DE546315C - Verfahren zum Entsaeuern von Sulfitablauge - Google Patents
Verfahren zum Entsaeuern von SulfitablaugeInfo
- Publication number
- DE546315C DE546315C DEK106650D DEK0106650D DE546315C DE 546315 C DE546315 C DE 546315C DE K106650 D DEK106650 D DE K106650D DE K0106650 D DEK0106650 D DE K0106650D DE 546315 C DE546315 C DE 546315C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- acid
- free acid
- lye
- lively
- waste liquor
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C11/00—Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
- D21C11/06—Treatment of pulp gases; Recovery of the heat content of the gases; Treatment of gases arising from various sources in pulp and paper mills; Regeneration of gaseous SO2, e.g. arising from liquors containing sulfur compounds
Landscapes
- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Entsäuern von insbesondere bei der
Cellulosefabrikation anfallender Sulfitablauge. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Austreibung der freien Säure ohne Anwendung eines Reagenses allein durch
weitgetriebenes Entspannen in einem eigens für diesen Zweck vorgesehenen Behälter erfolgt,
worauf die von der freien Säure entbundene Lauge einem Vorwärmer zugeführt wird, der sie so weit vorwärmt, daß sie beim
darauffolgenden Eintritt in die letzte Stufe eines Mehrkörperverdampfers lebhaft und
plötzlich unter starker Wallung verdampft und dabei die gebundene Säure freigibt, die
dann wie die freie Säure in einem unter Unterdruck stehenden Rieselkondensator niedergeschlagen
wird. Unter freier Säure wird dabei diejenige Säure verstanden, die selbst
ao nach Entspannung der Lauge bis unter atmosphärischen Druck in Gasform auftritt, und
unter gebundener Säure die übrige noch in der Lauge enthaltene Säure, von der der
größte Teil wahrscheinlich eingekapselt in Inkrusten der Lauge enthalten ist.
Dem Verfahren gemäß der Erfindung, das in seinen Einzelheiten aber nicht als Ganzes
bekannt ist, kommt ein Verfahren am nächsten, nach dem die durch Zusatz von schwefeisaurem
Natron von Kalk befreite dünne Lauge zuerst in dem letzten Körper einer Verdampfstation, also unter hohem Vakuum,
einer mehrstufigen Gegenstromauftriebsverdampfung in der Weise unterworfen wird,
daß der dabei entstehende Abdampf die Säure aus der Lauge abtreibt und, mit Säure beladen,
durch oder über Kalk geleitet wird, der die Säure bindet und zurückhält, so daß einerseits nur der von Säure befreite Abdampf
in den Kondensator gelangt, während andererseits die so von Säure befreite und dabei zugleich etwas eingedampfte Lauge in
den übrigen Verdampfkörpern der mehrstufigen Gegenstromverdampfung ohne Anwendung
mechanischer Druck- oder Fördermittel unterworfen wird. Von diesem Verfahren unterscheidet sich das Verfahren gemäß der
Erfindung dadurch, daß erstens die freie Säure vor Eintritt der Lauge in den Verdampfer
niedergeschlagen, der Verdampfer also von ihr entlastet wird und infolgedessen länger haltbar ist, zweitens die Entsäuerung·
und die an die Entsäuerung anschließende Eindampfung in wärmewirtschaftlicher Hinsicht
weit vorteilhafter ist, und drittens die lästige Vorbehandlung der Lauge mit schwefelsaurem
Kalk fortfällt.
Wenn die Lauge nach dem Verfahren gemäß der Erfindung in dem dafür vorgesehenen
evakuierten Behälter entspannt wird, so wird nicht nur die freie Säure aus der Lauge
abgeschieden, sondern es findet, da die Lauge in dem Behälter eine Temperaturverminderung
erfährt, auch eine teilweise Laugeverdampfung statt, die über 10 °/0 der Gesamt-Verdampfung
ausmacht und eine ebenso hohe Ersparnis an Brennstoff bedeutet. Diese Ersparnis fällt bei der großen Menge an täglich
anfallender Ablauge (500 cbm bei einer mittleren Sulfitfabrik) schwer ins Gewicht.
Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens gemäß der
Erfindung dargestellt.
