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Verfahren zur Herstellung des Seitenabschlusses für viereckiges rdaschinen-Drahtgeflecht
Die Seiten von sechseckigen Maschinen-Drahtgeflechten lassen sich leicht schließen;
denn bei diesen verlaufen die,einander gegenüberliegenden, durch Zusammenzwirbeln
der Geflechtdrähte entstandenen Seiten der Sechseckmaschen parallel zu den Geflechträndern.
Man braucht also nur den Randdraht der äußersten Maschen statt um einen weiteren
Geflechtdraht um einen stärkeren Spanndraht herumzuzwirbeln, der auch aus zwei zusammengezwirbelten
Drähten zusammengesetzt sein kann. Die darauffolgende Verzinkung des Geflechts schafft
.eine starre, unverschiebliche Verbindung zwischen den äußersten Drahtgeflechtmaschen
und den Spanndrähten. Aus den mit solchen Seitenabschlüssen versehenen sechseckigen
Drahtgeflechten ergeben sich Rollen mit ebenen Stirnflächen, welche zur Lagerung
und zum Transport mit ihren Stirnflächen senkrecht aufeinandergestellt werden können,
ohne daß ein gegenseitiges Verhängen der Rollen. ineinander zu befürchten wäre.
Diese Rollen lassen sich auch für die Hände gefahrlos handhaben, weil an ihren Seiten
keine Drahtspitzen vorstehen oder abklaffen, an denen man sich die Hände verletzen
könnte.
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Für viereckige Maschinen-Drahtgeflechte gibt es einen so vollkommenen
Seitenabschluß noch nicht. Bei diesen liegen die Maschenseiten nicht parallel zu
den Geflechtseiten, sondern unter q.5° gegen dieselben geneigt, so daß an den Geflechtseiten
Ecken vorspringen, welche durch, die unter 9o° aufeinander zu laufenden äußersten
Maschendrähte gebildet sind. Zum Abrunden dieser Ecken und zum Zusammenschließen
der dieselben bildenden Drähte kennt man bisher nur ein Mittel, welches darin besteht,
daß die ursprünglich frei über die Ecken vorspringenden Enden der soggenannten Drahtspiralen
auf den zugehörigen Maschenschenkel der zugehörigen Drahtspirale @einwärts gebogen,
und aufgeklemmt werden. Ließe sich dieses sogenannte Zuzwicken eines jeden freien
Endes so ausführen, daß keines der Drahtenden über den Maschendraht, auf den sie
gepreßt sind, vorspringen würde, so daß also genau geschlossene Randschlingen entstünden,
so wäre an diesem Seitenabschluß nur das eine auszusetzen, daß die aufeinander zu
laufenden äußersten Maschenschenkel, deren Ecken unter sich nicht verbunden, sind,
sich unter größerer Belastung durch senkrechtes. Aufeinanderstellen der Rollen oder
beim Aufstoßen derselben auf den Boden während des Verladens leicht verbiegen. Diesem
Verbiegen hat man bei großmaschigen Geweben schon durch je einen seitlichen Spanndraht
vorzubeugen gesucht, der unter und über die Außenschenkel der äußersten Maschen
hindurchgewoben wird. In Wirklichkeit wirkt sich dieses Zuzwicken der frei. über
die äußersten Maschen vorstehenden Drahtenden jedoch sehr unangenehm aus; denn einerseits
haben die zugezwickten Enden vielfach noch innere Materialspannungen, welche einnachträgliches
Abbiegen der Enden von denn äußeren Schenkeln der Außenmaschen bewirken, so daß
zwischen diesen Enden und Schenkeln Spalte
entstehen, in welche
sich Drähte derselben Geflechtrolle oder anderer Geflechtrollen einhängen können,
auch wenn man die Rollen nur aufeinanderlegt statt aufeinanderstellt. Beim Aufeinanderstellen
solcher Rollen ist ein gegenseitiges Verhängen derselben erfahrungsgemäß fast unausbleiblich.
Noch schlimmer aber als diese Spaltenbildung ist die ebenfalls unvermeidliche Überkreuzung
der Drahtenden mit den Außenschenkeln der äußersten Maschen, derart, daß die Drahtenden
spitzwinklig nach innen über diese Maschenschenkel mehr odermindervorstehen. Die
vorstehenden Endtrume bilden dann sozusagen Widerhaken, aus welchen sich in die
Winkelräume eingezogene Drähte der gleichen Geflechtrolle oder einer daraufgelegten
Geflechtrolle kaum mehr lösen lassen. Bei der Eile, mit welcher die Transport- und
Lagerarbeiten durchgeführt werden müssen, kann. nicht mit einem vorsichtigen, sachkundigen
Auseinanderlösen der ineinander verhängten Drähte,-sondern nur mit gewaltsamen Versuchen
zum Auseinanderneißen der verhängten Drahtrollen gerechnet werden. Diese Reißversuche
haben meist ein Verziehen des Drahtgeflechts zur Folge, welches dadurch unansehnlich
und zum Teil unverwendbar wird.
