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Dünge- und Bodenverbesserungsmittel aus kleinkörnigen Nährstoffträgern
Die Erfindung betrifft Dünge- und Bodenverbesserungsmittel aus kleinkörnigen Nährstoffträgern,
die Pflanzennährstoffe und Mikronährstoffe (Spurenelemente) langsam an Kulturpflanzen
abgeben.
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Aus der Pflanzenphysiologie ist die Bedeutung geringer Gaben verschiedenerSpurenelemente
hinreichend bekannt, Es ist erwiesen, daß als Spurenelemente z. B. Eisen, Mangan,
Kupfer, Bor, Zink, Kobalt, Molybdän für die physiologischen Funktionen der Pflanzen
von maßgeblicher Bedeutung sind. Es ist somit notwendig, den Pflanzen in ausreichendem
Maße angemessene Mengen dieser Stoffe zuzuführen.
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Bei den Untersuchungen wurden zweien dieserElemente, nämlich dem Eisen
und dem Mangan, besondere Beachtung geschenkt, da es sich ergab, daß diese den Nährfaktor
bei dem Pflanzenwachstum maßgeblich beeinflussen. An sich sind die beiden genannten
Elemente in den meisten Böden vorhanden. Da die Pflanzen sie nur in sehr geringen
Mengen benötigen, sollte man annehmen, daß sie im Boden in ausreichendem Maße zur
Verfügung ständen. Diese Annahme trifft jedoch nicht zu, da auch bei Böden, die
ausreichende Eisen- und Manganmengen enthalten, Pflanzen an einem Mangel dieser
Elemente leiden können, wenn chemische oder physiologische Erscheinungen die Elemente
nicht assimilierbar oder in bezug auf ihre physiologische Einwirkung auf die Pflanzen
wirkungslos machen.
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Ein Beispiel einer derartigen Störung der Eisenversorgung ist die
Kalkchlorose. Es wird angenommen, daß sie durch einen zu hohen Calciumcarbonatgehalt
des Bodens hervorgerufen wird, der den pH-Wert so weit anhebt, daß das Eisen ausfällt
und für die Pflanzen nicht zugänglich ist. Die Kalkchlorose ist zweifellos die wichtigste
Ursache für auftretenden Eisenmangel, es können jedoch auch noch andere Ursachen
vorliegen.
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Der Manganmangel wird hauptsächlich durchOxydation und Ausfällung
des :Mangans im Boden bewirkt, wobei die Oxyde von den Pflanzen nicht nutzbar gemacht
werden können. Es tritt auch ein Manganmangel auf, sobald der Boden so viel Kalk
enthält, daß der PH-Wert über 6,5 steigt und der Boden stark oxydierend wirkt.
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Die Hauptschwierigkeit bei :Maßnahmen zur Behebung der Mangelerscheinungen
liegt darin, daß die benötigten Mengen außerordentlich gering und diese geringen
Mengen schwierig zu kontrollieren sind. Bodenbehandlungen mit Salzen dieser Spurenelemente
haben sich im allgemeinen als unzureichend erwiesen und sind nur beschränkt anwendbar,
da die Ursachen der Mangelerscheinungen zum Teil bestehenblieben.
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Es ist bereits versucht worden, die Salze der genannten Elemente in
Bäume einzuspritzen oder auf Pflanzen oder den Boden zu versprühen. Das Sprühverfahren
ist teuer und nur von vorübergehendem Erfolg, außerdem kann durch Verwendung zu
starker Dosen leicht Schaden an Pflanzen hervorgerufen werden, während das Einspritzen,
das nur bei Bäumen anwendbar ist, teuer ist, jedoch beispielsweise bei Steinobst
zu Gummifluß führen kann.
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Es ist bekannt, ein borhaltiges Düngemittel aus einer Schmelze eines
siliciumhaltigen Minerals, wie Sand oder dgl., zu gewinnen, wobei der Schmelze Borverbindungen
zugesetzt werden. Dabei werden erforderlichenfalls pflanzenschädliche Stoffe entfernt.
