DE543778C - Verfahren zur fortlaufenden Destillation von Obst- und Weintrestern - Google Patents

Verfahren zur fortlaufenden Destillation von Obst- und Weintrestern

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DE543778C
DE543778C DEF66113D DEF0066113D DE543778C DE 543778 C DE543778 C DE 543778C DE F66113 D DEF66113 D DE F66113D DE F0066113 D DEF0066113 D DE F0066113D DE 543778 C DE543778 C DE 543778C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D3/00Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
    • B01D3/001Processes specially adapted for distillation or rectification of fermented solutions

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
  • Distillation Of Fermentation Liquor, Processing Of Alcohols, Vinegar And Beer (AREA)

Description

  • Verfahren zur fortlaufenden Destillation von Obst- und Weintrestern Es ist in letzter Zeit verschiedentlich versucht worden, flüchtige Stoffe aus festen Materialien, wie Kräuter, Wurzeln, Körner usw., festen Abfallstoffen der Wein-, Obst- und Fruchtsaftbereitung (Trester) in kontinuierlichem Arbeitsgange bei normalem Druck abzudestillieren. Hierbei werden die festen Materialien beispielsweise durch ein Schneckengetriebe oder eine andere mechanische Zuführungsvorrichtung dem Destillationsapparat, in welchem ,sie zweckmäßig nach dem Gegenstromprinzip erhitzt und der Destillation unterworfen werden, zugeführt und hernach aus dem Destillationsapparat wieder hinausbefördert.
  • Auf diese Weise, d. h. durch fortlaufende Destillation ohne Anwendung eines Vakuums, ist es bisher jedoch nicht gelungen, Oxydations-oder Verharzungserscheinungen zu verhüten und reine Destillate von gleicher geschmacklicher Güte, 'wie sie durch die periodische Destillation erhalten werden, zu gewinnen. So waren z. B. Trinkbranntweine, die durch kontinuierliche Destillation aus Trestern gewonnen wurden, durch ihren kratzenden, unreinen Beigeschmack ungenießbar. Auch auf diese Weise gewonnene ätherische Öle, wie z. B. Pfefferminzöl, besitzen nicht die Feinheit, wie diese sonst bei der periosischen Destillation erreicht wird.
  • Die Mißerfolge bei der kontinuierlichen Destillation lassen sich folgendermaßen erklären. Beim Einbringen des festen Destillationsgutes in den Destillationsapparat, das diesem z. B. in verhältnismäßig kleinen Mengen mit Hilfe einer Schnecke oder einer andern mechanischen Zuführungsvorrichtung zugeführt wird, ließ es sich bisher nicht vermeiden, daß mit dem festen Material auch größere oder geringere, die Materialzwischenräume ausfüllende Mengen, Luft in den Destillierapparat eingebracht wurden; so z. B. auch bei der Verarbeitung von ursprünglich hart zusammengepreßten Trestern, welche, vor der Destillation durch maschinelle Vorrichtungen gelockert werden müssen und dadurch lufthaltig werden. Bei der periodischen Destillation wird nun die im Destillationsgut enthaltene Luft vor Beginn der Destillation durch das Anwärmen des Gutes aus diesem verdrängt, und sie entweicht mit den ersten austretenden Dämpfen vollständig aus dem Kessel. Dadurch wird ein oxydativer Angriff des Destillates vermieden. Bei der kontinuierlichen Destillation wird hingegen durch das fortwährende Zuführen von neuem Material beständig auch die in demselben enthaltene Luft in das Kesselinnere eingeführt. Diese Luft vermischt sich mit den entweichenden Dämpfen und verursacht dadurch die lästigen Verharzungs- und Oxydationserscheinungen, durch welche die Destillate geschmacklich minderwertig werden.
  • Beim Arbeiten gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung werden nun die Mängel, welche der fortlaufenden Destillation anhaften, behoben und die Gewinnung geschmacklich vollwertiger, reiner, nicht oxydierter oder verharzter Destillationsprodukte durch fortlaufende Destillation von Obsttrestern oder Weintrestern ermöglicht. Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß man aus den Trestern vor dem fortlaufenden Einbringen in den Destillierkessel, zweckmäßig in der Zuführungsvorrichtung, die in oder zwischen ihm vorhandene Luft durch Verdrängung mittels irgendwelcher Medien entfernt. Ein beträchtlicher Teil der Luft kann zweckmäßigerweise schon durch indirektes Vorwärmen des Destillationsgutes in der Zufuhrleitung ausgetrieben werden, wobei man frischen Dampf oder heiße Flüssigkeiten verwendet. Sehr vorteilhaft ist es, die Destillationsdämpfe selbst für die indirekte Vorwärmung beizuziehen. Die letzten Reste der Luft müssen jedoch durch direkte Verdrängung aus dem Destillationsmaterial entfernt werden. Hierzu können als Luftverdrängungsmittel Dämpfe, Gase und Flüssigkeiten dienen. Beispielsweise kann man zerkleinerte, vergorene Enzianwurzeln unmittelbar vor ihrem Eintritt in die Destillierblase durch indirekte Wärme bis zum Sieden erhitzen, so daß die eben in den Destillationsapparat tretenden Wurzeln ihren Eigendampf an die nachfolgenden frischen Wurzeln abgeben. Dadurch werden diese zuerst zum Sieden gebracht, und die