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Kopiermaschine für Schuhleisten Die Erfindung bezieht sich auf Kopiermaschinen,
insbesondere auf Leistendrehbänke, vorzugsweise derjenigen Art, bei welcher nicht
ganze Leisten, sondern nur Leistenteile gedreht werden.
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Das getrennte Drehen von einzelnen Leistenteilen ist bereits vorgeschlagen
worden. Die vorliegende Erfindung soll derartige Maschinen dahin verbessern, daß
die einzelnen Leistenteile unbedingt austauschbar werden, so daß dieses Prinzip
in der Praxis verwendbar wird. Wenn diese Grundbedingung der Austauschbarkeit nicht
erfüllt ist, können die Vorteile der Anwendung eines teilbaren Leistens und der
Herstellung in einzelnen Teilen nicht genügend ausgenutzt werden. Dazu gehört vor
allem Genauigkeit der Dreharbeit. Diese Genauigkeit ist zwar bei der ganzen Leistendreherei
erwünscht, aber aus bestimmten Gründen wird diese Genauigkeit bei der Herstellung
der gewöhnlichen Leisten zuweilen geopfert. Bei der Herstellung von Teilleisten
jedoch ist die Genauigkeit die Grundlage für das Zusammenpassen der einzelnen Leistenteile.
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Ungenauigkeit der Dreharbeit wurde bisher durch verschiedene Ursachen
herbeigeführt. Der Schwingrahmen, welcher gewöhnlich benutzt wird, hat ungefähr
quadratische Form von etwa ioo cm Seitenlänge. Modell und Arbeitsstück werden darin
in der Nähe der beiden unteren Ecken eingespannt. Ein Druck von io kg auf eine Ecke
bringt eine Durchfederung von 6 mm hervor, und die vom Modellrad bei der Umkehrung
der Bewegung des Rahmens ausgeübte Kraft bringt eine erhebliche Verwindung hervor,
die eine Ungenauigkeit der Dreharbeit zur Folge hat. Der Rahmen ist ferner so schwer
und hat ein so erhebliches Trägheitsmoment, daß der Stoß bei der Umkehrung der Schwingbewegung
eine Verbiegung zur Folge hat. Dies setzt der Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine
eine ziemlich tiefliegende obere Grenze. Wenn eine Anzahl von Leisten auf einer
gewöhnlichen Leistendrehbank mit Geschwindigkeiten geschnitten wird, die zwischen
io und 5o Umdrehungen je Minute liegen, so ergeben sich zwischen diesen bereits
erkennbare Unterschiede. Die Bänke laufen tatsächlich mit einer mittleren Geschwindigkeit
von 30 Umdrehungen je Minute oder weniger, und sogar bei dieser geringen
Geschwindigkeit treten noch erhebliche Ungenauigkeiten der Arbeit auf. Diese Schwierigkeiten
mangelnder Starrheit und der auftretenden Stöße können vermindert werden durch Anwendung
eines Schwingungsrahmens von kurzem Radius, woraus sich ein geringes Trägheitsmoment
und vergrößerte Steifigkeit ergeben. Solche kurzen Schwingrahmen ergeben aber Schwierigkeiten
bei der Weitengradierung. Für richtige Weitengradierung ist es notwendig, daß die
Achse-- des Modells, des Arbeitsstückes, des Modellrades und des Fräsers stets in
ein und derselben Ebene liegen. Die Ebene selbst kann sich bewegen, aber muß alle
diese Achslinien enthalten. Infolge der Bogenbewegung des im Schwingrahmen eingespannten
Modells und des Arbeitsstückes tritt eine Drehbewegung dieser Ebene ein. Da nun
die Weitengradier-
Bewegung des :Modellrades oder Fräsers bei den
gewöhnlichen Maschinen geradlinig ist, gelangt die Achse des Modellrades bei der
Weitengradierung aus dieser Ebene heraus. Bei Schwingrahmen mit langem Radius kann
dieser Unterschied vernachlässigt werden, bei einem kurzen Schwingradius aber nicht
mehr. Man hat auch versucht, gleitbare Rahmen anzuwenden, diese geben aber durch
ihre Schwerfälligkeit Veranlassung zu Fehlern.
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Gemäß der Erfindung wird nun ein Schwingungsrahmen mit kurzem Radius
angewandt, und zwar in solcher Anordnung, daß durch die Weitengradierung entstehende
Fehler vermieden werden. Es -gibt allerdings eine Grenze der Verkürzung des Schwingungsradius,
indem zur Erzielung der notwendigen Steifigkeit eine im wesentlichen mechanische
Achse angewandt werden muß und etwa 75 mm Zwischenraum zwischen dem Rahmen und den
Achsen des Modells und Arbeitsstückes frei bleiben muß, damit der hohe Werkblock
umlaufen kann. Gemäß der Erfindung kann man dieses Minimum anwenden, indem man dem
Schwingrahmen eine Länge von nur 175 mm gibt, wobei die Hälfte der Masse in der
Mitte liegt. Dies wird unter anderem dadurch erreicht, daß in der Schwingungsachse
eine einzige schwere, vierkantige Welle benutzt wird, auf welcher die Träger für
Modell und Werkblock angebracht sind. Dieser Rahmen kann praktisch nicht verwunden
werden und kann mit Rücksicht auf seine geringe Masse viel rascher hin und her schwingen
als die Rahmen älterer Anordnung.
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Die Weitengradierung wird durch einen Mechanismus zum Handhaben der
Gradiereinrichtung (im vorliegenden Falle des Modellrades) erreicht, welcher eine
Bewegung desselben in der die Achsen von Modell, Arbeitsstück und Fräser enthaltenden
Ebene hervorbringt, und zwar in jeder Stellung. Bei der dargestellten Maschine wird
dies dadurch erreicht, daß das Modellrad in einer Richtung quer zu der Richtung
der gewöhnlichen Weitengradierungsbewegung bewegt wird, um es in dieser Ebene zu
erhalten.
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Ein weiterer Grund von Ungenauigkeit bei der gewöhnlichen Anordnung
liegt in der Anwendung eines Zahnrädersatzes zwischen Modell und Block. Wenn das
Modellrad über den Konus des :Modells läuft, kehrt sich jede vorhandene Totbewegung
um, wobei eine Ungleichförmigkeit der Bewegung zwischen Modell und Block eintritt.'
Beim gewöhnlichen Leistenschneiden fällt dies nicht auf, weil keine hervorstechende
Ungleichmäßigkeit am fertigen Leisten selbst entsteht, diese Ungenauigkeit aber
ist unzulässig beim Schneiden eines Leistenteiles, weil eine merkliche und nachteilige
Ungleichmäßigkeit zwischen den Umrißlinien der Fugenfläche zweier getrennt voneinander
hergestellter Leistenteile entsteht. Dieser Nachteil wird durch eine neue Anordnung
vermieden, welche eine einzige, einheitliche Treibspindel umfaßt, welche das Werkstück
und den Block unmittelbar antreibt. Dies bedingt eine besondere Umkonstruktion der
Längengradiervorrichtung, weil zur Erzielung einer zuverlässigen Einspannung Modell
und Werkblock in breiter Fassung mit der Spindel verbunden werden. Als Einspannfläche
wird zweckmäßig die Fugenfläche benutzt, und infolgedessen müssen Fräser und Modellrad
sich in entgegengesetzten Richtungen bewegen.