Die nicht borhaltigen Mineralien dienen als Streckmittel für das Bor, da infolge
der geringen notwendigen Bormenge und der sehr bald erreichten Giftschwelle dieses
Spurenelementes die gleichmäßige Verteilung reinen Bors mit unüberwindlichen Schwierigkeiten
verbunden wäre. Für die Pflanzen zugänglich ist dabei lediglich das Bor.
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Weiterhin ist es bekanntgeworden, ein Düngemittel aus einer Vielzahl
wasserlöslicher Doppelsalze und einem wasserunlöslichen, klebenden Grundstoff (Träger)
herzustellen. Die Doppelsalze bestehen dabei beispielsweise aus Ammoniumphosphaten
und Metallsalzen. Es können noch weitere Elemente, wie Bor, Jod, Kobalt, Selen,
Schwefel u. a., beigefügt werden. Die klebenden Grundstoffe können Gummi oder Gummilatex
sein, jedoch auch Stoffe, wie Kieselgur, Calciumcarbonat u. dgl., enthalten.
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Weiterhin ist es bekanntgeworden, Koks von einer Korngröße von etwa
1 bis 6 mm mit löslichen Nährsalzen zu tränken, die dann im Boden aus dem Koks gelöst
werden
und nicht so schnell ausgewaschen werden wie direkte Nährsalzgaben.
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Bei einem weiteren bekannten ähnlichen Düngemittel wird ein poröses
Grundmaterial einer Korngröße von etwa 1 bis 6 mm mit Hilfe von Dampf oder Gas entlüftet,
wobei das Gas kondensations- und/oder lösungsfähig in einer Flüssigkeit sein muß,
die lösliche Nährsalze enthält. Das poröse Material wird nach der geschilderten
Behandlung nach der Entlüftung mit der Flüssigkeit gesättigt.
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Alle genannten Vorschläge haben jedoch die gestellten Forderungen
insofern nicht erfüllen können, als die Mittel relativ schnell unwirksam wurden
und dem Boden stets nur einen Teil der benötigten Elemente zuführten.
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Es ist von den beteiligten Fachkreisen seit langer Zeit nach einem
Nährstoffträger geforscht worden, der im Idealfall folgende Eigenschaften haben
soll: 1. Die Wasserlöslichkeit soll relativ gering sein, um das Auswaschen und das
Umsetzen der Stoffe durch chemische Einflüsse des Bodens zu verhindern, wenn die
Stoffe durch diese Umsetzungen in einen Zustand gelangen, der sie für die Pflanzen
nicht aufnehmbar macht. Hierbei ist es von ganz besonderer Bedeutung, daß trotz
der erforderlichen geringen Löslichkeit ausreichende Nährstoffmengen abgegeben werden,
wobei die Giftschwelle nicht überschritten werden darf.
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2. Der Stoff muß auch in starker Konzentration ungiftig sein, so daß
auch große Mengen desselben in den Boden eingebracht werden können, die für die
Nährstoffversorgung über einen längeren Zeitabschnitt ausreichen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die kleinkörnigen
Nährstoffträger, die Pflanzennährstoffe und Mikronährstoffe (Spurenelemente) langsam
an Kulturpflanzen abgeben, aus einer im wesentlichen beständigen, amorphen, langsam
löslichen, synthetischen, glasartigen Masse bestehen, die durch Schmelzen und Fritten
in Wasser hergestellt worden ist und Eisen sowie geringe Mengen einer oder mehrerer
Verbindungen der Mikronährstoffe (Spurenelemente), z. B. des Mangans, Zinks, Kupfers,
Bors, Kobalts und Molybdäns, enthält. Die glasartige Masse enthält vorzugsweise
etwa 2 bis 15 0/0 Eisen, berechnet als Fe. 03. Weiter enthält sie vorzugsweise
25 bis 75 0/0 Si 02, 1 bis 10 0/0 Ca 0, 1 bis 15 0/0 K2 0, 1 bis 5 0/0 Mg 0 und
3 bis 200/0 Na, 0. Überdies kann sie bis etwa 220/0 P205 enthalten. Der fehlende
Stickstoffgehalt kann durch inniges Vermischen mit einer langsam löslichen Stickstoffverbindung,
insbesondere eines Harnstofformaldehydkondensationsproduktes, erzielt werden. Die
glasartige Masse hat vorzugsweise eine maximale Korngröße von etwa 0,15 mm. Bei
dem Verfahren zur Aufzucht von Pflanzenkulturen in Nährstofflösungen mit einem erfindungsgemäßen
Nährstoffträger wird das Saatgut in den Nährstoffträger eingebettet, der periodisch
mit Wasser berieselt wird.
