DE540927C - Schalter zum Unterbrechen von Stroemen von sehr verschiedener Stromstaerke mit magnetischer Serienblasung - Google Patents
Schalter zum Unterbrechen von Stroemen von sehr verschiedener Stromstaerke mit magnetischer SerienblasungInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H9/00—Details of switching devices, not covered by groups H01H1/00 - H01H7/00
- H01H9/30—Means for extinguishing or preventing arc between current-carrying parts
- H01H9/44—Means for extinguishing or preventing arc between current-carrying parts using blow-out magnet
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- Arc-Extinguishing Devices That Are Switches (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
7. JANUAR 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVe 540927 KLASSE 21 c GRUPPE
mit magnetischer Serienblasung
Bei vielen Schaltern mit magnetischer Blasung
des Lichtbogens liegt die Aufgabe vor, Ströme sehr verschiedener Amperezahl abzuschalten.
Diese Forderung wird z. B. stets bei Fahrschaltern gestellt.
Bei der üblichen Anordnung der Lichtbogenlöscheinrichtung solcher Schalter mit einer
im Hauptstrom liegenden Blasspule, die für das . Ausblasen des maximalen Stromes berechnet
ίο ist, tritt der Übelstand ein, daß Lichtbögen
kleiner Stromstärken schlecht oder überhaupt nicht mehr ausgeblasen werden, da die Blaskraft
einer Serienspule im quadratischen Verhältnis mit der Stromstärke abnimmt. Insbesondere
bei Schaltern für hohe Spannung entstehen dadurch Schwierigkeiten, weil die lange
brennenden Lichtbögen kleiner Stromstärken, welche ein großes Volumen einnehmen und
schlecht geführt sind, eine zerstörende Wirkung auf den Schalter ausüben.
Nach der Erfindung wird ein Schalter zum Unterbrechen von Strömen von sehr verschiedener
Stromstärke mit magnetischer Serienblasung unter Verwendung von an sich bekannten
zusätzlichen, sich in den Lichtbogen selbsttätig einschaltenden Widerständen oder
Nebenblasspulen dadurch geschaffen, daß die zusätzlichen Widerstände so hoch bemessen
sind, daß sie nur beim Unterbrechen von Strömen unter einer gewissen Stromstärke
wirksam werden, während Lichtbögen höherer Stromstärken unangezapft durch die Serienspule
in die Länge geblasen werden. Man erhält dadurch eine Löscheinrichtung, die bei verhältnismäßig
kleinem Raumbedarf eine einwandfreie Löschung der Lichtbögen aller vorkommenden Stromstärken herbeiführt.
Die Anordnung von Hilfsblasspulen im Wege des Lichtbogens ist bei Schaltern mit Serienblasspule
bekannt. Diese Hilfsblasspulen wurden aber immer so bemessen, daß die Lichtbögen
aller vorkommenden Stromstärken durch die Hilfsblasspulen angezapft wurden. Im Gegensatz
dazu sind bei der erfindungsgemäßen Einrichtung die Hilfsblasspulen bzw. Hilfswiderstände
bei höheren Strömen durch Lichtbögen kurzgeschlossen, welche ihre Klemmen überbrücken.
Hierdurch ist der Vorteil erreicht, daß diese Hilfsblasspulen bzw. Hilfswiderstände
nur für kleine Stromstärken bemessen zu werden brauchen, also kleine Abmessungen erhalten.
Man kann sie infolgedessen in die Trennwände der Löschkammer einbauen.
Abb. ι ist eine schematische Darstellung einer Anordnung nach der Erfindung. 10, 11 sind die
Schaltstücke des Schalters, zwischen denen der Lichtbogen gezogen wird. 12 ist eine Blasspule,
die den Schaltbogen in der Richtung auf die
'■■'■) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Wilhelm Haake in Berlin.
Klemmen 15, 16 bläst. Diese Klemmen liegen
in der Lichtbogenbahn, und an sie ist ein Löschwiderstand 13 angeschlossen. Sobald der Lichtbogen
die Klemmen -15,16 erreicht hat, nehmen
diese eine Spannung an, die gleich ist dem Spannungsgefälle in dem entsprechenden Stück
des Lichtbogens.
