DE542418C - Verfahren zum Auswalzen von Roehren in einem Stopfenwalzwerk - Google Patents

Description

• Verfahren zum Auswalzen von Röhren in einem Stopfenwalzwerk Bei den bisherigen Verfahren zum Auswalzen von Hohlluppen zu Rohren in Stopfeanwalzwerken fand das Ausstrecken der Rohrwand zwischen den Walzen und einem auf einer feststehenden Dornstange befestigten Dorn oder Stopfen statt. Infolge der unveränderlichen Lage des Dornes oder Stopfens während des Walzvorganges war der im Eingriff mit den Walzen stehende Teil des Dornes unter Einwirkung des Walzdruckes und der Wärme des Walzgutes einem besonders starken Verschleiß ausgesetzt, und der Stopfen wurde infolgedessen sehr schnell unbrauchbar. Diese Erscheinung trat um so mehr hervor, je kleiner der Durchmesser des zu walzenden Rohres und damit des verwendeten Dornes oder Stopfens wurde, und führte dazu, daß es von gewissen Dimensionen ab überhaupt nicht mehr möglich war, Rohre wirtschaftlich herzustellen. Wenn es gelingt, verschiedene Stellen des Stopfens nacheinander in Eingriff mit den Walzen zu bringen, so muß der Verschleiß aus obigen Gründen geringer werden.
• Von dieser überlegung wird bei der Erfindung ausgegangen, indem sie einen Stopfen mit einem Einlaufkegel und anschließender langer, zylindrischer Arbeitsfläche vorsieht, der auf einer beweglichen Dornstange derart befestigt ist, daß seine Stellung zu den Walzen während eines Durchganges des Walzgutes durch das Walzkaliber sich dauernd in Richtung der Walzgutachse ändert.
• Es ist bei Schrägwalzwerken bekannt, während des Walzvorganges eine Verstellung des Dornes vorzunehmen. Dabei verfolgt man den Zweck, Abweichungen von der richtigen Dornstellung auszugleichen oder den zwischen der Walzenoberfläche und der Dornoberfläche sich bildenden Walzspalt zu verändern. Das Wesentliche ist jedoch, daß immer derselbe Teil der Stopfenoberfläche mit dem Walzgut im Eingriff ist und je nach Stellung des Dornes ein anderes Kaliber bildet.
• Demgegenüber verfolgt die Verstellung des Stopfens gemäß der Erfindung den Zweck, den Dorn gerade immer mit einer anderen Stelle seiner Oberfläche mit dem Walzgut in Berührung zu bringen; der Dorn muß infolgedessen um eine verhältnismäßig große Strecke verschoben werden. Zu diesem Zweck wird der Stopfen beispielsweise während des Durchganges des Rohres durch die Walzen um seine wirksame Länge dauernd ein oder mehrere Male hin und her bewegt.
• Die Bewegung des Dornes oder Stopfens wird entweder durch den Zug der Walzen auf den Dorn oder durch die Dornstange eingeleitet. Als einfachstes Mittel kommt eine Verschiebung durch den-Zug der Walzen in Frage. Bei einer solchen Anordnung wird der Druck der Walzen auf den Dorn übertragen, und dieser zieht die Dornstange aus dem Widerlager heraus. Durch ein diesem Zug entgegenwirkendes, federndes Glied von begrenztem Hub, wie Feder-, Luft- oder Flüssigkeitspuffer, wird der Dornstange in dem Widerlager oder dem Widerlager selbst eine begrenzte Bewegungsmöglichkeit gegeben. Nach erfolgtem Durchgang des Walzgutes wird der Dorn selbsttätig in seine Anfangsstellung zurückgeführt.
• In den meisten Fällen wird man aber dem Dorn eine zwangsläufig bestimmte Stellung zu den Walzen erteilen wollen. Die zwangsläufige Bewegung des Dornes kann erzielt werden durch Verschiebung der Dornstange mittels Schneckengetriebes, durch einen Kurbel- oder Kurvenscheibenantrieb oder durch mittels Preßwasser, Preßluft o. dgl. bewegte Kolben, deren Steuerung vom Bedienungsstand aus erfolgt. In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei der die Dornstange durch einen Doppelhebel mit Exzenter angetrieben ist. Es bedeutet a den Dorn mit dem kegelförmigen Einlaufkonus b und dem langen zylindrischen Teil c. Der Dorn ist auf der Dornstanged befestigt, die durch den Exzentertrieb e dauernd hin und her bewegt wird.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Auswalzen von Röhren in einem Stopfenwalzwerk, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzstopfen oder Dorn, der in an sich bekannter Weise eine lange zylindrische Form besitzt, während des Walzvorganges in der Walzrichtung dauernd hin und her verschoben wird.