DE546681C - Verfahren zur Verseifung von Walrat und Walratoel - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf die Verseifung von Walrat und Walratöl.

Bekannt ist die Schwierigkeit der Verseifung von Wachsen, auch des hierzu ge-— 5 hörenden Walrats und Walratöles, welche in technisch durchführbarer Form unter Druck im Autoklaven erfolgen muß.

Bekannt ist ferner die Herstellung wasserlöslicher öle aus Walratöl durch mehr oder weniger hohe Sulfonierung, worauf eine Alkalibehandlung des Sulfonierungsproduktes in der Kälte, und zwar bis zur Neutralisation oder schwach alkalischen Reaktion erfolgt.

Bei dem Sulfonierüngsprozeß entzieht sich aber in· höherem Maße wie bei dem von Glyceriden ein Teil des Wachses der Aufspaltung, so daß ζ. Β. bei einer Sulfonierung mit 30⁰/o Schwefelsäure je nach der SuIfo-

ao nierungstemperatur noch etwa 50 °/₀ unaufgespaltenes Walratöl vorhanden-ist. Dieses Ergebnis steht im Gegensatz zu der Wirkung der Schwefelsäure bei höheren Temperaturen, z. B. im Azidifikationsprozeß, bei wel-

*5 chem eine volle Aufspaltung auch von Wachsen erreichbar ist. Es entstehen jedoch dabei stets dunkle Produkte, welche durch Destillation gereinigt werden i:vüssen. Durch das hohe Erhitzen wird aber wieder eine sehr erhebliche Veresterung zwischen den Fettsäuren und dem Alkohol herbeigeführt.

Es wurde nun gefunden, daß bei den mit 30 oder mehr Prozent Schwefelsäure hergestellten Sulfonierungsprodukten von WaI-ratöl oder Walrat durch eine Behandlung mit überschüssigem Alkali in der Wärme nunmehr infolge des hohen Emulsionsvermögens und auch eines gewissen Fettlösungsvermögens der Seifen des sulfonierten Anteils in leichter Weise auch eine Verseifung des noch vorhandenen Neutralwachsanteils herbeigeführt wird.

Beispiel

iooo kg Walratöl werden in bekannter Weise mit 30 °/₀ Schwefelsäure sulfoniert und das so gewonnene Sulfonierungsprodukt nach -dem Entfernen der freien Schwefelsäure durch Auswaschen mit Salzwasser zunächst 5" mit Ätzalkali oder Alkalicarbonat bis zur schwach alkalischen Reaktion neutralisiert. Alsdann unterwirft man das so gewonnene Produkt gleichwie Fette und öle einer Weiterverseifung im Siedeprozeß. Es entsteht dabei eine Seife gallertartiger Beschaffenheit, welche sich in Wasser schwach opalisierend löst im Gegensatz zu den bisher bekannten Seifen aus Walratöl, welche schleimige Massen bilden. Den neuen Seifen kommt ein Go hohes Netz- und Emulgiervermögen zu, welche Eigenschaften sie für technische Verwendung besonders geeignet machen.

Zwar sieht auch ein älteres Verfahren eine Nachverseifung eines neutralisierten sulfonierten Öles (Rizinusöl) vor; aber hieraus konnte nicht auf die leichte Verseifung von Walrat oder Walratöl infolge eines einleitenden Sulfonierungsprozesses geschlossen werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Verfahren zur Verseifung von Walrat und Walratöl, dadurch gekennzeichnet, daß mit 30 und mehr Prozent Schwefelsäure sulfoniertes Walrat oder sulfoniertes Walratöl in der zur Herstellung von Seifen üblichen Weise mit überschüssigem Ätzalkali in der Wärme behandelt wird.