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Nachfolgend sind drei Beispiele der erfindungsgemäßen glasartigen
Nährstoffträger angegeben:
Tabelle I |
A i B |
17,3 P205 11,0 Fe20, 11,0 Fe, 0, |
15,1 Ca0 4,4 MnO, 4,4 Mn02 |
1,6 Mg0 4,4 Cu0 4,4 Cu0 |
37,0 Si 02 4,4 Zn 0 4,4 Zn 0 |
3,6 CaF 2,2 B20 4,4 B203 |
21,0 K20 0,22 MOO, 0,22 Co0 |
4,3 Fe, 0, 57,61 Si 0, 0,22 Mo0, |
0,2 MnO. 1,96 Ca0 26,94 Si02 |
0,17 1320, 1,37 Mg0 7,0 Ca0 |
0,08 Zn 0 7,74 K20 3,9 Mg0 |
0,06 Cu0 4,68 Na20 7,75 K20 |
0,005 Co0 7,75 Na20 |
0,005 Mo0, 17,6 P205 |
Es ist noch von Interesse, darauf hinzuweisen, daß in den Beispielen kein Stickstoffgehalt
angegeben ist. Da diese glasartigen Trägerstoffe bei sehr hoher Temperatur erschmolzen
werden, ist es in der Praxis unmöglich, den Stickstoff in der glasförmigen Grundmasse
zurückzuhalten. Wenn jedoch die Anwesenheit von Stickstoff erwünscht ist, kann die
langsam lösliche glasartige Masse gemäß der vorliegenden Erfindung leicht mit einem
langsam löslichen Stickstoff enthaltenden Stoff, wie z. B. Harnstofformaldehyd,
vermischt werden. So läßt sich der erfindungsgemäßeNährstoffträger nach demSchmelzen
und der Frittung mit Harnstofformaldehyd oder ähnlichen Stoffen vermischen, so daß
ein Volldüngemittel entsteht, welches sowohl die Makro- als auch die Mikronährstoffe
enthält.
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Es ist hierbei aber von äußerster Wichtigkeit, darauf hinzuweisen,
daß die besondere Bedeutung der langsam löslichen glasartigen Grundmasse auch noch
darin liegt, daß sie einen Einfluß auf die Absorption von Stickstoff und Phosphor
und auf die Bildung von Ascorbinsäure in den Pflanzen ausübt. Wodurch diese Erscheinung
hervorgerufen wird, ist nicht völlig bekannt; es bleibt jedoch, wie aus der nachfolgenden
Beschreibung ersichtlich, die Tatsache bestehen, daß dieses Phänomen auftritt und
bei den bisher bekannten Nährlösungen zur Pflanzenkultur noch nie aufgetreten ist.
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In den nachfolgenden Beispielen sind die Zusammensetzungen von Düngemitteln,
welche den Pflanzen nur Eisen und/oder Eisen und Mangan in ausreichender Menge zur
Verfügung stellen, angegeben.