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Ein weiterer Punkt von Wichtigkeit hinsichtlich der Genauigkeit, insbesondere
mit Rücksicht auf die Austauschbarkeit einzelner Leistenteile, ist die zwingende
Notwendigkeit, die Fugenflächen der Leistenteile gegenüber der Umrißlinie der Fußform
genau einstellen zu können. Dies wird bei der dargestellten Ausführungsform dadurch
erreicht, daß die einheitliche Antriebsspindel Mitnehmer besitzt, die so konstruiert
sind, daß sie mit vorbereiteten Flächen am Modell und Werkblock zusammenpassen und
zusammenarbeiten, die eine bestimmte Lage gegenüber dem äußeren Umfange des Leistens
oder einem anderen Grundmaß desselben haben. Diese vorbereitete Fläche ist im dargestellten
Fall die Fugenfläche selbst. Auf diese Weise wird eine unveränderliche Beziehung
zwischen den grundlegenden Meßpunkten der Maschine und der Fußform gewonnen, so
daß die Beziehung zwischen der Fußform und der Fugenfläche in gleicher Weise unveränderlich
ist. Ein anderes Merkmal der Erfindung besteht in einer neuen Anordnung der-Längen-
und Weitengradierung, so daß diese bequem fortlaufend vom Arbeiter gesteuert werden
kann, um Leisten ganz unregelmäßig nach einer besonderen Zeichnung herzustellen.
Zweckmäßig sind die Einstellhandgriffe für die beiden Hände des Arbeiters bequem
greifbar, und es sind Zeiger für die Einstellvorrichtungen vorgesehen, die sich
längs eines Diagramms bewegen, so daß der Arbeiter ununterbrochen jederzeit die
Formgebung regeln kann. Ein anderes Merkmal der Erfindung bezieht sich auf die Konstruktion
der Weitengradierung selbst. Es ist üblich, bei der Weitengradierung die Umfänge
der Leisten um ein konstantes Stück für jede Größe einer Serie zu erhöhen. Dies
bedingt, daß der Gradierfaktor durch die ganze Serie hindurch veränderlich ist,
und die Bewegung des Einstellelementes ist noch unregelmäßiger, da sie nicht einmal
proportional dem Gradierfaktor ist infolge der besonderen Natur der Einstellvorrichtung.
Um eine gleichmäßig zunehmende Einstellskala an den früher bekannten Maschinen zu
sichern, wurde der Mechanismus so geändert, daß die pantographische Natur der Reproduktion
verlorenging, indem nur die Umfangsmaße beibehalten wurden. Die vorliegende Erfindung
löst
diese Schwierigkeit durch Anwendung einer Weitengradiervorrichtung mit einer gleichmäßig
zunehmenden Einstellskala, aber ohne daraus folgende Beeinträchtigung der pantographischen
Natur der erzielten Reproduktion.
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Es ist beim Leistenschneiden allgemein üblich, die Drehrichtung entweder
von Modell oder Werkblock zu ändern, um die Art des Arbeitsstückes (rechts oder
links) umzukehren, welches nach einem Modell geschnitten wird. Wenn Modell und Werkblock
in umgekehrten Richtungen umlaufen und in einem um eine Achse schwingenden Rahmen
eingespannt sind, so überlagert die Schwingung des Rahmens, wenn beispielsweise
das Modellrad von einem tiefen Punkt zu einem hohen Punkt übergeht, der entgegengesetzten
Drehung des Modells und Blockes eine Drehbogenkomponente, welche hinsichtlich des
einen Elements addiert und hinsichtlich des anderen Elements subtrahiert wird. Dadurch
entsteht eine Art Verdrehung entsprechender Punkte zwischen '-Modell und Werkstück.
Um diese Aufgabe, soweit sie auftritt, zu lösen, sieht die vorliegende Erfindung
einen Schwingrahmen vor, welcher mit einer Drehvorrichtung für Modell und Block
versehen ist, die derart konstruiert ist, daß dieselbe Orientierung des Modells
und Werkstückes gegenüber Modellrad und Fräser beibehalten wird ohne Rücksicht auf
die Bogenbewegung des Schwingrahmens.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Abb. i ist eine Vorderansicht, Abb. 2 ein Grundriß, Abb.3 eine Stirnansicht,
Abb. 4 ein Schnitt nach Linie 4-4 der Abb. 2, Abb. 5 eine Einzelheit des Schwingrahmens,
Abb.6 eine Einzelheit des Modells und Spannfutters.
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Abb. 7 ist eine Einzelheit der Anschlußplatte und des Spannfutters.
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Abb. 8 ist eine schaubildliche Darstellung der Gradiervorrichtung.
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Abb.9 ist ein Schnitt nach Linie 9-9 der Abb. i, Abb. io eine Einzelheit
der Weitengradiervorrichtung.
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Abb. ii zeigt das Schema der Rahmenschwingung.
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Abb. i2 zeigt die Bildung des Gradierdiagramms.
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Abb. 13 zeigt den mit versetzten Spitzen versehenen Schwingrahmen.
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Abb. 14, 15, 16 sind Einzelheiten der versetzten Spitzen.
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Abb. 17 zeigt das Schema der Gestaltung der Fächerplatte.
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Abb. IS ist das Schema der Weitengradierung. Der Maschinenrahmen trägt
zwei längslaufende, V-förmige Führungen 12, 14 (Abb. 4.) längs der Vorderkante und
eine flache Führung 16 längs der Hinterkante. Der Modellradschlitten 18 gleitet
auf den Führungen 12, 16 und der Fräserschlitten 20 (Abb. 2) auf den Führungen i4,
16. Ein Zwischenschlitten 22 ist zu einem unten beschriebenen Zweck auf den Führungen
12, 16 geführt. Die Schlitten 20 und 22 werden in entgegengesetzten Richtungen durch
eine mehrgängige Schraubenspindel 24 (Abb. 2) mit Rechts- und Linksgewinde bewegt,
welche in Konsolen 26 im Hauptrahmen gelagert und durch ein Schraubenrad 28 angetrieben
wird. Dieses Schraubenrad wird durch ein nicht dargestelltes Antriebsrad in Drehung
versetzt, das auf einer Welle 3o befestigt ist und parallel und hinter dem Schneckenrad
32 (Abb.2) liegt. Letzteres wird durch eine Schneckenwelle 34 (Abb. i) in bekannter
Weise angetrieben, welche von einer Riemenscheibe 36 aus gedreht wird. Diese sitzt
auf einer Welle 38 (Abb. 2), die frei durch die Maschine hindurchläuft und durch
eine Riemenscheibe 40 gedreht wird, die die Motorwelle 42 antreibt.
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In Lagern 46 an den Enden der Maschine, die auch die Welle 38 tragen,
liegt der Schwingrahmen 48 (Abb. 1, 4 und 13). Dieser Rahmen ist so konstruiert,
daß er bei minimaler Masse einen maximalen Widerstand gegen Biegungsbeanspruchungen
besitzt. Er ist zweckmäßig als eine vierkantige Stange ausgebildet, die mit dem
Zapfen 49 in den Lagern 46 liegt (Abb. 5 und 13). Die Stange trägt ungefähr in der
Mitte einen Rahmen 50, der längs der vierkantigen Stange verschiebbar ist, aber
unter gewöhnlichen Umständen in bestimmter Lage gehalten wird. Der Rahmen trägt
einen Zahnräderkasten 52 und einen Bock 54, in welchem eine Welle 56 (Abb. 2) gelagert
ist. Diese Welle besitzt an ihren entgegengesetzten Enden besonders gestaltete Aufspannflächen
58, 6o (Abb. 5). Diese besitzen zweckmäßig die Form einer gewöhnlichen Scheibe 62
mit sich kreuzenden, vorspringenden Rippen. 64 (Abb.7). Auf diesen Rippen ist ein
besonderes Futter 66 durch Schrauben 67 (Abb. 6) befestigt, welches auf der einen
Seite über die Rippen paßt und auf der anderen Seite eine Fläche besitzt, die hinsichtlich
des Winkels und der Form genau der Teilungsfläche des zu drehenden Leistenteiles
68 und des :Modells 7o entspricht. Die dargestellteliMaschine soll Leistenteile
für den geteilten Leisten nach Patent 388 oog schneiden. Die Teile dieses Leistens
sind beide mit Metallplatten belegt, und eine Platte 69 (Abb. 6) wird zweckmäßig
in die Maschine zwischen das Futter 66 und das Modell 70 oder den Leistenteil
68 eingefügt, deren Dicke gleich derjenigen einer Leistenteilplatte ist,
so daß die Fläche des Futters genau der Fläche an dem Ergänzungsleistenteile entspricht.
