DE2536318C2 - Überspannungsableiter - Google Patents
ÜberspannungsableiterInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft einen Überspannungsableiter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der Schweizer Patentschrift 5 49 883 ist es bereits bekannt, bei Überspannungsableitern eine Serienschaltung
von mehreren strombegrenzenden Löschfunkenstrecken und Blasspulen vorzusehen. Den Blasspulen
sind hierbei nichtlineare Widerstände parallelgeschaltet, um die Blasspulen gegen Überspannungen zu schützen,
die durch sehr große Änderungen des Folgestromes hervorgerufen werden. Die Blasspulen sind aber anstatt
durch nichtlineare Widerstände auch mittels parallelgeschalteter Funkenstrecken, sogenannter Bypaßfunken- ω
strecken, gegen die vorgenannten Überspannungen schützbar (CH 5 19 807).
In bekannter Weise bestehen die Löschfunkenstrekken aus je einem Paar von Elektroden, die in einer
Löschkammer angeordnet sind. Solche l.ösehkam nein hr>
bestehen aus elektrisch nichtleitenden, feuerfesten, wenn notwendig porösen, übereinandergestapelten
Scheiben. Mehrere solche übereinandergeschichtetc Scheiben bilden einen Funkenstrecken-Stapel, wobei
bis auf die beiden Endplatten zweckmäßigerweise jeweils jede der Scheiben sowohl den Deckel für die eine,
als auch den Boden für die nächste Löschkammer bildet Der zwischen Boden und Deckel befindliche Raum, genannt
Kammerspalt, ist hierbei u. a. durch die Höhe des ringförmigen Wulstes der jeweiligen Löschkammer
festgelegt. Durch diesen Wulst ist außerdem die jeweilige Löschkammer nach außen einigermaßen abgeschlossen.
Die paarweise vorgesehenen Elektroden der Bypaßfunkenstrecken befinden sich ebenfalls jeweils in einer
Bypaßkammer, die den vorstehend beschriebenen Löschkammern ähnlich ist
Tritt nun an einem Überspannungsableiter der vorbeschriebenen Ausführung eine hinreichend hohe Überspannung
auf, so zünden die in Serie geschalteten Löschfunkenstrecken und eventuell vorhandenen Bypaßfunkenstrecken
durch und die Überspannung wird abgebaut. Anschließend wird im Überspannungsableiter
eine elektrische Spannung, genannt Löschspannung, aufgebaut, derart, daß der auftretende Folgestrom trotz
einer von außen wirkenden Spannung begrenzt und so verringert wird, daß die Löschfunkenstrecken löschen
können.
Der letztgenannte Folgestrom, der anfänglich durch die den Blasspulen parallelgeschalteten Widerstände
bzw. P.ypaßfunkenstrecken geflossen ist, beginnt nun mit der Zeit durch die Blasspulen zu fließen. Dadurch
wird ein Magnetfeld aufgebaut, das dazu Verwendung findet, die Lichtbogen in den Löschkammern von der
jeweiligen Ansprechstelle an den inneren Rand der zugehörenden Löschkammer zu treiben. Nach einer bestimmten
Zeit wird der jeweilige Lichtbogen entlang des inneren Randes seiner Löschkammer brennen und,
auf diese Weise verlängert, die erwünschte Löschspannung aufbauen, wodurch der Folgestrom entsprechend
abnimmt. Mit dem Folgestrom nimmt nun auch der Strom in den Blasspulen ab, was sich auf das Löschvermögen
des Überspannungsabieiters, wie nachstehend beschrieben, auswirkt.
Durch die Abnahme des Stromes in der Blasspule wird deren magnetisches Feld kleiner, mit der Folge,
daß dadurch die Lichtbogenspannung und damit die Löschspannung geringer wird. Außerdem wird durch
die Verkleinerung des Stromes in der Blasspule in dieser eine Spannung induziert, die der Löschspannung entgegenwirkt
bzw. diese teilweise kompensiert.
