DE539336C

DE539336C - Verfahren zur Verdampfung verfluessigter tiefsiedender Gase

Info

Publication number: DE539336C
Application number: DEG74544D
Authority: DE
Original assignee: Gesellschaft fuer Lindes Eismaschinen AG
Current assignee: Linde GmbH
Priority date: 1928-10-13
Filing date: 1928-10-13
Publication date: 1931-11-28

Description

Verfahren zur Verdampfung verflüssigter tiefsiedender Gase Es ist bekannt, die Gefäße, in denen Sauerstoff oder andere Gase in flüssiger Form aufgespeichert sind, durch den im Gefäß entwickelten dampfförmigen Sauerstoff nach seiner vorherigen Erwärmung in einer außerhalb des Gefäßes liegenden Spirale zu beheizen. Dabei ist vorgesehen, daß ein vom Dampfdruck gesteuertes Ventil die Beheizung selbsttätig abschaltet, wenn der Druck eine bestimmte Höhe erreicht.
Im Gegensatz zu diesen absatzweise arbeitenden Vorrichtungen wird gemäß der Erfindung eine dauernde besonders empfindliche Temperaturregelung dadurch erzielt, daß nur ein regelbarer Teil des gesamten zu vergasenden Flüssigkeitsstromes oder des aus dem Speicher abweichenden Dampfes außerhalb des Speichers durch äußere Wärmezufuhr verdampft und auf höhere Temperatur erwärmt bzw. nur auf höhere Temperatur erwärmt und sodann mit dem Speicherinhalt in Wärmeaustausch gebracht wird.
Die Erfindung soll nun an Hand der in den Abb. i bis b gezeichneten Ausführungsbeispiele näher beschrieben werden. In den Abbildungen stellt d das Speichergefäß, b seine Isolation, c die in dieser liegende Verdampferschlange für die mittels des Rohres d zu entnehmende Flüssigkeit dar. Durch das Ventil e kann ein beliebiger Teil der Flüssigkeit abgezweigt und in der außerhalb des Behälters befindlichen Verdampfungsvorrichtung g verdampft werden.
In Abb. i ist dargestellt, wie die in der Spirale g erzeugten warmen Gase ihren Wärmeinhalt durch unmittelbare Mischung mit dem Dampf des Behälters auf diesen übertragen. Diese Arbeitsweise gibt vermittels des direkten Austausches der Wärmeinhalte eine besonders rasch regelbare Drucksteigerung. In Abb.2 ist eine andere Ausführungsform des Verfahrens wiedergegeben, bei der die in g erzeugten warmen Gase durch eine in der gespeicherten Flüssigkeit liegende Heizspirale gehen, ehe sie der Entnahmestelle zugeführt werden.
Abb.3 gibt eine weitere Ausführungsform des Verfahrens an, bei der die warmen Gase aus g durch eine an den Behälter außen angelegte Heizspirale h geschickt werden und auf diese Weise denselben regelbar beheizen. Hierdurch wird erreicht, daß der Druck im Behälter stets größer ist als der in der Verdampferspirale.
In Abb. 4. ist dargestellt, wie die Dämpfe aus g sich mit dem nicht abgezweigten Flüssigkeitsstrom d wieder vermischen. Auch auf diese Weise hat man die Regelung der Übertragung von Verdampfungskälte an die Verdampferspirale vollkommen in der Hand.
In Abb. 5 ist das Verfahren wiedergegeben, die Dämpfe aus g direkt den zu füllenden Gasbehältern zuzuführen, wodurch also die Kühlwirkung der das Gefäß verlassenden Flüssigkeit auf die Isolierschicht in regelbarer Weise eingeschränkt wird.
Die letzte. der oben beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens ist schließlich in Abb. 6 dargestellt, wobei dem Speicher nicht Flüssigkeit, sondern Dampf entnommen wird, der zur Beheizung verwendet wird. Gewählt ist im Beispiel der Abbildung die Anwärmung der Flüssigkeit vermittels einer Rohrschlange, durch die- die erhitzten Gase gehen.
Bei der vorbeschriebenen Arbeitsweise bedeutet die Möglichkeit, den Druck der Entnahme der vergasten Flüssigkeit in beliebiger Weise zu steigern, einen erheblichen technischen Fortschritt, da es gerade in vielen Fällen darauf ankommt, aus dem Flüssigkeitsvorrat in verhältnismäßig kurzer Zeit einen Gasraum auf hohen Druck aufzufüllen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verdampfung verflüssigter tiefsiedender Gase unter beliebigem Druck aus isolierte@i druckfesten Speichern mittels Beheizung der Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe dadurch regelbar gestaltet wird, daß . nur ein regelbarer Teil der aus dem Speicher abziehenden, zu vergasenden Flüssigkeit oder des aus dem Speicher abziehenden Dampfes außerhalb des Speichers durch äußere Wärmezufuhr verdampft und auf höhere Temperatur erwärmt bzw. nur auf höhere Temperatur erwärmt und sodann wieder mit dem Speicherinhalt in Wärmeaustausch gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeübertragung des regelbaren Teiles auf den Flüssigkeitsvorrat des Speichers in an sich bekannter Weise durch direktes Einleiten der warmen Dämpfe in den Speicher oder in ebenfalls an sich bekannter Weise durch indirekte Beheizung desselben erfolgt.