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Mit der Erfindung ist es nun gelungen, auch für viereckige Maschinen-Drahtgeflechte
einen Seitenabschluß zu schaffen, der die geschilderten Mißstände ausschließt. Die
Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß aus den Spiralenteilen, welche ursprünglich
beiderseits über die vorletzten Kniewirbel hinausliefen, die äußersten Kniewirbel
und frei über letztere hinausreichende Enden bildeten, zwischen den ursprünglich
vorletzten Kniewirbeln Kettenkanten hergestellt werden. Die Herstellung dieser Kettenkanten
:erfolgt in der Weise, daß die einzelnen Spiralenteile außerhalb und zwischen ihren
ursprünglich vorletzten Kniewirbeln durch paarweises Einwärtsbiegen, gegenseitiges
Überkreuzen und Ineinanderverhängen und Zudrücken ihrer freien Enden zu Schlingen,
welche den anderen Spiralenteil umfassen, zusammengeschlossen werden.
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Auf der Zeichnung ist der neue Seitenabschluß dem bisherigen gegenübergestellt.
Abb. i zeigt das viereckige Maschinendrahtgeflecht, wie @es aus der Flechtmaschine
kommt.
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Abb. z zeigt dieses Geflecht in Draufsicht nach dem Abrunden und Schließen
der äußeren Ecken: der äußersten Maschen.
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Abb. 3 ist ein Schnitt nach A-B der Abb. z. Die Entstehung des neuen
Seitenabschlusses ist aus den Abb. q. bis 7 ersichtlich. Von diesen zeigt Abb. ¢
das soeben aus der Flechtmaschine gekommene Drahtgeflecht, Abb. 5 dasselbe nach
dem paarweisen Einwärtsbiegen, Überkreuzen und gegenseitigen Verhängen, der Drahtspiralenteile,
welche über die vorletzten Kniewirbel hinausliefen.
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Abb.6 läßt die Fertigstellung der diese Kniewirbel miteinander verbindenden
Kettenkanten durch Zudrücken der freien Drahtenden erkennen.
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Abb. 7 ist die Oberansicht einer solchen Kettenkante.
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Mit Bezug auf die Abb. i bis 3 werden die über die äußersten Kniewirbelk'
frei vorstehenden Drahtendene als Schließschenkel von Schlingen s auf die äußeren
Schenkel m der äußersten Maschen: M einwärts gezwickt. Dabei treten, wie insbesondere
aus Abb.3 am deutlichsten ersichtlich, die diese Maschenschenkel spitzwinklig überkreuzenden
Enden e nicht selten über die Kreuzungspunkte nach innen hinaus, so daß sich spitze
Winkelspalte a bilden, in welche sich Drähte desselben Geflechts bei dessen Zusammenrollen
oder Drähte anderer Rollen beim Aufeinanderlegen der Rollen leicht einziehen. d
ist der unter und über den Maschenschenkeln m hindurchgezogene Spanndraht für Gewebe
mit großen Maschen und Drahtstärken.
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Im Gegensatz zu diesen fehlerhaften Seitenabschlüssen ergeben sich
nach den Abb. ¢ bis 7 in jeder Hinsicht einwandfreie Seitenabschlüsse vvie folgt:
An dem aus der Flechtmaschine gekommenen Drahtgewebe nach Abb. q. sind wieder e
die frei über die äußersten Kniewirbel k' hinausreichenden Enden und k die vorletzten
Kniewirbel.
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Um diese vorletzten Kniewirbel werden die über diese hinauslaufenden
Teile m, e der Drahtspiralen S paarweise einwärts gebogen, gegenseitig überkreuzt
und ineinander verhängt (Abt. 5). Die Maschenschenkel in werden dadurch im wesentlichen
miteinander ausgerichtet. Es ist jetzt nur noch das Zudrücken der freien Enden e
zu den Schlingen s' erforderlich, um die Kettenkante zu schließen.
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Wie ersichtlich, verläuft diese Kettenkante als äußerste Randkante
des Geflechts nach einer geraden Linie ohne vorspringende oder abklaffende Drahtenden.
Ein solches Vorspringen oder Abbiegen ist hier dadurch vermieden, daß die sich überkreuzenden
Maschenschenkel m die Schlingen s' in deren Längsrichtung durchlaufen und nicht
senkrecht zu denen Längsrichtung wie nach Abb. 2. Die Enden müssen also über zwei
nebeneinanderli@egende .Drähte geklemmt werden. Ihre Länge läßt sich deshalb leicht
so bemessen, daß sie über den zweiten Draht, den sie zu
überkreuzen
haben, nicht vorspringen. Die Kettenkanten ergeben ,also vollständig gerade, ziemlich
glatte Stirnseiten, welche sich ohne die Gefahr des Einhängens anderer Drähte aufeinanderrollen
lassen. Die Rollern, können zur besseren Ausnutzung des Lagerraumes aufeinandergestellt
werden, und auch beim Aufstoßen der Rollenstirnßächen auf den Boden, was bei den
rohen Transportarbeiten häufig vorkommt, können sich die äußersten Maschen nicht
verbiegen oder verzerren. Das Drahtgeflecht erreicht also in durchaus tadellosem
Zustande seinen Bestimmungsort, wo es ebenso leicht und störungsfrei wieder abgewickelt
und in seiner Gesamtbreite verwendet werden kann, weil es unansehnlich gewordene
Geflechtstellen in der Nähe der Geflechtränder nicht mehr gibt.
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Da die Kettenkante selbst schon einen Spanndraht bildet, ist ein besonderer
Spanndraht d entbehrlich. Die neue Kettenkante dürfte sich besonders vorteilhaft
für viereckige Drahtgeflechte auswirken, welche als Transporturte Verwendung finden;
denn die-Z> Kettenkante kann sich nirgends in die Gurtführungswalzen einhaken, und
sie schmiegt sich auch Führungs- und Zugwalzen von kleinerem Durchmesser noch leicht
an.