Die Wirkung der Vorrichtung beruht auf dem Verlauf der Spannungen in dem Widerstand 13
und dem parallel dazu geschalteten Lichtbogenstück in Abhängigkeit von den Stromstärken
und geht aus dem Schaubild, Abb. 2, deutlich hervor. In diesem Schaubild sind auf der
Abszissenachse die Stromstärken, auf der Ordinatenachse die Spannungen aufgetragen, τη ist
die Lichtbogencharakteristik (die Lichtbogenspannung in Abhängigkeit von der Stromstärke),
18 ist die Charakteristik des Löschwiderstandes. Die beiden Charakteristiken schneiden sich in
einem Punkt P0. In diesem Punkt sind die beiden Ströme im Widerstand 13 und in dem
dazu parallelen Lichtbogenstück 15, 16 einander gleich, nämlich I0, und dieser Strom erzeugt den
gleichen Spannungsabfall eQ im Lichtbogen und in der Blasspule. Es ist aus dem Schaubild ersichtlich,
daß bei Strömen, die kleiner sind als I0, der Spannungsabfall im Lichtbogen größer wird
als der im Widerstand. Es verlischt deshalb der Lichtbogen in dem Stück 15, 16 nur bei den
kleinen Strömen, weil der größere Spannungsabfall im Lichtbogen den ganzen Strom durch
den zwischen 15,16 liegenden Widerstand treibt.
Bei größeren Lichtbogenströmen, deren Spannungsabfall nicht ausreicht, um den vollen
Strom durch den Widerstand hindurchzutreiben, liegt der Widerstand nur parallel zur Lichtbogenstrecke
15, 16 und ist von einem kleinen Zweigstrom durchflossen. Bei kleinen Strömen
ist daher die Folge davon, daß der Lichtbogen in einzelne Teillichtbögen aufgelöst wird, die
mit Widerständen in Reihe geschaltet an der Netzspannung liegen. Das Verlöschen eines
solchen Bogens erfolgt viel früher und auf kleinerem Raum.
Die Wahl des Widerstandes erfolgt auf folgende Weise:
Soll bei einem Strom Ix (Abb. 2) die Auflösung
des Lichtbogens in einzelne Lichtbogen erfolgen, so findet man in Px den entsprechenden
Punkt der Lichtbogencharakteristik, in welchem ein Spannungsfall ex vorhanden ist. Die Verbindungslinie
Px mit O ergibt die Charakteristik
des im Nebenschluß liegenden Widerstandes und die Tangente des Winkels χ den Widerstand
selbst, welcher die gewünschte Wirkung ergibt. Für den Strom Ix wird der Löschwiderstand bemessen.
Ein größerer StronAann'in ihm nicht auftreten.
Eine besonders kräftige Wirkung""der Vorrichtung
erhält man dadurch, daß man sich nicht nur Widerstände in die Lichtbogenbahn einschalten
läßt, sondern Blasspulen von sehr hoher Windungszahl, die also einen verhältnismäßig
hohen Eigenwiderstand besitzen, aber außerdem noch Hilfsblasflüsse erzeugen, die die
Löschung besonders wirksam machen. Die Anordnung von verhältnismäßig so hohen Widerständen
in der Lichtbogenbahn selber wird nur dadurch möglich, daß man für eine sehr rasche
Bewegung des Lichtbogens sorgt, so daß die Hilfsblasspulen unter der Wirkung der in ihnen
entwickelten hohen Joulschen Wärme nicht verbrennen. Die starken Hilfsblasflüsse erteilen
dem Lichtbogen diese hohe Geschwindigkeit.
In den Abb. 3, 4, 5 und 6 sind zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt.
In der Abb. 3 bedeuten 10 und 11 die Schaltstücke,
zwischen denen der Lichtbogen gezogen wird. 12 ist eine Blasspule für den normalen
oder maximalen Strom, 19 und 20 sind die isolierenden Seitenwände der Löschkammer, in
welcher drei Hilfsblasspulen 21, 22, 23 angeordnet sind. Diese Hilfsblasspulen sind nicht
rund wie die normalen Blasspulen gewickelt, sondern derartig, daß sie langer sind als breit.
Sie richten sich keilförmig gegen die Lichtbogenbahn und sind in isolierenden feuerfesten
Gehäusen eingeschlossen, aus denen die Klemmen der Spulen herausgeführt sind, welche in
einer Reihe in der Lichtbogenbahn liegen. Die Blasspulen sind mit Blaseisen 24, 25, 26 ausgerüstet,
welche in der Zeichnung gestrichelt eingezeichnet sind.
Diese Lichtbogenlöscheinrichtung hat die Aufgabe, Lichtbogen von normaler Stromstärke
ebensowohl wie solche von viel kleinerer Stromstärke auszublasen und bewirkt dies auf
folgende Weise.
