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Parallelführung für Reißschienen unter Verwendung sich kreuzender
Lenker Die Erfindung erstrebt eine billige, genaue, leicht bewegliche und raumsparende
Reißschienenparallelführung, die sich auch im Schulbetrieb bewähren soll, wo die
Zeichenbretter nahe beieinanderliegen und woselbst die aus gesundheitlichen Gründen
wünschenswerten stehenden Bretter mangels einer geeigneten Parallelführung noch
nicht eingeführt werden konnten.
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Die bisher bekannten Parallelführungen besitzen entweder Seile und
Rollen oder Ketten und Kettenräder oder auch gelenkig verbundene Gestänge. Erstere
sind zu schwer beweglich, die zweiten entweder zu teuer oder zu unbequem. Die letzteren,
zu denen auch der Erfindungsgegenstand gehört, zeigen in den bisher bekannten Ausführungen
die nachstehend angeführten Mängel.
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Werden sich kreuzende Lenker benutzt, so wurden sie bisher auf der
Zeichenbrettoberseite angebracht. Das hat den Nachteil, daß die erforderlichen feststehenden
Geradführungen zweckmäßig am unteren Rande des Reißbrettes liegen. Bei hochgerückter
Reißschiene verdecken dann aber die Lenker das Zeichenblatt. Außerdem wird die Standlinie
der Lenker immer kleiner, je höher die Reißschiene rückt. Daher wird bei dem unvermeidlichen
Spiel der Lenkerzapfen in den Schlitzführungen der ganze Mechanismus immer wackeliger.
Ein weiterer Nachteil dieser Anordnung liegt darin, daß die Geradführungswege der
Lenkerzapfen sehr groß ausfallen. Dadurch ergeben sich große Reibungs- und damit
Abnutzungs- und Genauigkeitsverluste.
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Werden Parallelogrammführungen verwendet, so ist damit der Nachteil
verbunden, daß sie ungemein genau und kräftig, also teuer und schwer hergestellt
sein müssen, weil jedes Spiel in den Gelenken oder elastische Formänderungen sofort
große Fehler in der Führung hervorrufen. Auch eignen sie sich wegen ihrer Empfindlichkeit
nicht zum Aufbewahren des Brettes in senkrechter Lage, wie das in den Schulen üblich
ist. Sie haben weiter den Nachteil, daß man mit Rücksicht auf die Verankerung des
Parallelogramms nicht imstande ist, das ganze Zeichenbrett auszunutzen, und den,
daß in gewissen Stellungen die Lenker weit über das Brett hinausragen und dadurch
nicht nur viel Raum beanspruchen, sondern auch in dieser Stellung leicht beschädigt
werden können.
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Die meisten der hier angeführten Nachteile bleiben auch dann noch
bestehen, wenn man die Parallelführung auf der Rückseite des Reißbretts anbringt.
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Alle diese Übelstände vermeidet der Erfindungsgegenstand.
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Damit die Zeichnung stets frei bleibt und das ganze Brett voll ausgenutzt
werden kann, wurde das Gestänge auf die Reißbrettrückseite verlegt.
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Um große Genauigkeit zu erzielen, wurde die Anordnung so gewählt,
daß die Reißschiene an ihren Enden gehalten wird. Das
in den Schlitzen
bestehende Spiel bleibt dadurch praktisch ohne Einfluß.
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Die Geradführungen (Schlitze) wurden auf sehr geringe Längen gebracht,
und zwar dadurch, daß die sich kreuzenden Lenker von einer Mittellage aus nach oben
und unten ausschwingen und nicht wie bei den bekannten Konstruktionen vom unteren
Rande aus nur nach oben. Schließlich läßt sich die Reißschiene, die nur auf zwei
Zapfen aufgesteckt wird, durch einfaches Abheben sofort entfernen und das ganze
Zeichenbrett freilegen.
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Abb. i zeigt eine Rück- und Seitenansicht des Zeichenbretts und Abb.
z einen Grundriß. Die Parallelführung besteht aus zwei sich kreuzenden Lenkern a
und b, die auf der Rückseite des Brettes liegen und in der Mitte M durch
einen Bolzen drehbar verbunden sind. Die Enden der Lenker a und b
sind einerseits
am Brett und anderseits an der Reißschiene R beweglich angebracht. In der Mittellage
der Reißschiene überdecken sich die Lenker. Bewegt sich die Schiene nach oben oder
unten, so nimmt sie die Lenkerenden mit.
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Die Reißschiene ist in der gezeigten Stellung weit nach oben gerückt.
Die Lenkerzapfen haben die innersten Stellungen in ihren Schlitzführungen S und
S' erreicht. Damit beide Lenker, a und b, am selben Brett gelagert werden
können, ist der eine Lenker, b, kurbelartig gekröpft. Die Federn F sollen einen
toten Gang in den Führungen S' vermeiden. Die Holzleisten L dienen zum Schutz des
Gestänges beim Aufliegen auf dem Tisch.
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Abb.3 zeigt den Grundriß einer Ausführung, bei der der eine Lenker,
b, am Reißbrett, der andere, ,a, hingegen saufeinem Haltebrett B gelagert ist, das
sich hinter dem Reißbrett befindet. Dadurch kann die Kröpfung des Lenkers" b entfallen.
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Abb. q. zeigt eine Vorderansicht des Brettes mit einer dahin abgeänderten
Bauweise, daß die Lenkerzapfen C und D am Haltebrett bzw. an der Reißschiene nur
drehbar und nicht verschiebbar gelagert sind, während sich die anderen Zapfen in
ihren zugehörigen Schlitzen S" am Brett B und an der Reibschiene R bewegen. Hier
wird erreicht, daß die Reißschiene sich mit ihrem Zapfen D geradlinig auf und: ab
bewegt.
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Abb. 5 zeigt eine Ausführung mit vier Nebenlenkern c, d, e
und f, die an den Lenkern a und b angebracht sind und dadurch
die Schlitze S entbehrlich machen. Hingegen gleitet der Drehzapfen M' in einem Schlitz
S"' und werden die Zapfen Z durch die Reißbrettkanten o und p parallel dazu geführt.