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Einrichtung zur Herstellung eines Vlieses aus kurzen Faserstoffen,
z. B. Zellstoff Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Herstellung
eines Vlieses aus kurzen Faserstoffen, z. B. Zellstoff.
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Zur Bildung eines Flors oder Vlieses aus Faserstoffen benutzt man
endlose Siebbänder, an deren Unter- oder Oberseite durch Ansaugen lose zugeführte
Fasern, wie Zellstoffasern, an-, gesammelt und gehalten werden. Bei den bekannten
Einrichtungen wird zur Auflösung des Fasergutes ein Reißwolf verwendet, und die
aufgelösten Fasern werden dem Siebbande mittels Saug- oder Druckluft zugeführt.
In die Förderleitung ist dabei eine -Abscheidekammer zum Sammeln von großen, noch
nicht vollständig aufgelösten Flocken eingeschaltet. Es läßt sich aber nicht vermeiden,
daß doch größere Flocken nach dem Siebbande gesaugt werden und sich dort in dem
Vliese störend bemerkbar machen. -Um nun das DZitreißen von groben Flocken bzw.
deren Entstehung überhaupt zu verhindern, wird bei der Einrichtung gemäß der Erfindung
ein an sich bekannter Reißwolf bzw. eine Reißmaschine mit Pitzenfänger verwendet
und erfindungsgemäß die Förderluft von dem an den Saugkasten angeschlossenen Ventilator
unmittelbar an einer für den Auswurf der abgeschiedenen Pitzen auf den Zuführtisch
des ReißwolfesbestimmtenSchlitzöffnungangesaugt.
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An der Schlitzöffnung tritt also eine Wechselwirkung zwischen der
einströmenden Luft und der Schleuderkraft des Pitzenfängers ein Schwere, umaufgelöste
- Flocken werden von dem Pitzenfänger entgegen dem Luftstrom ausgeworfen, während
die feinen Fasern von dem Luftstrom mitgerissen werden. Auf diese Weise wird verhindert,
daß Flocken und Pitzen überhaupt in. die Förderleitung gelangen.können, viehmehr
werden diese immer wieder auf den Zuführtisch des Reißwolfes so lange zurückbefördert;
bis sie vollständig aufgelöst sind. Es können daher auch in dem Vlies keine nachteiligen
Verdickungen auftreten.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
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Abb. r ist ein Querschnitt eines Teiles der Einrichtung, insbesondere
des Reißwolfes, nach der Linie I-I der Abb. q..
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Abb. 2 ist ein Teilschnitt des fertigen Vlieses mit den Deckschichten.
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Abb. 3 ist ein Schnitt eines weiteren Teiles der Einrichtung nach
der Linie III-III- der Abb. 5.
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Abb. q. ist eine Draufsicht auf einen Teil der Einrichtung nach Abb.
z.
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Abb. 5 ist eine Draufsicht auf einen Teil der Einrichtung nach Abb.
3, und Abb. 6 ist ein senkrechter Querschnitt nach der Linie VI-VI der Abb. 3, in
Richtung der Pfeile gesehen.