Auf Lichtbogen normaler Stromstärke wirkt die Blasspule 12 mit voller Blaskraft. Je
kleiner die Stromstärke des abzuschaltenden Lichtbogens ist, desto wirksamer werden die
Hilfsblasspulen 21, 22, 23, weil sie im Verhältnis *
des Lichtbogenwiderstandes zwischen ihren Klemmen erregt sind und dieser Widerstand mit
abnehmender Stromstärke zunimmt. Unterschreitet die Stromstärke einen gewissen Kleinstwert
J0, dann geht der gesamte Strom durch die Blasspulen, und der Lichtbogen wird in Einzelbogen
unterteilt. Der dann sehr kräftige Blasnuß der Hilfsspule macht die Löschung sehr
wirksam.
Durch die beschriebene Einrichtung wird aber gleichzeitig auch das Löschen von Lichtbogen
hoher Amperezahl, die geschlossen bestehen bleiben (die Klemmen überbrücken), besonders wirksam gestaltet, da diese Lichtbogen
durch die sich keilförmig in ihre Bahn inschiebenden Hilfsblasspulen auf eine große
Länge ausgezogen werden.
Eine in dieser Hinsicht noch wirksamere Anordnung wird in dem Ausführungsbeispiel Abb. 4
dargestellt. Hier sind die Hilfsblasspulen so ausgebildet,
daß sie zwei Blasflüsse von entgegengesetzter Richtung erzeugen und der eine davon
die Lichtbogenstücke zwischen den Klemmen nach innen gegen den Kontakt zu bläst. Es
werden also auch die Teile des Lichtbogens zwischen den Klemmen zu nach innen gerichteten
Schleifen in die Länge geblasen und der dadurch in der Blaskammer zur Verfügung
ίο stehende Raum gut ausgenutzt.
In der Abb. 4 bedeuten 27, 28 und 29 die in den feuerfesten Gehäusen eingeschlossenen
Blasspulen. Jede Blasspule besteht aus zwei Teilen 30 und 31 und hat dementsprechend
Blaseisen 32 bzw. 33, durch die sich Blasflüsse in entgegengesetzter Richtung entwickeln.
Die in Abb. 5 und 6 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele zeigen die gestaffelte
Anordnung der Blasspulen gemäß der Erfindung. In der Blasrichtung folgen Blasspulenreihen
aufeinander. In jeder dieser Reihen wird der in den Lichtbogen eingeschaltete Widerstand
vermehrt. Auf die Reststücke des Lichtbogens entfallen auf diese Weise schließlich so
kleine Spannungen, daß sie erlöschen.
In der Abb. 5 ist eine solche Anordnung dargestellt, in welcher der Lichtbogen nacheinander
die Formen 34, 35 und 36 annimmt. In der Anordnung der Abb. 6 schließen sich hinter einzelnen
Blasspulen isolierende Zwischenwände 37, und 39 an. In diesem Fall nimmt der Lichtbogen
nacheinander die Formen 40,41 und 42 an.
Claims (3)
1. Schalter zum Unterbrechen von Strömen von sehr verschiedener Stromstärke mit
magnetischer Serienblasung und zusätzlichen, sich in den Lichtbogen selbsttätig einschaltenden Widerständen oder Nebenblasspulen,
dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Widerstände derart hoch
bemessen sind, daß sie beim Unterbrechen von Strömen unter einer gewissen Stromstärke
in den Lichtbogen eingeschaltet werden und ihn in einzelne Teillichtbögen auflösen, während Lichtbögen höherer
Stromstärken unangezapft durch die Serienspule in die Länge geblasen werden.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Reihen von
zusätzlichen Widerständen bzw. Blasspulen in bezug auf die Blasrichtung gestaffelt in
der Löschkammer angeordnet sind.
3. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsblasspulen zusätzliche
Magnetflüsse erzeugen, welche die zwischen den Klemmen der Hilfsblasspulen brennenden Lichtbögen entgegen der Hauptblasrichtung
treiben.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES86571D DE540927C (de) | 1928-07-14 | 1928-07-14 | Schalter zum Unterbrechen von Stroemen von sehr verschiedener Stromstaerke mit magnetischer Serienblasung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES86571D DE540927C (de) | 1928-07-14 | 1928-07-14 | Schalter zum Unterbrechen von Stroemen von sehr verschiedener Stromstaerke mit magnetischer Serienblasung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE540927C true DE540927C (de) | 1932-01-07 |
Family
ID=7513124
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES86571D Expired DE540927C (de) | 1928-07-14 | 1928-07-14 | Schalter zum Unterbrechen von Stroemen von sehr verschiedener Stromstaerke mit magnetischer Serienblasung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE540927C (de) |
Cited By (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1928
- 1928-07-14 DE DES86571D patent/DE540927C/de not_active Expired
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