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Schalthahn an einer Zapfanlage Die Erfindung bezieht sich auf eine
weitere Ausbildung des durch Patent 513 5o8 geschützten Schalthahnes an einer Zapfanlage,
insbesondere für Mineralöle, mit mehreren Lagerbehältern für verschiedene Flüssigkeiten,
einer für sämtliche Lagerbehälter gemeinsamen Meßvorrichtung mit einem oder mehreren
über einen Umschalthahn abwechselnd zu füllenden und zu entleerenden Meßgefäßen
sowie einem Mehrwegeschalthahn zur wahlweisen Verbindung des Umschalthahnes mit
der Steigleitung des einen oder anderen Lagerbehälters. Nach dem Hauptpatent weist
der Mehrwegschalthahn außer den Schaltstellungen zur Verbindung des Umschalthahnes
der Meßgefäße mit den Steigleitungen der Lagerbehälter ebensoviel Zwischenstellungen
auf, in welcher er den Umschalthahn mit bekannten parallel zu den Steigleitungen
geschalteten Rücklaufleitungen nach den Lagerbehältern verbindet. Hierdurch ist
die Möglichkeit gegeben, die Meßvorrichtung und ihre Zuführungsleitung vor jeder
Umschaltung auf einen anderen Lagerbehälter in denjenigen Behälter zurückzuentleeren,
aus dem zuletzt Flüssigkeit entnommen worden war, um so ein Vermischen der verschiedenen
Flüssigkeiten zu vermeiden. Bei der im Hauptpatent beschriebenen Ausbildung des
Mehrwegschalthahnes ist nun durch die besondere Zueinanderanordnung der verschiedenen
Hahnstellungen Vorsorge getroffen, daß bei der Umschaltung von einem Lagerbehälter
auf den anderen zunächst diejenige Hahnstellung durchlaufen werden muß, in welcher
die Meßvorrichtung und ihre Zuführungsleitung in denjenigen Behälter entleert werden,
aus dem sie zuletzt gefüllt worden sind. Es besteht aber noch keine Gewähr dafür,
daß die Bedienungsperson den Hahn in dieser Stellung so lange stehen läßt, bis die
Meßvorrichtung sich entleert hat. Vielmehr ist es praktisch möglich, den Hahn über
die Entleerungsstellung hinaus in eine Stellung zur Verbindung der Meßvorrichtung
mit einem anderen Lagerbehälter zu drehen.
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Es kann deshalb infolge Unaufmerksamkeit der Bedienungsperson eine
Vermischung der verschiedenen zu verzapfenden Flüssigkeiten stattfinden, oder man
kann in betrügerischer Absicht ein billigeres Öl aus dem einen Lagerbehälter in
den anderen herüberschaffen und dann als teueres 01 verkaufen.
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Gemäß der Zusatzerfindung ist diese Möglichkeit dadurch beseitigt,
daß der Mehrwegeschalthahn mit einer Verblockungsvorrichtung versehen ist, welche
die Umschaltung von einem Lagerbehälter auf den anderen verhindert, solange die
Meßvorrichtung oder ihre Zuführungsleitung Flüssigkeit enthalten. Die Bedienungsperson
ist somit gezwungen, vor der Umschaltung auf einen anderen Lagerbehälter zunächst
die
Meßv orrich tung in denjenigen Behälter zurück zu entleeren, aus dem sie zuletzt
gefüllt worden war. Ein Vermischen der verschiedenen Flüssigkeiten und ein Betrug
durch Umfüllen von Flüssigkeit aus einem Behälter in den anderen ist damit ausgeschlossen.
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Die Verblockungsvorrichtung des Mehrwegeschalthahnes wird am einfachsten
in der bei anderen Verblockungsvorrichtungen bekannten Weise durch einen Schwimmer
gesteuert. Dieser Schwimmer ist erfindungsgemäß im Hahngehäuse auf der der Meßvorrichtung
zugekehrten Seite des Hahnkükens angeordnet. Er kann an dem waagerecht gerichteten
Arm eines doppelarmigen Winkelhebels sitzen,- dessen aufwärts gerichteter Arm mit
den Nocken einer am Hahnküken angeordneten Nockenscheibe an sich bekannter Weise
zusammenwirkt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes,
wobei der Einfachheit halber nur der Schalthahn mit seinen Verbindungsleitungen
dargestellt ist. Dabei zeigt Abb. = einen Längsschnitt durch den Mehrwegschalthahn,
während die Abb. 2 bis 5 einen Querschnitt durch den Hahn nach der Linie A-A der
Abb. i bei vier verschiedenen Stellungen des Hahnkükens wiedergeben.
