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Zur Herstellung von Hohlnietverbindungen dienendes, von Hand zu führendes
Nietwerkzeug Die Erfindung bezieht sich auf ein Werkzeug zum Festnieten von durchlochten
bzw. rohrförmigen Nieten. wobei die Niete auf einen Nietkolben gesetzt wird, welcher
einen erweiterten Kopf besitzt, derart, daß, wenn die Niete in ihre Lage gebracht
ist, durch Druck auf das eine Ende der Niete und ,leichzeitigen Zug an dem Nietkolben
der Kopf der Niete erzeugt, also die Niete umgebördelt wird.
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Die Nietung kann auf vier Arten bewirkt erden: in einem Fall wird
der Nietkolben ganz durch die hohle Niete hindurchgezogen, wie das nachfolgend näher
beschrieben ist und mit dem auf der Zeichnung dargestellten Nietwerkzeug geschieht.
In den drei anderen möglichen Fällen wird der Nietkolben nicht ganz durch die Niete
hindurchgezogen. sondern nur halb in die Niete hineingezogen. Der Nietkolben kann
dann folglich a) zurückgestoßen bzw. zurückgezogen oder b) kurz abgeschnitten und
in der Niete belassen oder c) auch am Schaft mit Gewinden zum Aufschrauben einer
Mutter versehen werden. Zweck der Erfindung ist, ein zuverlässiges tragbares Werkzeug
zu schaffen, mit welchem das Befestigen derartiger Nieten leicht und schnell bewirkt
werden kann. Das tragbare Nietwerkzeug gemäß der Erfindung besitzt ein in Achsrichtung
gleitbares Glied, welches zuerst ein Klemmstück veranlaßt, den Nietkolbenschaft
zu greifen und dann das Klemmstück mit dem Nietkolben im Verfolg der axialen Bewegung
in axialer Richtung bewegt. Wenn das gleitbare Glied in entgegengesetzter Richtung
bewegt wird, wird der Nietkolben am Ende des Weges bzw. Hubes gelöst.
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Auf der Zeichnung zeigt Fig. i einen teilweisen Schnitt durch ein
Werkzeug gemäß der Erfindung, Fig. a einen Teil des Werkzeuges im Schnitt wie in
Fig. i in vergrößertem Maßstab. wobei eine Niete und der Nietkolben im Werkzeug
in seine Lage gezogen sind, bevor der Nietkolben in oder durch die Niete gezogen
ist, und Fig. 3 das vollständige Werkzeug in Ansicht (in kleinerem Maßstab).
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Bei der dargestellten Bauart des Werkzeuges ist das Klemmstück 2 bei
3 geschlitzt, um federnde Backen zu schaffen; die Bohrung d. ist innen gezahnt bzw.
geriefelt, um den Nietkolbenschaft 5 sicher zu greifen. Das Klemmstück 2 ist in
einer axial gleitbaren Hülse 12 angeordnet, die sich in einem hohlen Gehäuse
6 befindet, dessen vorderes Ende bei
eine Bohrung besitzt,
um den Schaft des Nietkolbens mit Spiel aufzunehmen; das iiußere Ende 8 der Bohrung
ist genügend 1@-ei t, um den Nietkolbenkopf 9 (Fig. 2) aufzunehmen, nachdem dieser
zusammengezogen ist. Das Gehäuse 6 läuft vorn zu einem flachen Ende bzw. Nase io
aus, gegen die sich die Stirnfläche des Nietendes bzw. Kopfes i i legt, um die Niete
in der richtigen Lage zu dem zu vernietenden Stück zu halten.
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Das Klemmstück 2 ist außen nach vorn zu verjüngt und in der axial
gleitbaren Hülse 12 geführt, welches wiederum im Gehäuse 6 sitzt. Diese Hülse ist
am vorderen Ende innen bei 13 konisch, welcher Konus mit dem des Klemmstückes 2
übereinstimmt. Eine in der Hülse 2 sitzende Schraubenfeder 14, die sich gegen einen
in der Hülse befestigten Querbolzen 15 abstützt, übt einen Druck auf die hintere
Fläche des Klemmstückes in Richtung auf den Konus aus.