Diese Anordnung vereinfacht die Einstellung der Meßpunkte der
Maschine.
Das Futter 66 ist mit Stiften 71 ausgestattet, welche in entsprechende Löcher
in einer zweckmäßig ebenen Aufspannfläche des Modells oder Blockes eingreifen, um
genaue Übereinstimmung' zwischen den Leistenteilen zu sichern. Diese ebene Aufspannfläche
ist zweckmäßig die Teilfläche des Leistens.
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Auf der vierkantigen Schiene 48 sind in der Nähe der Enden zwei die
Spitzen tragende Rahmen 72, 74 (Abb. 5, 13) verschiebbar aufgesteckt. Diese
Rahmen werden durch Schraubenspindeln 76, 78 (Abb. 5) eingestellt, die in die Rahmen
eingreifen und am Schwingrahmen derart gelagert sind, daß sie sich drehen, aber
nicht verschieben können. Die Spitzen 8o, 8z werden auf diese Weise gegen das Modell
vorgeschoben und zum Eingriff damit gebracht. Modell und Werkstück werden in der
Maschine allein durch den Druck zwischen den Futtern und Spitzen gehalten. Die Einstellschrauben
werden durch. Flügelmuttern 79 gesichert.
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Der Antrieb (Abb. 4) wird von der Welle 38 (Abb.3) in folgender Weise
abgeleitet: Am linken Ende der Welle ist ein Trieb 84 (Abb. 2) angebracht, welcher
durch Räder 86, 88 (Abb. 4) ein Zahnrad auf der Achse 48 des Schwingrahmens treibt.
Dieses treibt ein Zahnrad 92, dessen im Schwingrahmen liegende Achse 94 ein verschiebbares
Zahnrad 96 trägt, welches im Rahmen 72 gelagert ist und seinerseits die Modellspitze
8o durch das Zahnrad 98 (Abb. 4, 13) treibt. Die Spitze So ist rund, und ihr Umlauf
wäre theoretisch nicht erforderlich; jedoch verhindert er die Abnutzung des Modells.
Ein Antrieb des Modells durch die Spitze erfolgt nicht. Die Welle 94 erstreckt sich
von dem Zahnrad 92 durch den Rahmen 72 in den Lagerkasten 52 (Abb. 9) hinein, worin
Räder ioo und zog ähnlich den Rädern 96, 98 angebracht sind, .um die Spindel
56 anzutreiben, durch welche Modell 7o und Arbeitsstück 68 (Abb. 2) in Drehung
versetzt werden.
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Ein wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht in dieser
Spindel und den daran angebrachten Mitnehmern. Es ist schon lange das Streben der
Schuhfabrikanten gewesen, einen beträchtlichen Teil der Ausgaben für die Beschaffung
und Erhaltung von Leisten dadurch zu vermeiden, daß ein einziger Fersenteil für
eine Mehrzahl von Vorderteilen benutzt werden kann. Dies erfordert absolute Austauschbarkeit
der Teile; dieses Erfordernis hat verhindert, daß die Bemühungen früherer Erfindungen
in der Praxis brauchbare Resultate ergaben. Es ist vorgeschlagen worden, den rohen
Block in einen Absatzvorderteil und einen Hinterteil zu zerlegen, sie dann durch
eine Zusammenspannvorrichtung zu vereinigen und den Leisten zu drehen. Dieses Verfahren
ergibt zwar einen guten zweiteiligen Leisten, bietet aber nicht die Sicherheit,
daß die Fugenfläche bei verschiedenen Leisten dieselbe Lage hat, da eine Verschiedenheit
in der Umfangsfläche des rohen Blockes und des Eindringens der Mitnehmer die Längsstellung
des Leistens im rohen Block beeinflussen, so daß die auf diese Weise gebildeten
Leistenteile nicht austauschbar sein können.
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Es ist auch vorgeschlagen worden, den Block in der angegebenen Weise
durchzuschneiden und dann die Leistenteile unabhängig voneinander zu drehen, wobei
die Fußumfangsfläche in einer bestimmten geometrischen Lage gegenüber einer (zweckmäßig
ebenen) Fläche gestaltet wird. Diese Fläche ist im allgemeinen die Fugenfläche zwischen
dem Fersenteil und dem Vorderteil. Die vorliegende Erfindung beruht auf diesem Prinzip,
bezweckt aber noch bestimmte Verbesserungen, besonders hinsichtlich der Beseitigung
einer mechanischen Schwierigkeit, welche bisher den Erfolg dieses Prinzips in hohem
Maße beeinträchtigt hat. Bei den Leistendrehbänken üblicher Art werden Modell und
Werkblock voneinander durch einen Zahnrädersatz in dem schwingbaren oder gleitbaren
Rahmen angetrieben. Ein bestimmter Totgang ist bei einer solchen Übertragung stets
vorhanden und gibt zu Schwierigkeiten Anlaß.
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Wenn das Modellrad über den Modellkamm rollt, drängt der Druck zwischen
beiden das Modell nach rückwärts drehend gegen die treibenden Räder. Sobald das
Rad den Kamm passiert und herunterzurollen beginnt, drängt der Raddruck das Modell
nach vorwärts drehend gegen die treibenden Räder. Aus dieser Umkehr des Totganges
von einem Grenzwert zum anderen ergibt sich eine Ungenauigkeit der Reproduktion.
Diese Ungenauigkeit ist veränderlich und mehr oder weniger zufällig. Wenn nun ein
Leistenteil hergestellt werden kann, der zu in anderen Arbeitsgängen und auf anderen
Maschinen hergestellten Leistenteilen genau passen soll, ist es unmöglich, bei Verwendung
einer solchen Zahnradübersetzung die genaue Übereinstimmung der Umrißlinien an der
Fugenfläche zu erzielen. Diese Schwierigkeit wird durch die Anordnung gemäß der
vorliegenden Erfindung vollständig beseitigt. Der Modellleistenteil und der Werkblock
werden starr durch eine ungeteilte Spindel miteinander verbunden, so daß kein Totgang
zwischen beiden Teilen vorhanden ist.
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Der dargestellte Schwingrahmen hat noch weitere Vorteile ohne Rücksicht
auf seine besondere Beziehung zur Herstellung von Teilleisten. Eine Schwierigkeit,
die bisher immer beim Leistendrehen aufgetaucht ist und welche durch die dargestellte
Konstruktion vermieden wird, ist folgende: Angenommen, das Modell ist ein abgestumpfter
Kreiskegel, welcher im Schwingrahmen in seiner Achse geschwungen wird, und der Fräser
und das Modellrad gehen am Werkstück und Modell entlang, ohne daß
Modell
und Werkstück gedreht werden. Der Berührungspunkt zwischen Modellrad und Modell
bleibt dann nicht in derselben Radialebene des Tiegels; da der Schwingrahmen sich
mehr oder weniger dreht, entsprechend dem wechselnden Durchmesser des Modells. Somit
bewegt sich der Berührungspunkt längs des Modellumfanges. Einen anderen Weg für
die Erkennung der Schwierigkeit bietet die Annahme, daß das Modell seinen Durchmesser
vergrößert, während die Maschine bewegungslos ist. Der Berührungspunkt bewegt sich
dabei von der Modellachse weg und bleibt nicht auf dem gleichen Modellradius. Dies
macht nichts aus, wenn eine normale i : i-Reproduktion hergestellt wird, daModell
und Werkstück dieselbe Beeinflussung erfahren. Wenn Modell und Werkstück in umgekehrten
Richtungen umlaufen, um rechte undlinkeLeisten zuerzeugen, so ergibt sich eineUngenauigkeit.
