstück
herausgezogen werden, wobei leicht aus den dünnwandigen Rippen des Gußstückes Teile
herausgebrochen werden. Trotz aller Vorsicht beim Herausziehen der Formteile lassen
sich Schäden am Gußstück nicht vermeiden. Der Mangel der Schwindfähigkeit der bekannten
Metallgießform ist daher für ihre Verwendung zum Gießen von luftgekühlten Motorzylindern
und Zylinderköpfen ein großes Hindernis.
-
Dieses wird erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß jeder plattenförmige
Formteil mindestens auf einer Seitenfläche mit einer Schicht aus Sand oder anderem
schwindfähigen Werkstoff bedeckt ist, die vorteilhaft durch in den plattenförmigen
Formteil angebrachte Löcher gehalten wird. Da die Sandschicht beim Gießen des Metalls
verbrennt,
so schwindet die Metallgießform genau so wie eine gewöhnliche
Sandform, und man kann daher das Gußstück völlig erkalten lassen, bevor die Formteile
aus ihm herausgezogen werden. Wenn möglicherweise bei Weißmetallguß der Sand nicht
schnell genug verbrennt, kann an die Außenseite der Kokille Weißmetall gegossen
werden, um die Hitze auszugleichen und zu erreichen, daß der Sand von außen so schnell
verbrennt wie von innen. Die Herstellung der Form und ihre Aufteilung richten sich
nach dem Modell.
-
Die Zeichnung veranschaulicht beispielsweise in schematischer Darstellung
die Anordnung einer Gießform gemäß der Erfindung zum Gießen eines luftgekühlten
Motorzylinders.
-
Abb. i ist ein Ausschnitt aus einem Schnitt durch die Gießform in
Richtung der Zylinderachse, Abb. 2 ein Querschnitt nach Linie A-B der Abb. i ; Abb.
3 zeigt eine abgeänderte Ausführung der Gießform ebenfalls im Achsenschnitt.
-
In der Zeichnung bezeichnet i den Kern der Gießform, 2 den Hohlraum
der Zylinderwandung und 3 die Hohlräume für das Gießen der Zylinderrippen. Die Metallform
besteht aus plattenförmigen Formteilen q., die je aus zwei oder mehreren sektorartigen
Teilen zusammengesetzt sind, damit sie zur Freilegung des Gußstückes von diesen
abgezogen werden können. .je zwei plattenförmige Formteile d. umgrenzen mit ihren
Seitenflächen den zur Bildung einer Gußstückrippe dienenden Hohlraum, der hauptsächlich
in eine Seitenfläche eines plattenförmigen Formteiles eingearbeitet ist. Die Seitenfläche
der anderen Platte -., welche den Rippenhohlraum 3 auf der anderen Seite abschließt,
ist mit einer Formsandschicht 5 bedeckt, so daß die Rippe auf dieser Seite gegen
eine Sandfläche gegossen wird. Die plattenförmigen Formteile 4 besitzen Querdurch-
; brechungen 6, die zur Verankerung der Sanddecke in den plattenförmigen Formteilen
dient.
-
Die plattenförmigen Formteile werden zur Bildung der Gießform aufeinandergeschichtet
und mit Hilfe von Führungen, z. B. Stangen 7, ausgerichtet und unverrückbar gegeneinander
festgelegt. Im übrigen gehen die Vollendung der Form und das Gießen in bekannter
Weise vor sich. Nach dem Erkalten des Gußstückes kann die Form ohne Schwierigkeit
und ohne Schaden für die Gußstückrippen zerlegt werden, da infolge des Schwundes
der Form durch das Verbrennen der Sandschichten 5 die plattenförmigen Formteile
sich leicht zwischen den Rippen herausziehen lassen, auch wenn das Gußstück völlig
erkaltet ist.
-
Die Abb.3 veranschaulicht eine Abänderung der Gießform gemäß der Erfindung,
bei welcher die Rippenflächen beiderseits gegen Metall gegossen werden und die Sandschicht
8 zwischen je zwei plattenförmigen Formteilen g auf den Flächenabschnitt beschränkt
ist, der von der Außenkante des Rippenhohlraums 3 bis zur Außenkante des plattenförmigen
Formteiles g reicht. Die Sandschichten 8 geben die erforderliche Schwindung zur
Erleichterung des Zerlegens der Form.