Tabelle II |
A B C I D |
69,8 0/0 Si 02 74,8 0/0 Si 02 40,0 0/0 Si 02 57,3 0/0 Si 02 |
5,0 0/0 Feg 03 5,0 0/0 Feg 0,. 5,0 0/0 Feg 03 5,0 0/0
Fe, 0" |
5,8 0/0 Ca 0 2,5 0/0 Ca 0 1,0 0/0 Mn 02 1,0 0,10 Mn
02 |
3.8% IXg0 1,7% Mg 0 8,5°/o Ca 0 5,80/0 Ca0 |
7,8 0/0 K20 10,0 % K20 4,7 0/0 Mg 0 3,2 0/0 Mg 0 |
600,/o Na, 0 60% Na, 0 95% K20 6,6010 K20 |
9,5 % Na, 0 6,6 0,`0 Na, 0 |
21,6% P205 14,8 11/0 P205 |
In den oben angegebenen Mitteln haben alle Bestandteile außer dem Eisen und dem
Mangan Anteil an der Bildung der amorphen Glasgrundmasse, in welcher der angegebene
Eisengehalt enthalten ist und von welcher Eisen und/oder Mangan in langsam löslicher
Form abgegeben wird.
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Die Ausgangsstoffe für die oben angegebenen Dünge-bzw. Bodenverbesserungsmittel
wurden gründlich gemischt
und dann bei einer Temperatur von etwa
1300 bis 1650° im Schmelzofen erschmolzen. Nachdem die ganze Masse flüssig war,
wurde der Schmelzfluß in Wasser gefrittet.
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Die Frittung ist ein bekannter Vorgang bei der Herstellung von Porzellanemaille,
der aus einem Ablöschen besteht. Wenn die erschmolzene Glasmasse im Wasser abgeschreckt
wird, zersplittert sie infolge der inneren Spannungen der Glasmasse. Hierbei wird
nicht nur die glasförmige Masse in kleine Stückchen zersplittert, sondern jedes
Stück wird noch wieder durch Risse unterteilt, so daß die Frittung dem Material
physikalische Eigenschaften verleiht, welche die weitere Zerteilung begünstigen.
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Das gefrittete Material wird anschließend getrocknet und gesiebt und
dann als Nährstoffträger für Pflanzenkulturen verwandt.
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Die experimentellen Versuche wurden wie folgt durchgeführt: In den
Zeichnungen sind in Abb. 1 und 2 schematisch die Töpfe zur Aufzucht der Pflanzen
dargestellt. Die Töpfe A, B und E sind einander gleiche glasierte Tontöpfe
mit etwa 4i/21 Inhalt. Am Boden der Töpfe ist eine Zuflußöffnung G mit etwa 20 mm
Durchmesser angeordnet, damit die in den Spritzflaschen C und F befindliche Nährlösung
zu den Töpfen A, B und E gelangen kann. Die Spritzflaschen C und F enthalten
jeweils 161 Nährlösung. Alle 4 Stunden schaltet eine nicht dargestellte Schaltuhr
eine elektrisch angetriebene (ebenfalls nicht dargestellte) Luftpumpe ein, welche
über die Leitung D Luft in die Spritzflaschen C und F hineindrückt, so daß die Lösung
im Steigrohr nach oben gedrückt wird und gleichzeitig die Töpfe A, B und
E bewässert. Mit der Luftzuleitung D ist eine gleichfalls nicht dargestellte hydrostatische
Drucksäule verbunden, mit welcher die Steighöhe der Flüssigkeit in den Töpfen eingeregelt
werden kann.
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Der Topf A enthält einen glasartigen Nährstoffträger gemäß der vorliegenden
Erfindung. Im Topf B, der zum Einzelvergleich dient, befindet sich Quarzkies. Die
beiden Töpfe A und B werden mit gleicher Nährlösung bespült. Der Topf
E enthält gleichfalls Quarzkies und dient dem absoluten Vergleich. Der Topf für
den absoluten Vergleich wird getrennt mit einer Nährlösung bespült. Die Teilchengröße
des glasartigen Nährstoffträgers gemäß der vorliegenden Erfindung und des Quarzkieses
beträgt etwa 3 mm. Die die Töpfe A und B bespülende Flüssigkeit ist
eine vollständige Nährsalzlösung, der lediglich Eisen und Mangan fehlen.
