DE541954C - Verfahren zur Gewinnung von Ackerboden - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Ackerboden

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DE541954C
DE541954C DEF69032D DEF0069032D DE541954C DE 541954 C DE541954 C DE 541954C DE F69032 D DEF69032 D DE F69032D DE F0069032 D DEF0069032 D DE F0069032D DE 541954 C DE541954 C DE 541954C
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soil
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calcium
arable land
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DR VIKTOR FALCKE
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DR VIKTOR FALCKE
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05GMIXTURES OF FERTILISERS COVERED INDIVIDUALLY BY DIFFERENT SUBCLASSES OF CLASS C05; MIXTURES OF ONE OR MORE FERTILISERS WITH MATERIALS NOT HAVING A SPECIFIC FERTILISING ACTIVITY, e.g. PESTICIDES, SOIL-CONDITIONERS, WETTING AGENTS; FERTILISERS CHARACTERISED BY THEIR FORM
    • C05G1/00Mixtures of fertilisers belonging individually to different subclasses of C05

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Pest Control & Pesticides (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Ackerboden Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von Ackerboden, indem man zwecks Bildung gelförmiger Siliciumverbiüdungen im Boden, gegebenenfalls bei Gegenwart von Schutzkolloiden, den Boden erst mit Calcium-, Magnesium- oder Aluminiumsalzen behandelt, worauf lösliche Siliciumverbindungen, gegebenenfalls unter Beimischung von Phosphaten, dem Boden zugegeben werden.
  • Dieses Verfahren ist nicht zu verwechseln mit älteren Vorschlägen, die darauf hinausgehen, den Boden mit auf die Pflanzen abgestimmten Bakterien zu impfen. Auch will das erfindungsgemäße Verfahren nicht einen Nährboden für Bakterien, z. B. mit Hilfe kleiner Mengen Wasserglas, schaffen oder einen Dünger etwa aus reinen Silicaten bei Abwesenheit von Calciumsalzen erzeugen. Denn nicht die Verwendung von Calcium-, Magnesium- oder Aluminiumverbindungen einerseits, noch die von löslichen Siliciumverbindungen anderseits bildet den Gegenstand der Erfindung, sondern ein Verfahren zur Gewinnung von Ackerboden, das in einer Vereinigung einer Reihe von Einzelmaßnahmen, die oben angeführt sind, besteht.
  • Man weiß, daß guter Ackerboden neolithische Verbindungen, also gelartige Geinische von Tonerde-Doppelsilicaten, enthält, deren in der Hauptsache an die Tonerde gebundenen Alkalien und Erdalkalien in kürzester Zeit fast völlig ausgetauscht werden können. Daneben enthält der Boden Humusstoffe. Es lag daher nahe, diese gelförmigen Stoffe dem zu verbessernden Boden einzuverleiben. Die bisher in dieser Richtung unternommenen Versuche haben aber zu keinem praktischen Erfolge geführt. Die Beschäftigung mit diesen Fragen führte zu der Erkenntnis, daß die Ursache des bisherigen Mißerfolges darin zu erblicken ist, daß bisher stets die fertiggebildeten Gele dem Boden einverleibt wurden, nie aber unter solchen Bedingungen gearbeitet wurde, wie sie in der \Tatur gegeben sind, wo sich die Gele im Boden selbst in Gegenwart des als Schutzkolloid wirkenden Humus bzw. solcher Substanzen, aus denen der Humus entsteht, bilden.
  • Erfindungsgemäß gelingt nun eine wesentliche Veredelung von Sandböden und anderen unbrauchbaren Böden, wenn man Bedingungen schafft, daß die Gelbildung im Boden selbst stattfindet. Bei einer solchen Arbeitsweise werden überraschende Erfolge erzielt, die Fruchtbarkeit eines schlechten Sandbodens wird im Vergleich zu einer gewöhnlichen Düngung mit Stallmist um ein Vielfaches gesteigert.
  • Um die erforderliche Gelbildung im Boden selbst zu bewirken, werden zweckmäßigerweise zwei kurz aufeinanderfolgende Behandlungen des Bodens vorgenommen. Zuerst versetzt man beispielsweise den Boden mit einer Lösung von Calcium-, Magnesium- und Aluminiumsalzen in Gegenwart von Schutzkolloiden, etwa solchen Stoffen, wie sie durch die Tätigkeit von Mikroorganismen aus organischen Substanzen entstehen, z. B. vergärendes Obst oder verwesende Blätter, worauf man dem Boden eine Silicatlösung einverleibt.. .Dazu kommt, dann gegebenenfalls noch eine Phosphordürikung. Die Konzentration der.Zü vexwendenden Lösungen schwankere naturgemäß von Boden zu Boden.
  • Die Erfindung' bezweckt, die Volldüngung mit Stickstoff; Kali, Phosphor und Calcium in einer Weise auszuführen, daß dabei gleichzeitig Erdsubstanz gebildet wird, d. h. Stoffe, die man etwa als Zeolithe ansprechen kann und die aus Silicaten des Calciums, Magnesiums und Aluminiums bestehen, und zwar in Gegenwart von Schutzkolloiden.
