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Verbindungsstelle für Kabel, insbesondere Seekabel, die von einem
aus Formdrähten bestehenden, als Druckschutz oder Bewehrung dienenden Rohr umgeben
sind Bei Kabeln, insbesondere Seekabeln, die von einem aus Formdrähten bestehenden,
als Druckschutz oder als Bewehrung dienenden Rohr umgeben sind, hat man zwecks Herstellung
von Verbindungsstellen (Spleißstellen, Pupinspulenstellen) bisher das Formdrahtrohr
unterbrochen und dieses mit dem die Verbindungsstelle umgebenden, beispielsweise
aus Gußteilen bestehenden Muffenkasten verbunden. Eine derartige Verbindung erfordert
zu ihrer Herstellung besondere komplizierte oder bei der Verlegung des Kabels nur
schwer zuverlässig auszuführende Maßnahmen (Verschraubungen, Schweißungen) ; wird
die Verbindung in der Fabrik vorgenommen, so erschwert eine solche starre Verbindungsmuffe
die Verlegung des Kabels außerordentlich.
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Die Erfindung bezieht sich auf Kabel, die von einem aus Formdrähten
bestehenden, als Druckschutz oder Bewehrung dienenden Rohr umgeben sind, und hat
eine Verbindungsstelle für solche zum Gegenstand, die von einem Formdrahtrohr der
gleichen Art, wie es das Kabel selbst besitzt, umgeben ist.
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Das Formdrahtrohr des Verbindungsstückes kann hierbei mit dem des
Kabels völlig identisch sein, indem der Durchmesser des Rohres und Anzahl und Gestalt
der verwendeten Drähte, soweit es mit Rücksicht auf die Herstellung der Verbindung
möglich ist, übereinstimmen. Die Verbindung zwischen den Formdrähten findet dann
in der Weise statt, daß die Enden aller Formdrähte oder eines Teiles derselben,
sowohl bei den Formdrahtrohren des Kabels als auch dem der Verbindungsstelle, mit
ineinandergreifenden Verzahnungen versehen sind. Nach Herstellung der Verbindungen
der Kabelleiter werden die einzelnen Drähte des vorher bereits verseilten Formdrahtrohres,
das die Verbindungsstelle umschließen soll, einzeln nacheinander mit ihren Verzahnungen
in die entsprechenden Verzahnungen der Enden der Kabel-Formdrahtrohre eingesetzt.
Eine derartige Verbindungsstelle hat eine genügend hohe Zugfestigkeit in der Längsrichtung
des Kabels und hält dieselben Biegebeanspruchungen beim Auftrommeln und Verlegen
aus wie das Kabel selbst. Wie hoch man die Zugfestigkeit der Verbindungsstelle und
damit des Druckschutzrohres bemessen will, hängt davon ab, ob das Kabel außer dem
Formdrahtrohr noch eine besondere Bewehrung besitzt oder nicht, die in erster Linie
zur Aufnahme der bei der Verlegung auftretenden Zugkräfte bestimmt ist.
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Die Abb. r zeigt die beispielsweise Ausführung einer solchen Verbindungsstelle
bei einem Kabel, von dem nur das Formdrahtrohr dargestellt ist. I( sind die Enden
der I'orindrahtrollre der zu verbindenden Kabel; Tl ist das Formdrahtrohr der Verbindungsstelle.
In Abb. a ist im einzelnen dargestellt, wie ein Formdraht ak des Kabels in den entsprechenden
Formdraht a,, der Verbindungsstelle
mit Verzahnung eingreift. Abb.
3 zeigt im Querschnitt ein Formdrahtrohr, das aus Drähten a von trapezförmigein
Querschnit mit halbkreisförmigen Aussparungen und Runddrähten b besteht.
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Handelt es sich um sehr harte und dazu spröde Metalle, z. B. um gewisse
Stahlsorten oder harte Aluminiumlegierungen, so ist es zweckmäßig, die Länge der
Verbindungsstelle nicht größer zu wählen als die einer Schlaglänge des Forrndrahtrohres,
weil sonst die in Schraubenlinie gewundenen Drähte beim Einlegen verbogen werden
müßten und darunter die Festigkeit des Seilverbandes litte.
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Eine Schwierigkeit besteht beim Einlegen der Formdrähte des Verbindungsstückes
bei solchen Profilen, die durch Verzahnung der Drähte ineinander ein Aussprengen
einzelner Drähte und überhaupt ein Ausweichen in tangentialer oder radialer Richtung
unmöglich machen sollen, wie solche bei einem Druckschutz für Seekabel zweckmäßig
verwendet werden. Sind alle Drähte des Formdrahtrohres der Verbindungsstelle bis
auf den letzten eingelegt, so lassen sich dann nämlich ein oder auch mehrere Drähte
dein Seilverbande nicht mehr einfügen. Diese Schwierigkeit läßt sich grundsätzlich
nicht beseitigen. Man kann sie umgehen, ind°m inan einen oder mehrere Drähte, die
das entsprechende Formdrahtrohr des Kabels enthält, bei der Verbindungsstelle fortläßt
und die mit der Fortlassung verbundenen schädlichen Wirkungen auf andere Weise aufzuheben
sucht.
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So kann man beispielsweise bei dem in Abb.3 im Ouerschizitt dargestellten
Formdralitrohr die beiden aufeinanderfolgenden, mit b" bezeichneten Drähte fortlassen.
