-
Vorrichtung zum Öffnen und Reinigen von Fasergut Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Öffnen und Reinigen von Fasergut, die es mittels einer
Siebtrommel den Speisewalzen eines Zupftambours zuführt, der es nach dem Öffnen
zum Weitertransport wiederum auf die Siebtrommel wirft.
-
Bei den bekannten Vorrichtungen zum Öffnen von Fasermaterial wird
das Fasermaterial einem Vorratsbehälter zugeführt, von dem aus es auf einen Kastenspeiser
gelangt, der es gleichmäßig dosiert und vergleichmäßigt dem Zupftambour vorlegen
soll. An dem Kastenspeiser befinden sich zu diesem Zweck auf der Vorderseite eine
umlaufende, mit Nadeln versehene Walze und auf der Hinterseite eine Abschlagwalze
gleicher Ausführung. Die vordere rotierende Walze @virft das Material auf ein Lattenband
und führt es so den Speisewalzen vor dem Zupftambour zu, der die Aufgabe hat, das
Material zu öffnen bzw. aufzulösen. Nach der Auflösung wird das Fasermaterial pneumatisch
weiterbefördert.
-
Die bei diesen bekannten Konstruktionen zum Transport benutzten Lattenbänder
und Zubehörteile setzen sich leicht mit Fasern zu und geben daher zu Störungen Anlaß.
Durch die Verwendung des Kastenspeisers und der Lattenbänder usw. wird die ganze
Vorrichtung insofern unzulänglich, als des öfteren Verstopfungen und Brände eintreten.
Die -Reinigung einer solchen bekannten Anlage dauert bis zu 12 Stunden. Die Maschinen
müssen hierbei sehr häufig zerlegt werden. Beim Wechsel der Faserfarben besteht
trotzdem die Gefahr, daß nicht alle Fasern restlos entfernt wurden. Alsdann sind
Beanstandungen die Folge. Es ist bereits eine Maschine der eingangs genannten Art
zum Öffnen und Reinigen von Baumwolle und ähnlichen fasrigen Rohstoffen bekanntgeworden,
bei der das Fasergut von oben her -auf eine rechts oder links abwechselnd umlaufende
Siebtrommel geworfen wird, von welcher das Fasergut über mehrere Walzenpaare zu
zwei Zupftambouren geführt wird, von denen einer es wieder der gleichen Siebtrommel
zum Weitertransport zuführt. Hier ist aber die Entfernung der Siebtrommel von den
Zupftambouren so groß, daß die Saugwirkung der Siebtrommel ohne Einwirkung auf die
Zupftamboure bleibt, so daß eine Selbstreinigung derselben nicht eintreten kann.
-
Diese Nachteile werden durch die Erfindung vermieden. Die Erfindung
besteht darin, daß der Zupftambour und sein Speisewalzenpaar zur Selbstreinigung
durch den Sog der Siebtrommel unmittelbar neben der letzteren angeordnet sind, die
zur Übernahme des Fasergutes aus einem Vorratsbehälter auf ihrer dem Zupftambour
entgegengesetzten Seite eine untere Seitenwand des Behälters bildet und das von
dem Zupftambour wieder erhaltene Fasergut in den Bereich eines Saugrohres eines
pneumatischen Förderers bringt.
-
Dadurch wird erreicht, daß der Sog im Inneren der Siebtrommel auf
die gesamte Öffnungsvorrichtung für das Fasermaterial einwirkt und dafür sorgt,
daß sich nirgends Fasern festsetzen können. Die Maschine reinigt sich demgemäß völlig
von selbst.
-
Es ist ferner ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reinigung der
Rohbaumwolle bekanntgeworden, bei welchem in zwei voneinander getrennten Kästen
unter anderem auch Siebtrommeln Verwendung finden. Jedoch ist der Sog dieser Siebtrommeln
ohne jeden Einfluß-auf die übrigen Teile der Maschine, so daß auch diese keine Selbstreinigung
kennt.
-
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist dem Ventilator der
Siebtrommel ein Kanal angeschlossen, der zum Ausgleichen der Feuchtigkeit und zum
Auflockern des Fasergutes die aus der Siebtrommel und dem Vorratsbehälter gesaugte
Luft -,nieder dem Behälter zuführt. Durch diese Einrichtung wird der Feuchtigkeitsgehalt
der einzelnen Faserteile des Faservlieses ausgeglichen, was für die Wirkung der
Faseröffnung von Vorteil ist.
-
Es ist bereits eine Putzereimaschine zum Auflösen und Reinigen von
Fasergut bekannt, bei welcher die aus einer Siebtrommel angesaugte Luft in den Kreislauf
zurückgeführt wird. Bei dieser Putzereimaschine wird aber die umgewälzte Luft durch
Staubfilter geschickt, durch Wasserdüsen gewaschen und wieder befeuchtet. Diese
Einrichtungen fallen bei der Erfindung völlig weg.
-
Es können auch zwei Zupftamboure unmittelbar am Umfang der Siebtrommel
angeordnet werden, wobei der zweite Tambour wesentlich schneller läuft als der erste
und das von dem ersten Zupftambour übernommene
Fasergut nach dem
Öffnen ebenfalls auf die Siebtrommel schleudert. Auch diese beiden Zupftamboure
werden durch den Sog der Siebtrommel gereinigt: An derjenigen Stelle, an der das
Fasermaterial die Siebtrommel verläßt, um von der pneumatischen Fördervorrichtung
übernommen zu werden, ist zweckmäßig eine Walze vorgesehen, die den Saugraum der
Siebtrommel von dem Saugraum des pneumatischen Förderers trennt, um zu vermeiden,
daß der ejektorartigen pneumatischen Förderanlage keine zu großen Luftmengen zugeführt
werden, die sie nicht fassen kann.
-
Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung, und zwar:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch- eine Öffnungsvorrichtung gemäß der
Erfindung mit einem Zupftambour, Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Öffnungsvorrichtung
gemäß der Erfindung mit zwei Zupftambouren.
-
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform wird das Fasergut
in bekannter Weise in den Vorratsbehälter 10 gefördert. Unmittelbar neben dem Vorratsbehälter
10 ist eine Siebtrommel 11 derart angeordnet, daß sie eine untere Seitenwand des
Behälters 10 bildet. Die Siebtrommel, die sich um eine Welle 12 dreht, ist in einem
Gehäuse 13 untergebracht, welches die gesamte Öffnungsvorrichtung luftdicht umschließt.
Aus der Siebtrommel 11 wird in bekannter Weise von innen her Luft abgesaugt,
die axial abströmt und durch einen Ventilator über einen Kanal 14 dem Vorratsbehälter
10 zugeführt wird. Am oberen Teil der Siebtrommel 11 ist vor einem Zupftambour 16
ein geriffeltes Speisewalzenpaar 15 angeordnet. Der Zupftambour 16 dreht sich um
eine Welle 17 und ist in bekannter Weise mit Nadeln versehen; denen das Fasergut
durch das Walzenpaar 15 zugeführt wird. Im Inneren der Siebtrommel ist an der Stelle,
an der außerhalb der Siebtrommel das Speisewalzenpaar 15 und der Zupftambour 16
angeordnet sind, ein Abdeckblech 18 vorgesehen. Ein weiteres Abdeckblech 19 deckt
den gesamten unteren Teil der Siebtrommel 11 nach innen ab, lediglich einen Teil
20 des Siebtrommelmantels frei lassend. Unter dem Gehäuse 13 der Maschine befindet
sich ein Saugrohr 21 einer pneumatischen Fördervorrichtung, die das von dem Zupftambour
gelöste Fasermaterial pneumatisch zu der weiterverarbeitenden Stelle fördert. Als
Fördervorrichtungen werden in bekannter Weise Ejektoren verwendet. Wird die Siebtrommel
im Inneren unter Unterdruck gesetzt, so saugt sie, abgesehen von den Stellen, an
denen sich die Abdeckbleche 18 und 19 befinden, durch den Siebtrommelmantel Luft
von außen her an. Ebenso saugt sie Luft aus dem Vorratsbehälter 10 heraus, so daß
eine gewisse Schicht Fasern auf dem Umfang der Siebtrommel 11 haftenbleibt. Die
Siebtrominei dreht sich in Pfeilrichtung und nimmt diese Fasern über ihre gesamte
Breite mit. An der oberen Kante der Austrittsöffnung des Vorratsbehälters 10 ist
ein Abstreifer 22 vorgesehen, durch den das auf der Siebtrommel infolge des Soges
haftende Faservlies vergleichmäßigt wird. Das Faservlies bekommt also eine bestimmte
Stärke und wird so auf der oberen Hälfte der S:iebtrornmel mitgenommen, bis es über
das Abdeckblech 18 und vor das Speisewalzenpaar 15 gelangt. Da hinter dem Abdeckblech
18 kein Sog herrscht, kann -das Walzenpaar 15 das Faservlies übernehmen, und nach
Austritt aus dem Walzenpaar 15 wird es von dem Zupftambour 16 aufgelöst, der auf
der dem Vorratsbehälter 10 entgegengesetzten Seite der Siebtrommel 11 liegt. Der
Zupftambour 16 ergreift mit seinen Nadeln die Fasern und nimmt sie entsprechend
seiner Drehrichtung (Pfeil 23) mit. Da nun aus dem Teil 20 des Siebtrommelumfanges
heraus wieder Luft in die Siebtrommel eingesaugt wird, steht der Umfang des Zupftambours
unter Unterdruck, und die Fasern werden wieder auf den Teil 20 des Siebtrommelumfanges
gesaugt und in den Bereich 24 gebracht. In dem Bereich 24 unterhalb des Zupftambours
wirkt der Sog des Saugrohres 21 der pneumatischen Fördervorrichtung, durch die die
Fasern nach unten gesaugt und abgeführt werden. Hierzu können sich die Fasern vom
Siebtrommelumfang lösen, da sie inzwischen in den Bereich des Abdeckblechs 19 gelangt
sind. Die untere- Hälfte der Siebtrommel ist also frei von Fasern..
