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Ketteneinbauten im Drehrohrofen Es ist bekannt, in Drehrohröfen, insbesondere
zur Herstellung von Zement, Rippen oder Ringe anzuordnen, um die Verteilung des
Brenngutes in gewünschter Weise regeln zu können.
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Ebenso ist es bekannt, diesen Zweck durch Einhängen von Ketten zu
erreichen, wobei die Ketten sowohl lose hängen bzw. aufliegen als auch zu Netzen
oder Wänden gespannt sein können.
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Erfahrungsgemäß wird jedoch mit allen diesen Einrichtungen der beabsichtigte
Zweck nicht erreicht, da feste Ringe oder Rippen von dem Brenngut schnell überkrustet
werden, während Ketten infolge ihrer Nachgiebigkeit nicht die erforderliche Richtung
gebende Wirkung auf das Gut auszuüben vermögen.
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Es ist hierbei zu bedenken, daß die Herstellung von Zement ein sehr
rauher Betrieb ist, da das Brenngut große Härte und bedeutende Schwere besitzt,
und ferner daß es in vielen Fällen in feuchtem Zustande in den Ofen eingegeben wird
und durch die erfolgende Trocknung zu festen Klumpen zusammenbackt, welche nur mit
erheblicher Gewalt wieder restlos gebrochen werden können.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, die Anwendung von Ketten
in der Weise vorzunehmen, daß dieselben nicht lose sind oder schlapp hängen, sondern
ziemlich straff gespannt angebracht werden, so daß der Nachteil der Nachgiebigkeit
nicht in Erscheinung treten kann.
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Eine solche Straffspannung hat aber den Nachteil, daß die Ketten sich
nicht bewegen, also auch keine Brechwirkung auf das anbackende Gut ausüben können,
sondern wie feste Rippen oder Streben wirken. Außerdem wird durch aus derartig festgespannten
Ketten gebildete Netze oder Querwände der, freie Durchgangsquerschnitt behindert,
so, daß die Rauchgase keinen genügenden Abzug finden. Auch in den Kettennetzen frei
gelassene Öffnungen können einen gleichmäßigen Abzug nicht gewährleisten, da dieselben
sich unter Umständen zusetzen und dann der Rauchgasabzug sehr ungleichmäßig wird,
was eine Störung des glatten Ofenbetriebes zur Folge hat.
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Die Erfindung vermeidet diese Übelstände dadurch, daß außer Ketteneinbauten
im Drehrohrofen, an dessen Mantel die Ketten in Schraubenlinien befestigt sind,
vor, neben oder hinter den Kettennetzen feste Ringe, Rippen oder Abschnitte von
solchen befestigt sind, die mit Kettenabschnitten verbunden sein und verschiedene,
auch gegenläufige Steigung besitzen können.
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Zweckmäßig wird die innere Kante der schraubenförmigen Kettennetze
hierbei durch schraubenförmig gewundene Längsstreben im Ofen gestützt oder gebildet,
oder gegebenenfalls können feste oder aus festen Teilen in Verbindung mit Kettenabschnitten
bestehende Rippen oder Ringe an sich bekannter Art vor, neben oder hinter den Kettennetzen
angeordnet sein.
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Um den Durchgang des Brenngutes selbst bei Überkrustung dieser festen
Ringe oder Rippen noch zu gestatten, können die letzteren
stellenweise
unterbrochen sein oder nur aus Abschnitten bestehen.
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Die Zeichnung stellt Ausführungsbeispiele der Erfindung dar, und zwar
sind Abb. i ein Längsschnitt durch einen Drehrohrofen, Abb. 2 ein Querschnitt durch
denselben, Abb. 3 ein Längsschnitt eines Ofenrohres in einer anderen Ausführung,
Abb. 4 ein Querschnitt durch denselben. In das Ofenrohr i (Abb. i) ist ein aus Ketten
gebildetes netzartiges Geflecht 2 von schraubenförmiger Gestalt eingehängt, indem
die äußeren Befestigungspunkte 3 dieses Gebildes 2 in dem Ofenrohr i in einer Schraubenlinie
angeordnet sind, während die innere Kante ,4 schraubenförmig derart in einem gewissen
Abstand um die Ofenachse herum verläuft, daß in der Mitte des Ofens ein Durchgangskanals
für den Abzug der Rauchgase frei bleibt.
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Infolge ihrer Schlappheit besitzen diese Kettennetze genügend Beweglichkeit,
um anbackendes Gut bei der Ofenumdrehung stets wieder loszubrechen, während ihre
Gestalt sich bei dem Ofenumlauf nur wenig verändert, so daß der freie Mittelkanal
s sich zwar etwas verschiebt, aber stets offen bleibt.
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Außer diesem eine Schraubenfläche bildenden netzartigen Kettengeflecht
sind an der Ofenwand, ring- oder ebenfalls schraubenförmig, feste Rippen 6 angeordnet,
welche Durchlässe 7 besitzen.
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An diesen Rippen 6 sind Kettenabschnitte ä befestigt, um das anbackende
Gut immer wieder loszubrechen und die Durchlässe 7 gegebenenfalls zeitweise, nämlich
im unteren Teil des Ofens, zu verschließen. In den dargestellten Ausführungsbeispielen
besitzen die festen Rippen 6 teilweise die gleiche Gewindesteigung wie die Kettennetze
2, doch können sie auch eine andere, gegebenenfalls auch gegenläufige Steigung besitzen
oder ohne jede Steigung in zur Ofenachse senkrechten Ebenen angebracht sein.
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Bei der in Abb. 3 und 4 dargestellten Ausführung ist das schraubenförmige
Netz dagegen in der Weise gebildet, daß die einzelnen Ketten 9 wiederum an Befestigungspunkten
io von der Ofenwandung angelenkt sind, welche auf einer Schraubenlinie stehen, während
die Innenenden an einem zu einer entsprechenden, bedeutend engeren Schraubenlinie
gewundenen Längseisen i i befestigt sind.
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Das Längseisen i i ist durch Streben i2 mit dem Ofenrohr i starr verbunden.
Auch hier sind neben den Ketten wieder feste Einbauten wie bei der Ausführung nach
Abb. i und 2 vorgesehen.
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Deutlichkeitshalber sind in den Abbildungen nur wenige Ketten dargestellt;
eine beliebig dichte Anordnung der Ketten fällt selbstverständlich in den Rahmen
der Erfindung.