DE546140C - Herstellung von Chlorkalk - Google Patents

Herstellung von Chlorkalk

Info

Publication number
DE546140C
DE546140C DES95189D DES0095189D DE546140C DE 546140 C DE546140 C DE 546140C DE S95189 D DES95189 D DE S95189D DE S0095189 D DES0095189 D DE S0095189D DE 546140 C DE546140 C DE 546140C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
carbon tetrachloride
chlorinated lime
lime
chlorinated
water
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES95189D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DES95189D priority Critical patent/DE546140C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE546140C publication Critical patent/DE546140C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B11/00Oxides or oxyacids of halogens; Salts thereof
    • C01B11/04Hypochlorous acid
    • C01B11/06Hypochlorites
    • C01B11/064Hypochlorites of alkaline-earth metals

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Herstellung von Chlorkalk .Der nach dem Verfahren des Hauptpatents 5i439o gewonnene hochprozentige, stabile und kristallinische Chlorkalk enthält das durch die Reaktion sich bildende Wasser in chemisch gebundenem Zustand (Kristallwasser) und gegebenenfalls auch freies Wasser, das durch einen etwaigen Feuchtigkeitsgehalt des Kalkhydrats oder des Chlorgases bedingt ist. Der gesamte Wassergehalt beträgt je nach dem aktiven Chlorgehalt zwischen etwa 6 % und i i °/o.
  • Es wurde nun gefunden, daß man durch eine geeignete Fortbildung des Verfahrens des Hauptpatents auch wasserfreien Chlorkalk im unmittelbaren Anschluß an das Hauptverfahren und im gleichen Arbeitsgang darstellen kann. Hierzu bieten sich zwei Wege.
  • i. Der durch Chlorierung einer Aufschwemmung von Kalkhydrat in Tetrachlorkohlenstoff erhaltene fertige Chlorkalk wird, abweichend von dem Verfahren des Hauptpatents, nicht sofort vom Tetrachlorkohlenstoff getrennt, sondern zunächst mit diesem zusammen bei gewöhnlichem Atmosphärendruck zum Sieden erhitzt. Hierbei verdampft der Tetrachlorkohlenstoff und reißt azeotropisch das Wasser des Chlorkalks mit. Durch Kondensation der Dämpfe wird das spezifisch leichtere und in Tetrachlorkohlenstoff unlösliche Wasser von diesem getrennt. Der Tetrachlorkohlenstoff kehrt immer wieder zur siedenden Brühe zurück, bis der Chlorkalk sein Wasser praktisch völlig verloren hat. Erst wenn dieser Punkt erreicht ist, wird der Chlorkalk vom Tetrachlorkohlenstoff durch Vakuumdestillation bei niedriger Temperatur befreit.
  • Beispiel 6o Teile Kalkhydrat werden in 35o Teilen Tetrachlorkohlenstoff suspendiert und mit 4o Teilen Chlorgas zur Reaktion gebracht. Dann wird die Brühe sofort zum Sieden erhitzt (75 bis 77°), und die Dämpfe, die aus einem Gemisch von viel Tetrachlorkohlenstoff mit wenig Wasser bestehen, werden kondensiert. Das auf dem Tetrachlorkohlenstoff schwimmende Wasser wird durch einen Florentiner getrennt, während der Tetrachlorkohlenstoff selbsttätig zur Brühe zurückläuft.
  • Im Laufe von 2 Stunden wird der Chlorkalk praktisch völlig entwässert, und es werden hierdurch bis zu io Teilen Wasser abgetrennt. Hieran anschließend wird dann mittels Vakuumdestillation bei niedriger Temperatur der entwässerte Chlorkalk vom Tetrachlorkohlenstoff befreit.
  • Die azeotropische Verdampfung von Wasser ist als Mittel zur Beseitigung von Wasser aus leicht zersetzlichen Stoffen, wie z. B. Cellulose, bekannt, ist aber bisher für die Entfernung von Wasser in kristallwasserartiger Bindung aus temperaturempfindlichen Stoffen nicht verwendet worden. Es kommt hinzu, daß im vorliegenden Falle die azeotropische Entwässerung bei Temperaturen durchgeführt wird, bei denen die Zersetzung der geläufigen Chlorkalksorten bereits einen erheblichen Umfang erreicht, so daß nicht erwartet werden konnte, daß diese Form der Trocknung ohne wesentliche Verluste an wirksamem Chlor durchführbar sein würde.
  • a. Der zweite Weg zur Gewinnung Wasserfreien Chlorkalks, eine weitere Ausbildung des Verfahrens des Hauptpatents, beruht auf der überraschenden Beobachtung, daß der -Chlorkalk mit fortschreitender Entwässerung ohne Zersetzungsgefahr immer höheren Temperaturen ausgesetzt werden kann. Es wird daher der nach dem Hauptpatent in Tetrachlorkohlenstoff hergestellte Chlorkalk zunächst, wie a. a. O. beschrieben, durch Destillation im Vakuum bei niedriger Temperatur vom Tetrachlorkohlenstoff befreit. Sowie die Entfernung des Tetrachlorkohlenstoffs beendet ist, wird alsdann ohne Arbeitsunterbrechung das Vakuum weiter erhöht und gleichzeitig die Temperatur- schrittweise gesteigert, jedoch stets nur so weit, daß die mit der Verringerung des Wassergehaltes allmählich ansteigende Temperatur der beginnenden Zersetzung des Chlorkalks nicht überschritten wird. Auf diese Weise ist es möglich, den Wassergehalt des Chlorkalks praktisch völlig zu entfernen, ohne daß eine Zersetzung des Chlorkalks in nennenswertem Umfang erfolgt. Beispielsweise beginnt bei einem Vakuum mit io mm OOuecksilber abs. die Entwässerung bei 30° C; sie kann bei Temperaturen bis zu etwa ioo° C beendet werden, doch reichen in der Regel Temperaturen von 5o bis 6o° C hierfür bereits aus.
