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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von dünnen Platten aus Kunstharz
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von dünnen Platten aus Kunstharz
durch Zerschneiden eines Kunstharzblokkes. Sie besteht darin, daß der Kunstharzblock,
der aus handelsüblichem Kunstharz besteht und keines Nachhärtens mehr bedarf, in
erhitztem Zustande mittels eines Messers zerschnitten wird. Zur Ausübung dieses
Verfahrens wird vorteilhaft der zu bearbeitende Kunstharzblock von einem heizbaren
Behälter aufgenommen, der auch die Plattenschneidevorrichtung enthält. Bei einer
Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens ist an einer beim Schneiden über die obere
Fläche des Blockes hinwegbewegten Führungsleiste eine drehbare Klappe angeordnet,
welche bei Beendigung des Schnittes hinter die abgeschnittene Platte greift und
sie bei der Zurückführung des Messers durch eine Führung in einen Sammelbehälter
oder auf ein Förderband schiebt.
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Es ist wohl an sich bekannt, aus Kunstharz durch Zerschneiden Platten
zu erhalten, wenn man als Arbeitsgut ein nicht völlig gehärtetes Zwischenprodukt
des Kunstharzes verwendet. Ebenso ist es nicht mehrneu, harte Werkstoffe, z. B.
Eisen o. dgl., durch Erwärmung schneidfähig zu machen.
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Demgegenüber, wird durch die Erfindung insofern eine wesentliche Vereinfachung
der Herstellungsweise der dünnen Kunstharzplatten erreicht, indem ein völlig gehärteter
Kunstharzblock, lediglich durch Erhitzung, schneidfähig gemacht wird, als es dadurch
ermöglicht ist, das Kunstharzplattenschneiden auch dort auszuführen, woEinrichtungen
zum Härten der sonst aus einem Zwischenprodukt hergestellten Platten nicht vorhanden
sind. Eine Vorrichtung zur Ausführung des Kunstharzplattenherstellungsverfahrens
ist in einem Ausführungsbeispiel zeichnerisch wiedergegeben, und zwar zeigt Abb.
i eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, und Abb. z eine Vorderansicht zu Abb.
i, ebenfalls teilweise im Schnitt.
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Eine nach Art einer Shapingmaschine aufgebaute Vorrichtung hat einen
in einer horizontalen Längsführung a durch an sich bekannte Antriebsmittel, ,die
nicht näher angegeben sind, vor- und rückwärtsbeweglichen Schlitten b. Dieser ist
mit einer Führungsleiste c versehen, die über der oberen Fläche (dl des Kunstharzblockes
d hin und her gleitet. Seitlich hierzu befinden sich Vertikalführungen e
am Schlitten b, in denen Schlitten f gleiten, die Lager f 1 haben,
welche das Schneidwerkzeug (keilförmiges dünnes Mess(--r o. dgl.) g tragen. Letzteres
wird gegen diese Lager mit Hilfe von Preßblöcken k, die in irgendeiner Weise, z.
B. durch Schrauben usw., festgezogen werden, gehalten.
Es ist aber
auch möglich, mit Hilfe eines feinen Stahldrahtes das Schneiden vorzunehmen, der
dann zwischen Spannrollen sich befindet, die seine Spannung bewirken. Eine im Mittel
eines Verbindungssteges f 2 der Schlitten f angreifende, fest drehbar im Mittel
des Verbindungsstückes f3 der Schlitten f- angeordnete Schraube i dient zum Einstellen
der Führungsleiste c zum Schneideteil g. Der Blockträger k ist an einem Schlitten
k1 angeordnet, dessen Vertikalführung k2 in einem vertikalen Ansatz l des Maschinenfußes
m sich befindet. Zwischen Festlagern h
des Teiles i gelagerte Gewindetreibspindeln
n
haben Triebräder n1, die bei Rückgang des Schlittens b durch nicht besonders
angedeutete federnde Nocken an den unteren Enden der Führungen e mitgenommen und
um einen gewissen Teil gedreht werden. Dabei wird der Blockträger k, da er durch
Gewindemuffen k3 mit den Triebspindeln n in Verbindung steht, um eine bestimmte
Höhe gehoben. Bei Vorwärtsgang des Schneidewerkzeuges g mit dem Schlitten b wird
in bekannter Weise durch irgendwelche Sperrungen eine Rückwärtsdrehung der Spindel
verhindert.
