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Prüfpresse zum Prüfen von Rohren mittels Druckwassers Die Erfindung
betrifft eine Prüfvorrichtung zum Prüfen von Rohren, die so ausgebildet ist, daß
das zum Füllen des Rohres dienende Wasser auch zur Erzielung des Prüfdruckes verwendet
wird.
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Bei den bisher üblichen allgemein bekannten Prüfpressen wird zuerst
das Rohr aus einem Hochbehälter oder einer Pumpenanlage gefüllt und sodann Druckwasser
aus einem Akkumulator oder einer Preßpumpe zur Erzielung des gewünschten Prüfdruckes
dem Rohr zugeführt, wobei die Menge des Druckwassers den Dehnungen des zu prüfenden
Rohres und der Zusammendrückbarkeit des Wassers entspricht. Nach erfolgtem Prüfvorgang
fließt sodann sämtliches im Rohrinnern befindliche Wasser in eine unter der Prüfvorrichtung
befindliche Grube ab. Dieses abfließende Wasser, welches sich aus dem sogenannten
Füllwasser und dem sogenannten Druckwasser zusammensetzt, ist meistens schmutzig.
Es wird entweder nicht mehr verwendet oder nach vorgenommener Reinigung mittels
einer Pumpe gehoben und von neuem zum Füllen der Rohre benutzt. Bei diesen bekannten
Vorrichtungen muß also stets diejenige Wassermenge wieder ersetzt werden, die als
Druckwasser dem Akkumulator oder der Preßpumpe entnommen und dem Rohrinnern zugeführt
worden ist. Das Druckwasser muß sehr sauber sein, damit keinerlei Beschädigungen
an den beweglichen Teilen, wie Kolben und Ventile des Akkumulators und der Preßpumpe,
eintreten, die einen vorzeitigen Ersatz dieser Teile erforderlich machen und erhöhte
Ausgaben verursachen. Diese Kosten sind besonders hoch, wenn das Wasser, welches
unter hohen Druck gesetzt wird, mit wasserlöslichem 01 zwecks Schmierens
aller damit in Berührung kommenden beweglichen Teile, wie Kolben und Ventile, oder
auch mit Glycerin zurVermeidung des Einfrierens der beweglichen Teile im Winter
vermischt wird. Bei jedem Prüfvorgang gelangt ein Teil dieses mit Öl oder Glycerin
vermischten Wassers in das zu prüfende Rohr, vermischt sich dort mit dem zum Füllen
des Rohres verwendeten Wasser und fließt nach erfolgtem Prüfvorgang ab. Da bei den
neuesten Prüfvorrichtungen bis zu zoo Rohren in einer Stunde geprüft werden, wobei
bei jedem Prüfvorgang zur Erzielung des Druckes je nach Größe und Länge der Rohre
beträchtliche Druckwassermengen benötigt werden, so ist der Ersatz dieser verunreinigten
Wassermenge durch reines Wasser mit erheblichen Kosten verbunden.
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Bei der Einrichtung gemäß der Erfindung wird dieser Nachteil vollkommen
vermieden. Ein Vermischen des zum Füllen des Rohres dienenden Wassers mit dem von
dem Akkumulator oder von der Preßpumpe erzeugten reinen Druckwasser findet nicht
statt. Es ist somit ohne weiteres möglich, das der Druckwasseranlage entnommene
Wasser zu schmieren öder mit Glycerin zu vermischen, da dieses Wasser niemals in
das Rohrinnere gelangt und somit auch nicht verlorengeht. Nach der Erfindung wird
dies dadurch erreicht, daß zwischen der Druckwasseranlage und der an sich bekannten
Prüfpresse eine Art von Druckübersetzer
mit Steuerung eingebaut
wird, bei dem durch einen Kolben eine Trennung von dem rohen Füllwasser und dem
reinen Druckwasser erfolgt. Hierbei drückt das der Druckwasseranlage entnommene
Wasser auf den in einem besonderen Zylinder befindlichen Kolben, der bei seiner
Bewegung nach Art eines Druckübersetzers in einem zweiten Zylinder Druckwasser erzeugt,
das der Prüfpresse zugeführt wird. Das zum Füllen des zweiten Zylinders notwendige,
nicht besonders behandelte Wasser wird vor dem Prüfvorgang durch den herabgehenden
Trennungskolben aus dem Hochbehälter angesaugt, aus dem auch das zum Füllen der
Rohre dienende Füllwasser entnommen wird. Nach erfolgtem Prüfvorgang fließt das
dem Druckübersetzer als Druckwasser zugeführte Wasser drucklos wieder zur Preßpumpe
zurück, welche es dann wieder als Druckwasser über einen Akkumulator oder direkt
dem Druckübersetzer zuführt. Es entsteht somit ein Kreislauf des Druckwassers zwischen
Preßpumpe, Akkumulator und Druckübersetzer. In das Rohrinnere gelangt also dieses
geschmierte oder mit Glycerin vermischte Druckwasser nicht. Das rohe Füllwasser
dient hierbei einmal zum Füllen des zu prüfenden Rohres und ein andermal zum Füllen
des zweiten oberen Zylinders des Druckübersetzers. Nach erfolgtem Prüfvorgang fließt
dieses Füllwasser in eine Grube, von wo es entweder abgeleitet oder so weit gereinigt
wird, daß es wieder als Füllwasser verwendet werden kann.