Die vom Kocher kommende Lauge gelangt
zunächst in den Speicher 1, der in bekannter Weise aus einem runden, ausgemauerten oder
verbleiten, geschlossenen Gefäß besteht. In diesem Speicher erfolgt die Entspannung
vom Kocherdruck, der etwa 6 Atm. beträgt.
Das Gemisch von Gas- und Wasserdampf, das hierbei entsteht, wird durch die Leitung 2 in
die Säureabteilung der Cellulosefabrik zurückgeleitet.
Die saure Lauge fließt nun durch die Leitung 3 in den Turm 4, der mit Kaskadentellern
5 versehen ist, um eine gute Berieselung zu ermöglichen. Der Turm ist mit Blei ausgekleidet.
Die von dem Kocher mit etwa ioo° kommende
Sulfitablauge rieselt in dem Turm über die Kaskaden und wird durch weitere Entspannung
auf eine Temperatur von etwa 50 ° abgekühlt. Hierdurch wird, schweflige Säure
enthaltender Wasserdampf frei, der durch die Leitung 6 in einen Rieselkondensator 7 geleitet
wird. Dieser Kondensator wird mit Kalkmilch aus dem Behälter 10 gespeist, und
die Gase werden im Gegenstrom mit der Kalkmilch in Berührung gebracht.
Da das spezifische Gewicht von schwefliger Säure etwa 2,25 beträgt und das von reinen
Wasserdämpfen 0,62, so erfolgt mit Sicherheit die Bindung der schwefligen Säure an
die Kalkmilch, während die Wasserdämpfe abziehen. Die angesäuerte Kalkmilch wird
durch das barometrische Rohr 8 abgeleitet. Die Kalkmilch kann bis zur vollständigen
Sättigung mehrere Male verwendet werden. Die Gase gelangen ferner durch die Leitung
9 in den Nachkondensator 11, der in gleicher Weise wie der Kondensator 7 ausgebildet
ist, nur wird hier aus dem Behälter 12 Frischwasser zugeführt. Die unkondensierbaren
Gase werden durch die Leitung 13 abgesaugt.
In dem unteren Teil des Turmes 4, an den der Vorwärmer 14 anschließt, sammelt sich
also die Lauge an. Sie wird in dem Vorwärmer wieder erwärmt und kann nunmehr der Eindampfanlage, zweckmäßig deren letztem
Körper 15, zugeführt werden. Die Eindampfanlage ist beispielsweise ein Quadruple-Effet.
In dem Vorwärmer 14 wird die Lauge durch Dampfbeheizung auf dieselbe Temperatur
gebracht, wie sie der aus dem dritten Körper der Eindampfanlage kommende Brüden hat, so daß schon beim Eintritt der
Lauge in den vierten Körper 15 deren Selbstverdampfung
eintritt. Damit beginnt eine schnelle und plötzliche Dampfentwicklung mit sehr lebhaftem Auftrieb, da der vierte
Körper über den Zentrifugalabscheider 16 hinweg durch die Leitung 17 an den Vorkondensator
7 angeschlossen ist.
Die mit Flüssigkeit gemischten Brüden aus dem Verdampfapparat werden beispielsweise
durch den Zentrifugalabscheider 16 von der Flüssigkeit befreit. Die Lauge läuft
durch die Leitung 18 ab und wird durch die Pumpe 19 dem ersten Körper der mehrstufigen
Verdampfanlage zugedrückt, um dann als Fertigprodukt aus dem dritten Körper abgesaugt
zu werden.
Diese Anordnung hat noch den Vorteil, daß die Dicklauge, die eine sehr große Adhäsion
besitzt und daher sehr schwer pumpbar ist, bei weniger hohem Vakuum und mit hoher Temperatur entnommen wird. Die
Lauge erhält hierdurch eine größere Fließfähigkeit.