-
Die gesamte Einrichtung arbeitet also im Unterdrück bzw. im Luftzug,
wodurch den Fasern auch Feuchtigkeit entzogen. wird. Diese Feuchtigkeit wird durch
den Luftstrom, der durch -den Kanal 14 geht, in den Vorratsbehälter 10 geleitet.
Auf diese Weise erfolgt eine Vergleichmäßigung des Feuchtigkeitsinhaltes der gesamten
zu verarbeitenden Fasermenge.
-
In Fig. 2 zeigen die gleichen Bezugszeichen gleiche Teile wie in Fig.
i.. Der Unterschied in der Ausführung gegenüber der Fig. 1 besteht darin, daß unterhalb
des Zupftambours 16 einweiterer Zupftambour 25 angeordnet ist, der sich um die Welle
26 im Sinne des Pfeiles 27 wesentlich schneller dreht als der Zupftarnbour 16. Zwischen
den beiden Zupftambouren 16 und 25 und der Siebtrommel 11 ist ein Keil 28 vorgesehen,
der dafür sorgt, daß die Fasern, die von dem Zupftämbour 16 mitgenommen wurden,
sachgemäß von dem Zupftambour 25 übernflminnen werden. Der Zupftambour 25 schleudert
die Fasern wieder auf die Trommel 11, die sie in den Bereich 24 unterhalb des Zupftambours
25 befördert. Wie die Zeichnung zeigt, ist der Raum 20 zwischen den Abdeckblechen
18 und 19 am Umfang der Siebtrommel 11 bedeutend größer als bei der Ausbildung nach
Fig. 1. Die Fasern werden also auf diesem Umfangsteil der Siebtrommel angesaugt
und so abwärts in den Bereich 24 geführt. Dort, wo das Abdeckblech 19 beginnt, befindet
sich unter der Siebtrommel etwa im Abstand der Stärke des Faservlieses eine glatte
Walze 29, die bis zur Hälfte von dem Gehäuse 13 umschlossen wird. Unterhalb der
Walze 29 befindet sich das Saugrohr 21 der pneumatischen Fördereinrichtung.
Die Walze 29 hat die Aufgabe, dafür zu sorgen, daß nur ganz geringe Luftmengen von
denn -Förderrohr 21 aus dem Bereich 24 angesaugt werden können, da als pneumatische
Fördereinrichtung Ejektoren verwendet werden, die nur bestimmte Luftmengen befördern
können und die daher gegen den Zutritt von zu großen Luftmengen geschützt werden
müssen. Diesen Schutz übernimmt -die Walze 29.
-
Dadurch, däß die Zupftamboure 16 und 25 und das Speisewalzenpaar 15
unmittelbar neben der Siebtrommel, die unter Unterdruck arbeitet, angeordnet sind,
ergibt sich der Vorteil, daß sich die gesamte Vorrichtung selbst während des Betriebes
fortlaufend reinigt und die langen Reinigungsarbeiten, die bei bekannten Öffnungsvorrichtungen,
insbesondere beim Farbwechsel der Fasern; aufzuwenden waren, entfallen. Wie erwähnt,
wird hierbei gleichzeitig eine Vergleichmäßigung und eine gute Verteilung des Materials
über die gesamte Breite erreicht.
-
Die Vorrichtung nach Fig,, 2 eignet sich insbesondere für synthetische
Fasern, bei denen an die Auflösung
der Fasern besonders hohe Anforderungen
gestellt werden.