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Nach Abb. z wird eine fortlaufende Pelzschicht z aus Zellstoffasern
von dem Wickel 2
auf einen endlosen Zuführtisch 3 abgewickelt, der
zusammen mit einer Wälze q. den Stoff einer Speisewalze 5 und einer gekrümmten Speisemulde
6 zuführt. -Die Reißtrommel 7 läuft im Sinne des Uhrzeigers im Gehäuse 8 um. Beim
Eintritt in das Gehäuse 8 läuft der Stoff zwischen der unteren Kante der Speisemulde
6 und der oberen Kante eines Lederstreifens g ein. Die Reißtrommel ? ist mit Zähnen
oder Borsten =o versehen, die .den Faserstoff bei seinem Eintritt in das Gehäuse
8 ergreifen, ihn in Stücke reißen und diese rundum mitnehmen. Eine gebogene Platte
=r liegt als Teil des Gehäuses 8 dicht an der Reißtrommel an und begünstigt die
Auflösung des Faserstoffes in feine Flocken, so daß die Fasern einzeln voneinander
getrennt werden. Einzelne dieser Flocken jedoch werden über die Platte =z hinweggeführt,
ohne daß sie fein aufgeteilt werden. Da es aber nicht erwünscht ist, daß diese verhältnismäßig
groben Flocken in das Wattevlies gelangen, ist eine Bürstwalze-=2, der Pitzenfänger,
öbeihalb der Platte =i dicht neben der Reißtrommel vorgesehen, die ebenfalls im
Sinne des Uhrzeigers umläuft. Diese Bürstwalze dreht sich mit etwa der gleichen
Uznfangsgeschwindigkeit wie die Reißtrommel, jedoch können die Geschwindigkeiten--von
Reißtrommel und Bürstwalze auch voneinanderverschieden sein. Die Bürstwalze wird
demnach die groben Flocken nach auswärts schleudern. Des weiteren ist eine Rutsche
13 zum Auffangen des abgeschleuderten Stoffes vorgesehen, auf der dieser durch seine
Schwere auf die Speiseeinrichtung zurückgelangt: Der Zellstoff wird auf diese Weise
wiederholt aufgelöst, bis er die erforderliche Feinheit erworben hat.
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Die Bürstwalze greift natürlich auch einen Teil des feineren Stoffes
auf und schleudert ihn weg; diese feinen Fasern dürfen aber nicht verlorengehen:
Das Gehäuse 8 hat deshalb eine Haube i4., welche die Bürstwalze i2 in geringem Abstand
umgibt. Die untere Kante dieser Haube =q. befindet sich kurz oberhalb der Rutsche
13, so daß ein Schlitz entsteht. In dem gesamten Gehäuse herrscht Unterdruck, so
daß ein gleichbleibender Luftstrom durch den Schlitz eintritt. Dieser einströmende
Luftstrom wirkt den abgeschleuderten Stoffteilchen- entgegen, wobei er allerdings
die verhältnismäßig groben Flocken am Austritt nicht hindern. kann, während er die
leichten und feinen Fasern in dem Gehäuse zurückhält. Der Drehung der Bürstwalze
entsprechend 'entsteht ein Luftstrom im Sinne des Uhrzeigers rund um die Bürste.
Dieser Strom ist stark genug, um die leichten Stoffteilchen zwischen der Bürstwalze
und der Haube i¢ zur Reißtrommel zurückzuführen.
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Das-aufgelöste Fasergut wird aus dem Gehäuse über die Saugleitung
15 abgesaugt, die, wie aus Abb. i und q. zu ersehen ist, an der Eintrittsöffnung.
breit und hoch und am Auslaßende schmal und niedrig ist. Die Geschwindigkeit der
durch diese Leitung ziehenden Luft nimmt deshalb beim Durchtritt von dem großen
zu dem kleinen Querschnitt zu, und diese Beschleunigung überträgt sich auf das mitgerissene
Fasergut.
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Die Sauleitung 15 gibt den Faserstoff an eine Kammer- 16 ab, die unmittelbar
unter einem gelochten Band, dem Siebband i7, liegt, das dariiber wegläuft. Die Luft
wird aus der Kammer durch die Leitung =ß oberhalb des Bandes abgesaugt, so daß das
Fasergut gegen die Unterseite des Bandes gezogen wird und daran hängenbleibt. -
Gegenüber der Kammer =6 ist der Saugkasten =g oberhalb des Bandes angeordnet. Das
Siebband selbst läuft auf Walzen 2o, 21, 22, die. außerhalb des Saugkastens liegen.