Luft entweicht im Gegenstrom zu den frisch zugeführten Wurzeln. Ein Verlust an Destillat kann hierbei nicht stattfinden, da die entweichenden Dämpfe sofort im nachrückenden kalten Gut wieder kondensiert werden. Das gleiche Ergebnis, wie eben beschrieben, kann auch durch Zuführung von direktem Dampf in das Destillationsgut, bevor dasselbe in die Abtriebsblase geführt wird, erzielt werden. Ferner kann das feste Destillationsmaterial durch Hindurchleiten von indifferenten Gasen, wie Kohlensäure, Stickstoff usw., von der Luft befreit werden. Auch können Flüssigkeiten, wie frisches Wasser, auch sogenanntes Lutterwasser usw., zurLuftverdrängung herangezogen werden. Die Luft läßt sich auch durch Evakuieren des zu destillierenden Materials in der Zufuhrvorrichtung entfernen oder auch durch starkes Zusammenpressen desselben, besonders wenn es in hinreichend feuchtem oder nassem Zustande verwendet wird. Selbstverständlich kann man auch mehrere der erwähnten Luftverdrängungsarten gleichzeitig anwenden und z. B. indifferente Gase zusammen mit Dampf über das zu destillierende Material leiten. Wie bereits erwähnt, geschieht die Entfernung der Luft aus dem Destillationsgut zweckmäßig unmittelbar vor dem Einbringen des Gutes in den Destillierraum, z. B. in der Materialzuführungsvorrichtung.
  • Daß ein Verfahren, wie das erfindungsgemäße, gegenüber den bisher bekannten einen großen technischen Fortschritt aufweist, liegt auf der Hand. Ist man doch dadurch in der Lage, ein geschmacklich einwandfreies Destillat in fortlaufendem Arbeitsgang herzustellen, was bisher nur durch Vakuumdestillation oder durch periodische Destillation zu erzielen war. Die Vakuumdestillation erfordert eine sehr aufmerksame Bedienung und teure Apparate, wenn sie erfolgreich durchgeführt werden soll, während bei der periodischen Arbeitsweise eine Menge wertvoller Zeit .durch Entleeren und Wiederfüllen der Destillierblase verschwendet wird. Ganz abgesehen von den großen Wärmeverlusten, die durch das Abkühlenlassen bei jeder neuen Füllung und das nachher erforderliche Wiederaufheizen bedingt sind.
  • Diese Nachteile fallen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren alle weg, und zudem bedarf es zu dessen Ausführung fast keiner Wartung, da es leicht so reguliert werden kann, daß es automatisch verläuft.
  • In der beiliegenden Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform eines Apparates zur kontinuierlichen Destillation von Weintrester schematisch dargestellt.
  • Die Arbeitsweise ist folgende: Die abzudestillierenden Trester werden in den Einfülltrichter c geworfen. Die Schnecke d transportiert diese in die Destillierblase, in welcher sie nach dem Gegenstromprinzip abdestilliert und unten durch den Schieber e entfernt werden. Um nun zu verhüten, daß mit dem eingebrachten Destillationsgut Luft in den Destillationsraum gelangt, ist am Gehäuse b der Eindrückschnecke ein Anschlußgewinde l angebracht, an das beispielsweise eine Dampfleitung angeschlossen wird, durch welche während des Betriebes Dampf in das Destillationsgut eingeblasen wird. Da die Trester gegen die Öffnung bei bl sehr fest zusammengepreßt werden, muß der eingeblasene Dampf nach hinten gegen den. Einfülltrichter c austreten, wobei er die in den Trestern vorhandene Luft verdrängt. Die gleiche Wirkung erzielen die andern in der Erfindung genannten Verdrängungsmittel.
  • An Stelle von direktem Dampf kann auch eine indirekte Heizung des Schneckengehäuses, das dann doppelwandig ausgeführt sein muß, angewendet werden.
  • Es wurde auch schon eine Vorrichtung vorgeschlagen, mit welcher kontinuierlich destilliert werden kann, oder bei der das Destillationsgut der Einwirkung von Gasen ausgesetzt werden kann, oder umgekehrt. Mit dieser Apparatur ist man aber höchstens in der Lage, das eingebrachte Gut im Destillationsraum selbst von den schädlichen Gasen zu befreien, wodurch aber alle Nachteile der periodischen Destillation und der Vakuumdestillation wieder in Erscheinung treten. Zudem ist es, um diesen Zweck zu erreichen, nicht notwendig, eine solche Apparatur, die einen komplizierten Aufbau aufweist, zu verwenden. Zur Entfernung der schädlichen Gase aus dem Destillationsgut vor Einbringung derselben in den Destillierraum, wie dies gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung geschieht, ist die vorgeschlagene Vorrichtung ungeeignet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur fortlaufenden Destillation von Obst- und Weintrestern, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem fortlaufend in den Destillationsapparat geförderten festen Gut die Luft durch Verdrängung mittels irgendwelcher Medien in dampfförmigem oder flüssigem Zustande oder durch Pressen nach außen entfernt wird, so daß das Gut luftfrei in die Destillierblase eintritt.
DEF66113D 1928-05-24 1928-05-24 Verfahren zur fortlaufenden Destillation von Obst- und Weintrestern Expired DE543778C (de)

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