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Lochapparat Es ist bekannt, endlose, mit gleichförmiger Geschwindigkeit
fortbewegte Bahnen aus Papier oder anderen Stoffen mit Hilfe von Perforateuren zu
lochen, welche einmal in Form von zwei sich übereinander abwickelnren runden Scheiben
und ein andermal durch ein Exzenter, um einen festen Punkt schwingend, wirken.
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Besonders die Perforateure, welche mit übereinanderliegenden rund
laufenden Scheiben arbeiten, haben den Nachteil, daß sie nur bestimmte Lochabstände,
ohne die Scheiben auszuwechseln, zulassen. Solche Lochabstände, durch welche der
Scheibenumfang nicht restlos teilbar ist, können nicht gestanzt werden oder die
Scheiben müssen den Lochabständen entsprechend ausgewechselt werden. Diese Auswechslungsarbeiten
und vor allem auch das häufige Schärfen der sehr stark beanspruchten Stanzstifte
nimmt sehr viel Zeit in Anspruch.
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Bei den Perforateuren, die durch Exzenter angetrieben werden und um
einen festen Punkt oder um einen, in einem Schlitz verschiebbaren Punkt schwingen,
gibt es, besonders bei letzterer Ausführung, nachteilige Eigenschaften. Die Stanzstifte
machen hierbei eine auf und ab gehende Bewegung, wobei diese allerdings nicht so
beansprucht werden als bei rotierenden Perforateuren, da das Verzwängen im Stanzloch
fortfällt. Jedoch tritt hier ein anderer wesentlicher Nachteil, die Unterbrechung
im Fortlauf der Papierbahn, auf. Papier ist niemals dehnungsfrei und dehnt sich
bei konstanter Fortbewegung gleichmäßig aus, während es bei einer ungleichmäßigen
bzw. zeitweise unterbrochenen Fortbewegung unregelmäßig gedehnt wird. Genannter
Nachteil ist daher sehr wesentlich, da beispielsweise bei der Verpakkung von Rahmbonbons
die Verpackungsmaschine mit ihrem Transport in die auf der Druckmaschine gestanzten
Löcher eingreift, um den sogenannten abgepaßten Druck immer genau auf der Oberseite
des Bonbons erscheinen zu lassen.
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Entsteht nun in der Papierbahn, hervorgerufen durch die Unterbrechung
im Papierzeug, eine ungleichmäßige Dehnung, so beginnt das dem Fachmanne bekannte
leidige Wandern des gestanzten Loches, d. h. der Lochabstand in Papierlaufrichtung
wird immer größer, und wandert das Loch von seinem richtigen Ort in der Mitte zwischen
den Druckflächen übertriebenermaßen in dieselben hinein. Soll nun z. B. in der Verpakkungsmaschine
ein mit genannten Nachteilen hergestelltes Bonbonpapier verarbeitet werden" so wird
die Druckfläche nicht mehr auf der Oberfläche des Bonbons erscheinen und der Transport
nicht mehr in die Löcher des Papiers eingreifen. Die daraus erwachsenden Schäden
sind begreiflicherweise sehr hoch. Das Papier ist nicht zu verarbeiten, Stillstände
treten auf, und die schlecht verpackten Bonbons müssen als Ausschuß angesehen werden.
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Beim Erfindungsgegenstand bewegt sich das Papier dagegen gleichmäßig
fort, und die Stanzstifte greifen senkrecht in die Stanzlöcher
ein.
Dies wird dadurch erreicht, daß je zwei obere und untere kreisende Scheibenpaare
durch in den Enden drehbar gelagerte und verstellbare Bügel verbunden sind, wobei
das obere Bügelpaar als Stanzstiftträger, das untere als Lochträger dient.
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In der Zeichnung sind zwei Ansichten des Erfindungsgegenstandes dargestellt,
Abb. z stellt die Ansicht der Maschine nach Schnitt A-B dar und Abb.2 in der Aufsicht.