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Es hat sich nun gezeigt, daß der auf dem Siebband abgelegte Faserstoff
an denn Austrittsende aus der Kammer durch den äußeren Luftdruck mit solcher Kraft
gestaut wird, daß der Stoff am Austreten aus der Kammer gehindert wird und sich
nahe an dem Austrittsende ansammelt. Zur Beseitigung dieses Übelstandes wird erfindungsgemäß
eine Walze 23 -dicht- an der Wand des Saugkastens =g angeordnet, und eine Walze
2q., die den Faserstoff von unten gegen das Siebband drückt, ist unmittelbar -neben
der Austrittsöffnung und gegenüber der Abdichtungswalze 23 .gelagert. Der untere
Teil der Kammer 16 liegt dicht neben der Walze 24 und hat eine neben der Walze senkrecht
verlaufende Wand 25.
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Die Druckwalze 24 ist - in Lagerböcken 26 drehbar, die senkrecht in
den Führungen 27 verstellbar sind: *Die Böcke 26 werden durch 'einen Hebel
28 aufwärts gedrückt, der seinerseits bei 29 angelenkt ist und an seinem
äußeren Ende ein Gewicht 29d trägt. Die Einrichtung ist demnach so, daß die Walze
24 von selbst sich der verschiedenen Dicke des Faserstoffes anpaßt, ohne die Saugwirkung
in der Kammer 16 zu vermindern. Die Walze 24 bildet so einen selbsttätig verstellbaren
Abschluß der Kammeraustrittsöffnung und dient gleichzeitig zur Unterstützung des
Bandes 17 bei der Abführung des Vlieses 3o aus der Kammer.
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Wird der Faserstoff aus der Kammer durch das Band 17 abgeführt, so
liegt er gegen das Band 17 und ist auf eine kurze Strecke ohne Unterstützung von
unten. Um das Vlies an dem Band 17 festzuhalten, ist ein weiterer Saugkasten 3=
vorgesehen, der durch eine Leitung 32 mit derselben Saugquelle verbunden -ist wie
der Saugkästen =g. Unter dem Saugkasten 31 läuft ein Papierstreifen 33 oder ein
anderer geeigneter Deckstoff von einer Vorratsspule 34 ab und kommt an der unteren
Fläche des Vlieses
3o zum Anliegen. Das Papierband 33 läuft über
eine Gummiwalze 35, die aus dem Behälter 36 das Papier einseitig mit Klebstoff versieht.
Das Papierband läuft dann über die Walzen 37 und 38, so daß die mit Klebstoff versehene
Seite an der unteren Seite des Vlieses 30 festhaftet. Das mit dem Papierband
33 vereinigte Vlies 30 läuft dann zwischen den Walzen 22 und 39 durch und auf einen
Tisch 4o auf. Die Walze 39 ist in den Böcken 41 drehbar gelagert, die ihrerseits
zu den Führungen 42 senkrecht frei beweglich sind und nachgiebig durch' den bei
44 angelenkten Hebel 43 nach aufwärts gedrückt werden, während an dem Ende des Hebels
ein Gewicht 45 hängt.
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Eine Spritzvorrichtung 46 zum Aufbringen des Klebstoffes auf der oberen
Seite des Vlieses 3o ist oberhalb des Tisches 4o angeordnet. Diese Spritzvorrichtung
besteht aus einer Haube 47, durch die Rohre zur Zuführung des Klebstoffes gehen,
um diesen unter Druck durch die Düsen 48 auf das Vlies 30 aufzugeben. Es
ist wesentlich, daß das durch die Düsen 48 aufgespritzte Klebemittel daran gehindert
wird, das Siebband 17 selbst und andere Teile der Maschine zu beschmutzen. Zu diesem
Zwecke ist die Haube 47 von einer Schutzhaube 49 umgeben, die dauernd mittels einer
Leitung 50 von einer weiter nicht dargestellten Saugvorrichtung entlüftet
wird: Als -weiterer Schutz ist ein Schutzschirm 5, zwischen der Spritzvorrichtung
und dem Siebband 17 eingeschaltet, der zwischen den Luftausblasestutzen 52 und .53
eines -Gebläses 54 angeordnet ist. Es ist ersichtlich, daß der Klebstoff sowohl
abgesaugt als auch von dem Siebband 17 weggeblasen wird, und daß ferner ein Schild
zum Schutz des Siebbandes 17 vorgesehen ist.