Diese Schwierigkeit hatman bisher auf zweierlei Weise zu beseitigen versucht 1.
Man hat einen Schieberahmen vorgesehen, welcher überhaupt keine Drehbewegung ausführt.
". Man hat einen Schwingrahmen mit langem Schwingungsradius angewandt, so daß bei
einer Schwingungslänge von 75 bis ioo cm nur ein kleiner Schwingungslivinkel auftritt.
Bei diesen beiden Lösungen ergeben sich charakteristische Nachteile. Der Schieberahmen
ist schwerfällig und bedingt zuviel unvermeidbare Reibung. Der lange Schwingrahmen
hat ein sehr großes Trägheitsmoment und ist zu biegsam, sofern er nicht so schwer
gemacht wird, daß verhängnisvolle Stöße auftreten. Diese Biegsamkeit und Stöße verursachen
ungleichmäßige Schnittiefe zwischen Modell und Block.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden diese Nachteile durch folgende
Lösung vermieden: Zwischen der Spindel 56 (Abb. i) und der Achse 48 ist nur
ein Abstand von etwa 175 mm vorhanden und die vierkantige Achse 48 ergibt eine sehr
große Steifigkeit zwischen den darauf angebrachten Teilen. Die Radkästen bestehen
aus Aluminium, und die Masse des Schwingrahmens ist in starkem Maße in der Achse
48 konzentriert. Bei der dargestellten Maschine liegen So °/o der Masse des ganzen
Schwingrahmens samt Modell und Block in der Achse 48. Das Trägheitsmoment um diese
Achse ist sehr gering und der Stoß bei der Umkehrung der Bewegung infolgedessen
klein. Es hat sich als zulässig gezeigt, die Maschine mit So bis 6o Umdrehungen
je Minute anzutreiben, wobei geringere Stöße auftreten als bei der üblichen Gilman-Maschine
bei 30 Umdrehungen. Dadurch wird es ermöglicht, bei derselben Produktionsmenge
wie bei der Gilman-Maschine den Vorschub so zu verkürzen, daß ein Glätten des gedrehten
Leistens nicht mehr erforderlich ist, wodurch erhebliche kostspielige Arbeit gespart
wird. Diese Verkürzung des Radius des Schwingrahmens vergrößert naturgemäß die beschriebene
Schwierigkeit, die bei der Herstellung von Werkstücken wechselnden Durchmessers
durch die Schwingung hervorgebracht wird. Diese wird aber durch eine besondere Einrichtung
vollständig behoben. Das Zahnrad 96 (Abb. 4) hat genau halb so viel Zähne als das
Zahnrad 98 (Abb. 4), die Zahnräder go und 92 sind gleich, und der Mittenabstand
zwischen den Wellen 48 und 56 ist gleich dem Abstand zwischen der Mitte der Welle
48 und der Mitte io3 (Abb. 2) des Modellrades 104 in seiner normalen oder Nullstellung.
Diese Nullstellung der Mitte 103 des Modellrades 104 und die Mitte des Fräsers
liegen, vom Ende der Maschine aus gesehen, in einer geraden, waagerechten Linie.
Wenn nun die Zahnräder 98, go festgehalten und der Schwingrahmen verstellt wird,
so geht eine radiale Linie fob' (Abb. ii) des Zahnrades 98, die durch die Mitte
103 des Modellrades hindurchgeht, ständig durch diese Mitte, wie auch die Stellung
des Schwingrahmens sein mag. Dies ergibt sich aus Abb. ii. Es sei angenommen, daß
diese Teile sich anfänglich in der mit vollen Linien gezeichneten Stellung befinden,
der Winkel zwischen dem Schwingrahmen und der Linie 48,io3 yi ist und der Modellradius
io6' durch die Mitte 103 hindurchgeht. Da das Dreieck 48, 103, 8o gleichschenklig
ist, beträgt der Winkel bei 8o. go ° -1/2 y'. Nun möge der Rahmen linksherum um
einen Winkel cp' verdreht werden. Die Zahnräder g2 und 96 verdrehen sich dabei linksherum
um einen Winkel p 'gegenüber dem Schwingrahmen. Das Zahnrad 98 dreht sich dabei
rechtsherum, und zwar infolge des Übersetzungsverhältnisses der Zahnräder i : 2
um einen Winkel von 1/2 4' gegenüber dem Schwingrahmen, wobei der `'Winkel bei 8o'
zu demselben Radius io6" des Zahnrades 98 gleich ist go ° - 1/2 yi - 1/,2 g'. Dies
ist der Basiswinkel eines gleichschenkligen Dreieckes 8o', 48, 103- Somit geht derselbe
Radius 1o6' bei allen Stellungen des Schwingrahmens durch die Mitte 1o3 des Modellrades
104.
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Es sei bemerkt, daß die senkrechte Diagonalebene der vierkantigen
Welle 48 in einer Ebene liegt, die die Achse der Welle 48 und die Achse der Welle
56 einschließt. Diese Anordnung hat einen besonderen Vorteil. Wenn die Rahmen 72,
74 (Abb. 13) etwas lose passen und gegen Modell und Werkstück festgezogen werden,
so drehen sie sich etwas beim Festklemmen auf der Welle 48, und die Mitnehmer 8o,
82 stellen sich stets infolge der doppelten V-Wirkung in diese Ebene ein, wie lose
auch die Rahmen sind, und ihre Abstände von der Achse der Welle 48 werden unter
gewöhnlichen Umständen nicht wesentlich beeinflußt. @ Das Modellfad 104 (Abb. 4)
wird von einem Schlitten io6 getragen, der quer zur Vorschubrichtung
des
Modellradschlittens waagerecht hin und her bewegt werden kann und unter normalen
Umständen durch eine Feder 107 zurückgezogen wird. Die Vorwärtsbewegung erfolgt
durch eine Stange io8, die bei iio am Schlitten angelenkt ist und mit einer Rolle
ii2 mit einer Fächerplatte 114 in Berührung steht, die um die Achse 116 schwingbar
ist und durch eine Lenkstange 118 (Abb. 2) geschwungen wird, die an dem Schwingrahmen
angelenkt ist. Abb. 4, 2 und 18 zeigen eine Einrichtung zur unregelmäßigen Weitengradierung
um den Umfang des Werkstückes. Die Fächerplatte hat eine zylindrische Fläche, und
die Mitte des Zylinders fällt mit der Achse des Zapfens iio zusammen, wenn der Schwingrahmen
seine Nullstellung hat. Die sich dabei ergebende Lage ist in Abb. 18 mit i14' punktiert
gezeichnet. Eine Einstellung des VVeitengradierfaktors kann daher geschehen, ohne
den Gradierschlitten io6 zu bewegen. Ein langer Trieb i2o auf der `Felle 38 treibt
ein Zahnrad 122, welches auf dem Modellradschlitten angeordnet ist, sich längs des
Triebes i2o bewegt und ein Exzenter 124 trägt. Die Übertragung ist so, daß Exzenter
124, Modell und Werkstück mit gleicher Winkelgeschwindigkeit umlaufen. Das Exzenter
betätigt eine durch Feder 129 angedrückte Rolle 126 eines Kurbelarmes 128. Dieser
Kurbelarm ist ein Teil eines Segmentes 130, welches bei 132 am Modellradschlitten
drehbar ist. Das Segment besitzt eine Führung, in der ein Gleitstein 134 verschiebbar
ist, der durch Zapfen mit dem Ende einer Lenkstange 136 verbunden ist, die mit der
Stange io8 gelenkig verbunden ist. Das untere Ende der Lenkstange 136 liegt in Abb.