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In der Abbildung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise in Verbindung mit einer an sich bekannten Presse mit an sich bekannter
Arbeitsweise dargestellt. Die Prüfvorrichtung besteht aus einem Zylinder i, dessen
Kolben 2 so ausgebildet ist, daß zentral Füllwasser und Druckwasser dem zu prüfenden
Rohr zugeführt werden kann. Das zu prüfende Rohr 3 wird von dem Kolben 2 und einer
je nach Länge der zu prüfenden Rohre verstellbaren Traverse 4 eingespannt, wobei
eine Abdichtung an den Stirnflächen des Rohres erfolgt. Die Einspannkraft des Kolbens
2 wird durch das Rohr 3 und die Traverse 4 mittels zweier Zugstangen 5 auf den Zylinder
i übertragen. Das Einspannen des Rohres erfolgt durch Zuführung von Druckwasser
aus der Druckwasseranlage, die aus Behälter 6, Pumpe 7 und demAkkumulator ä besteht,
vermittels der Steuerung 9 und dem Rohr i9. Nach erfolgtem Einspannen wird das Innere
des Rohres 3 durch den hohlen Kolben 2 mittels Füllwassers aus dem Behälter =o durch
Öffnen des Ventils =i gefüllt. Dieses Füllwasser fließt unter Öffnen des Rückschlagventils
12 in das Innere des Rohres 3. Gleichzeitig mit dem Einströmen von Füllwasser durch
das Rückschlagventil12 in das Innere des Rohres 3 fließt Füllwasser von dem Behälter
=o über Rückschlagventil 13 in den Zylinder 14 des Druckübersetzers. Zur Erzielung
des Druckes in dem zu prüfenden Hohlkörper wird nun durch Steuerung 15 Druckwasser
vom.Akkumulator in den Zylinder 16 unter den Kolben 17 des Druckübersetzers geleitet.
Die Rückschlagventile 12 und 13 schließen sich dabei, so daß der Füllwasserbehälter
=o abgeschlossen wird und das mit einer Feder belastete Rückschlagventil1$ sich
öffnet. Das im Zylinder 14 erzeugte Druckwasser gelangt durch das Rohr 2o in die
Prüfpresse und erzeugt im Rohr 3 den Prüfdruck. Nach erfolgtem Prüfvorgang kann
mittels der Steuerung 15 das als Druckwasser unter den Kolben 17 geleitete Wasser
spannungslos zu dem Behälter 6 wieder zurückfließen, da das Eigengewicht des Kolbens
17 ein Herabsinken desselben ermöglicht. Gleichzeitig wird in bekannter Weise der
Kolben 2 durch Betätigen der Steuerung 9 zurückgezogen, so daß das in dem Rohr 3
befindliche Wasser herausfließt und das Rohr abtransportiert werden kann.
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Der Erfindungsgedanke ändert sich nicht, wenn der in der Abbildung
beispielsweise dargestellte Druckübersetzer so ausgeführt wird, daß die Kolben für
die Zylinder 14 und 16 verschiedene Abmessungen erhalten, wodurch gleichzeitig eine
Verstärkung oder Verminderung des Prüfdruckes gegenüber dem Druck in der Druckwasseranlage
erzielt wird.
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Auch wird der Erfindungsgedanke nicht beeinflußt, wenn die Rohre auf
äußeren Überdruck geprüft werden. An Stelle der Rohre können selbstverständlich
auch andere Hohlkörper geprüft werden.