Die Maschine besteht aus links und rechts je zwei Scheibenpaaren, welche gleichartig
und gemeinsam wirken. Die Laufrichtungen der Scheiben sind durch Pfeile in der Zeichnung
angedeutet. Je zwei Scheiben a und b sowie c und d sind durch die
Bügel n und o verbunden und diese machen die Drehbewegung der Scheiben mit. Bügel
n trägt den beliebig ausgebildeten Stanzstiftträger L mit dem in der Zeichnung beispielsweise
angegebenen Stanzstift p. Bügel o trägt den dem Stanzstiftträger L entsprechenden
Lochträger in. Der Stanzstiftträger und der Lochträger stehen natürlich mit der
anderen Seite der Maschine in entsprechender Verbindung, wie aus Abb.2 hervorgeht.
Bei der kreisenden Bewegung des Bügels n mit dem Stanzstiftträger Z sowie der des
Bügels o mit dem Lochträger na bleibt der Stanzstift sowie das Stanzloch
in dauernd senkrechter Stellung. Hierdurch werden Stift sowohl Loch in bester Weise
geschont. Ein Verzwängen des Stiftes im Stanzloch ist ebenso ausgeschlossen wie
die Bildung eines sogenannten Grades am Stanzstift. Die Löcher in der Papierbahn
werden genau rund und können nicht einreißen, da einerseits der erwähnte Grad nicht
auftritt und andererseits die Stanzstifte in der gleichen Geschwindigkeit wie die
Papierbahn laufen. .
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Die Einstellung der Lochabstände in seitlicher Richtung der Papierbahn
kann auf verschiedene Arten betätigt werden. Der Stiftträger l kann die Stanzstifte
in unbeweglicher Form tragen, so daß er bei anderem Abstand der Löcher durch einen
anderen ersetzt wird, oder aber er kann auch geschlitzt werden, so daß die Stanzstifte
in Stücke eingefaßt werden, welche in dem Schlitz verschiebbar sind. Selbstverständlich
kann der Stiftträger auch mehrere Reihen Stifte hintereinander tragen. Der Lochträger
m ist dem Stiftträger jeweils zweckentsprechend anzupassen. Der seitliche Lochabstand
kann bis auf geringste Entfernung eingestellt werden, wobei nicht gesagt ist, daß
nur runde Löcher gestanzt werden können. Die Einstellung der Lochabstände in Papierlaufrichtung
ist leicht vorzunehmen. Zu diesem Zwecke wird der Bügel n mittels der Spindeln
e und f der Peripherie der Scheiben a und b genähert
oder auch von ihr entfernt. Je kleiner der Kreis wird, welchen der Bügel n bzw.
der Stanzstift p beschreibt, um so kleiner wird der Lochabstand. Um nun aber auch
in Längsrichtung der Papierbahn kleinste Abstände zu erreichen, erhält der Stiftträger
l mehrere Reihen Stifte. Der Lochträger wird jeweils gleich dem Stiftträger verstellt,
was durch Anbringung von Skalen neben den Stellspindeln e, f, g und h und
außerdem noch durch je einen Nonius auf den Bügelenden in feinster Präzision bis
auf zehntel Millimeter vorgenommen werden kann. Soll der Lochabstand z. B. von dem
höchsten bis zu einem mittleren Maß,-verändert werden, je nach den gewünschten Grenzen,
innerhalb deren sich die Lochabstände bewegen sollen, wird die Größe der Scheiben
a, b, c und d und so «-eiter gewählt, so werden die Bügel n und o
entsprechend eingestellt, und die oberen Scheiben a, b, al und bl werden
so weit nachgestellt, bis die Stanzstifte wieder den nötigen Eingriff in die Stanzlöcher
haben: Dieses Nachstellen der zwei oberen Scheibenpaare a, b, a1 und bi wird durch
Betätigung eines Handrades bewirkt. Die Lager der zwei oberen Scheibenpaare sind
durch- vier Spindeln, welche irgendwie gemeinsam. betätigt werden können,
-zu heben und zu senken, wie in Abb. z auch angedeutet ist. -Die Einstellungsmöglichkeit
in beiden Richtungen zur Papierbahn ist also einfach, präzise und vor allem schnell
vorzunehmen, was gemeinsam mit der prinzipiellen Arbeitsweise der Maschine, senkrechtes
Eingreifen der Stanzstifte in die Stanzlöcher bei ununterbrochenem Fortlauf der
der Papierbahn, das Wesentliche der Erfindung darstellt.