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Die Nährsalzlösung für den absoluten Vergleich enthält die normalen
Eisen- und Manganmengen, um bei dieser Vergleichskultur einen normalen Pflanzenwuchs
zu erzielen, welcher als Vergleichsnorm des Wachstums gegenüber den Pflanzen in
dem glasartigen Dünge- und Bodenverbesserungsmittel gemäß der vorliegenden Erfindung
dient.
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Es hat sich herausgestellt, daß bei der Verwendung des erfindungsgemäßen
Dünge- und Bodenverbesserungsmittels das Eisen und die anderen für den Pflanzenwuchs
erforderlichen Nährstoffe den Pflanzen in konzentrierter Form zugeführt werden können,
ohne daß dabei die Wurzelhaare der Pflanzen verbrennen. Darüber hinaus ist noch
zu erwähnen, daß die unter Verwendung der Mittel gemäß dieser Erfindung erzeugten
Pflanzen größer, grüner und gesunder waren als die bisher nach dem Unterspülungsverfahren
gezüchteten Pflanzen. Von Interesse ist es auch, darauf hinzuweisen, daß die in
dem erfindungsgemäßen Mittel aufgezogenen Pflanzen mehr Eisen je Pflanze enthielten
als die entsprechenden Vergleichskulturen.
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Zum Bespülen der Töpfe
A, B und E wurde die Nährlösung nach
Shive (eine drei Salze enthaltende Nährlösung, vgl. Am. Jour. Bot. 2, 1915, S. 157
bis 160) verwandt. Ihre Zusammensetzung ist in der nachfolgenden Tabelle III angegeben.
Tabelle III |
Salze: Gramm je Liter |
Mg S 04 - 7 H20 . . . . . . . . . . . . . . . . 3,869 |
Ca(NOJ2 - 4 H20 . . .. ... .. ... . . 1,284 |
K H2 P 04 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,564 |
Von jedem der Nährsalze wurden zunächst konzentrierte Lösungen hergestellt, wie
sie nachfolgend in Tabelle IV angegeben sind.
Tabelle IV |
Salze: Gramm j e 16 1 |
MgSO,, - 7 11,0 ... ... .. . . ... . . . . 5502,0 |
Ca(N03)2 - 4 H20 . . . . . . . . .. . . .. . 1827,3 |
K H2 P O4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3646,0 |
Jede der Spritzflaschen C und F, die anfänglich mit 15 1 Wasser gefüllt waren, erhielt
von jeder der konzentrierten Lösungen der Tabelle 178 ccm. Danach wurde das Wasser
bis auf ein Gesamtvolumen von 16 1 aufgefüllt.
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Die nur in ganz geringen Mengen vorhandenen Elemente wurden hinzugefügt,
indem man jeweils je Liter 1 ccm einer entsprechenden Ausgangslösung hinzufügte.
Diese Ausgangslösung zur Hinzufügung der nur in geringen Spuren erforderlichen Elemente
hatte die nachfolgend in Tabelle V angegebene Zusammensetzung:
Tabelle V |
Salze: Gramm je 2 1 |
H B 03 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5,720 |
Zn S 04 - 7 11,0 ....... . . . . . . . . . . . 0,440 |
MO03 .......................... 0,015 |
CuSO, - 5 H20 .... . . . . . . . . . . . . . . 0,160 |
Durch die vorgenannte Dosierung enthielt die fertige Nährlösung die nur in Spuren
vorhandenen Elemente in der in Tabelle VI angegebenen Konzentration.
Tabelle VI |
Elemente: Teile je Million |
Bor .......................... 0,50 |
Zink ......................... 0,05 |
Molybdän..................... 0,05 |
Kupfer ....................... 0,02 |
Der Nährlösung, welche den glasartigen Nährstoffträger bespült und Eisen, jedoch
kein Mangan enthält, wurden aus einer Grundlösung von 1,538 g MnS04 - H20 je Liter
16 ccm hinzugegeben. Die Mangankonzentration in der endgültigen Nährlösung betrug
damit 0,5 Teile je Million.