Aus der DE-OS 20 08 219 ist nun bereits ein Überspannungsableiter mit einer Entladungsstreckenanordnung
und mit einer ein magnetisches Feld erzeugenden Spule zur Längung der durch Überspannungen am Ableiter
in der Entladungsstrecke erzeugbaren Lichtbogen bekannt. Bei diesem Überspannungsableiter ist die
Lichtbogenspannung so regelbar, daß der Spannungsaufbau '"in Lichtbogen nach dem Zünden über eine vorgegebene
Zeit gedrosselt werden kann. Die Mittel zur Steuerung der Spulenerregung umfassen hierbei nichtlincare
Widerstände, die der Spule parallelgeschaltet sind, und außerdem die Maßnahme, daß die Spule eine
vorgesehene Anzahl Windungen aufweist zur Erzeugung einer induktiven Reaktanz, die größer ist als die
Impedanz der nichtlinearen Widerstandsmittel, und /war derart, daß für eine vorbestimmte 7.cit nach Zündung
der Eniladungsstreekcnanordnung die Spulenerregung
nicht ausreicht, den Lichtbogen zu längen und nach Ablauf dieser Zeit die Spulenerregung ausreicht,
ein magnetisches Feld für eine Längung des Lichtbo-
gens zu erzeugen. Insbesondere können die Mitlei zur Steuerung der Spulenerregung eine mit der Spule in
Serie geschaltete frequenzabhängige Impedanz und die nichtlinearen Widerstandsmittel eine Hilfsentladungs-
bzw. Bypaßfunkenstrecke umfassen.
Beim letztbeschriebenen Überspannungsableiter ist demnach eine Spule mit großer Induktivität erforderlich.
Außerdem wird bei einer solchen Überspannungsableiterausführung das Löschvermögen des Systems in
zweifacher Hinsicht ungünstig beeinflußt. Einerseits wird bei einer solchen Ausführung das von der Blasspule
erzeugte Magnetfeld und somit die Lichtbogenspannung bzw. die Löschspannung kleiner. Andererseits
wird durch die Verkleinerung des Blasspulenstromes in der Spule eine der Löschspannung entgegenwirkende
Spannung induziert, was zu einer entsprechenden sich auf das Löschvermögen negativ auswirkenden Kompensation
der Löschspannung führt
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das Löschvermögen von Überspannungsablcitern durch
Maßnahmen bzw. Mittel zu verbessern, denen zufolge der Strom bzw. das magnetische Feld der Blasspule bei
abnehmendem Folgestrom im Vergleich mit den bisherigen Ableiterausführungen weniger stark abnimmt,
und zugleich durch Vermeidung eines stark negativen Spannungsabfalles an der Blasspule eine teilweise Kompensation
der Löschspannung weitgehend zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, gelöst.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß der durch die Blasspule fließende
Strom im Verlauf des Löschvorgangs vom Folgestrom entkoppelt wird. Dadurch kann auch bei stark
gesunkenem Folgestrom noch ein starkes Magnetfeld zur magnetischen Beblasung des zu löschenden Lichtbogens
aufrechterhalten werden. Die bei sinkendem Strom durch die Blasspule von derselben induktiv erzeugte
Spannung wirkt sich auf den zu löschenden Lichtbogen nicht aus. Sie verhindert dagegen erwünschtermaßen
eine zu rasche Abnahme des Stroms durch die Blasspule und damit des der Lichtbogenlöschung dienenden
Magnetfelds.
Der Gegenstand der Erfindung iöst in der nunmehrigen
Phase der technischen Entwicklung die hinsichtlich ihres betriebsmäßigen Einsatzes über das zulässige Maß
überbeanspruchten bekannten Überspannungsableiter ab; dies insbesondere im Hinblick darauf, daß hinsichtlich
des Energieaufnahmevermögens an den modernen Überspannungsableiter immer höhere Anforderungen
gestellt werden. Bei den derzeit verwendeten Überspannungsableitern nimmt nämlich der Querschnitt der
Blasspule und damit auch deren Induktivität immer stärker zu; dies um so mehr, weil auch das magnetische Feld
immer mehr verstärkt werden muß, damit die Lichtbogenspannung entsprechend und hinreichend rasch ansteigt.
Mit dem gleichzeitigen Größerwerden des Folgestromes nimmt aber auch dessen zeitliche Änderung zu.
Dies bewirkt wieder eine erhöhte Beanspruchung der Blasspule sowie des dieser parallelgeschalteten nichtlinearen
Widerstandes, so daß sich deshalb die eingangs beschriebenen Schwächen der bisher in Verwendung
befindlichen bekannten Überspannungsableiter immer stärker bemerkbar machen.
