DE543815C - Induktionsschutz fuer Fernmeldekabel gegen Starkstromstoerungen und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Induktionsschutz fuer Fernmeldekabel gegen Starkstromstoerungen und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
- Publication number
- DE543815C DE543815C DE1930543815D DE543815DD DE543815C DE 543815 C DE543815 C DE 543815C DE 1930543815 D DE1930543815 D DE 1930543815D DE 543815D D DE543815D D DE 543815DD DE 543815 C DE543815 C DE 543815C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- cable
- pieces
- induction protection
- screw
- screw pieces
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04B—TRANSMISSION
- H04B3/00—Line transmission systems
- H04B3/02—Details
- H04B3/28—Reducing interference caused by currents induced in cable sheathing or armouring
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
- Signal Processing (AREA)
- Ropes Or Cables (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
IL FEBRUAR 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVl 543815 KLASSE 21 c GRUPPE
2IC1 S 744.
Induktionsschutz für Fernmeldekabel gegen Starkstromstörungen und Verfahren zu seiner Herstellung
Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Juni 1930 ab
Es ist bekannt, bei Fernmeldekabeln als Induktionsschutz gegen Starkstromstörungen eine
magnetische Armierung aus Drähten oder Bändern zu verwenden, die in einem Feldstärkebereich
von vier Gauß eine möglichst hohe Permeabilität besitzen. Das bisherige Umwicklungsverfahren,
nach dem die Armierung in bekannter Weise durch Umspinnen aufgebracht wird, besitzt aber in magnetischer Hinsieht
den Nachteil, daß das magnetische Material beim Umwickeln plastisch deformiert und dadurch
die Permeabilität in sehr hohem Maße herabgesetzt wird.
Abb. ι zeigt beispielsweise, wie die Permeabilität
von Bandeisen (46 mm breit, 1 mm dick) aus 3%igem Siliciumeisen durch den Umwicklungsvorgang
leidet. Die Kurve α zeigt für das Bandeisen vor dem Aufwickeln die von der
magnetisierenden Feldstärke abhängige Permeabilität μ des Materials, wobei das Band in vorgeglühtem
Lieferungszustande (Ringform) gemessen wurde. Nach Aufwickeln des Bandes auf einen Holzdorn von 50 mm Durchmesser
(5 mm Fuge) sank die Permeabilitätskurve, auf die bei b gezeigten Werte. Aus den Kurven ist
zu ersehen, daß die Maximal-Permeabilität auf etwa ein Drittel herabgeht. Die bei b gezeigte
Kurve stimmt übrigens auch mit den bei normalem Siliciumbandeisen gefundenen Werten
überein (Schiller, E. N. T. 1928, Seite 337).
Um die beim Umspinnen auftretende Herabsetzung der Permeabilität zu vermeiden, wurde
bereits vorgeschlagen, das Material in erwärmtem Zustande aufzuwickeln. Dies stößt aber '
wieder mit Rücksicht auf den niedrigen Schmelzpunkt des Bleimantels auf Schwierigkeiten.
Ebenso steht einem nachträglichen Ausglühen der magnetischen Armierung der niedrige
Schmelzpunkt des Bleimantels entgegen.
Nach der Erfindung wird dieser Nachteil nun dadurch vermieden, daß das magnetische Armierungsmaterial
in Form von fertig gewickelten Schrauben aus Draht oder Band oder in Form
von Manschetten unter Vermeidung wesentlicher mechanischer Deformationen auf das Kabel gezogen
oder gelegt wird. Dem Armierungsmaterial kann dann vor dem Aufbringen durch Glühen die magnetische Eigenschaft verliehen
werden, die es im aufgebrachten Zustande besitzen soll.
Schraubenstücke oder Manschetten auf das Kabel aufzuziehen, bereitet keine Schwierigkeiten,
weil ihr Innendurchmesser größer gewählt werden kann als der Außendurchmesser des
Kabels und die verbleibenden Zwischenräume mit der üblichen Rostschutzmasse ausgefüllt werden
können. Falls aus Draht oder Band gewickelte Schrauben verwendet werden, kann beispielsr
weise durch nachträgliches Zusammendrehen der Schraubenwindungen ohne Schwierigkeiten
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Fran·; Stoll in Berlin-Siemensstadt,
JP
548815
ein gutes Anliegen am Kabel erreicht werden. Die hierbei entstehenden elastischen Spannungen
können so eingehalten werden, daß sie ohne schädlichen Einfluß auf die Permeabilität sind.
Wie festgestellt wurde, kann in Übereinstimmung mit bekannten Versuchen bei Verwendung
weicheren Eisens die Permeabilität infolge einer Zugspannung sogar erhöht werden (Villari-Effekt,
vgl. Handbuch der Physik von Geiger u.
ίο Scherl, Berlin 1907, Bd. XV, S. 197).
Das Aufbringen von Schraubenstücken oder nahtlosen Manschetten auf das Kabel geschieht
in der Weise, daß das Kabel ausgelegt wird und die Manschetten oder Schraubenstücke übergezogen
werden. Vorzugsweise wird in der in Abb. 2 veranschaulichten Weise das Kabel K
auf um Achsen α schwenkbaren Rollen R ausgelegt.
Die Manschetten werden dann mit Hilfe eines auf Rollen r laufenden Schlittens S über
das Kabel gefahren. Am schwenkbaren Hebelarm der Rollen R sind Anschlagrollen Λ vorgesehen,
welche mit der schwenkbaren Rolle R bei dem Vorüberfahren des Schlittens durch eine
Anschlagplatte P zur Seite gedrückt werden,
wodurch das Kabel in dem Moment des Überziehens der Manschette freigelegt wird. Die
Abb. 3 und 4 zeigen schematische Ausführungsformen des Schlittens. Abb. 3 gibt eine Aufsicht,
Abb. 4 einen Querschnitt des Schlittens wider, wobei im ersteren Fall ein Schraubenstück,
im zweiten eine Manschette vom Schlitten getragen wird. Anschlagplatten und Rollen sind
wie oben bezeichnet. Durch ein Traggestell T wird in einem Futterstück F das Schraubenstück
bzw. die Manschette X gehalten; in Abb. 4 ist noch das Kabel, auf das die Manschette geschoben
wird, angedeutet.
Da bei Verwendung von Manschetten eine größere Anzahl solcher Stücke über den Bleimantel
gezogen werden muß, kann es vorteilhaft sein, den Bleimantel durch Bandumwicklungen
o. dgl. vor etwaigen Beschädigungen zu schützen. Bei Verwendung von Schraubenstücken kann
eine solche Maßnahme gespart werden, wenn die neu übergezogenen Schraubenstücke über bereits
aufgebrachte hinweggezogen werden.
Der Innendurchmesser der Schraubenstücke kann so gewählt werden, daß sie im entspannten
Zustand am Kabel anliegen. Vor dem Überziehen werden sie aufgedreht, um sie über die
bereits aufliegenden Schraubenstücke ziehen zu können. Sollten die Schraubenstücke zur Erreichung
einer höheren Permeabilität z. B. im villarischen Punkt etwa vorgespannt werden,
so können die Schraubenstücke im entspannten Zustand mit kleinerem oder größerem Windungsdurchmesser gewählt werden. Die Schraubenstücke
werden im letzteren Falle beim Aufbringen auf das Kabel eingedreht, so daß sie am
Kabel aufliegen und unter der gewünschten Vorspannung stehen. Um die Schraubenstücke
an dem Wiederaufrollen und Entspannen zu hindern, können Ringe, vorzugsweise aus Eisen,
auf den Kabelmantel aufgepreßt werden, an denen die Schraubenenden angeschweißt oder
• anderweitig befestigt werden. In einfacher und rascher Weise kann dies dadurch geschehen, daß
ein stärkerer Eisendraht mit Schlaufe versehen wird, der Draht um das Kabel gelegt, sein Ende
durch die Schlaufe gezogen und nach Anziehen des Drahtes umgebogen wird. Statt durch solche
Befestigungsringe kann die Entspannung der Federn auch durch darauffolgende Bewicklung
mit Bändern 0. dgl. oder aber durch Aufbringen einer erstarrenden Masse verhindert
werden.