4 unmittelbar über der Drehachse 132, kann aber nach beiden Seiten der Führung 130
durch eine Lenkstange 138 verstellt werden, die an einem Arm 139 angreift, welcher
an einem Zahnbogen 14o befestigt ist. Dieser ist bei 141 drehbar und wird durch
eine Schnecke 142 auf der Welle 144 gedreht, die an der Vorderseite des Modellradschlittens
einen Handgriff 146 (Abb. 8) trägt. Eine Skala 147, die von der Welle gedreht wird,
läßt die Einstellung erkennen. Der Radius der Führung im Segment i3o ist gleich
der Länge der Lenkstange 136 _(Abb.4) . Eine gewisse Nullstellung des Segmentes
13o entspricht der gewöhnlichen Weitengradierung, die sich ergibt, wenn das Segment
in diese Lage eingestellt ist und der Stein 134 in die gewünschte Lage geschoben
ist. Wenn die Teile die in Abb. 4 gezeichnete Stellung haben, wobei sich die Rolle
112 in der Achse 116 der Fächerplatte befindet, und das Segment 130 in solche Stellung
bewegt ist, daß sein Krümmungsmittelpunkt mit der Achse des Verbindungszapfens des
oberen Endes des Lenkers 136 zusammenfällt, so ist die Weitengradierung gleich Null,
ohne Rücksicht auf die Einstellung des Steines 134. Das Exzenter 124 bringt eine
Drehung des Segmentes i3o hervor, die bei geeigneter Einstellung des Steines 134
eine kontinuierliche Veränderung in der Lage der Stange io8 zur Folge hat. # Dadurch
wird die Weitengradierfunktion zyklisch verändert, und die Zyklusperiode ist gleich
der Drehung von Modell und I,Verkblock. Dadurch wird es ermöglicht, Leisten zweier
verschiedener Weiten mit der gleichen Sohlenform zu gradieren.
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Ein anderes wichtiges Merkmal der Erfindung ergibt sich aus Abb. 4,
1o und 18. Wenn eine Weitengradierung vorgenommen werden soll, ist es notwendig,
dem Modellrad eine besondere Bewegung zu geben, damit es in der die Spindel 56 und
die Fräserachse enthaltenden Ebene verbleibt, weil die waagerechte Weitengradierbewegung
des Schlittens io6 bei mangelnder Korrektur das Modellrad aus dieser Ebene herausbewegen
würde. Wenn man sich erinnert, daß ein einem Kreise einbeschriebener Winkel durch
die Hälfte des eingeschlossenen Bogens gemessen wird, so erkennt man aus Abb. ii,
daß es notwendig ist, den Gradierschlitten io6 um die Nullstellung der Modellradmitte,
welche in der Verlängerung der .Fräserachse liegt, mit einer Geschwindigkeit zu
drehen, die gleich der Hälfte der Drehgeschwindigk eit des Schwingrahmens ist. Dieses
Resultat wird durch folgende Einrichtung erreicht: Bei 148 (Abb. 2, 4) ist an dem
Gradierschlitten io6 ein Hebel i5o drehbar, der als doppelte Kurbel ausgebildet
ist. An jeder Seite des Schlittens io6 befindet sich ein Kurbelarm. Der vordere
Arm trägt das Modellrad 104 und der hintere Arm einen seitlich vorspringenden Gleitstein
152 (Abb. 2), der um eine waagerechte Achse 153 (Abb. ii) am Hebel i5o drehbar ist.
An einem waagerecht angeordneten Drehzapfen 154 (Abb. 4), der im Hauptkörper des
Schlittens 18 drehbar ist, ist eine Führung 156 befestigt, die den Gleitstein 152
führt. An der anderen Seite des Schiebers io6 trägt der Zapfen 154 einen Arm 158.
Dieser Arm 158 ist durch eine Stange 16o mit der Fächerplatte verbunden. Der Arm
verschiebt sich längs des Verbindungszapfens 162 an der oberen Kante der Fächerplatte,
wenn der Modellradschlitten sich längs des Tischbettes bewegt. Wenn die Fächerplatte
entsprechend der Schwingbewegung des Schwingrahmens hin und her kippt, so dreht
sie den Zapfen 154 und die Führung 156. Wie man aus Abb. 4 erkennt, bringt eine
Schwingbewegung des Schwingrahmens gegen den Uhrzeiger eine Bewegung der Fächerplatte
114 mit dem Uhrzeiger hervor, die auf den Gleitstein 156 übertragen wird. Wenn die
Weitengradierung so eingestellt ist, daß nach oben gradiert wird, so bewegt sich
der Gradierschlitten io6 auswärts, wenn der Schwingrahmen dies tut. Dabei kippen
die Teile 152, i56
den Hebel 15o mit dem Uhrzeiger und bewirken,
daß das Modellrad bei der Auswärtsbewegung aufwärts steigt. Wenn sich der Schwingrahmen
weiterbewegt, so kommt die Führung 156 in horizontale Lage und schwingt schließlich
in die entgegengesetzte Richtung gegenüber der in Abb. 4 dargestellten, so daß das
Modellrad, nachdem es eine Zeitlang aufwärts bewegt worden ist, wieder nach unten
geht und dabei sich immer gegen die Mitte 8o bewegt. Die Führung 156 ist ihrer Wirkung
nach eine Kurven- oder Kammfläche, welche so gestaltet werden kann, daß sie genau
die gewünschte Bewegung des Modellrades hervorbringt. Bei der dargestellten Maschine
ist die Führung 156 gerade, da sich gezeigt hat, daß die Ungenauigkeiten in der
Modellradbewegung infolge dieser Geradlinigkeit vernachlässigt werden können.
-
Der Fräser 165 wird unmittelbar durch einen Elektromotor getrieben.
Die Achsen des Modellrades und des Fräsers sind ungefähr 3o' gegenüber der Vorschubrichtung
geneigt. Es ist infolgedessen notwendig, daß die Kippbewegung des Hebels i5o die
Achse des Modellrades nicht aus der Waagerechten herausbringt. Dies wird dadurch
erreicht, daß eine Kupplungsstange 166 in der Mitte io3 an den Hebel 15o angreift,
deren anderes Ende mit dem Schlitten io6 durch eine Lenkstange 167 verbunden ist,
deren Länge gleich dem Abstand 103, 148 ist. Der Anlenkungspunkt von 167 liegt senkrecht
unter dem Punkt 148 in einem Abstand gleich der Länge der Kupplungsstange 166. Die
sich so ergebende Parallelführung bewirkt, daß die Modellradachse stets waagerecht
bleibt.
-
Die beschriebene Maschine ist mit einer Einrichtung ausgestattet,
welche bewirkt, daß die Spindel 56 stets in, derselben Stellung zum Stillstand
kommt, um das Einsetzen und Abnehmen des Werkstückes zu erleichtern. Die Riemenscheibe
40 (Abb. 3) ist auf der Weile 38 lose drehbar und mit dieser durch eine waagerecht
verschiebbare, nicht gezeichnete Kupplung verbunden. Diese Kupplung wird durch einen
Hebel 168 ein- und ausgerückt, indem dieser vorwärts und rückwärts bewegt wird.
Diese Bewegung wird durch folgende Einrichtung hervorgebracht: Der Winkelhebel 169
besitzt in seiner oberen Fläche einen Ausschnitt, in den der Stift 170
des
Schwingrahmens einfällt, wenn der Rahmen durch den Arbeiter nach außen gezogen wird.
Er hat einen zweiten Ausschnitt 172, in den ein Finger 174 der Stange 176 einfällt,
die mit einem Winkelhebel 178 an der Rückseite der Maschine verzapft ist.