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Dem dargestellten Beispiel ist dabei wie im Hauptpatent ein :Mehrweghahn
zur wahlweisen Verbindung des Umschalthahnes der Meßvorrichtung mit den Steigleitungen
zweier Tanks für verschiedene Flüssigkeiten zugrunde gelegt. Der Schalthahn besteht
wie im Hauptpatent aus dem Hahngehäuse 25 und dem darin drehbaren Hahnküken 26,
das einen winl@ligen Durchflußkana127, 28 enthält. Der axiale Schenkel27 dieses
Kanals steht mit einer Gehäusekammer 29 in dauernder Verbindung, während sein radialer
Schenkel 28 wahlweise mit der einen oder anderen von vier in der Umfangsrichtung
hintereinanderliegenden Öffnungen i511 i711, i811 und 1611 des Hahngehäuses
25 in Verbindung gebracht werden kann. An eine Öffnung 30 der Gehäusekammer
29 ist die zur Meßvorrichtung führende Leitung 22 angeschlossen, an die Öffnung
i511 die Pumpenleitung 15 und an die Öffnung i711 die Rücklaufleitung 17 nach dem
einen Tank, an die Öffnung. i611 dagegen die. Pumpenleitung 16 und an die Öffnung
i811 die Rücklaufleitung i8 nach dem anderen Tank. Das Halmküken 26 verbindet also
die Meßvorrichtung in der Stellung I (Abb. i und 2) mit der Pumpenleitung des ersten
Tanks, in der Stellung II (Abb. 3) mit der Rücklaufleitung nach diesem Tank, dagegen
in der Stellung III (Abb.4) mit der Rücklaufleitung und in der Stellung IV mit der
Pumpenleitung des zweiten Tanks.
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Das Hahnküken 26 trägt an einem in dic Gehäusekammer 29 hineinragenden
axialen Zapfen 37 eine Schraube 38, die, wie im Hauptpatent, als Unrundscheibe zur
Öffnung des Rückschlagventils 36 der Zuführungsleitung 22 zum Meßgerät dient. Die
Unrundscheibe 38 bildet gleichzeitig einen Teil einer Verblockungsvorrichtung für
den Mehrwegschalthahn a5; 26, zu welchem Zwecke sie im Beispiel mit zwei in der
Durchmesserrichtung einander gegenüberliegenden Nocken 40, 41 versehen ist. Mit
diesen Nocken wirkt der quer zur Achse des Hahngehäuses stehende und als Sperrarm
dienende Arm 4.2 eines Winkelhebels 42, 43 zusammen, der unten in der durch einen
Anbau 46 vergrößerten Kammer 29 um eine waagerechte Achse 44. drehbar gelagert ist.
Der andere, im wesentlichen in der Längsrichtung des Hahngehäuses stehende Arm 43
des Winkelhebels trägt dagegen einen kleinen Schwimmer 45, der durch die in der
Kammer 2@ befindliche Flüssigkeit angehoben wird ur:d dadurch den Hebelarm 42 gegen
die Scheibe 38 drückt. Ist die Kammer 29 dagegen leer, dann senkt der Schwimmer
45 sich durch sein Eigengewicht, so daß der Hebelarm 42 von der Scheibe 38 und damit
aus dem Bereich der Nocken 40, 41 entfernt wird. Die Nocken an der Scheibe 38 sind
nun mit Bezug auf den radialen Schenkel 28 des Durchfiußkanals 27,:28 des Hahnkükens
26 so angeordnet, daß der Nocken 40 gegen den Hebelarm 42 stößt, wenn man das Hahnküken
26 bei angehobenem Schwimmer 45 aus der Stellung II (Abb. 3) in die Stellung III
(Abb. 4) oder umgekehrt aus der Stellung III in die Stellung !I drehen will. Hingegen
stößt, ebenfalls bei angehobenem - Schwimmer, der Nocken 41 an den Hebelarm 42,
wenn man das Hahnküken 26 aus der Stellung I (Abb. i und 2) in die Stellung IV (Abb.