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Auf diese Weise wird, wenn die Hülse 12 axial in Richtung des in Fig.
i eingezeichneten Pfeiles bewegt wird, die Feder 14 bestrebt sein, das Klemmstück
:2 gegen die konische Fläche der Hülse 12 zu drücken, wodurch die Backen des Klemmstückes
gegen den Nietkolben gepreßt werden und dieser festgehalten wird. Bei weiterer axialer
Bewegung der Hülse 12 werden, der Nietkolben und das Klemmstück zusammen zurückgezogen.
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In Fig. 3 ist ein ganzes Nietwerkzeug dargestellt, welches eine sogenannte
Nürnberger Schere 16 besitzt, die an ihrem hinteren Ende einen Stoßknopf 17 oder
einen anderen geeigneten Griff hat und an ihrem vorderen Ende an zwei Punkten i8
an gegenüberliegenden Armen 19 am hinteren Ende des Gehäuses 6 drehbar an.gelenkt
ist. Die vorderen Glieder 16 der Nürnberger Schere sind bei 2o hinter ihren Drehpunkten
abgebogen und tragen Rollen 21, die mit reichlichem Spielraum in entgegengesetzt
liegende Ausnehmungen 22 eines Blockes 23 eingreifen, welch letzterer einstellbar
an der Hülse 12 befestigt ist. Der Block 23 ist auf das benachbarte hintere Ende
der Hülse 12 aufgeschraubt und mit einer am Umfang angeordneten Nut zur Aufnahme
der Rollen versehen.
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Wenn die Nürnberger Schere 16 zusammengedrückt wird, bewirkt die Auswärtsbewegung
der Glieder, @daß die inneren Enden 2o der vorderen Glieder den Block 23 axial mitnehmen,
wodurch auch .der Nietkolben mitgezogen wird.
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Wenn die Nürnberger Schere ausgezogen wird, bewegen sich der Block
23 und die an diesem befestigte Hülse 12 in das Gehäuse 6 hinein. Um das Lösen des
Nietkolbens 5 von den federnden Backen 2 am Ende der Einwärtsbewegung zu erreichen,
wirkt ein Querstift 24, der am Gehäuse 6 befestigt ist und durch Schlitze 25 der
Hülse 12 hindurchragt, auf den Teil 26 des Klemmstückes 2 ein und begrenzt dessen
Vorwärtsbewegung, so daß während des letzten Teiles der axialen Bewegung der Hülse
nach innen das Klemmstück feststeht und die sich nach außen spreizenden Backen des
Klemmstückes den Nietkolben freigeben.
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Der größere Teil der äußeren Fläche des Gehäuses 6 ist bei 27 geriefelt,
um einen Handgriff für den Bedienenden zu bilden.
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Es ist klar, daß das Halsstück nicht ein federndes Glied zu sein braucht;
es kann z. B. auch zwei gelenkig miteinander verbundene Backen haben.
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Das Klemmstück kann ferner nicht dargestellte Vorsprünge o. dgl. tragen,
die in Schlitze 25 der Hülse .eingreifen, so daß es gegen Drehung gehalten wird.
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Beim Arbeiten wird zuerst eine Niete auf den Nietkolben 5 gesteckt,
so daß dessen Kopf i i entfernt von dem erweiterten Nietkolbenende 9 liegt, und
es wird sodann der Nietkolbenschaft .durch die Bohrung 7, 8 des Gehäuses 6 in das
Mundstück des Klemmstückes 2 eingesetzt. Das Werkzeug wird sodann auf das zu vernietende
Arbeitsstück gebracht und der Nietkolbenkopf 9 und der Hauptteil der Niete durch
das Loch im Werkstück gestoßen, so daß der Nietkopf i i zwischen dem Werkstück und
der Nase i o des Werkzeuges liegt. Sodann wird die Nürnberger Schere 16 vollständig
zus,ammengepreßt, um das Anziehen des Nietkolbenendes 9 gegen die Niete in der beschriebenen
Weise zu bewirken; zuletzt kann die Nürnberger Schere wieder aufgezogen werden,
so daß das Werkzeug vom Werkstück fortgenomen werden kann oder auf alle Fälle der
Nietkolben gelöst werden kann.