Der in dem Verdampfer 15 ausgeschiedene Schlamm wird durch den Konus 20 und die
Leitung 21 abgeleitet.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Entsäuern von insbesondere bei der Cellulosefabrikation anfallender Sulfitablage, dadurch gekennzeichnet, daß die Austreibung der freien Säure ohne Anwendung eines Reagenses allein durch weitgetriebenes Entspannen in einem eigens für diesen Zweck vorgesehenen Behälter erfolgt, worauf die von der freien Säure entbundene Lauge einem Vorwärmer zugeführt wird, der sie so weit vorwärmt, daß sie beim darauffolgenden Eintritt in die letzte Stufe eines Mehrkörperverdampfers lebhaft und plötzlich unter starker Wallung verdampft und dabei die gebundene Säure freigibt, die dann wie die freie Säure in einem unter Unterdruck stehenden Rieselkondensator niedergeschlagen wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK106650D DE546315C (de) | 1927-11-04 | 1927-11-04 | Verfahren zum Entsaeuern von Sulfitablauge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK106650D DE546315C (de) | 1927-11-04 | 1927-11-04 | Verfahren zum Entsaeuern von Sulfitablauge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE546315C true DE546315C (de) | 1932-03-11 |
Family
ID=7240980
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK106650D Expired DE546315C (de) | 1927-11-04 | 1927-11-04 | Verfahren zum Entsaeuern von Sulfitablauge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE546315C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE973507C (de) * | 1952-12-23 | 1960-03-10 | Rosenblads Patenter Ab | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Waerme und SO aus Sulfitablauge |
-
1927
- 1927-11-04 DE DEK106650D patent/DE546315C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE973507C (de) * | 1952-12-23 | 1960-03-10 | Rosenblads Patenter Ab | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Waerme und SO aus Sulfitablauge |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1567335C3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum chemischen Aufschluß cellulosehaltigen Materials | |
DE2610682C2 (de) | ||
DE948212C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Lignin und Ligninverbindungen bei der Aufarbeitung von Schwarzlauge | |
DE892111C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff durch Auslaugen von Zellulosefasermaterial in einer verhaeltnismaessig reinen Magnesiumbisulfit-Kochfluessigkeit | |
DE579074C (de) | Verfahren und Einrichtung zur Verwertung der Abwaerme von Zellstoffkochern | |
DE546315C (de) | Verfahren zum Entsaeuern von Sulfitablauge | |
AT401071B (de) | Verfahren zur eindickung von ablaugen und rückgewinnung von kochchemikalien bei der zellstoffherstellung | |
DE180168C (de) | ||
WO2020057697A1 (de) | Vorrichtung und verfahren zur optimierung einer biogasanlage | |
DE856287C (de) | Verfahren zur Herstellung von Alkohol aus anfallender Sulfitablauge der Zellstoffindustrie | |
DE3142216C2 (de) | ||
AT255246B (de) | Verfahren zum Entfernen von flüchtigen Säuren aus Dämpfen der Sulfatzellstoffherstellung | |
DE556001C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff, Terpentinoel und anderen OElen, Harzen, Balsamen und Lignin | |
AT35952B (de) | Verfahren zur Wiedergewinnung von Gas und Wärme bei der Sulfitzellulosefabrikation. | |
DE102018120720B4 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur Neutralisierung einer Ammoniumsulfatlösung | |
DE357589C (de) | Verfahren zur Ausfuehrung der Nassverkohlung von Torf und anderen Stoffen mittels Saeure | |
DE293394C (de) | ||
DE1643940B2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur gewinnung kristallisierter xylose | |
DE678453C (de) | Verfahren zur Herstellung von verdauliche Kohlenhydrate enthaltenden Futtermitteln aus cellulosehaltigen Rohstoffen, insbesondere Holz | |
DE441424C (de) | Verfahren zur Wiedergewinnung hemicellulosefreien AEtznatrons aus Mercerisationslauge | |
AT127819B (de) | Verfahren zur Gewinnung des Zuckers aus dem Safte zuckerhaltiger Pflanzen. | |
DE372714C (de) | Verfahren zur Entwaesserung von Torf | |
DE2403038C3 (de) | Verfahren zum Entaschen der bei der Verbrennung von Magnesiumbisulfitdicklauge entstehenden Rauchgase | |
DE469781C (de) | Herstellung fluessiger schwefliger Saeure | |
DE428087C (de) | Kontinuierliche Gewinnung von Schwefel |