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Verstellbarer Zeichenwinkel Eine Zeitstudie des Zeichenwerkplatzes
ergibt, daß die sogenannte Zeichenmaschine gegenüber dem Brett mit losem Dreieck
und parallel geführter Reißschiene infolge der Vereinigung verschiedener Geräte
mancherlei Vorteile bringt, daß aber bei bestimmten Arbeiten die über das ganze
Brett reichende Reißschiene und die mit ihr verbundene Tragleiste vorteilhafter
ist. Der verstellbare Zeichenwinkel gemäß der Erfindung gestattet die Vereinigung
der Vorteile der bekannten Einrichtungen unterHinzufügungweiterer technischer Fortschritte.
Dazu kommt als wirtschaftlicher Fortschritt, daß die vielen vorhandenen Zeichenbretter
mit parallel geführter Reißschiene durch einfaches Aufsetzen des billigen Zeichenwinkels
zu zeitgemäßen, hochwertigen Zeichengeräten gemacht werden. Es sind verstellbare
Zeichenwinkel verschiedener Art bekannt geworden, die mit der Schiene in einer kraftschlüssigen
Verbindung stehen und dadurch besonders ausgeführte Schienen verlangen. Es sind
auch verstellbare Winkel bekannt, die lose auf die Schiene aufgesetzt werden, dann
aber auch wie alle anderen Zeichendreiecke bei jeder Schienenbewegung, die im allgemeinen
mit einer Abhebung der Schiene vom Papier verbunden ist, zwischen Schiene und Brett
hindurchfallen. Außerdem fehlt den letztgenannten Winkeln die für ein schnelles
Zeichnen notwendige sichere Auflage in den beiden Endlagen, in denen wohl 9o Prozent
und mehr aller Zeichenarbeiten ausgeführt werden. Der bewegliche Teil der bekannten
Winkel stützt sich in der Nähe des Drehpunktes auf einer Fußstütze ab, während der
lange Schenkel frei in der Luft schwebt und bei jedem Strich, der gezogen wird,
das Gefühl der Unsicherheit gibt.
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Gegenüber den bekannten verstellbaren Zeichenwinkeln weist der neue
Zeichenwinkel wichtige Unterscheidungsmerkmale auf. Der neue Zeichenwinkel wird
lose auf die vorhandene Reißschiene gestellt, ohne daß an der Reißschiene Änderungen
vorgenommen werden müssen. Trotzdem ist der Zeichenwinkel in allen Stellungen gegen
das Hindurchfallen zwischen Schiene und Brett gesichert, was durch geeignete Finger
außerhalb der Tragfläche an der Winkelstütze erreicht ist. Diese Finger stehen beim
Verschieben des Winkels auf der Schiene mit dieser nicht in Berührung, so daß die
freie Beweglichkeit des Winkels nicht behindert ist. Vor allen Dingen ist die Auflage
des Zeichenwinkels in den Hauptstellungen so gesichert, daß man den Winkel bis an
die äußersten Enden der Schiene bei unbedingt sicherer Auflage benutzen kann. Das
bedingt, daß in den beiden um 9o° auseinanderliegenden Endstellungen die Unterkante
der Stützlappen mit je einer der Außenkanten der Winkelschenkel in einer Ebene liegen.
Zu dem Zweck ist die Außenkante der Winkelschenkel entsprechend ausgespart, damit
die bis auf die Zeichenebene reichenden Stützlappen unbehindert in diese Aussparungen
eingreifen
können. Die Maßstäbe sind auf den Innenkanten der Schenkel so angeordnet, daß trotz
Herumschwenken des Winkels um go° das Ablesen der Zahlen in allen Winkelstellungen
leicht möglich ist. Dies wurde dadurch erreicht, daß die Zahlen auf beiden Schenkeln
in gleicher Richtung, nämlich in Richtung der Winkelhalbierenden zwischen den beiden
Schenkeln stehen.
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Durch diese neuartige Geschlossenheit von teils bekannten und teils
neuen Gedanken ist eine Zeichenvorrichtung entstanden, die in Verbindung mit der
meist vorhandenen parallel geführten Reißschiene eine außergewöhnliche Arbeitsbeschleunigung
trotz billigster Anschaffungskosten ermöglicht. Sie bedeutet deshalb sowohl einen
technischen als auch einen wirtschaftlichen Fortschritt.
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Die Erfindung ist im folgenden beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Abb. i eine Ansicht des auf der Reißschiene rechtwinklig stehenden Zeichenwinkels;
Abb. 2 eine Seitenansicht; Abb. 3 eine Draufsicht der Ausführung mit austauschbaren
Zeichenmaßstäben.