Die mit der Erfindung erzielten wesentlichen Vorteile
bestehen darin, mit relativ einfachen Mitteln und Maßnahmen das Löschvermögen der Überspannungsleiter
zu verbessern, d. h. diese insbesondere an die nunmehr auftretende erhöhte Beanspruchung anzupassen und
hierbei außerdem noch deren Rückzündungsfestigkeit zu erhöhen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt
F i g. 1 eine im wesentlichen aus der CH 5 49 883 bekannte
Schaltung bei Überspannungsableiter^
F i g. 2 die Draufsicht auf eine bekannte Löschkammer mit einer Löschfunkenstrecke, wobei ein bereits am
inneren Rand der Löschkammer brennender Lichtbogen angedeutet ist,
F i g. 3 die Draufsicht auf eine Löschfunkenstreckenkammer
gemäß der Erfindung mit einer Kurzschlußelektrode, wobei auch noch die angeschlossene Blasspule
mit einem parallelgeschalteten nichtlinearen Widerstand abgebildet ist, und
Fig.4 einen Teil einer Funkenstreckenkammer mit
einer besonderen Ausführung und Anordnung einer Abschirmung.
In F i g. 1 sind zu den in Serie liegenden Funkenstrekken
1, genannt Lösch funkenstrecken, Blasspulen 3 in Serie geschaltet. Die Blasspulen 3 können nun mittels
hierzu parallel angeordneter nichtlinearer Widerstände 4 oder mit Hilfe von parallelgeschalteten Funkenstrekken
2, genannt Bjjpaßfunkenstrecken, wie einleitend
dargelegt, gegen Überspannungen geschützt werden. Die Löschfunkenstrecken 1 bestehen hierbei aus je zwei
Elektroden 5 und 6, während die Elektroden der Bypaßfunkenstrecke 2 mit 5a und 6a bezeichnet sind. Die anlagenseitig
am Überspannungsableiter auftretende Überspannung ist mittels der Position 9 symbolisch angedeutet
und der erdungsseitige Anschluß des Systems ist mit 12a benannt.
In F i g. 2 ist die Draufsicht auf eine bekannte, auf der
dem Beschauer zugewandten Seite offene Löschkammer 7 dargestellt. Die im wesentlichen zylindrische Seitenwand
der Löschkammer 7 erscheint als ringförmiger, auf dem Boden 15 angeordneter Wulst 8, dessen innerer
Rand und zugleich innerer Rand der Löschkammer 7 mit 8a bezeichnet ist. Der von den Elektroden 5 und 6
der Löschfunkenstrecke 1 ausgehende bzw. endende und bereits am inneren Rand der Löschkammer 7 brennende
Lichtbogen ist mit 10 benannt.
Fig.3 zeigt nun ein Ausfüh^ungsbeispiel der Erfindung,
wobei die Löschkammer 7 wieder in Draufsicht dargestellt ist. Es ist wieder eine Löschfunkenstrecke 1
mit ihren Elektroden 5 und 6 in einer Löschkammer 7 mit einem Wulst 8 angeordnet. Die Elektrode 5 ist hierbei
mittels eines elektrischen Leiters direkt mit dem einen Ende der Blasspule 3 verbunden, wogegen die
Elektrode 6, beispielsweise wie in Fig. 1, mit der in Serie
liegenden nächsten Löschfunkenstrecke 1 in Verbindung steht. In der Nähe der Elektrode ist nun eine Kurzschlußelektrodc
11 angeordnet, die über den elektrischen Leiter 12 an das andere Ende der Blasspule 3
angeschlossen ist.
Tritt nun am Überspannungsableiter gemäß der Erfindung eine Überspannung auf, so ändert sich hinsichtlieh
der zu Beginn der Beschreibung bereits dargelegten Funktionsweise vorerst nichts. Es fließt der Folgestrom
über die Blasspule 3 und der Lichtbogen (10 in Fig. 2)
wird vom magnetischen Feld der Blasspule 3 bei der Hajptfunkenstrecke 1 ansprechend bis zum inneren
b5 Rand 8a des Wulstes 8 bzw. der Löschkammer 7 getrieben,
wie in F i g. 2 angedeutet ist. Zu einem nicht zu frühen Zeitpunkt, der insbesondere durch die Formgebung
der Abschirmung 13 festlegbar ist, erreicht der
wandernde Lichtbogen die Kurzschlußelektrode 11. Von diesem Zeitpunkt ab ist die Blasspule 3 kurzgeschlossen.
Der Spulenstrom im Stromkreis 12, 3, 5 und 11 (Hilfsfunkenstrecke) ist daher unabhängig vom Verlauf
des Folgestromes im Strompfad 6, 11 und 12a, so daß sich die aufgabenmäßigen Eigenschaften bzw. Vorteile
des Überspannungsabieiters gemäß der Erfindung ergeben.