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An der Führungsleiste c sitzt eine Klappe cl, die über die Oberfläche
des Blockes bei Vorwärtsgang der ersteren mitgeschleppt wird, bei Rückwärtsgang
aber hinter dem Block, infolge Eigenschwere oder durch Federung nach abwärts klappt,
so daB dann ihre untere Kante sich hinter die Kante des abgeschnittenen Kunstharzblattes
o legt und, darauf über die Oberfläche des Blockes hinweggleitend, das Blatt o einer
Schräge 12 des Ansatzes L zuführt und von dort durch einen Kanal p durch die nachfolgenden
abgeschnittenen Blättchen diese dem Stapelraum q zuschiebt oder die Blättchen auf
einem gestrichelt angedeutetem Förderband r zur Ablage bringt, durch das sie den
weiteren Arbeitsstätten zugeführt werden.
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Die Blocktrage- und Schneidevorrichtung wird durch Behälter s, s1
aufgenommen, von denen der innere, s, aus wärmeleitendem Material, der äußere, s1,
aus Wärmeisoliermaterial besteht. Zwischen beiden befindet sich ein Hohlraum, der
zur Anordnung der nicht dargestellten Wärmespender (elektrischen Leitungen, Warmwasserröhren
usw.) dient. Der innere Behälter enthält Wasser oder Öl, je nachdem was für Kunstharz
verarbeitet werden soll.
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Es ist auch möglich, an Stelle der selbsttätigen Hebevorrichtung des
Blockträgers den Träger des Schneidewerkzeuges infolge seiner Eigenschwere in einer
Vertikalführung nach abwärts gleiten zu lassen, sobald der Schnitt vollzogen ist.
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In diesem Falle gleitet die Führungsleiste c nach Rückgang des Messers
usw. g mit Hilfe von Schlitten, die in den gleichen Führungen wie die Schlitten
f der Messertragteile f11 an-
geordnet sind, nach abwärts, und zwar
um so viel, als der Lageunterschied zwischen Messerschneide. und Unterkante der
Führungsleiste c beträgt.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Der
Kunstharzblock cl wird durch Preßleisten oder andere Mittel auf dem Blockträger
k festgespannt. Dann erfolgt die Einstellung des Messers g durch Schraube i zur
Unterkante der Führungsleiste c. Ist so die Stärke der abzuschneidenden Platte bestimmt,
so wird der Behälter s mit seinem Außenbehälters-1 mit Hilfe einer nicht dargestellten
Tragplatte, die ebenfalls in einer Führung durch Getriebe hoch- und tiefverstellbar
ist, gehoben, und zwar so weit, bis die obere Abschlußkante der Behälter etwas über
die Blockoberfiäche vorsteht und die letztere sich an die Unterfläche der Führungsleiste
c anlegt. Der Innenbehälter wird mit Öl oder Wasser gefüllt. Die 'zwischen Innen-
und Außenbehälter vorgesehenen Heizkörper treten in Tätigkeit und erwärmen die Flüssigkeit
bis zu bestimmten Hitzegraden. Hierauf tritt der Schlitten b seine Hinundherbewegung
an, und das Messer g schneidet die obere Schicht des Blockes d ab. Der beim Vorwärtsgang
über die Blockoberfläche hinweggleitende Teil cl an der Führungsleiste c klappt
nach unten und dient nun als Mitnehmer für die abgeschnittene Platte o, indem er
diese beim Rückgang des Schlittens b der Schräge 12 zuschiebt. Von dort wandert
dann die Platte o durch den Kanal p zum Stapelraum q oder dem Band
r.
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Bei dieser Plattenbewegung sind federnde Nocken, die nicht besonders
dargestellt sind, in Eingriff mit den auf den Triebspindeln st festsitzenden Triebscheiben
n1 gelangt, haben diese um einen gewissen Teil gedreht, und da die Triebspindeln
durch Gewindemuffen k2 des Blockträgers k hindurchtreten, letzteren um einen bestimmten
Betrag (entsprechend der Dicke des abgeschnittenen Blättchens Kunstharz) gehoben.
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Die Tätigkeit der Einrichtung kann nunmehr von neuem in angegebener
Weise beginnen.
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Der Wärmebehälter kann auch durch den Schlitten b zugedeckt werden
oder die Schneidemaschine vollständig im öl- oder Wasserbad eingebaut sein.