DE541299C

DE541299C - Wechselstromrelais, das sowohl auf UEberstrom als auch auf UEberspannung anspricht

Info

Publication number: DE541299C
Application number: DES91213D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Hermann Harz
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1929-04-20
Filing date: 1929-04-20
Publication date: 1932-01-11

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AIH U. JANUAR 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

Vr 541299 KLASSE 21 c GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. April 1929 ab

Die Erfindung betrifft ein Wechselstromrelais, das sowohl auf Überstrom als auch, auf Überspannung anspricht, wobei für die Auslösung des von dem Relais zu betätigenden Schalters o. dgl. nur eine vom Überstrom durchflossene Auslösespule vorgesehen ist. Erfindungsgemäß sind Drosselspulen vorgesehen, die mit einem Eisenkern ausgerüstet sind und die von der Spannung gespeist werden, an der Überspannungen auftreten können. Die Drosselspulen sind dabei derart bemessen, daß sie beim Eintreten von Überspannungen mit Eisensättigung arbeiten und dann einen dementsprechend großen -Magnetisierungsstrom aufweisen. Dieser Magnetisierungsstrom ist nun ebenso wie der Überstrom über die Überstromspulen geleitet. Tritt an der zu schützenden Schaltung ein Überstrom aus irgendwelchen Gründen, beispielsweise infolge Kurzschlusses, auf, so löst das Relais infolge dieses Überstromes aus. Stellt sich eine Überspannung ein, dann bewirkt der an den Drosselspulen stark ansteigende Magnetisierungsstrom die Auslösung. Das Relais kann daher überall dort verwendet werden, wo Wechselstromkreise sowohl gegen Überstrom als auch gegen Überspannung zu schützen sind.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel, wobei es sich um eine asynchrone Blindleistungsmaschine 1 handelt, in deren Sekundärstromkreis eine den Erregerstromkreis liefernde Kommutatorhintermaschine 2 eingeschaltet ist, deren im Läufer untergebrachte Erregerwicklung über einen Regeltransformator 3 vom Netz 4 aus gespeist wird. In den Erregerstromkreis ist eine Relaisspule 5 eingeschaltet, die bei Überstrom den Schalter 6 zur Auslösung bringt und so den Erregerstromkreis der Kommutatorhintermaschine vom Netz abschaltet. Dieses Überstromrelais 5 ist nun gemäß der Erfindung noch so ausgebaut, daß es außerdem auch bei Überspannungen im Netz 4 den Erregerstromkreis der Maschine 2 abschaltet und damit auch die Lieferung von Blindleistung an das Netz unterbricht. Die Verminderung der dem Netz zugeführten Blindleistung beseitigt dann auch die Überspannung im Netz. Dies ist dadurch erreicht, daß an den Erregerstromkreis zwischen der Überstromspule 5 und der Erregerwicklung der Kommutatorhintermaschine in Parallelschaltung Drosselspulen 7 angeschlossen sind, die mit einem Eisenkern ausgerüstet und derart bemessen sind, daß sie bei einer Überspannung im Netz 4 mit Eisensättigung arbeiten. Der dann auftretende hohe Magnetisierungsstrom durchfließt die Relaisspule 5 und bringt den Schalter 6 ebenfalls zum Auslösen.

Statt besondere Drosselspulen 7 vorzusehen, könnte man auch den Erregertrans-

^i:i Von dem Patentsucher i<tt als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Hermann Har\ in Berlin-Siemensstadt.

formator 3 so bemessen, daß er bei dem Eintritt einer Überspannung mit Sättigung arbeitet.

Claims

Patentansprüche:

I. Wechselstromrelais, das sowohl auf Überstrom als auch auf Überspannung anspricht, mit einer vom Überstrom durchflossenen Auslösespule, gekennzeichnet durch besondere, von der Überspannung gespeiste, an der Stromübertragung zum Verbraucher nicht teilnehmende, parallel zum Verbraucher geschaltete Drosselspulen, deren Eisensättigung so gewählt ist, daß beim Eintreten einer Überspannung der über das Überstromrelais fließende, dann stark ansteigende Magnetisierungsstrom das Überstromrelais zum Ansprechen bringt.
2. Anordnung nach Anspruch! 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Asynchronmaschinen (insbesondere ,asynchronen Blindleistungsmaschinen), deren Kommutatorhmtermaschine vom Netz aus erregt wird, die den Hauptstromkreis oder den Erregerstromkreis abschaltende Überstromspule in die Zuleitungen zwischen dem Netz und der Erregerwicklung eingeschaltet ist und die Drosselspulen an den Erregerstromkreis zwischen der Überstromspule und der Erregerwicklung· angeschlossen sind.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum ganzen oder teilweisen Ersatz der Drosselspulen der zwischen der Überstromspule und der Erregerwicklung eingeschaltete Erregertransformator für bei Überspannung eintretende Eisensättigung bemessen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen