DE544992C - Wechselstromrelais - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Verhütung des Vibrierens von Wechselstrom, insbesondere von Induktionsrelais in Schutzschaltungen, bei starker Erregung.

Solche Relais bestehen gewöhnlich aus einem Magnetkern mit mehreren einander gegenüberstehenden Polen, auf denen sich mit dem zu schützenden Stromkreis verbundene Strom- und Spannungsspulen befinden. Zwischen den Polen ist eine drehbare Scheibe angeordnet, die durch Induktion, d. h. durch den durch die Erregerwicklungen im Magnetkern erzeugten Kraftfluß, gedreht wird.

Bei Kurzschluß in dem geschützten Stromkreis hat es sich gezeigt, daß infolge des starken, durch die Relaisspulen fließenden Stromes der Scheibenanker schwingt oder klappert. Zur Abhilfe ist vorgeschlagen worden, durch Pole von verhältnismäßig kleinem Durchmesser die magnetische Sättigung der Pole mit einem verhältnismäßig geringen Strom zu ermöglichen, um dadurch den Kraftlinienfluß durch die Pole im Kurzschlußfall beschränken zu können.

Diese kleinen Polschuhe haben aber den Nachteil, daß die Pole mechanisch geschwächt sind; außerdem genügt der ausnutzbare Kraftfluß bei gewöhnlichen niedrigen Stromwerten nicht, um ein ausreichendes Drehmo- ment für den Anker zu erzeugen.

Es müssen daher Einrichtungen vorgesehen werden, die beim Ansprechen des Relais die Ankerschwingungen auch bei starken Strömen verhindern, aber gleichzeitig bei schwachen Strömen noch ein ausreichendes Ankerdrehmoment erzeugen.

Gemäß der Erfindung wird dies bei Relais, die aus einem Magnetkern mit einander gegenüberstehenden Polen und einer zwischen den Polen drehbaren Induktionsscheibe bestehen, dadurch erreicht, daß der Magnetkreis derartige Ausnehmungen erhält, daß durch sie das mechanische Widerstandsmoment des Eisenkörpers möglichst wenig beeinträchtigt wird. Z. B. können die Polkerne mit Ausnehmungen oder Schlitzen versehen sein. Hierdurch wird der Sättigungswert der Pole vermindert. Der Polquerschnitt ist dabei an allen Stellen unveränderlich, und die Polschuhe behalten dabei ihre normale wirksame Fläche, so daß die auf die Scheibe bei niedrigen Stromwerten einwirkende Drehkraft nicht beeinträchtigt ist.

In der Abbildung ist ein Beispiel der Erfindung schematisch dargestellt.

Das Relais besteht aus einem magnetischen Kern 1 mit drei Polen 2, 3, 4 und zwei diesen

gegenüberliegenden Polen 5 und 6. Zwischen den gegenüberliegenden Polen ist ein Scheibenanker 7 um einen Stift drehbar angeordnet. 13 und 14 sind die Luftspalte. Die 5 oberen Pole 5 und 6 tragen Wicklungen 8 und 9, die vom Strom der zu schützenden Leitung erregt werden. Der untere, mittlere Pol 3 trägt eine Wicklung 10, die von der Spannung des zu schützenden Stromkreises erregt wird.

Die oberen Pole 5 und 6 haben bei 11 und 12 Ausnehmungen, um den Polquerschnitt zu verringern. Diese Ausnehmungen sind so bemessen, daß die Pole bei einem bestimmten Stromwert gesättigt sind, so daß bei Wachsen des Stromes der durch den Scheibenanker fließende Kraftfluß nur leicht zunimmt und praktisch im wesentlichen konstant bleibt. Es wird hierdurch ein Schwingen des Scheiben-

ao ankers verhindert.

Der magnetische Widerstand des Eisens ist bei geringen oder normalen Sättigungen durch die Ausnehmungen nicht wesentlich vergrößert, weil die Summe der magnetischen Widerstände des Ankers und der beiden Luftspalte im Vergleich zu dem magnetischen Widerstand des Eisens verhältnismäßig hoch ist, so daß das auf den Anker wirkende Drehmoment bei geringen oder normalen Sättigungen im wesentlichen stets das gleiche ist, gleichgültig, ob ein Schlitz im Eisen ist oder nicht. Bei niedrigen Strömen in den Erregerspulen entwickelt sich daher stets ein für richtiges Arbeiten des Relais genügend kräftiges Drehmoment.

Außerdem sind die Pole gemäß der Erfindung im Vergleich mit massiven Polen vom selben Querschnitt beträchtlich stabiler und mechanisch widerstandsfähiger.

Die Erfindung ist in gleicher Weise für alle Relais brauchbar, bei denen Schwingungen des Ankers bei hohen Stromwerten vermieden werden sollen.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Vorrichtung zur Verhütung des Vibrierens von Wechselstromrelais, insbesondere von Induktionsrelais in Schutzschaltungen, bei starker Erregung, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beeinflussung der Charakteristik des magnetischen Systems vorgesehene Einschnürungen des wirksamen Eisenquerschnittes derart angeordnet sind, daß durch sie das mechanische Widerstandsmoment des Eisenkörpers" möglichst wenig beeinträchtigt - wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen