-
-
Reißmaachine für textile Abfälle, insbesondere Teppichreste
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Reißmaschine für textile Abfälle,
insbesondere Teppichreste, bestehend aus einem Einzugförderer mit ein- oder mehrfach
hintereinander angeordneten Tambour- und Siebtrommeleinheiten und mit einem unter
diesen Einheiten angeordneten Pitzenrückführungsband, wobei der Innenraum der einzelnen
Siebtrommel mit einer Absaugeinrichtung in Verbindung steht.
-
Derartige bekannte Reißmaschinen haben die Aufgabe, textile Abfälle
so aufzureißen, daß veitervervendbare Fasern anfallen, wobei die in den Abfällen
vorhandenen nicht aufgefaserten Bestandteile, welche man Pitzen nennt, von den Fasern
getrennt und abgeleitet werden.
-
Im allgemeinen bestehen die bekannten Reißmaschinen aus einem Einzugsförderer,
der die aufgegebenen Abfälle einer rasch umlaufenden, als Tambour bezeichneten Reißnadelwalze
zuführt, unter der sich eine geschlossene Wanne befindet, so daß durch den Spalt
zwischen dem Tambour und der Wanne möglichst nur Fasermaterial mitgefUhrt wird,
während die Pitzen oder noch nicht textile Fremdkörper auf ein Pitzenrückführungsband
abfallen, welches zum Einzugsförderer luft. Die an den Reißnadeln des Tambours hafinden
Fasern werden mechanzh abgestreift und in einen abgeschlossenen Kasten gefUhrt,
in dem sich eine Siebtrommel dreht.
-
Der Innenraum der Siebtrommel wird abgesaugt, so daß sich die an an
der Oberfläche der Trommel ansammeln können. Vom Tambour
wird durch
dessen rasche Umdrehung und die zusätzliche Absaugung der Siebtrommel die erforderliche
Luftströmung mit dem darin enthaltenen Fasermaterial erzeugt. Unterhalb der Siebtrommel
befindet sich bei der bekannten Reißmaschine ein geschlossener Kasten, der möglichst
gegenUber dem Siebtrommelmantel abgedichtet ist. Ablaufseitig an die Siebtrommel
ist eine Austragsdruckwalze mit strukturierter Oberfläche angeschlossen, unter der
sich ein Uberführungsband befindet, welches das auf dieses Band abgegebene Fasermaterial
einem oder weiteren Tambouren mit eigenen Einzugsvorrichtungen zufUhrt.
-
Die Nadeln der Tamboure unterliegen erheblichen Belastungen, was zu
deren Abbiegen führt. Ublicherweise wird daher der Tambour etwa wöchentlich einmal
aus der Reißmaschine herausgenommen und in umgekehrter Anordnung wieder eingesetzt,
so daß nun die Nadeln in Umlaufrichtung vorausgekrummt sind. Die Antriebsmotoren
fUr die Tambaure befinden sich in Bodennähe seitlich von der ReiBmoschine, Sie sind
entlang des Bodens in Lähgsrichtung der Maschine verstellbar angeordnet, um eine
Veränderung der Riemenspannung herbeizuführen.
-
tDenn nämlich nur dann, wenn der Antriebsriemen gelockert ist, läßt
sich der Tambour umsetzen.
-
Diese Handhabung ist umständlich und zeitraubend.
-
ts hat sich weiterhin gezeigt, daß die Reißarbeit des einzelnen Tambours
nicht ganz befriedigt. Die bei jedem Tambour anfallenden Pitzen müssen teilweise
über einen langen Weg zuruckbewegt werden, uB nicht erhebliche Antriebsenergie eingesetzt
werden, um das Material zurUckzufUhren. Auch die Ubergabe der Fasern vom Tambour
auf die Siebtrommel und dann von der Siebtrommel
zum nächstgelegen
Tambour gibt oft zu Störungen Anlaß und verursacht eine beträchtliche Staubentwicklungen
erhöhten Energiebedarf.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Reißmaschine
zu konzipieren, daß der Energiebedarf pro Fasermengeneinheit wesentlich gesenkt,
der Ausnutzungsgred erhöht, die Stoubbildung entscheidend verringert und die Dimension
der Reißmaschine verkleinert wird.
-
Ausgehend von der eingangs beschriebenen, allgemein bekannten ReiB-maschine
besteht das Wesen der Erfindung zunächst darin, daß der einzelne Tambour von einem
Rost mit festen oder einstellbaren Stegen untergriffen und unterhalb des Rostes
ein Absaugtrichter angeordnet ist. Der Absaugkanal wird vorteilhafterveise seitlich
on den Absaugtrichter angeschlossen. Außerden empfiet es sich, den Antriebsmotor
fUr den Tambour auf de. die rochgeordnete Siebtrommel Uberdeckenden Gehäuse anzuordnen.
-
Mit dieser erfindungsgemäßen Konzeption werden mehrere Vorteile gleichzeitig
erzeugt. Durch den unterhalb des Tambours befindlichen Rost, der die früher übliche
geschlossene Wanne ersetzt, wird ein Anschlagkörper geschaffen, gegen den die von
den Reibnadeln des Tombours mitgenommen Textilteile wiederholt geschleudert werden.
-
Es entsteht dadurch ein zusätzicher Reißeffekt mit der Folge, daß
die Ubrigbleibenden Körper durch die zwischen den Leisten des Rostes befindlichen
Öffungen in den darunter befindlichen Absaugtrichter abfallen und seitlich weggeführt
werden. Diese Abfälle gelangen also nicht wieder auf das Pitzenrückführungsband
zurück, welches auf diese Weise erheblich entlastet wird und daher geringere Antriebsenergie
benbtigt und Brandgefahr vermeidet. Mit dieser Anordnung ist es daher möglich, auch
Teppichreste oder sonstige textilen Abfälle zu reißen und die rückgewinnbaren Fasern
von festen Bestandteilen zu trennen.
-
Auch das Umsetzen des Tambours wird mit der erfindungsgemäßen Anordnung
wesentlich erleichtert, indem der Antriebsmotor auf dem nachfolgenden Siebtrommelgehouse
angeordnet ist. Bei dieser Anordnung wird die Riemen spannung allein durch Anheben
des Tambours aufgehoben, vodurch eine wesentliche Verminderung der Wartezeit ermöglichst
wird. Zugiach ist durch diese Anordnung die Breite der ReiB-maschine erheblich verringert
worden.
-
Bei einem anderen Gegenstand der Erfindung ist die Siebtrommel durch
etwa radiale Wände inegmentförmige, an einer Stirnseite offene Kammern unterteilt
und an dieser Stirnseite mit einer ortsfesten Blende abgedeckt, die in ihrem oberen
Bereich eine Absaugöffnung Ab mit einem seitlich wegführendene Saugkanal unter Meidung
eines die Siebtro mel untergreifenden geschlossenen Kastens aufweist. Es empfiehlt
sich, die Absaugöffnung in einem Bereich zwischen etwa der 10-Uhr- und der 14-Uhr-Stellung
der segmentförmigen Kammern anzuordnen.
-
Mit dieser Maßnahme wird ein wesentlich verbessertes Anhoften der
von der Siebtrommel angesaugten Fasern am Siebtrommelmantel erzeugt und ein höherer
Wirkungsgrad erreicht. Dadurch, daß die Absaugöffnung nur im oberen Bereich der
Blende vorgesehen ist, die im übrigen die offene Stirnseite der Siebtrommel abdeckt,
könnten nur diejenigen segrentförmigen Kammern abgesaugt werden, welche sich gerade
der Absaugöffnung gegenüber befinden. In den anderen Ssegmentförmigen Käiiuern herscht
dagegen kein Unterdruck, was zur Folge hat, daß sich die auf den Trommelmentel befindlichen
Fasern leichter von ihm lösen, sobald der Bereich der Absaugöffnung passiert ist.