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Die Pflanzenkulturen für den »absoluten Vergleich« erhielten 4 Teile
je Million an Eisen und 0,5 Teile je Million an Mangan, welche den zuvor erwähnten,
nur in Spuren erforderlichen Elementen zugesetzt wurden.
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Zum Studium des Einflusses der nur in geringen Spuren vorhandenen
Elemente, welche von der erfindungsgemäßen glasartigen Masse abgegeben werden, wurden
vierzig 1947 geerntete Weizensaaten der Art »Illinois Nr. 16 128u verwandt.
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Es waren die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Nährstoffträgers erzeugten
Pflanzen wesentlich besser als die dem absoluten Vergleich dienenden Pflanzen, obwohl
auch diese schon sehr gut gewachsen waren. Gegenüber den Pflanzen des absoluten
Vergleichs hatten die im erfindungsgemäßen
Mittel aufgezogenen
Pflanzen breitere, größere und grünere Blätter und zeigten eine festere Faserung.
Auch war die Dicke und die Festigkeit der Stengel besonders bemerkenswert.
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Bei den dem Einzelvergleich dienenden Quarzkulturen waren die Blätter
der Pflanzen schmäler, weniger druckfest und sichtlich blaß. Aus dieser Beobachtung
ist ersichtlich, daß nur wenig oder möglicherweise gar kein Eisen durch Lösung der
erfindungsgemäßen Glaszusammensetzung aus dem benachbarten Topf für die zuvorgenannten
Pflanzen zur Verfügung stand.
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Die dem Einzelvergleich dienenden, in Quarzkies aufgezogenen Kulturen
erzielten ein geringeres Frischgewicht als die Pflanzen des absoluten Vergleichs,
auch waren deren Blätter sichtlich blaß.
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Zum Vergleich der mit den verschiedenen Kulturen erzielten Gewichte
der frischen Pflanzen sind nachfolgend in der Tabelle VII diese Gewichte gegenübergestellt
und in Prozenten des Frischgewichtes der dem absoluten Vergleich dienenden Pflanzen
angegeben.
Tabelle VII |
Kultur: Frischgewicht |
Absoluter Vergleich . . . . . . . . . . . . . . 100 |
Erfindungsgemäße Glasmasse A ... 132 |
Erfindungsgemäße Glasmasse B ... 142 |
Einzel-Quarzvergleich A . . . . . . . . . . 92 |
Einzel-Quarzvergleich B . . . . . . . . . . 82 |
Die oben angegebenen Zahlen beweisen, daß die in den erfindungsgemäßen Mitteln A
und B gezogenen Pflanzen 32 und 42"/, mehr Frischgewicht erzielten als die dem absoluten
Vergleich dienenden Kulturen.
Tabelle VIII |
Kultur: Frischgewicht |
Absoluter Vergleich ... .. .. . .... . . 100 |
Erfindungsgemäße Glasmasse C ... 149 |
Erfindungsgemäße Glasmasse D ... 143 |
Einzel-Ouarzvergleich C .. .. . .... . 96 |
Einzel-Ouarzvergleich D . . . . . . . . . . 108 |
Aus den Angaben der Tabelle VIII ist ersichtlich, daß die mit den erfindungsgemäßen
Glasmassen C und D aufgezogenen Pflanzen 49 bzw. 430/, mehr Frischgewicht erreichten
als die dem absoluten Vergleich dienenden Pflanzen.
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Das gesamte Trockengewicht der auf der Glasmasse aufgezogenen Pflanzen
war gleichfalls beachtlich größer als das der dem absoluten Vergleich dienenden
Kulturen.
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In der nachfolgenden Tabelle IX ist das Trockengewicht der Pflanzen
in Prozenten des Trockengewichtes der dem absoluten Vergleich dienenden Pflanzen
angegeben. Tabelle IX Kultur: Trockengewicht Absoluter Vergleich . . . . . . . .