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In dem Drehpunkt i eines Zeichenwinkels 2, der aus den beiden rechtwinklig
zueinander stehenden Schenkeln 2a und 2v besteht,. ist die Stütze 3 schwenkbar gelagert.
Die Stütze 3 hat zwei Arme 3a und 3U, die bis auf die Zeichenfläche reichen. Das
ist in der Ausführung gemäß der Abb. i dadurch erreicht, daß die beiden Lappen der
Arme 3a und 3b nach der Zeichenebene zu umgebogen sind. Die Schenkel des Zeichenwinkels
2 sind dementsprechend an den Außenkanten bei 4 und 5 um so viel ausgespart, daß
eine Schwenkung zwischen Zeichenwinkel und Stütze um go° erfolgen kann. Die Unterkante
der Stützlappen liegt mit der Außenkante des Zeichenwinkels in einer Ebene, ganz
gleich, in welcher der beiden Endstellungen der Winkel sich befindet. Auf diese
Weise ist es erreicht, daß der Winkel in den Hauptarbeitstellungen ganz sicher auf
der Reißschiene aufliegt und auch bis an die Enden der Reißschiene gebraucht werden
kann. Um auch bei schnellem Arbeiten dem Zeichenwinkel die nötige Verbindung mit
der Reißschiene zu geben; ist es notwendig, das Hindurchfallen des Zeichenwinkels
zwischen Schiene und Brett zu verhindern. Zu dem Zweck ist außerhalb der Auflagefläche
der Stütze 3 eine Verlängerung .der Stütze durch die beiden Finger 7 und 8 vorgesehen,
die jedoch beim normalen Arbeiten mit der Schiene gar nicht in Berührung kommen.
Erst beim Abheben der Schiene wird der Winkel durch die Finger 7 und 8 mitgenommen,
und zwar in jeder Winkelstellung, weil diese Finger an der stets gleichmäßig auf
der Schiene aufstehenden Stütze angebracht sind. Die Bewegung des Zeichenwinkels
wird also beim Arbeiten durch die beiden Finger '7 und 8 nicht behindert.
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Die oft gebrauchten Winkelstellungen werden in an sich bekannter Weise
durch eine federnde Klinke i i und Kerben 12 gesichert. Die Klinke i i ist am Zeichenwinkel
gelagert, während die Kerben 12 in der Stütze angebracht sind. Außer .den Kerben
12 können entsprechende Gradeinteilungen auf der Stütze vorgesehen sein. Soll der
Zeichenwinkel gegenüber der Stütze ganz sicher festgestellt werden, so wird die
Klemmutter 13 gegenüber einem in dem Zeichenwinkel 2 gehaltenen Schraubenbolzen
14 angezogen, so daß Zeichenwinkel und Stütze fest gegeneinander geschraubt werden.
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Die notwendige Vereinigung von Maßstab und Winkel ist so durchgeführt,
daß die Maßstäbe auf den Innenkanten der Winkelschenkel angebracht sind. Da der
Winkel um 9o° geschwenkt wird, so ist es wichtig, eine Zahlenanordnung zu finden,
die in jeder Stellung des Winkels gut zu lesen ist. Die Zahlen sind deshalb auf
beiden Schenkeln in der gleichen Richtung angeordnet, und zwar in Richtung der Winkelhalbierenden
zwischen den beiden Schenkeln des Zeichenwinkels nach der Ecke zu. Ob dabei die
Zahlenreihe von der Ecke des Winkels nach außen oder umgekehrt ansteigt, ist ohne
Belang für die Erfindung.
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Bei der Einfachheit dieses Zeichenwinkels wird man im allgemeinen
die beiden Schenkel des Zeichenwinkels selbst direkt mit der Stütze gelenkig verbinden.
Es steht dem aber auch nichts im Wege, eine Ausführungsform etwa gemäß Abb. 3 zu
wählen, wobei die eigentlichen Zeichenmaßstäbe ausgetauscht werden können, wie solches
bei den Zeichenmaschinen üblich ist. In diesem Falle kann man die entsprechend ausgebildete
Stütze 3 auf die Zeichenebene legen, während der stets bleibende Teil 17 des Zeichenwinkels
auf -die Stütze aufgelegt wird. Die austauschbaren Zeichenmaßstäbe 18 und ig sind
dann so weit ausgespart, daß sie wiederum die Bewegung der Stütze bei der Schwenkung
um go° nicht behindern, außerdem liegt die Außenkante der Maßstäbe jeweils in gleicher
Ebene mit der Unterkante der Stützlappen. Die austauschbaren Maßstäbe 18 und ig
werden in bekannter Weise unter die Schenkelecke der Winkel 17 geschoben, so daß
sie auf der Zeichenfläche aufliegen.