  • Beispiel 6o Teile Kalkhydrat werden in 35o Teilen Tetrachlorkohlenstoff suspendiert, und es werden während des Rührens und Vermahlens 4o Teile Chlorgas eingeleitet. Am Ende der Chlorierung wird der Tetrachlorkohlenstoff durch ein Vakuum von i io bis 130 mm Hg abs. bei niedriger Temperatur (etwa 30° C) abdestilliert und zurückgewonnen. Am Ende dieser Destillation wird das Vakuum sofort auf io bis 2o mm Hg gebracht und die Temperatur nach und nach mit dem Fortschreiten der Entwässerung erhöht, bis bei Beendigung der Entwässerung, die in dieser Weise rasch und ohne Zersetzung vor sich geht, eine Temperatur von 95' C erreicht wird. Der Chlorkalk wird so von seinem freien und gebundenen Wasser befreit und besitzt einen aktiven Chlorgehalt von über 38 '/"-Der durch die beiden beschriebenen Verfahren erhaltene, weitestgehend entwässerte Chlorkalk behält die Eigenschaft des nach dem Hauptpatent erhaltenen bei, d. h. er ist homogen, von kristallinischer Struktur und weist ein hohes Schüttgewicht (über i,o) auf. Er ist aber durch die Entwässerung noch höherprozentig und bedeutend stabiler geworden.
  • Die Beständigkeitsverbesserung erhellt aus folgender Übersicht über das Verhalten verschiedener Chlorkalksorten bzw. Verarbeitungsstadien bei einer Schnellprobe, durchgeführt im Thermostaten bei 5o° C (abgerundete Durchschnittswerte)
    Chlorkalkart Sangs- Gehalt nach
    Behalt 15 Tagen
    i. Kammerchlorkalk 38 °% w. Cl 5 °/o w. Cl
    2. krist. Hvdrat nach
    Hauptpatent .... 39'/, w. C1 28'/" w. Cl
    3. entwässert nach
    Zusatzerfindung
    (o, i bis o,2 °/o H,0) 40 °/o w. Cl 34 % w. Cl
    Aus den für das Trocknen bzw. Entwässern von neutralen oder basischen Calciumhypochloriten bekannten Vakuumverfahren hat sich für die Entwässerung von Chlorkalk generell nichts entnehmen lassen, weil nur im Falle des Chlorkalks, nicht aber im Falle der chlorcalciumfreien oder chlorcalciumarmen Calciumhypochlorite Bedingungen auftreten können, die zu einer teilweisen, reversibel zur Bildung verlaufenden Zersetzung des Chlorkalks führen. Daß der nach dem Verfahren des Hauptpatents erzeugte Chlorkalk sich bei der Entwässerung nach den oben beschriebenen beiden Verfahren anders verhielte als der nach den üblichen Verfahren erzeugte Chlorkalk, war nicht bekannt und auch nicht vorauszusehen, weil bisher niemand ein einheitliches Chlorkalkhydrat, wie es bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent erhalten wird, in Händen hatte.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Fortbildung des Verfahrens nach Patent 514 390 in Anwendung auf die Darstellung von hochprozentigem, kristallinischem, sehr stabilem und wasserfreiem Chlorkalk, dadurch gekennzeichnet, daß der durch Chlorierung einer Aufschwemmung von Kalkhydrat in Tetrachlorkohlenstoff erhaltene Chlorkalk zunächst bei gewöhnlichem Druck im Tetrachlorkohlenstoff erhitzt wird, wobei der siedende Tetrachlorkohlenstoff das im Chlorkalk enthaltene Wasser azeotropisch mitreißt, worauf der abdestillierte Tetrachlorkohlenstoff durch Kondensation vom Wasser getrennt wird und wieder in den Kreislauf zurückkehrt. Fortbildung des Verfahrens nach Patent 514390 in Anwendung auf die Darstellung von hochprozentigem, kristallinischem, sehr stabilem und wasserfreiem Chlorkalk, dadurch gekennzeichnet, daß der durch Chlorierung einer Aufschwemmung von Kalkhydrat in Tetrachlorkohlenstoff erhaltene Chlorkalk nach dem Abdestillieren des Tetrachlorkohlenstoffs im Vakuum im gleichen Arbeitsgang einem erhöhten Vakuum und langsam steigenden Temperaturen, die jeweils unter der dem jeweiligen Wassergehalt entsprechenden Temperatur der beginnenden Zersetzung des Chlorkalks liegen, ausgesetzt wird.
DES95189D 1929-11-26 1929-11-26 Herstellung von Chlorkalk Expired DE546140C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES95189D DE546140C (de) 1929-11-26 1929-11-26 Herstellung von Chlorkalk