. . . . . . 100 Erfindungsgemäße Glasmasse C ... 143 Erfindungsgemäße Glasmasse
D
... 143 Einzel-Quarzvergleich C . .... . .. .. 88 Einzel-Quarzvergleich
D . . . . . . . . . . 111 Aus den obigen Zahlen ist ersichtlich, daß die mit Hilfe
der Glasmassen C und D gezüchteten Pflanzen 43 °Jo mehr Trockengewicht erzielten
als die dem abzcluten Vergleich dienenden Pflanzen. Tabelle X Insgesamt absorbierte
Eisenmenge in mg j e zehn Pflanzen für Pflanzen, die mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Glasmasse aufgezogen wurden, für die dem Einzel-Quarzvergleich dienenden Pflanzen
und für die dem absoluten Vergleich dienenden Kulturen, welche mit einer vollständigen
Nährlösung versorgt wurden
mg Eisen |
Absoluter Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,49 |
Einzel-Quarzvergleich ............... 0,50 |
Erfindungsgemäße Glasmasse ........ 0,77 |
Tabelle XI Insgesamt absorbierte Manganmenge in mg je zehn Pflanzen für Pflanzen,
die mit Hilfe der erfindungsgemäßen Glasmasse aufgezogen wurden, für die dem Einzel-Quarzvergleich
dienenden Pflanzen und für die dem absoluten Vergleich dienenden Kulturen, welche
mit einer vollständigen Nährlösung versorgt wurden
mg Mangan |
Absoluter Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . 0,42 |
Einzel-Quarzvergleich .............. 0,36 |
Erfindungsgemäße Glasmasse ....... 0,49 |
Aus den in den Tabellen X und XI angegebenen Zahlen ist klar ersichtlich, daß, obwohl
das erfindungsgemäße Mittel glasartig und langsam löslich ist, es die dem Pflanzenwuchs
dienenden, in geringer Menge erforderlichen Elemente besser zuführt als die Nährlösungen.
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In den nachfolgenden Tabellen XII und XIII ist die Gesamtabsorption
von Stickstoff durch die untersuchten Kulturen angegeben. Die von den auf dem glasartigen
erfindungsgemäßen Nährstoffträger erzeugten Pflanzen absorbierte Stickstoffmenge
war wesentlich größer als die absorbierte Stickstoffmenge der dem absoluten Vergleich
dienenden Pflanzen. Die dem Einzel-Quarzvergleich dienenden Pflanzen absorbierten
noch weniger Stickstoff als die dem absoluten Vergleich dienenden Pflanzen, obwohl
die in den Nährlösungen enthaltenen Stickstoffmengen gleich waren. Aus den nachfolgenden
Zahlen ergibt sich, daß die Stickstoffabsorption in den gesündesten starkwüchsigsten
Pflanzen größer war.
Tabelle XII |
Gesamte absorbierte Stickstoffmenge je Kultur |
in Gramm |
Absoluter Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . 0,447 |
Erfindungsgemäße Glasmasse A .... 0,537 |
Erfindungsgemäße Glasmasse B .... 0,587 |
Einzel-Quarzvergleich A . . . . . . . . . . . 0,379 |
Einzel-Ouarzvergleich B . . . . . . . . e . . 0,339 |
Tabelle XIII Gesamte absorbierte Stickstoffmenge je Kultur ins Verhältnis gesetzt
zu 1000/10 für die dem absoluten Vergleich dienenden Pflanzen
Absoluter Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
100 |
Erfindungsgemäße Glasmasse A . . . . . . . . . 120 |
Erfindungsgemäße Glasmasse B . . . ... . . . 131 |
Einzel-Quarzvergleich A . . . . . . . . . . . . . . . . 85 |
Einzel-Quarzvergleich B . . . . . . . . . . . . . . . . 76 |
Aus den Daten der nachfolgenden Tabelle XIV, in welcher der prozentuale Stickstoffgehalt
der Trockenmasse angegeben ist, ist ersichtlich, daß der Stickstoffgehalt der Trockenmasse
bei den auf den erfindungsgemäßen Mitteln aufgezogenen Pflanzen größer ist als der
bei den entsprechenden Ouarzvergleichen und auch bei den absoluten Vergleichskulturen.
