DE195133C - - Google Patents

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DE195133C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05DINORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C; FERTILISERS PRODUCING CARBON DIOXIDE
    • C05D1/00Fertilisers containing potassium
    • C05D1/04Fertilisers containing potassium from minerals or volcanic rocks

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-J\IS 195133 -■ KLASSE 16. GRUPPE
ED. POHL in HONNEF a. Rh.
Verfahren zur Herstellung von Kunstdünger aus Feldspat oder anderen kalireichen Gesteinen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Dezember 1906 ab.
Bisher war es nicht möglich, das in ungeheueren Mengen in vielen Gesteinen enthaltene Kali für die Zwecke der Landwirtschaft nutzbar zu machen.
Die bisher bekannt gewordenen Verfahren, die sich meistens auf die Gewinnung von Pottasche erstreckten, sind mit erheblichen Schwierigkeiten und Kosten verknüpft. Die Ursache dieser Mißerfolge liegt lediglich daran,
ίο daß man stets bestrebt war, das Kali aus dem Gestein auszuscheiden, um es für sich allein zu gewinnen.
Auch nach dem durch die britische Patentschrift 773/1866 bekannt gewordenen Verfahren gewinnt man aus Feldspat u. dgl. durch Kochen mit Kalkmilch eine Lösung von Kalk-Kali-Silikaten, die abgezogen, eingedampft und anderen Düngestoffen zugesetzt wird.
Auf diesen und ähnlichen Wegen ist das erstrebenswerte Ziel nicht zu erreichen; denn die Selbstkosten des auf solche Art erzeugten Kalis sind so hoch, daß solche Verfahren wirtschaftlich nicht zu verwerten sind. Gemäß dem vorliegenden Verfahren wird gleichfalls gebrannter Kalk verwendet, aber nicht zur Gewinnung von wasserlöslichen Kaliverbindungen, die ausgelaugt und nachher unter Aufwendung von Brennstoff erst wieder eingedampft werden müssen, sondern es soll der Zusammenhang der Bestandteile der fraglichen Mineralien derart gelockert bzw. die Bestandteile derart chemisch verändert werden, daß die Wurzel der Pflanze imstande ist, die löslichen Stoffe aufzunehmen, während der ungelöst verbleibende Rest die physikalische Beschaffenheit des Bodens (Lockerheit, Absorptionsfähigkeit für Nährsalzlösungen usw.) wesentlich verbessert und seine Fruchtbarkeit erhöht.
Von den kalireichen Mineralien kommen u. a. in Betracht: Kalifeldspat mit 10 bis 16 Prozent Kali, Glimmer mit 8 bis 10 Prozent, Phonolith, Trachyt mit 7 bis 8 Prozent, Granit, Syenit und Gneis usw. mit 5 bis 6 Prozent Kali. Diese Mineralien bestehen meistens aus Aluminiumsilikaten mit Silikaten von Kalium, Natrium, Calcium usw.
Die durch die Forschungen über die Kalkmörtel und über die Vorgänge beim Erhärten der Kalksandsteine erwiesene Tatsache, daß kochender Kalkbrei auf Kieselsäure und SiIikate niemals jene vollkommene Einwirkung ausübt, wie dies bei der Behandlung einer erdfeuchten Mischung mit hochgespanntem Wasserdampf der Fall ist, ist bei dem vorliegenden Verfahren zunutzegemacht. Demnach werden die genügend fein zerkleinerten Mineralien in innigster Mischung mit feuchtem Kalkhydrat — und gegebenen Falles mit anderen, zu Düngezwecken geeigneten Zuschlägen — mit hochgespanntem Wasserdampf behandelt, wobei selbst die schwer aufschließbaren Verbindungen in zeolithische Silikate übergeführt werden.
Die Durchführung des Verfahrens kann in sehr verschiedener Weise erfolgen. Die bekannten und bewährten Einrichtungen der Kalk-Sandsteinfabriken mit ihren mannigfachen Arten des Löschens und Zumischen des Kalkes, der Lagerung des Gemisches in Silos und den
(2. Auflage, ausgegeben am ß. September iqio.)
verschiedenen Härtemethoden der Preßlinge können für den vorliegenden neuen Zweck Anwendung finden.
Als Zuschläge werden erforderlichen Falles Kalisalze, Phosphorite, Phosphate, Thomasschlacke usw. zugegeben, die sich zum Teil an der Umsetzung mit beteiligen und den Wert des Düngers erhöhen.
' Ist die Umsetzung beendet, so wird die Masse ίο ;■ getrocknet und in streufähigen Zustand übergeführt. '
Durch das vorliegende Verfahren werden der Kalk und das Kaligestein in einfacher und ,: billigster Weise zur gegenseitigen Einwirkung gebracht, so daß eine neue Verbindung entsteht, die in ihrer Gesamtheit, ohne weitere Nachbehandlung der Landwirtschaft, als Düngemittel zur Verwendung geboten wird.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Kunstdünger aus Feldspat, Phonolith oder anderen kalireichen, natürlichen oder künstlichen Gesteinen und Ätzkalk, dadurch gekennzeichnet, daß die genügend fein zerkleinerten Mineralien nach innigster, eventuell heißer Mischung mit Ätzkalk — und gegebenen Falles unter Zumischung anderer zu Düngezwecken geeigneter Zuschläge — in feuchtem Zustande mit gespanntem Wasserdampf behandelt werden.
2. Ausführungsformen des unter 1. gekennzeichneten Verfahrens unter Anwendung der bei der Fabrikation von Kalksandsteinen benutzten bekannten Lösch-, Misch-, Lager- und Druckbehandlungsmethoden und Vorrichtungen.
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