Dieser Winkelhebel trägt bei i8o eine rechtwinklige Schiene 181. Diese Schiene besitzt
einen keilförmigen Vorsprung 182, welcher einen Winkel mit der Zeichenfläche der
Abb.3 und mit der senkrecht zu dieser stehenden linken Fläche bildet. Wenn der Schwingrahmen
nach außen gezogen wird, schleift er an dem Finger 174 und bewegt ihn aus dem Ausschnitt
172 heraus. Dadurch "vird die Stange 181 nach unten geschoben, bis der Keil 182
mit dem Kupplungshebel 168 in Berührung kommt, ohne ihn aber zu betätigen. Ein nicht
dargestelltes kleines Zahnrad auf der Welle 38 treibt ein Zahnrad 184 mit derselben
`Winkelgeschwindigkeit wie die Spindel 56 des Schwingrahmens. Ein Nocken 186 an
dem Zahnrad 184 trifft gegen das untere Ende der Schiene 181 und drückt diese nach
links (Abb.3), wenn die Spindel die gewünschte Lage erreicht hat. Dabei rückt die
Keilfläche i82 den Kupplungshebel aus. Der Schlittenvorschub wird bei 188 (Abb.
i) in bekannter `''eise ausgerückt, so daß keine Gefahr entsteht, wenn der Dreher
nicht aufpaßt.
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Abb. i zeigt die gewöhnliche Längengradierung mittels eines Hebels
igo, der mit dem Schlitten 22 durch einen einstellbaren Lenker 192 verbunden und
am Schlitten 18 angeschlossen ist.
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Zur Erreichung einer bestimmten Längengradierungswirkung ist folgende
Einrichtung getroffen: Am Hebel igo sind vier Bolzen 196 vorgesehen. Ein Arm ig8
ist unter einem Winkel gegenüber der Senkrechten an einem Gelenkstück Zoo des Schlittens
22 befestigt. Das Gelenkstück Zoo ist längs des Schlittens durch eine Schraube 202
verstellbar, und der Arm 198 trägt vier Stifte 204. Durch Aufstecken der Lenkstange
192 auf irgendein Paar entsprechender Stifte wird die Maschine für eine bestimmte
feste Längengradierung eingestellt.
-
Eine besondere Anordnung der Gradiervorrichtung ist in Abb. 8 gezeigt.
Der Modellradschlitten 18 trägt eine Tafel 2o6, an der eine Welle 2o8 drehbar ist.
Diese ist mit der Welle 144 (Abb. 4) durch Zahnräder 2io verbunden und mit dem Hebel
21z durch ein Schneckengetriebe 214. Der Hebel 212 ist um Zapfen 213 drehbar. Eine
Bewegung des Handgriffes 146 verschiebt einen Zeiger 216 an dem Hebel 212. Die Tafel
trägt ferner einen dreiarmigen Hebel 218, der bei 21g drehbar ist und an dem einen
Arm einen Zeiger 22o und am anderen Arm eine Schneckenverbindung 222 mit einer Welle
224 trägt und dessen dritter Arm durch eine Lenkstange 226 mit dem Gelenkstück 200
verbunden ist. Hier ist die Längengradiervorrichtung überhaupt nicht selbsttätig.
Vielmehr ist der Abstand zwischen den Schlitten 18 und 22 fest, wenn er nicht durch
eine Drehung des Handrades 228 auf der Welle 224 abgeändert wird. Kurven
230, 232 (Abb. 8) auf einer Schablone 23d., welche an der Vorderseite des
Maschinengestelles befestigt wird, dienen dem Dreher als
Führung
für eine ununterbrochene Verstellung der Gradiervorrichtungen während der Schneidarbeit.
-
Diese Schablone kann zweckmäßig wie folgt hergestellt werden (Abb.
12): Ein Brett 236 mit einer eingeteilten Schiene 238 an einer Kante ist mit zwei
Aufstecklöchern 240 versehen, die Löchern 242 in der Vorderwand der Maschine entsprechen.
Eine Papierschablone wird ebenfalls mittels dieser Löcher eingestellt. Ein Schieber
244 ist vorgesehen, der sich längs der Führungsschiene 238 hin und her bewegt. Die
Kante 246 des Schiebers ist nahezu kreisförmig und hat die gleiche Orientierung
und senkrechte Lage gegenüber den Löchern 24o wie die Bahn der Zeigerspitze 22o
gegenüber den Löchern 242, wenn sich der Zeiger bei ruhendem Schlitten 22 bewegt.
Der Schlitten 18, an dem der Zeiger schwingt, bewegt sich bei der Einstellung ein
wenig, so daß die Bahn des Zeigers im Raum nicht ein vollkommener Kreis ist. Die
Kante 246 des Schiebers ist eingeteilt, und die Einheiten bedeuten beispielsweise
1/24' Änderung des Abstandes zwischen den Schlitten 18 und 22. Der Nullpunkt 248
bedeutet die Lage des Zeigers, wenn die Schlitten so eingestellt sind, daß die Mittellinien
von Modellrad und Fräser sich decken, wenn sich die axialen Mitten der Flächen der
Mitnehmer 66 (Abb. 6) decken. Wenn nun eine waagerechte Linie 252 auf der Schablone
gegenüber der Nullmarke gezogen und der Zeiger 220 auf diese Linie eingestellt und
auf ihr belassen wird, so wird das Modell genau kopiert, soweit die Längendimensionen
in Betracht kommen. Nehmen wir an, daß das Modell insgesamt 13" mißt, und zwar geteilt
in zwei Teile von io" und 3" von den Enden bis zu dem in der Fugenfläche liegenden
Punkt der Achse, entsprechend dem Punkt 250 in Abb. 6, unter Vernachlässigung
der Stärke der Fugenplatte; ferner betrage die Dicke des Modellrades und des Fräsers
i". Dann hat das Modellrad eine Bahn von zol/2 bzw. 3-/," zurückzulegen, wenn der
Vorderteil bzw. der Fersenteil gedreht werden soll. Das Ende 254 des Schiebers wird
auf den Punkt 10,5 der Skala 238 eingestellt, und eine Linie 255 wird längs der
Kante 246 auf dem Schablonenpapier aufgezeichnet. Der Schieber wird dann bewegt,
bis der Punkt 254 gegenüber dem -3,5-Teilstrich der Skala 238 steht, und eine Marke
256 wird dann am Schnittpunkt der Kante 246 und der Linie 252 angebracht. Nehmen
wir nun an, daß wir einen Leisten herstellen wollen, welcher um 1/3" länger ist
als das Modell. Dann zieht man eine Linie 258 von dem Punkt 256 zu dem 1/3 '- ($/27)
Punkt der Linie 255. Wenn nun die Papierschablone in der Maschine angebracht ist
und der Zeiger 22o vom Träger mittels des Handgriffes 228 auf der Linie 228 bewegt
wird, so erhält man die gewöhnliche Längengradierung. Die Verlängerung des Fersenteiles
entsprechend diesem Arbeitsvorgang wird durch den Abstand 249 dargestellt.