5) oder umgekehrt aus der Stellung IV in die Stellung I zu drehen sucht. Dadurch
ist es unmöglich gemacht, den Mehrwegschalthahn und damit die Meßvorrichtung von
dem einen Tank auf den anderen umzuschalten, solange sich auf der der Meßvorrichtung
zugekehrten Seite des Hahnkükers 26, also entweder in den Meßgefäßen und deren Zuführungsleitung
22 und damit in der Gehäusekammer 29 oder auch allein in der Zuführungsleitung 22
und der Gehäusekammer 29 noch Flüssigkeit befindet. Vielmehr kann die Umschaltung
erst dann stattfinden, wenn die Meßvorrichtung einschließlich Zuführungsleitung
22 und Gehäusekammer 29 entleert worden sind. Abgesehen von der Abgabe der in den
Meßgefäßen befindlichen Flüssigkeit an die Käufer kann ihre Rückentleerung aber
deshalb, weil das Hahnküken 26 infolge der Blockierung durch die Anschläge 40, 41
und den Hebelarm 42 nur zwischen zwei zum gleichen Tank gehörigen Schaltstellungen
hin und her gedreht werden kann, nur in denjenigen Tank erfolgen, aus welchem die
Flüssigkeit zuvor entnommen
worden war. Ein Vermischen der verschiedenen
Flüssigkeiten ist dadurch ausgeschlossen.
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Bei Vorhandensein von zwei Nocken an der Scheibe 38 des Hahnkükens
26 (wie dargestellt) fällt die im Hauptpatent zur Verhinderung einer Drehung des
Hahnkükens aus der Stellung I in dir Stellung IV und umgekehrt beschriebene Anordnung
von zusammenwirkenden Anschlägen außen ahn Hahngehäuse 25 und an der zur Drehung
des Hahnkükens 26 dienenden Kurbei 31: fort. Diese Anschläge können aber auch beibehalten
werden, in welchem Falle der Anschlag 41 an der Scheibe 38 entbehrlich ist. Die
Steuerung der L`berlaufleitung 24 der Meßvorrichtungwird durch die Erfindung nicht
berührt. Diese Leitung wird v ielrüehr, wie im Hauptpatent, in den Hahnstellungen
I und IV durch eine Nut 34 am Umfang des Hahnkükens 26 wechselweise mit der Rücklaufleitung
17 oder 18 des einen oder anderen Tanks verbunden.
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Die neue Blockiervorrichtung für den Mehrweghahn ist auch bei solchen
Zapfanlagen anwendbar, 1-,(°i welchen einer Meßvorrichtung mehr als zwei
Tanks für verschiedene Flüssigkeiten zugeordnet sind. Es ist dazu nur die Anordnung
einer entsprechenden Zahl von Nocken in den geeigneten Stellungen an der Scheibe
38 des Hahnkükens notwendig. Statt die Unrundscheibe zur Steuerung des Rückschlagventils
36 als Nock-nscheibe auszubilden, könnte neben der Unrundscheibe auch eine besondere
Nockerlscheibe angebracht werden. Dasselbe gilt für den Fall, daß ein Rückschlagventil
in der Leitung #-2 nicht vorhanden ist und deshalb die Unrundscheibe fortfällt.
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Statt durch einen in der Kammer 29 des Hahngehäuses angeordneten Schwimmer
könnte die Blockierungsvorrichtung auch in anderer Weise durch die Flüssigkeit in
der Meßvorrichtung gesteuert werden. Die dargestellte Ausführung zeichnet sich durch
größte Einfachheit sowie dadurch aus, daß die Blockierungsvorrichtung für die Bedienungspersön
vollständig unzugänglich ist, so daß sie nicht betrügerischerweise unwirksam gemacht
werden kann.