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Um ein Aussprengen des dazwischenliegenden (im Falle der Abb.3 trapezförinigen)
Drahtes zu verhindern, kann man entweder die durch das Fortlassen der Drähte entstandenen
Lücken mit einem Metall niedrigen Schmelzpunktes ausgießen. Ein solches Metall sollte
einen Schmelzpunkt nicht über r2o° C haben, damit die für das Ausgießen notwendige
Erwärmung des ganzen Formdralitrohres die in der Kabelseele vorhandenen Isolierstoffe
(Papier, Gummi) nicht in ihrem Isolationswert empfindlich schädigt, und sollte ferner
in erstarrtem Zustand Festigkeitswerte aufweisen, die wenigstens in der Größenordnung
des für die Formdrähte verwendeten Werkstoffes liegen. Als solches Metall kommt
beispielsweise die sogenannte Rosesche Legierung in Betracht, die aus r Teil Pb,
r Teil Sn und 2 Teilen Bi besteht und bei 9.4° C schmilzt. Zum Eingießen des Metalls
werden zweckmäßig Öffnungen 0 vorgesehen, die in der Abb. i, und ,4 dargestellt
sind; die Abb. 4. gibt einen Querschnitt der Verbindungsstelle durch die Achsen
der zweckmäßig konischen Öffnungen wieder. Die Öffnungen werden nach dein Eingießen
durch Paßteile verschlossen.
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Die schädliche Wirkung der Lücken, die durch das Fortlassen von Drähten
entstehen, auf die Festigkeit des Formdralitrolires der Verbindungsstelle kann man
auch dadurch beseitigen, daß man die ganze Verbindungsstelle mit einem Draht oder
Band aus hartem @Verkstoff, z. B. Stahl, umwickelt, so daß das Herausspringen eines
einzelnen Formdrahtes, etwa unter der Einwirkung hohen Druckes, unmöglich ist.
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In Abb.5 ist eine derartige Umwicklung der Verbindungsstelle V mit
einem dünnen Bande B dargestellt, das auch die Enden der verbundenen Kabelstücke
K umgibt.
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Anstatt bei der Verbindungsstelle einen oder mehrere Drähte des Formdrahtverbandes
des entsprechenden Kabels ganz fortzulassen, kann man auch wenigstens den letzten
der einzulegenden Drähte, und zwar zweckmäßig durch einen tangential verlaufenden
Schnitt, unterteilen und durch Aussparungen an einem der Teile oder an benachbarten
Drähten die Zusammenfügung des Formdrahtrohres der Verbindungsstelle ermöglichen.
Bei dem bereits oben behandelten Formdrahtrohr, das aus Drähten von trapezförmigem
Querschnitt und Runddrähten zusammengesetzt ist, kann also eine Unterteilung des
Drahtes mit trapezförmigem Querschnitt durch einen Schnitt erfolgen, der die Mitten
der halbkreisförmigen Aussparungen verbindet, so daß zwei Teildrähte a1 und a, entstehen,
wie es die Abb.6 und 7 zeigen. Aus Abb.6 ist ersichtlich, wie durch Aussparungen
an dem inneren Teildraht a, das Einlegen der benachbarten Runddrähte b ermöglicht
wird. Aus Abb. 7 ersieht man, wie dasselbe durch entsprechende Aussparungen an den
benachbarten Drähten trapezförmigen Querschnitts erreicht wird.
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Die Entstehung von Hohlräumen innerhalb des Formdrahtrohres der Verbindungsstelle
und das Aussprengen einzelner Drähte aus dem Seilverbande kann allerdings beine.
Vorhandensein von Aussparungen nicht vermieden werden, und es empfiehlt sich, in
den Anordnungen nach Abb.6 und 7 ebenfalls die bereits erwähnte Umwicklung der Verbindungsstelle,
beispielsweise mit einem Stahlbande .?, vorzunehmen.
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Das Formdrahtrohr der Verbindungsstelle braucht nicht notwendigerweise
denselben Querschnitt zu besitzen wie das des Kabels, es ist vielmehr, besonders
beim Einbau von Pupinspulen oder von Kapazitätsausgleichselementen,
wünschenswert,
den Durchmesser der Kabelseele zu vergrößern. In diesem Falle bringt man auf die
Enden des Kabels K, wie es Abb. 8 darstellt, aus mehreren Teilen zusammensetzbare
konische Erweiterungstücke E auf, deren einzelne Teile beispielweise durch Schrauben
S zusammengehalten werden.
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An der Innenwandung der Erweiterungsstücke befinden sich Verzahnungen,
die in solche der Formdrähte des Kabels eingreifen und in diese eingelegt werden
können. An der Außenwandung sind weitere Verzahnungen vorgesehen, in die die Formdrähte
der Verbindungsstelle eingelegt werden. Für die Anbringung der Verzahnungen und
das Einlegen der Formdrähte der Verbindungsstelle können die für Formdrahtrohre
gleichen Durchmessers beschriebenen Anordnungen und Verfahren sinngemäß Anwendung
finden, die eine genügend hohe Zugfestigkeit des Kabels in der Längsrichtung ergeben
und ein Ausspringen einzelner Drähte des Formdrahtrohres verhindern.