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES95189D DE546140C (de) 1929-11-26 1929-11-26 Herstellung von Chlorkalk

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE546140C true DE546140C (de) 1932-03-10

Family

ID=7519195

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES95189D Expired DE546140C (de) 1929-11-26 1929-11-26 Herstellung von Chlorkalk

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE546140C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1238374B (de) Verfahren zur Herstellung von alpha-Calciumsulfat-Halbhydrat
DE2803590A1 (de) Verfahren zum reinigen von natriumhexafluorosilikat
DE546140C (de) Herstellung von Chlorkalk
DE1247282B (de) Verfahren zur Herstellung von Perdisulfaten
CH634806A5 (de) Verfahren zur herstellung von gips aus phosphogips.
DE680595C (de) Verfahren zum Herstellen kristallisierter Citronensaeure
DE719890C (de) Verfahren zur Gewinnung von Furfurol
DE2751420C2 (de) Verfahren zum Gewinnen von Magnesiumchloridhydrat aus dieses Chlorid sowie Alkalichloride enthaltenden wäßrigen Salzlösungen
DE941789C (de) Verfahren zum Austreiben von Wasser aus einer konzentrierten Calciumnitratloesung
AT126575B (de) Verfahren zur Darstellung von Chlorkalk.
DE557808C (de) Herstellung von Chlorkalk
DE631852C (de) Herstellung von Monokaliumphosphat
DE508167C (de) Herstellung von lagerbestaendigem Chlorkalk
DE603004C (de) Verfahren zur Vorbehandlung von Rohphosphaten fuer den Saeureaufschluss
DE373847C (de) Verfahren zur Herstellung von basischen Calciumhypochloritverbindungen
DE268532C (de)
AT101291B (de) Verfahren zur Gewinnung des aus dem ö. P. 35688 bekannten basischen Kalziumhypochlorites in trockener Form.
AT85736B (de) Verfahren zur Verzuckerung von Holz und anderen zellulosehaltigen Stoffen.
DE656413C (de) Verfahren zur Herstellung von Chlorkalk
DE1567739A1 (de) Verfahren zum Herstellen reiner Phosphorsaeure auf nassem Wege
DE473975C (de) Herstellung von Kalziumhypochlorit
AT132690B (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Calciumhypochlorit.
DE552833C (de) Verfahren zur Herstellung der Anhydride und Chloride von einwertigen gesaettigten Saeuren der Fettreihe
DE635618C (de) Verfahren zur Gewinnung von calciumchloridfreiem Calciumhypochlorit
DE542156C (de) Verfahren zur Herstellung von Chlorkalk