-
Nehmen wir nun an, daß wir einen Leisten herstellen wollen, der bei
dem sogenannten Standardsystem benutzt wird. Bei diesem System wird ein Leistensatz
verwendet, bei welchem alle Vorderteile einer Gruppe zu demselben Normalfersenteil
passen. Eine Leistengruppe hat das gleiche Brandsohlenmuster, und eine Leistengruppe
hat die gleiche Schuhkappe, um durch Normalisierung der Schuhherstellung die Kosten
zu vermindern. Nehmen wir nun an, daß unser Leisten, um der Gruppenbrandsohle zu
entsprechen, 9:24' länger sein muß als das Modell, während der Fußteil um $/"' länger
sein muß. Nehmen wir ferner an, daß er eine Normalspitze haben soll, welche genau
gleich der Modellspitze ist. Man zieht dann eine Linie 26o auf der Schablone parallel
zur Linie 252, welche durch den -f- 9i2¢ Punkt der Linie 255 geht-, und macht sie
so lang wie die normale Leistenspitzenkappe. Man zieht dann eine Linie 262, welche
rasch abfällt und glatt in die Linie 258 übergeht. Nimmt man nun an, daß der zu
verwendende Normalfersenteil für den Satz, zu dem dieser Vorderteil gehört, anstatt
3" -;- der Verlängerung 249 3" -i- der Verlängerung 264 mißt und daß er durch regelmäßige
Gradierung von dem Modellfersenteil kopiert werden soll. Die Linie 266 entspricht
der regelmäßigen Gradierung dieses Fersenteiles von dem Modellfersenteil. Diese
Linie ist weit genug über den Nullpunkt der Skala 238 verlängert, um den Punkt 268
(Abb. 6) zu decken. Eine Linie 27o wird gezogen, urn den Übergang von der Linie
258 zur- Linie 266 zu gewinnen. Wenn nun der Zeiger so bewegt wird, daß er der Kurve
26o, 262, 258, 270, 266 folgt, so paßt der Vorderteil zu der Normalkappe
und Brandsohte, ist im Spann gradiert, wo eine gute Paßform entsprechend dem gewöhnlichen
System wichtig ist, und paßt ferner hinten zu dem Fersenteil, der für die Leisten
dieses Satzes gemeinsam ist. Die Linie 26o kopiert die Modellkappenspitze genau,
die Linie 258 verlängert den Ballenspannteil in geeigneter Weise und bringt ihn
in genaue Lage gegenüber dem Fersenende 256. Die Linie 27o verkürzt das Modell dicht
hinter dem Spann entsprechend dem Übermaß des Fersenteiles. Die Linie 272 gradiert
den Teil gerade vor der Fugenfläche, so daß der genaue Anschluß an den Fersenteil
gewonnen wird.
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Das Weitengradierproblem kann in ähnlicher Weise gelöst werden. Auf
der Länge der Kappe wird unmittelbar von dem Modell gradiert. Nehmen wir an, daß
der Ballen- und Spannteil um 1@ 4' im Umfang aufwärts gradiert werden soll und der
Normalfersenteil so konstruiert ist, wie es für einen Leisten richtig ist, dessen
Ballenfersenteil
um
aufwärts gradiert ist. Die andere Kante 274 des Schiebers 24q. ist gemäß der Kurve
geformt, in welcher sich der Zeiger 216 bewegt, wenn der Schlitten 22 stillsteht.
Die Kante ist mit einer Gradeinteilung versehen. Die Weitengradierung erfolgt selbsttätig,
und alles, was der Handgriff 146 tut, besteht darin, den Gradierfaktor zu ändern,
so daß die Skala 274, wenn sie in Einheiten der Umfangsänderung eingeteilt ist,
wie üblich, mit dem angewendeten Modell wechselt. Wir wollen annehmen, daß wir eine
Skala 274 haben, die für
Änderung im Umfang für das benutzte Modell eingeteilt ist.
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Nehmen wir an daß die Schnecke bei 214 (Abb.8) so eingerichtet ist,
daß sie denZeiger 216 beim Aufwärtsgradieren aufwärts bewegt, und daß die Teile
so angeordnet sind, daß dieselbe Linie 252 die Nullinie für die Weitengradierung
ist. Wenn das Ende des Schiebers auf dem Teilpunkt 10,5 der Skala 238 steht, so
markiert man den Punkt 276 an der Schnittstelle zwischen Linie 252 und Kante
274. Dann wird der Schieber längs der Spitzenkappe bis 277 bewegt und ein Punkt
278 an der
-Teilung der Skala 274 markiert und eine Linie 280 vom Punkt 278 parallel
zur Linie 252, gezogen. Man zieht dann die Linie 282 von der Linie
252
bei 277 zum Übergang in die Linie 28o. Dann bewegt man den Schieber, bis
sein Ende 254 am Nullpunkt der Skala 238 steht, wobei die Kante 274 in die Stellung
284 kommt. Man zieht eine Linie 286 durch den -Punkt der Skala 274 und zeichnet
die Übergangslinie
28o, die kurz vor der Stelle endigt, wo der Punkt 26s erreicht ist.
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Durch die Anwendung einer solchen Schablone in Verbindung mit der
in Abb. 8 gezeigten Einrichtung wird der Arbeiter in den Stand gesetzt, Leisten
solcher besonderen und wechselnden Kennzeichen zu drehen wie die beschriebenen,
und die Handhabung wird so vereinfacht, daß wenig Geschick dazu gehört.
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Ein anderes wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht in
einer genauen pantographischen Weitengradierungsvorrichtung mit einer gleichmäßig
zunehmenden Einstellskala.
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Bei den bisher bekannten Maschinen hatte die Weitengradierung einen
erheblichen Fehler, der sich aus folgendem ergibt: Bei der Weitengradierung nehmen
die aufeinanderfolgenden Glieder eines Leistensatzes im Umfang um konstante Beträge
zu. Wenn der Radius des Modelles y und der Vergrößerungsfaktor g ist, so muß sich
der Schwingrahmen um eine Entfernung g - y von der Fläche des Fräsers entfernen,
und das Modellrad muß um (g-1) y aus der Nullage vorgeschoben werden, um den Rahmen
in dieser Lage zu erhalten. Die Fächerplatte bewegt sich proportional zum Schwingrahmen,
so daß die Verschiebung der Weitengradiereinrichtung proportional zu
ist. Wir können annehmen, daß der Proportionalitätsfaktor gleich der Einheit ist.
In der folgenden Tabelle sind die Ballenumfangsmaße eines Satzes von 13 Leisten,
die Faktoren g zur Herstellung derselben von einem 7-C-Modell und die Weitengradierungseinstellung
dargestellt.
Größe Umfang g g -i |
g |
7 AAAAA . . 28/4 28/34 - s/28 |
AAAA . . . 29/4 29/34 - 5/29 |
AAA . . . . 30/4 30/34 -- 4/30 |
AA ...... 31/, 31/34 --3/3I |
A........ 32/4 32/34 -- 2/32 |
B ........ 33/, 33/34 - 1/33 |
34 34 |
D ....... 35/4 3J/34 + 1/35 |
E....... . 30/4 36134 + 2/38 |
EE . . . .. . 37 4 37/34 ' 3/37 |
EEE . . . . 38/4 38/34 T 4/38 |
EEEE ... 39/4 39/34 + 5/39 |
EEEEE. . 40/4 40/34 ± s/40 |
Offensichtlich hat die Skala der Gradiereinstellvorrichtung keine gleichmäßigen
Zunahmen, indem die Abstände am unteren Ende größer sind als diejenigen am oberen
Ende. Mit Rücksicht auf die derartige Maschinen bedienenden Arbeiter ist aber eine
gleichmäßig eingeteilte Skala notwendig. Dies wird durch folgende Anordnung ermöglicht:
Nehmen wir eine gleichgeteilte Skala an, die die :Mittelwerte der gewünschten Einstellungen
in dem gewählten Bereich angibt. Dies würde die Gradiereinstellung um je Nummer
vergrößern. Die 7 AAAAA würde
dann und die
7 EEEEE würde
sein. Nun ist numerisch kleiner als und zwar um mehr
als der ganzen Einstellung. Tatsächlich ist die
Einstellung für die Nr. 7 AAAAA ungefähr die, die sein müßte für 7 AAAA, so daß
bei 7 AAAAA das Modell nicht genug verengt wird. Ferner ist größer als
(ungefähr ), so daß für Nr.
7 EEEEE das Modell zu viel vergrößert wird. An den Enden der Einstellung fällt somit
in jeder Richtung eine Nummer weg. Um dies auszugleichen, ist die Fächerplatte 114'
an jeder Seite der Achse 116' (Abb. 4 und 17) derart zurückgezogen, daß sie der
Fühlrolle 1Z2' eine flache Keilfläche darbietet. Wenn der Fühler aus der Nullstellung
nach der einen oder anderen Seite bewegt wird, läßt er das Modellrad vom Schwingrahmen
um eine für die Einstellung konstante Größe zurücktreten mit demselben
Resultat,
als ob von einem Modell gradiert wird, welches ringsherum zu dünn wäre. Infolgedessen
werden die Umfänge aller Leisten mit Ausnahme des Modellumfanges vermindert, und
dadurch wird in einer Hinsicht die durch die gleichmäßig geteilte Einstellskala
hervorgebrachte Ungenauigkeit korrigiert.