Durch entsprechende Ausbildung und Anordnung der Abschirmung 13 kann der Zeitpunkt des Kurz-Schlusses
der Blasspule 3 derart festgelegt werden, daß durch die Spule 3 die jeweils gewünschte Stromstärke
fließt. Hierbei ist durch die Spuleninduktivität und den ohmschen Widerstand des Stromkreises 12, 3, 5 und 11
die Zeitkonstante festgelegt, mit der der Spulenstrom der kurzgeschlossenen Spule abklingt. Die Anordnung
entsprechend F i g. 3 kann auch Verwendung finden, wenn an Stelle des BypaBwiderstandes 4 eine Bypaßfunkenstrecke
angebracht ist. In Fig. 3 sind hierzu verschiedene Phasen des Lichtbogens bis zum Kurzschlie-Ben
der Spule 3 schematisch angedeutet.
In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform und Anordnung
der Abschirmung der Kurzschlußelektrode 11 abgebildet. Die in der Nähe des inneren Randes 8a der
Funkenstreckenkammer 7a befindlichen Elektroden sind mit 5a und 6a benannt. Die Abschirmung 13£>
ist derart ausgeführt daß zwischen ihr und dem Rand 8a ein hinreichend großer Spalt 17 bzw. 17a vorhanden ist,
so daß durch diesen zu einem nicht zu frühen Zeitpunkt nach dem Zünden der Lichtbogen des Folgestromes
weiterbrennen kann. Zuerst wird der Kathodenfleck des einen Endes des Lichtbogens die Stelle 6£>
erreichen. Sobald aber eine Zündung um die Abschirmung 13Z> herum zur Kurzschlußelektrode 11 erfolgt ist, wird
gleichzeitig der Kathodenfleck 6c entstehen und jener von Bb verlöschen, worauf der Lichtbogen durch den
Spalt 17a zwischen 11 und 6a brennt.
Ein Vorteil der Variante gemäß Fig.4 besteht nun
insbesondere darin, daß nach dem Verlöschen des Kathodenfleckes 6fc in der Nähe der Ansprcchsteüe 2a kein
Lichtbogen mehr brennt und dadurch die letztbeschriebene Variante eine besonders gute Rückzündungsfestigkeit
aufweist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
55
bO
b5
Claims (5)
1. Überspannungsableiter mit mindestens einer Löschfunkenstrecke (1), welche, in einer Löschkammer
(7), mindestens zwei Elektroden (5, 6) aufweist und mit einer mit der Löschfunkenstrecke (1) in Serie
geschalteten Blasspule (3) zur magnetischen Beblasung des Lichtbogens (10), dadurch gekennzeichnet,
daß in der Nähe der mit der Blasspule (3) elektrisch leitend verbundenen Elektrode
(5) im Laufweg des magnetisch oeblasenen Lichtbogens (10) eine Kurzschlußelektrode (11) in
der Löschkammer (7) angeordnet ist, welche mit demjenigen Anschluß der Blasspule (3) elektrisch leitend
verbunden ist, welcher dem mit der besagten Elektrode (5) der Löschfunkenstrecke (1) verbundenen
Anschluß gegenüberliegt
2. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der mit der
Blasspule (3) elektrisch leitend verbundenen Elektrode (5) einerseits und der Kurzschlußelektrode
(11) andererseits eine die Kurzschlußelektrode (11) vom auftretenden Lichtbogen (10) an der Löschfunkenstrecke
(1) teilweise trennende Abschirmung (13) vorgesehen ist.
3. Überspannungsableiter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmung (13) ein
Teil der Löschkammer (7) bildet.
4. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Löschkammer (7a)
eine Abschirmung (\3b) vorgesehen ist, die aus einem zwischen sich und dem inneren Rand (8a) der
Funkenstreckenkammer (Ja) beiderseits der Kurzschlußelektrode (11) einen Spalt (17) freiläßt und an
ihrem einen Ende an die Elektrode (Sa) der Funkenstrecke
(2a) angrenzt und an ihrem anderen freien Ende dem Lichtbogen durch den Spalt (17) den Zutritt
zur Kurzschlußelektrode (11) ermöglicht.
5. Überspannungsableiter nach einem der Ansprüehe 1 bis 4, bei welchem der Blasspule (3) ein im
allgemeinen nichtlinearer Widerstand (4), genannt Bypasswiderstand, oder eine Funkenstrecke (2), genannt
Bypassfunkenstrecke, parallelgeschaltet ist.
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