IJm das Auslegen der Kabel zwecks Aufbringens der magnetischen Armierung zu umgehen,
kann die Armierung aus zwei Halbröhren zusammengesetzt werden, die einseitig scharnierartig
gegeneinander drehbar oder in Schienen ineinander zu verschieben sind. Abb. 5 zeigt einen Halbteil und Abb. 6 die Zusammensetzung
einer solchen Manschette als Ausführungsbeispiel. Der eine Rand der Halbröhre ist umgebogen und greift in den umgebogenen
Rand der anderen Halbröhre ein. Die beiden anderen Ränder sind durch Haken in Art eines
Bajonettanschlusses ineinanderzuschieben. Es können natürlich beide Verschlußarten an
beiden Rändern oder in Verbindung mit anderen benutzt werden. Auch kann es genügen, nur
einen Teil der Ränder derart umzuklappen, daß sie ineinandergreifen. Bei guter Anpassung
der Halbmanschetten können schädliche magnetische Luftspalte vermieden werden.
Metallische Schutzmantel für Leitungen aus Halbrohren aufzubauen, ist an sich bereits bekannt
geworden. Doch dienten diese Mantel zum rein mechanischen Schutz und waren mit
Schlitzen in den Rändern versehen, um eine hohe Beweglichkeit der Leitungen zu erlauben.
In magnetischer Hinsicht ist eine metallische Verbindung der einzelnen Schraubenstücke oder
Manschetten nicht notwendig. Sollen die Manschetten oder Schraubenstücke auch einen Teil
des kompensierenden Kabelmantelstromes führen, so können die Stoßstellen durch Löten oder
Verschweißen metallisch verbunden werden, was ohne Beschädigung des Kabels dadurch
geschehen kann, daß die betreffenden Stellen durch eine feuerfeste Einlage, wie z. B. Asbest,
geschützt werden.
Die Länge der zu wählenden Manschetten ergibt sich aus den auf Biegsamkeit gestellten
Anforderungen.
Als Material für die Armierung eignet sich besonders Siliciumeisen oder eine der bekannten
hochpermeablen Eisen-Nickel-Legierungen mit oder ohne Zusatz von Kobalt und gegebenenfalls
anderen Elementen.
Claims (10)
- Patentansprüche:
ι. Induktionsschutz für Fernmeldekabel gegen Starkstromstörungen, bestehend aus einer magnetischen Bewehrung, dadurch gekennzeichnet, daß das vorzugsweise vorgeglühte Bewehrungsmaterial in Form von Schraubenfedern aus Drähten oder Bändern oder in Form von Manschetten unter Vermeidung wesentlicher mechanischer Deformationen auf das Kabel aufgezogen oder aufgelegt ist. - 2. Induktionsschutz nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschetten aus nahtlosen Röhren bestehen.
- 3. Induktionsschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschetten aus Halbröhren bestehen, die mit ineinandergreifenden Rändern bzw. Randstücken oder anderen Verbindungsteilen ausgerüstet sind.
- 4. Induktionsschutz aus Schraubenstücken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenstücke im entspannten Zustand an den Durchmesser des Kabels anas gepaßt sind.
- 5. Induktionsschutz aus Schraubenstücken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenstücke im entspannten Zustand einen derart vom Kabeldurchmesser abweichenden Durchmesser haben, daß sie nach dem Aufbringen eine elastische Vorspannung aufweisen.
- 6. Verfahren zum Aufbringen des Induktionsschutzes auf Fernmeldekabel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß, während das Kabel ausgelegt wird, die aus Schraubenstücken oder Manschetten bestehenden magnetischen Bewehrungsstücke über das Kabel geschoben werden.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kabel auf schwenkbaren Rollen aufgelegt wird und die Armierungsstücke mit Hilfe eines Schlittens über das Kabel gefahren werden.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkarme der Rollen durch eine am Schlitten angebrachte Platte zur Seite geschoben werden und dadurch das Kabel zum Überziehen der Manschette oder des Schraubenstückes freigelegt wird.
