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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von keramischen Gebilden
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Tongebilden, welche infolge ihrer
eigentümlichen Form schwierig herzustellen sind.
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. Gemäß der heutigen Herstellungsweise werden derartige Tongebilde
zuerst geformt, wobei man sehr häufig einen Tongegenstand aus mehreren getrennt
voneinander geformten Teilen zusammensetzt. Dieses vollständige Tongebilde läßt
man dann für eine gewisse Zeit trocknen, und nach dieser Trocknungszeit wird das
Gebilde in einem Ofen gebrannt. Während der Trocknung und des Brennens tritt nun
eine Schrumpfung des Gegenstandes ein, und es ist besonders bei größeren zusammengesetzten
Gebilden äußerst schwierig, ein Springen oder eine Verzerrung zu verhüten.
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Gemäß der Erfindung werden nun die nachteiligen Wirkungen der Schrumpfung
vermieden, und es entsteht ein Gegenstand, welcher nicht nur frei von Sprüngen ist,
sondern auch eine ganz bestimmte Form und ganz bestimmte Abmessungen hat.
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In der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand
eines Wasserklosetts beschrieben.
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Abb. r ist ein senkrechter Längsschnitt durch ein Wasserklosett sowie
durch die Vorrichtung, um dasselbe während des Brennens zu unterstützen.
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Abb.2 ist eine Seitenansicht teilweise im Schnitt einer abgeänderten
Ausführungsform. Abb. 3 ist eine Draufsicht auf die in Abb. 2 dargestellte Konstruktion.
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Abb. q., 5 und 6 zeigen Seitenansicht, Endansicht und Draufsicht einer
Stütze.
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In der Zeichnung ist ein Wasserklosett dargestellt, welches aus einem
einheitlichen Gebilde besteht, das den Wasserbehälter, die Schüssel und den Wasserabschluß
enthält. Während der Schrumpfung besteht die Neigung, daß sich der Gegenstand in
Richtung auf die Mitte der Masse zusammenzieht, wodurch sehr oft innere Spannungen
entstehen, welche entweder zur Bildung von Sprüngen oder Verzerrungen Anlaß geben.
Ferner ist das Gebilde im lufttrocknen Zustand nicht selbst unterstützend, und wenn
die verschiedenen Teile getrennt voneinander unterstützt werden, dann können die
benutzten Stützen sehr leicht bei der Zusammenziehung stören.
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Um diese Nachteile zu beseitigen, werden gemäß der Erfindung die verschiedenen
Teile des Gebildes derart abgestützt, daß die Stützen sich ungehindert mit Bezug
aufeinander bewegen können und eine Zusammenziehung oder Schrumpfung der Masse ohne
weiteres gestatten. Einige von diesen Stützen sind so geformt, daß sie in der Richtung
der Schrumpfbewegung den Gegenstand führen und dem zusammengeschrumpften Gegenstand
eine ganz bestimmte Form geben.
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In der Zeichnung ist die Klosettschüssel mit A, der hohle Rand
derselben mit B, der Wasserabschluß mit C, der Fuß mit D und
der
Wasserbehälter, welcher an der Rückseite der Schüssel und oberhalb des Wasserabschlusses
angeordnet ist, mit E bezeichnet. Wenn dieses Gebilde in den Ofen eingebracht wird,
dann wird es auf den Kopf gestellt, derart, daß die Schüssel und der Rand von einer
schwingbaren Platte F unterstützt werden, welche ihrerseits auf einer Grundplatte
G ruht. Der Wasserbehälter und der Wasserabschluß werden von einer Stütze H unterstützt,
welche mit ihrem unteren Ende schwingbar mit der Grundplatte Gin Eingriff steht.