-
Dadurch ist es möglich gevorden, die der Siebtrommel nachgeordnete
Einzugeinrichtung
fUr den folgenden Tambour unter Meidung eines Uborführbandes unmittelbar an die
Siebtrommel anzuchließen, wobei es sich empfiehlt, wenn die'Einzueinrichtung eine
gegenläufig zur Siebtrommel angetriebene, am Siebtrommelmantel reibende, glatte
Abstreifwalze aufweist. Zufolge der Einsparung der bei bekannten Reißmaschinen Ublichen
Uberführoinrichtungen läßt sich die Baulänge der Reißmaschine wesentlich verkürzen.
Zugleich ist die Möglichkeit gegeben, den an die Siebtrommel anschließenden Tambour
mit einem an Gehäuse zu umgeben, das#das Gehäuse der Siebtrommel angeschlossen ist,
was zur Vermeidung von Staubbildung erheblich beiträgt.
-
Die Ubernahme der Fasern von der Siebtrommel und die Abgabe dieser
Fasern an die Einzuvorrichtung des folgenden Tambours lassen sich auch dadurch verbessern,
daß ein fester Steg in den zwickelförmigen Raum zwischen Tambour und Siebtrommel
von oben her hineinragt, wobei das den Tambour Uberdeckende Gehäuse mit gegebenenfalls
verstellbaren Lufteitströmöffnungen nahe des Steges versehen sein kann. Durch den
Steg wird das Siebtrommelgehäuse vom vorangehenden Tambourgehäuse strömungstechnisch
getrennt, so daß eine mechanische Abstreifung des Tambours entbehrlich ist. Im Tambourgehäuse
bildet sich nämlich ein höherer Druck als im Siebtroelgehöuse, so daß die Abnahme
der Fasern von den Reißnadeln des Tambours auf strömungstechnische Weise erfolgt.
-
Es ist durchaus möglich, die einzelnen, den Tambour und die Siebtrommel
betreffende Baugruppe für sich in bekannten Reißnaschinen einzusetzen, weil jeder
Baugruppe ein erheblicher eigener Vorteil zugrundeliegt. In der Kombination der
Merkmale wird jedoch ein Uberragender Fortschritt erzielt.
-
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung. In ihr
ist eine Reißmaschine in schematischer Seitenansicht im Rahmen eines Ausführungsbeispiels
gezeigt; Beim Aus1Uhrungsbeispiel der Erfindung wird das Textilgut, beispielsweise
Teppichabfälle, auf den Einzugförderer aufgelegt, der es in den Bereich der Abstreifwalze
2, der Einzugmulde 3 und der Einzugwalze 4 bringt. Oberhalb der Einzugwalze 4 befindet
sich eine Abdichtleiste 5, welche verhindert, daß das von den Walzen 2, 4 mitgenainene
Textilgut wieder zum Einzugförderer 1 zurückgelongen kann.
-
Der mit Reißnadeln 7 versehene Tambour 6 rotiert gegenläufig zur Einzugwalze
4 mit wesentlich erhöhter Geschwindigkeit und zerreißt das zwischen der Einzugmulde
3 und der Einzugwalze 4 mit b ngsamerer zu Geschwindigkeit herangeführte und daher
rückgehaltene Textilmaterial.
-
Die von den Reißnadeln 7 nicht festgehaltenen Pitzen gelangen in Ublicher
Weise Uber das Pitzenblech 8, auf das Pitzenrückführbond 13, das die Pitzen dem
Einzugförderer 1 übergibt. Die an den Reißnadeln 7 anhaftenden Fasern und sonstigen
Textilteile werden gegen einen Rost 9 geschleudert, dessen Stege 10 ortsfest oder
aber auch verstellbar sein können, Durch das wiederholte Anschlagen dieser Textilteile
am Rost 9 werden beispielsweise Fasern von Teppichresten weitgegehend von ihrem
festen Bestandteilen gelöst. Die Fasern gelangen in Richtung zur nachgeordneten
Siebtrommel 14, wohingegen die festen Bestandteile, z.B. Gummi- oder KunststoffstUcke
durch den Rost 9 in den darunter befindlichen Absaugtrichter 11 gelangen können,
dessen Absaugkanal 12 seitlich angeschlossen ist. Diese in den Absaugtrichter 11
abfallenden Teile werden dem Pitzenband 13 nicht mehr zugeführt, dessen Antriebsleistung
damit erheblich gemindert werden kann.