  • Hiernach ist es möglich, auch bei Anwendung nur der üblichen Mengen Kali, Phosphor und Stickstoff eine solche Veränderung des Bodens zu erzielen, daß für eine gute, kolloide Verteilung der Zeolithe gesorgt ist. Wo von Natur aus die Bedingungen zur Bildung von Ackererde fehlen, wo also keine gelöste Kieselsäure, Tonerde und Calciumver-Bindungen und außerdem Schutzkolloide vorhanden sind, können solche geschaffen werden. Wesentlich ist also die Bildung der eigentlichen Erdsubstanz durch das Zusammentreffen von Salzen des Aluminiums, Calciums und Magnesiums mit Schutzkolloiden, zweckmäßig verwesenden organischen Stoffen bei -Gegenwart gelöster Kieselsäure. Diese Problemstellung ist auch neu gegenüber den älteren Arbeiten von L e m m e r m a n n, nach denen Phosphat bei der Düngung nur gespart werden soll.
  • Ein praktisches Beispiel mag das neue Verfahren noch näher erläutern. Ein steriler Dünensandboden wird wie folgt behandelt: als erste Dungflüssigkeit dient eine Mischung folgender Zusammensetzung, wobei sich die Zahlenangaben auf je i dm Fläche beziehen, Obstreste u. dgl. werden in einem Steintopf mit Hilfe von Hefe in Gärung versetzt. Hierauf werden die Salze eingebracht, und zwar -14,d.9 Calciumnitrat, 26,o Aluminiumnitrat und i g Magnesiumsulfat, und das ganze wird auf io l Flüssigkeit mit Wasser aufgefüllt. Mit diesem Brei wird der Boden auf Spatentiefe gut durchgeschaufelt. Hierauf wird der Boden mit der- zweiten Flüssigkeit behandelt, die folgende Zusammensetzung hat: 12o g Kaliwasserglas mit io,9g K,0 und 17,29 S10.; auf io 1 Wasser und etwas phosphorsaures Salz. Nach dieser Behandlung betrug die PH-Zahl nach 3 Wochen 7,7. Zum Schluß wurde noch eine kleine Menge Kuhdung zugegeben.
  • Ein Vergleichsbeet wurde mit der gleichen Menge Kuhdung gedüngt. Bereits nach kurzer Zeit zeigte sich, daß auf dem erfindungsgemäß behandeltenBoden kräftig Salatköpfe, Astern, Levlcoien, Studentenblumen__ u. dgl. sich entwickelten, wahrend die gleichen Pflanzen auf dem Vergleichsbeet nur äußerst kümmerlich kamen und schon nach kurzer Zeit eingingen.
  • Die Arbeitsweise muß natürlich nicht immer die gleiche sein, wie beschrieben. Wesentlich ist nur, daß solche Bedingungen geschaffen werden, daß sich die gewünschten anorganischen Kolloide erst im Boden selbst bilden und nicht schon fertiggebildet ihm zugeführt werden. Man kann auch so arbeiten, daß man diese Kolloide im organischen Dünger oder im Kompost bildet und diesen in bekannter Weise dem Boden einverleibt.
  • Zur Erläuterung diene folgendes Beispiel. Einige Kilogramm alte Blätter werden mit einer Lösung von 9,8 g Calciumnitrat, 33,0 g Aluminiumnitrat und r,i g Magnesiumnitrat getränkt: Danach werden igo g Kaliwasserglas mit etwa 17 g K.0, verdünnt auf etwa 2 Liter, zugemischt. Zum Schluß wird eine neutral reagierende Lösung von Dinatriumphosphat und Monokaliumphosphat hinzugegeben. Während des Durchmischens fängt die Erdbildung an sichtbar zu werden, und die Masse erhält einen seifenartigen Griff. feie geht bei Zimmertemperatur in wenigen Wochen in Komposterde über. Zweckmäßig setzt man derartige Zubereitungen dem Komposthaufen zu.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Ackerboden, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Bildung Vielförmiger. Silieiumverbindu_ngen im__B_ Oden in- Gegenwart von Schutzkolloiden den Boden nacheinander mit Calcium-, Ma121esiuxa=.oder Aluminiumsalzen einzeln oder gemischt einerseits und mit löslichen Siliciumverbindungen anderseits bzw. in umgekehrter Reihenfolge, gegebenenfalls unterBeimischung von Alkaliphosphaten bzw. unter nachfolgender Phosphatdüngung, behandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Schutzkolloide verwendet, die gegenüber der Einwirkung von Mikroorganismen nicht widerstandsfähig sind.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, . daß man als Schutzkolloide die durch bakterielle Tätigkeit gewonnenen Abbauprodukte organischer Stoffe verwendet.
DEF69032D 1929-08-21 1929-08-21 Verfahren zur Gewinnung von Ackerboden Expired DE541954C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3019557A (en) * 1959-05-22 1962-02-06 Weizmann Inst Of Science Process and preparations for conditioning soil
DE1567070B1 (de) * 1961-11-15 1970-06-04 Ernst Seifert Bodenverbesserungsmittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3019557A (en) * 1959-05-22 1962-02-06 Weizmann Inst Of Science Process and preparations for conditioning soil
DE1567070B1 (de) * 1961-11-15 1970-06-04 Ernst Seifert Bodenverbesserungsmittel

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