Man erkennt hieraus, daß während des Schrumpfens der Wasserabschluß und der Wasserbehälter
sich in Richtung auf die Schüssel hin bewegen können, indem die Stütze H ausschwingt,
während die Platte F ebenfalls ausschwingt, um irgendwelchen Wechsel in der Winkellage
auszugleichen. Die Stütze H wird vorzugsweise in einem schrägen Winkel zu der Grundplatte
G angeordnet, so daß sie während ihrer Kippung nicht nur den Wasserabschluß seitlich
in Richtung auf die Mitte der Masse hin bewegt, sondern auch eine Bewegung in senkrechter
Richtung gestattet. Der Ausgleich ist derartig, und die Schwingbewegungen der Stütze
H und der Platte F können derart stattfinden, daß nur sehr geringe Beanspruchungen
in den Tonwänden entstehen. Im Zusatz zu dieser Wirkung, die mit Bezug aufeinander
beweglichen Teile während des Schrumpfens zu führen, sind diese Stützglieder so
ausgebildet, daß sie Führungsformen bilden, welche die Endform des zusammengeschrumpften
Gegenstandes bestiminen. So ist beispielsweise die Stütze H mit einer seitlich nach
auswärts ragenden Rippe I versehen, deren Form der Krümmung des Wasserbehälters
entspricht. Die schwingende Platte F ist mit einer ringförmigen Stützfläche versehen,
welche mit dem Rand der Schüssel in Eingriff steht und denselben in seiner Ebene
festhält. Eine Rippe I an der schwingenden Platte F begrenzt die Gleitbewegung des
Randes an dieser Platte infolge der Zusammenziehung bzw. Verringerung des Durchmessers
derselben, so daß ein ganz genaues Verhältnis zwischen dem äußeren Teil des genannten
Randes und dem Punkt der schwingenden Unterstützung der Stütze H hergestellt
ist. Die Stütze H, die schwingende Platte F sowie die Grundplatte G sind
vorzugsweise aus gebranntem Ton hergestellt, der sich während des Brennens weder
in seiner Form noch in seinen Abmessungen verändert. Nachdem der Gegenstand genügend
vorgetrocknet ist, wird er auf die Stützglieder G, F und H aufgebracht, und dann
wird die ganze Vorrichtung in den Ofen eingebracht; während des Brennens schrumpfen
die verschiedenen Teile des zu brennenden Gegenstandes zusammen, bis dieselben die
in gestrichelten Linien in Abb. i dargestellteLageeinnehmen. DieseSchrumpf-. bewegung
findet statt, ohne daß irgendein Widerstand durch die schwingenden Glieder F und
H ausgeübt wird. Das Stützglied H dient, wie bereits erwähnt, ebenfalls dazu, um
dem Wasserbehälter die gewünschte Form zu verleihen.
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Die in den Abb. a und 3 dargestellte Konstruktion zeigt eine abgeänderte
Ausführungsform der Abb. i und dient dazu, ein Verziehen der Platte zu vermeiden,
welche die Schüssel unterstützt. Es ist notwendig, daß der Rand B der Schüssel stets
gleichbleibt, d. h. in einer Ebene liegt, und damit dieses Ziel erreicht wird, muß
die Oberfläche der schwingenden Platte F stets vollkommen eben bleiben; da jedoch
die schwingende Platte nur in einer einzigen Linie unterstützt wird, so besteht
die Neigung, daß sich die Platte infolge innerer Spannungen verzieht, wenn sie sehr
stark erwärmt wird. Ein derartiger Nachteil wird von vornherein vermieden, wenn
man die in Abb. z und 3 dargestellte Konstruktion anordnet, gemäß welcher die schwingende
Platte aus einer flachen Platte F' besteht, die einen nach abwärts ragenden Versteifungsflansch
F2 hat. Diese Platte wird von einem Schwingglied O unterstützt, welches nach aufwärts
ragende Lagerrippen O' und OZ an entgegengesetzten Enden hat und mit der Platte
F1 an Punkten zwischen der Mitte und den gegenüberliegenden Enden in Eingriff steht.
Das Schwingglied O ist ferner mit einem nach aufwärts ragenden Flansch oder einer
Rippe 03 versehen, welche eine Verstärkung bildet, um die Festigkeit der genannten
Glieder zu erhöhen. Diese Rippen können durch einen Schlitz F3 in der Platte F hindurchragen.
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Wenn die eben beschriebene Konstruktion benutzt wird, dann wird das
Gewicht der Schüssel, welches auf der Grundplatte F' ruht, auf die beiden Rippen
01- und OZ verteilt, welche ihrerseits die Beanspruchungen auf das Schwingglied
O übertragen. Hierdurch wird die Platte F1 von irgendwelchen Beanspruchungen befreit,
welche die Neigung haben könnten, die Platte F1 zu verziehen, während andererseits
.eine geringe Verziehung des Gliedes O in keiner Weise schädlich auf den Rand der
Schüssel A einwirkt.