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Schreibmaschine für Blinde Die bisherigen Schreibmaschinen für Blinde
litten an dem Übelstand, daß sie zu groß und zu schwer waren. Dieser Übelstand ist
um so unangenehmer, als der Blinde viel mehr als der Sehende darauf angewiesen ist,
möglichst seine Schreibmaschine mit sich zu führen. Die Größe und Schwere der bisherigen
Schreibmaschinen für Blinde war dadurch bedingt, daß die Papierführung zuv iel Platz
in der Höhe wegnahm.
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Bei der im folgenden beschriebenen Schreibmaschine für Blinde, bei
welcher eine Papierrolle seitlich in eine mit der durch den Tastenanschlag fortgeschalteten
Zahnstange verbundene, mit einem Schlitz versehene Hülse eingeführt und der Papierbogen
zwischen einer unteren festen und einer oberen anhebbaren Führungswalze weitergeleitet
wird, ist eine besonders niedrige Bauart dadurch möglich geworden, daß erfindungsgemäß
die obere Führungswalze an der Einführungsseite der Papierrolle in einem nach oben
offenen Ausschnitt eines Stirnlagers gelagert ist und nach Wegschwenken einer Feder
durch den auf der entgegengesetzten Seite ständig wirkenden Druck einer Feder selbsttätig
angehoben wird, so daß der Bogenanfang beim seitlichen Einführen der Papierrolle
vollkommen gerade zugleich zwischen die Führungswalzen gelangt, Weiter setzt sich
nach der Erfindung das als Lager für die obere Walze dienende Stirnlager nach unten
zu einer eine Öffnung für die Papierrolle bildenden Mulde fort, an welcher die schwenkbare
Feder befestigt ist, welche nach Einführung einer Papierrolle die Muldenöffnung
versperrt.
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Durch die Neuerung ist der Blinde in der Lage, den Papiervorrat mit
einem Griff in die Schreibmaschine einzuführen. Dabei benötigt die Papierführung
in der Höhe nur etwa 1,5 cm Raum, während eine Papierbogenlänge von etwa i m untergebracht
werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung ist in der Abbildung dargestellt.
Abb. i zeigt eine Draufsicht auf die Schreibmaschine. Abb.2 ist eine Draufsicht
auf den linken Teil der Maschine beim Einführen einer neuen Papierrolle. Abb.3 ist
eine Seitenansicht des Stirnlagers. durch welches die Papierrolle eingeführt wird,
im schreibfertigen Zustande. Abb. q. zeigt dieselbe Ansicht, jedoch beim Einführen
einer neuen Papierrolle. Abb. 5 zeigt eine Seitenansicht des anderen Stirnlagers.
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Es ist dine zylindrische Hülse i vorgesehen, in welcher ein aufgerollter
Papierbogen 2 untergebracht wird. 3 sind die Tasten, 4. ist die Zwischenraumtaste.
Die Hülse i ist mit einer Zahnstange 5 verbunden, die in üblicher Weise durch den
Tastenanschlag weitergeschaltet wird. Der von der Papierrolle 2 abgewickelte Papierbogen
wird durch eine Walze 6 an eine unter ihr angeordnete, nicht dargestellte, bekannte
Führungswalze gedrückt. Die Walze 6 ist in Ausschnitten 7 und 8 von Stirnlagern
9 und
1o gelagert. Das Stirnlager io auf der rechten Seite der Maschine
stellt eine volle Fläche dar, in dem sich der das Ende der Walze 6 aufnehmende Ausschnitt
8 befindet. Das Ende der Walze 6 wird durch eine Feder 11 in dem Ausschnitt 8 festgehalten.
Das Stirnlagcr 9 auf der linken Seite wist eine Mulde 12 auf, durch welche die Papierrolle
2 in die Hülse i von der Seite her eingeschoben werden kann. An dieser Mulde 12
ist eine Feder 13 mit seitlichem Spiel befestigt, deren oberes, freies Ende auf
die Walze 6 im Gebrauchszustande der Maschine drückt (Abb. i und 3). In dieser Stellung
ist der Papierbogen 2 von der Walze 6 durch Druck auf die unter ihr liegende Walze
geführt.
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Soll nun eine neue Papierrolle 2 in die Maschine eingeführt werden,
so wird die Feder 13 angehoben und seitlich nach außen geschwenkt, so daß sie die
in Abb. 2 und 4 dargestellte Lage einnimmt. In diesem Augenblick hebt sich unter
Einwirkung der unverändert auf das rechte Ende der Walze 6 wirkenden Feder i i die
Walze 6 in die Höhe (Abb. 4.), und durch das Herabfallen der Feder 13 ist die Öffnung
14 der Mulde 12 zur Einführung einer neuen Papierrolle 2 frei geworden. Die Rolle
2 wird in die Öffnung 14 der Hülse i eingeschoben. wobei der etwas abgewickelte
Papierbogen gleichzeitig leicht unter die angehobene Walze 6 geführt werden kann.
Dies wird noch dadurch erleichtert, daß das obere linke Ende der Hülse i nach der
Einführungsöffnung hin bei 16 einen spitz zulaufenden Querschnitt aufweist, so daß
der Blinde an dieser Kurve 16 mit dem Finger das. Papierblatt fühlt und unter die
Walze 6 schieben kann. Ist dies geschehen, so wird die Feder 13 angehoben und nach
rechts eingeschwenkt, so daß sie sich wieder auf den linken Bund der Walze 6 legt
und den Druck dieser Walze 6 auf Papierbogen 2 und Unterwalze wiederherstellt.