DE53997C

DE53997C - Speisewasser-Reinigungs-Vorrichtung mit Heizung durch überhitzten Dampf

Info

Publication number: DE53997C
Application number: DENDAT53997D
Authority: DE
Original assignee: A. K. J. KRAIS in Friedrichshafen, Königl. Eisenbahn-Werkstätte, Württemberg
Anticipated expiration: 1910-03-13

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Ein gegen Wärmeverlust gut isolirter gufseiserher Kasten A, Fig. 1, welcher seiner ganzen Länge nach durch einen aufgeschraubten Deckel B aus demselben Material verschlossen ist, wird durch ein Halbschott bei C in zwei ungefähr gleich grofse Kammern getheilt. In der einen Kammer, in Fig. 1 der linken,' wird das bei d eintretende und bei e austretende Speisewasser zum Sieden gebracht, während in der anderen Kammer, in Fig. 1 der rechten,- das zum Sieden gebrachte Wasser abgeschäumt wird.

Zu dem Ende sind in die linke Kammer kupferne Taschen c eingesetzt, welche das bei d eintretende Speisewasser zwingen, seinen Lauf in der Richtung der ungefiederten Pfeile zu nehmen, wodurch das Speisewasser in möglichst ausgebreitete Berührung mit den Wandungen der kupfernen Taschen kommt. Diese Taschen c, Fig. 2 und 3, sind in ihrem Innern in Wendegänge getheilt, welche bezwecken, dafs der sie durchströmende, bei α ein- und bei b austretende Dampf in möglichst ausgedehnte Berührung mit den inneren Wandungen der Taschen c kommt, um auf diese Weise möglichst viel Wärme an das Speisewasser abzugeben. Der Dampf nimmt seinen Weg in der Richtung der gefiederten Pfeile. Die einzelnen Taschen stehen durch Rohr-' stutzen der Reihe nach unter sich in Verbindung. An den Längswandungen des Kastens sind sie wasserdicht angesetzt, so dafs der Speisewasserstrom gezwungen ist, von links nach rechts die Taschen vollständig zu umspülen. ■

Zum Zwecke dieser Anwärmung wird überhitzter Dampf benutzt, und dieser wird einem in der Rauchkammer des Kessels aufgestellten Ueberhitzer bekannter Construction entnommen. Der überhitzte Dampf tritt, wie oben erwähnt, bei α in die Taschen ein, durchströmt die Wendegänge derselben, giebt auf seinem Wege seine Wärme an das Speisewasser ab und tritt bei C in ein gabelförmiges Rohrsystem b, Fig. 4, welches oben brauseartig mit Ausströmungsöffhungen versehen ist. Da dieser Dampf auf seinem Wege condensirt wird, so ist eine zweite Dampfleitung (X₁ vom Ueberhitzer abgezweigt, welche frischen überhitzten Dampf nach einem Injector E führt. Dieser Injector reifst das in den Wendegängen der Taschen angesammelte Dampfwasser mit sich in das Rohrsystem b und verursacht bei seinem Austritt durch die Oeffnungen infolge des Gegendruckes gegen den Speisewasserstrom ein heftiges Wallen des letzteren.

In der rechten Seite des Kastens wird nun das zum Sieden und Wallen gebrachte Speisewasser abgeschäumt. Zu diesem Zwecke ist an dem Deckel des Kastens über dieser Kammer ein Trichter aus geeignetem Material angebracht. In diesem Trichter sammeln sich die dem Kessel schädlichen Bestandtheile des Speisewassers, und zwar durch Sieden und das Eigengewicht Luft und OeI, sowie durch Sieden unter Druck Kalk, Salz und Erde u. s. w. Es bedarf sonach nur noch eines Ausblasens dieser Stoffe, was durch das Ausblaserohr f erreicht wird.

Um zu vermeiden, dafs durch den in dem Kasten entstehenden Speisepumpendruck nach der Condensation des Ueberhitzerdampfes das

Speisewasser in das Rohrsystem b eintrete, ist, ebenso wie in der Dampfleitung, zwischen Kessel und Ueberhitzer ein Rückschlagventil angeordnet, ein solches auch zwischen dem Ueberhitzer und dem Kasten angebracht. Wenn der Dampf in den Taschen c sich niederschlägt, schliefst sich letzteres Ventil, der Kesseldruck überwindet den Ueberhitzerdruck und füllt den Ueberhitzer, bis der Ueberhitzerdruck steigt, wodurch das Ventil nach dem Kessel geschlossen und das nach dem Kasten geöffnet wird, worauf wieder Condensation eintritt und das Spiel von neuem beginnt.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Speisewasser-Reinigungs-Apparat, bestehend aus einem durch ein Halbschott in zwei Kammern getheilten Kasten, von denen die eine mehrere je einen Schlangenkanal bildende, mit einander'verbundene und von überhitztem Dampf durchströmte Taschen c enthält, während in der anderen am Deckel ein Fangtrichter und unter diesem ein Röhrensystem b angebracht ist, in welches durch ein Düsenpaar Dampf eingeblasen wird, um unter Druck durch zahlreiche Oeffnungen nach oben in das erhitzte Wasser einzuströmen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.