Tabelle XIV |
Prozentualer Stickstoffgehalt der Trockenmasse |
Absoluter Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,39 |
Erfindungsgemäße Glasmasse A . . . . . . . . 4,44 |
Erfindungsgemäße Glasmasse B . . . . . . . . 4,68 |
Einzel-Quarzvergleich A . . . . . . . . . . . . . . . 4,40 |
Einzel-Quarzvergleich B . . . . . . . . . . . . . . . 4,46 |
Die vorstehenden Zahlen sind von besonderem Interesse, da aus ihnen ersichtlich
ist, daß die größere Stickstoffabsorption der auf dem glasförmigen Nährstoffträger
aufgezogenen Pflanzen nicht nur hervorgerufen ist durch den größeren Wuchs der Pflanzen,
sondern auch durch aus dem erfindungsgemäßen Mittel entnommene Bestandteile. Die
Tatsache, daß die Pflanzen der entsprechenden Quaxzvergleichskulturen eine größere
prozentuale Stickstoffmenge enthielten als die der dem absoluten Vergleich dienenden
Kulturen, zeigt, daß die die Stickstoffabsorption begünstigenden Komponenten des
glasförmigen Nährstoffträgers einmal mehr und einmal weniger löslich waren.
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Das erfindungsgemäße Mittel erzeugt Pflanzen, die je Kultur in beachtlichem
Maße mehr Ascorbinsäure erzeugen als die Pflanzen für den absoluten oder auch den
Einzelvergleich. Die Angaben der nachfolgenden Tabellen XV und XVI geben den Ascorbinsäuregehalt
in Prozenten an, bezogen auf
1000i, der dem absoluten Vergleich dienenden
Pflanzen.
Tabelle XV |
Absoluter Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
100 |
Erfindungsgemäße Glasmasse A . . . . . . . . . 119 |
Erfindungsgemäße Glasmasse B . . . . . . . . . 143 |
Einzel-Quarzvergleich A . . . . . . . . . . . . . . . . 83 |
Einzel-Quarzvergleich B . . . . . . . . . . . . . . . . 70 |
Die Konzentration an Ascorbinsäure wurde bezogen auf die Trockensubstanz und berechnet
aus der Ascorbinsäuremenge der frischen Pflanzen und aus ihrem prozentualen Anteil
an der Trockenmasse. Die Konzentration dieses Vitamins ist bei den auf den erfindungsgemäßen
Glasmassen erzeugten Pflanzen größer als bei den Pflanzen des absoluten oder Einzelvergleichs.
Tabelle XVI |
Konzentration der Ascorbinsäure in der Trockensubstanz |
ins Verhältnis gesetzt zu 100 °o für die dem absoluten |
Vergleich dienenden Pflanzen |
Absoluter Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
100 |
Erfindungsgemäße Glasmasse A . . . . . ... . 101 |
Erfindungsgemäße Glasmasse B . .. . . . . . . 117 |
Einzel-Quarzvergleich A . . . . . . . . . . . . . . . . 96 |
Einzel-Quarzvergleich B . . . . . . . . . . . . . . . . 93 |
Aus diesen Zahlen ergibt sich eindeutig, daß der erfindungsgemäße glasförmige Nährstoffträger
einen günstigen Einfluß auf die Anhäufung von Ascorbinsäure in den Pflanzen ausübt.
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Somit ist mit der vorliegenden Erfindung ein sehr langsam löslicher
glasastiger Nährstoffträger geschaffen, welcher den Pflanzen Nährstoffe zuführt
und größere und bessere Pflanzen erzeugt, als bisher bei der Verwendung alle Nährstoffe
enthaltender Nährlösungen erzeugt werden konnten.