-
Die Siebtrommel 14 ist durch etwa radial gerichtete 'ende 17 in
segmentartige
Kammern 18 unterteilt, die an einer Stirnseite offen gestaltet sind. An dieser offenen
Stirnseite ist eine ortsfeste Blende 19 angeschlossen, die in ihrem oberen Bereich,
insbesondere in der 10-Uhr- bis 14-Uhr-Stellung der Segmentkammern 18 mit eine Absaugöffnung
20 versehen ist. An dieser Absaugöffnung 20 ist ein seitlich wegführender Absaugkanal
angeschlossen. Zwischen dem Tambour 6 und der Sieb trommel 14 befindet sich ein
ortsfester Steg 21, dessen unteres Ende nicht ganz bis zur Rotationsebene der Reignadeln
7 reicht. Durch diesen Steg 21 wird das Tambourgehäuse 25 vom Siebtrommelgehäuse
15 getrennt, so daß eine Druckkammer 23 im Bereich des Tcrnbourgehävses 25 und eine
Unterdruckkanmer21 m des Tambourgehäuses 25 und eine im Bereiche des Siebtrommelgehäuses
15 entsteht. Man kann im Tambourgehäuse 25 Lufteinströmöffnungen 22 nahe des Steges
21 vorsehen.
-
Mit einer solchen Anordnung wird eine wesentlich verbesserte Übergabe
der Fasern vom Tambour 6 auf die Siebtrommel 14 und von dieser auf die nachfolgenden
Einrichtungen erreicht. Zunächst löst sich das Fasermaterial allein durch die Strömungseinstellung
von selbst von den ReiBnadeln 7 des Tambours 6, denn ii Spalt zwischen den Reißn
adeln 7 und dem Steg 21 stellt sich eine gegenläufige Luftströmung ein, welche die
Mitnahme der Fasern an den Reißnadeln 7 hindert. Die Fasern werden durch die vom
Tambour 6 erzeugte Luftströmung konzentriert in das Sieb trommelgehäuse 15 geführt,
wo sie sich auf dem jeweils oberen Bereich des Siebtromselmantels zufolge der Luftströmung
festsetzen, die durch die segmentförmige Absaugöffnung 20 in der Blende 19 erzeugt
wird. Es hat sich herausgestellt, daß nur diejenigen Segmentkammern 18 abgesaugt
werden können, die der Absaugöffnung 20 gegenüberliegen. Infolgedessen setzt sich
das Fasermaterial nur an den Siebtronmelbereichen dieser Segmentkammern 18 ab, weil
an denpnderen Mantelbereichen der Siebtrommel
14 kein Unterdruck
zufolge der Wände 17 herrscht. Sobald aber die an der Siebtrommel haftenden Fasern
den Bereich der Abssugöffnung 20 verlassen, lockert sich der Faserbelag und läßt
sich mUhelos von der an der Siebtrommel 14 reibenden und mit umgekehrter Drehrichtung
angetriebenen Abstreifwalze 2 ablösen. Diese Abstreifwalze 2 führt nun den abgelösten
Faserbelag Uber die Einzugmulde 3 und die Einzugwalze dem nächstfolgenden Tambour
6 zu, dessen Baugruppe in gleicher Weise wie der eingangs beschriebene Tambour 6
ausgebildet ist. In Ublicher Weise kann die erfindungsgemäße Reißmaschine einen
oder mehrere Tamboure 6 mit zugeordneten Siebtrommeln 14 hintereinanderliegend aufweisen.
-
Das Austauschen oder Umsetzen der Tambour 6 kann auf wesentlich einfachere
Weise als bei bekannten Reißmaschinen durchgefUhrt werden.
-
Der Antriebsmotor 16 befindet sich nämlich beim Ausführungsbeispiel
auf dem Siebtrommelgehäuse 15. Wenn man bei dieser Anordnung den Tambour 6 anhebt,
lockert sich der Riemen- oder Kettentrieb 27, so daß dieser leicht vom Tambour 6
abgenommen und der Tambour gevendet werden kann. Auf diese Weise wird die Wartezeit
der Reißmaschine wesentlich verringert und außerdem die Breite der Maschine vermindert.