- 9. Verfahren zur Herstellung eines Induktionsschutzes aus Schraubenstücken nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mit größerem Innendurchmesser als das Kabel gewählten Schraubenstücke nach Aufbringen auf das Kabel durch Zusammendrehen gespannt werden.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Kabel Ringe aufgebracht werden, an denen die Enden der Schraubenstücke befestigt werden, um das Entspannen der Schraubenfedern zu verhindern.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE543815T | 1930-06-24 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE543815C true DE543815C (de) | 1932-02-11 |
Family
ID=6560185
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930543815D Expired DE543815C (de) | 1930-06-24 | 1930-06-24 | Induktionsschutz fuer Fernmeldekabel gegen Starkstromstoerungen und Verfahren zu seiner Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE543815C (de) |
-
1930
- 1930-06-24 DE DE1930543815D patent/DE543815C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE906988C (de) | Verankerung einer vorgespannten Umschnuerung auf einem Bauglied und Verfahren zum Umschnueren eines Baugliedes | |
DE543815C (de) | Induktionsschutz fuer Fernmeldekabel gegen Starkstromstoerungen und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE3126498C2 (de) | Magnetische Abschirming für einen Übertrager | |
DE2033615A1 (de) | Verfahren zur supraleitenden Verschwel ßung von Supraleitern | |
AT129681B (de) | Induktionsschutz gegen Starkstromstörungen für Fernmeldekabel. | |
EP2899435A1 (de) | Bürstendichtung mit Bürstenfasern aus nichtmetallischen Werkstoffen | |
DE441377C (de) | Verfahren zur Herstellung von Verbindungen von Leitungs-oder Haltedraehten oder -seilen, Kabelarmierungen, Rohren, Gestaengen usw. durch auf Schrumpfwirkung beruhende Presseinrichtungen | |
DE641491C (de) | Verstaerktes Verbundleitungsrohr, das aus einem inneren Metallrohr und aus einer darueber befindlichen Wicklung von Draht hoher Zugfestigkeit besteht | |
DE2705743A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum auflegen einer drahtlage auf strangfoermiges gut | |
DE1117680B (de) | Elektrisches Stark- oder Schwachstromkabel mit elastischem Aussenmantel | |
AT103149B (de) | Verfahren zur Herstellung von im Isolationsquerschnitt kreisrunden Rohrkabeln für Hochspannungen. | |
DE598148C (de) | Verfahren zum Aufbringen der Panzerdraehte bei Pupinseekabeln | |
DE3904313C2 (de) | Verfahren zum Wickeln eines weichmagnetischen Bandes zu einem in sich geschlossenen Magnetkern | |
DE483351C (de) | Verfahren zur Herstellung von Tragkoerpern fuer Haengebruecken aus schweren Tragseilen groesserer Abmessungen | |
DE704499C (de) | Von aussen beeinflusstes Fernmeldekabel mit einer magnetischen Bewehrung | |
DE507332C (de) | Verbindungsstelle fuer Kabel, insbesondere Seekabel, die von einem aus Formdraehten bestehenden, als Druckschutz oder Bewehrung dienenden Rohr umgeben sind | |
DE969440C (de) | Spleiss- oder Ausgleichmuffe fuer Fernmeldekabel | |
DE1183152B (de) | Schirmringanordnung zur Ausruestung von isolierten Hochspannungsfreileitungen oder Freiluftschaltanlagen | |
DE1665904C3 (de) | Koaxialpaare enthaltendes Fernmeldekabel | |
DE839520C (de) | Gehäuse für die Verbindung von einem unter innerem Druck stehenden Kabel mit einer längsverstärkten Umhüllung | |
DE618801C (de) | Verfahren zur Verlegung von an sich in der Werkstatt fertig hergestellten rohrfoermigen Leitern, insbesondere zur UEbertragung von elektrischer Energie | |
DE491608C (de) | Verfahren zur Herstellung eines ununterbrochen induktiv belasteten Signalleiters | |
DE611333C (de) | Gegen Starkstrombeeinflussung geschuetztes Fernmeldekabel | |
DE559959C (de) | Verfahren zur Herstellung von roehrenfoermigen Koerpern aus Kork | |
DE652305C (de) | Aussenschlauch fuer Bowdenzuege |