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Ist das Vlies 30 mit dem Klebstoff versehen, so läuft es dem
Tisch 40 entlang zwischen den Walzen 55 und 56 hindurch. Eine zweite Papierbahn
57 wird nun der mit Klebstoff versehenen Oberseite des Vlieses 3o durch die Walzen
55 und 56 zugeführt. Der Papierstreifen 57 läuft von einer Rolle 58 ab, deren Naben
zwischen zwei senkrechten Führungen 59 gelagert sind, so daß sie senkrecht frei
beweglich sind. Die Rolle liegt auf einem endlosen Laufband 6o, welches unmittelbar
unter der Papierrolle durch eine Stange 61 gestützt wird. Das endlose Band 6o läuft
über die Walzen 63 und 64, von denen 63 angetrieben sein kann. Das Band 6o und die
Walze 63 sind gegen Klebstoffspritzer durch einen Schild 65 geschützt, der von der
äußeren Haube 49 bis herunter zu dem Vlies 3o reicht.
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Von den Walzen 55 und 56 wird das mit Papier bedeckte Vlies weiteren
Arbeitsstufen zugeführt, die aber keinen Teil der Erfindung bilden und deshalk nicht
weiter beschrieben sind. Ist das Vlies 3o aus der Kammer 16 durch das Siebband
17 abgeführt worden, so soll das Vlies an dem Band 17 haftenbleiben, bis
es die Walze 22 überlaufen hat. Da aber der das Vlies 3o bildende Faserstoff das
Band in unzusammenhängenden Stücken erreicht und nicht zusammenhängend vereinigt
ist, hängt ein Teil der Fasern in Fomn von Flocken am Band und läuft mit diesem
über die Oberseite wieder zurück. Es ist deshalb eine umlaufende Bürstwalze 66 vorgesehen,
die das Siebband 1.7 reinigt, und des weiteren eine Saugleitung 67, die die Bürstwalze
umgibt, um die von dieser entfernten Fasern abzusaugen. Die Saugleitung 67 steht
mit dem Gebläse 54 in Verbindung, das zum Teil durch die Leitung 68 ausbläst. Die
Leitung 68 führt rückwärts wieder an das Einführungsende der Maschine und teilt
sich dort in die Arme 69 und 7o (Abb. r), die wieder in die Saugleitung 15 zurückführen.
Die von dem Siebband 17 durch die Bürstwalze 66 abgenommenen Fasern werden auf diese
Weise wieder der Saugleitung und dem Siebband 17 zugeführt.
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Der Antrieb für die verschiedenen Einrichtungen sei im folgenden kurz
gestreift. Auf der Welle 7= sind Riemenscheiben 72 und 73 angeordnet, von denen
die erstere die Los- und die zweite die Festscheibe bildet. Die Welle ist durch
ein Zahnradgetriebe 74, 75, 76 und 77 mit einem Kettenrad 78 verbunden, das die
Welle 79 über eine Kette 8o und ein Kettenrad 8= antreibt. Auf der Welle 79 ist
die Speisewalze 5 angeordnet. An dem entgegengesetzten Ende der Welle 79 sitzt ein
Rad 82, das über die Räder 83, 84 eine Welle 85 antreibt. Die Welle 85 trägt eine
Rolle 86, mittels der der endlose Zuführtisch 3 angetrieben wird. Der Zuführtisch
3 und die Speisewalze 5 besitzen auf diese Weise gleiche Geschwindigkeit.
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Die umlaufende Bürstwalze z2 wird unabhängig durch eine Scheibe 87
angetrieben, und zwar im Sinne des Uhrzeigers, wie in Abb. _. Die Reißtrommel ?
wird unabhängig mittels der Scheibe 88 angetrieben. Die Bürstwalze 66, die Walzen
22, 64 und 55 werden ebenfalls durch geeignete Getriebe von einer gemeinsamen Kraftwelle
aus angetrieben.