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In diesem Falle jedoch wären die Resultate keine pantographischen
Reproduktionen des Modells, sondern Reproduktionen eines Modells, welches dem Modell
vermindert um eine Schicht von gleichförmiger Dicke entspräche. Alle Weitengradierungen
bei den bekannten Maschinen werden durch diesen Irrtum beeinflußt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung erhält man eine im wesentlichen pantographische
Weitengradierung in dem in der oben gegebenen Tabelle angezeigten Umfang mit einer
im wesentlichen gleichmäßig geteilten Einstellskala. Dies wird auf folgende Weise
erreicht (Abb. 18) Nehmen wir eine Gradierung von 12 Nummern aufwärts von einem
9" im Umfang messenden Modell an, so muß das Werkstück 10,5" Umfangslänge haben.
Diese beiden Umfänge sind durch die Kreise 7o und 68 in Abb. 18 dargestellt. Das
Werkstück muß in der Tangente zum Fräser 165 liegen, und die Mitte des Modellrades
104 muß bis zum Punkt 103 vorgeschoben werden (längs einer geraden Linie
von der Fräsermitte bis zur Spindelmitte 56), um den Schwingrahmen 72 (Abb. 4 und
18) in der richtigen Lage einzustellen. Dies ermöglicht, die Stellung der Fächerplatte
114 und des Schlittens io6 festzulegen. Das erstere geschieht, indem man die Stellung
des linken Endes der Lenkstange 118 (Abb. 2), welche der Lage des Schwingrahmens
entspricht, konstruiert und von da eine Strecke von der Länge 118 bis zu dem Kreise
3oo abträgt, in welchem das Ende der Fächerplatte schwingt. Dadurch erhält man die
Stellung der Fächerplatte. Die Krümmungsmitte der Fächerplatte schwingt nach aufwärts
in den Punkt 3o2. Die Stellung des Schlittens 1o6 wird durch die Modellradstellung
103 gefunden. Der Punkt iio (Abb. 4 und 18) muß sich aus seiner Nullstellung 304
um eine Strecke bewegen, welche gleich der waagerechten Projektion der kurzen Linie
3o6, 103 ist. 3o6 ist die Nullstellung der Modellradmitte und die Stellung der Fräsermitte.
Die Länge io8 wird dann von iio bis zur Fächerplatte abgetragen und gibt die Stellung
der Rolle 112. Praktisch ist, da die Länge der Stange ioß gleich dem Krümmungsradius
der Fächerplatte ist, der Punkt 112 der Scheitel eines gleichschenkligen Dreiecks
mit der Grundlinie 110, 302. Dieser Schnittpunkt ist etwas leichter festzulegen.
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Das Segment 130 (Abb. 4 und 18) wird in seine Nullstellung
entsprechend der gewöhnlichen Weitengradierung gebracht, und die Lenkstange wird
quer dazu abgesteckt, um den Punkt 308 zu finden. In gleicher Weise können
die Punkte 3o9 bis 316 auf dem Segment i3o festgelegt werden, entsprechend jeder
Größennummer und' der Hälfte der gewöhnlichen Weitengradierung nach oben oder unten
vom Modell, nämlich 6 Nummern aufwärts und 6 Nummern abwärts. Die besonders gewählten
Punkte ergeben sich durch Probieren, das mit der Maschine in folgender Weise vorgenommen
wird: Der Zeichner muß dann probieren, bis er einen Punkt 141 (Abb. 4 und 18), einen
Arm 139 und eine Lenkstange 138 findet, die die Enden des Armes 139 und die Lenkstange
136
verbindet, derart, daß eine Drehung des Armes 139 durch den Handgriff
146 um acht aufeinanderfolgende, im wesentlichen gleiche, an der Skala 147 gemessene
Winkel das Ende der Lenkstange 136 in die acht aufeinanderfolgenden Stellungen
309 bis 316 bewegt.
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Es gibt eine Lösung, welche für sechs der neun Punkte 3o8 bis 316
genau richtig ist. Dies ist im wesentlichen das, was der Zeichner bei der in Abb.
18 angegebenen Lösung erreicht hat. Die Stellungen von 139 für die Punkte 3o8, 3o9,
310, 315, 316 fallen nicht um mehr als die Dicke der Linien heraus. Die Stellungen
für 311 und 314 fallen merkbar heraus und noch mehr die für 312 und 313.
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Wenn noch größere Genauigkeit gewünscht ist, kann ein Winkelhebel
32o an dem Arm 139 angebracht werden; dessen einer Arm mit der Lenkstange 138 verbunden
ist und dessen anderer Arm gegen eine Kurvenfläche 322 am Maschinengestell drückt.
Diese Kurvenfläche ist nahezu kreisförmig um die Mitte 141 herum.
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Bei dieser Diskussion ist außer acht gelassen die Frage der Änderung
von Gestalt und Größe des Modellrades gegenüber Gestalt und Größe des Fräsers entsprechend
den Vergrößerungsfaktoren. Diese Berücksichtigung ist theoretisch notwendig, geschieht
aber bei keiner Maschine in der Praxis. Wenn Modellrad und Fräser zu geometrischen
Punkten reduziert werden, , so ist die beschriebene Gradiereinrichtung streng pantographisch.
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Noch ein anderer Punkt der Erfindung ist zu beschreiben. Es kann erwünscht
sein, den Teilschnitt des Leistens so zu führen, daß er bei Leisten von verschiedener
Form verschiedene Lage gegenüber der Spitzenkappe besitzt. Dies kann eine große
Menge besonderer Aufspannvorrichtungen 66 erfordern, damit die Leistenspitze in
der Achse der Spindel 56 liegt. Um nun zu ermöglichen, daß die Mitnehmer 66 für
sehr verschiedene Leistenformen benutzt werden können, ist eine besondere Mitnehmerhalteplatte
330 (Abb. 13, 14, 15 und 16) vorgesehen, die mit vier Gewindelöchern 332
versehen ist. Diese Löcher sind alle exzentrisch
und zweckmäßig
so angeordnet, wie in Abb. 16 durch die dicken Punkte angedeutet ist. Diese Mitnehmerhalter
sind auf beiden Seiten gleich, können mit beiden Seiten nach außen angebracht und
in jeder von vier möglichen, um etwa 9o' versetzten Stellungen gedreht werden. Eine
kleine Überlegung zeigt, daß durch geeignete Einstellung eins der Gewindelöcher
in irgendeine der in Abb. 16 gezeigten 16 Stellungen gebracht werden kann. Beispielsweise
sind bei der in Abb. 15 dargestellten Stellung der Platte 33o (Abb. 13) die Löcher
in den durch die schwarzen Punkte in Abb. 16 gezeichneten Lagen. Wenn die Platte
umgedreht wird, um die andere Seite nach außen zubringen (Abb. 1q.), ohne eine Drehung
in ihrer Ebene vorzunehmen, so haben die Löcher die in Abb. 16 mit Kreisen angedeutete
Stellung. Eine Drehung der Platte um 18o' gegenüber Abb. 15 bringt die Löcher in
die mit I gekennzeichneten Punkte, und wenn bei dieser Drehung die andere Seite
nach außen zu liegen kommt, liegen die Löcher in den mit -#',-- gekennzeichneten
Punkten (Abb. 16). Die Mitnehmer 8o, 82 (Abb. 13), werden in die Gewindelöcher eingeschraubt,
so daß eine beträchtliche Wechselmöglichkeit gegeben ist.
-
Die Erfindung ist zwar im wesentlichen in Verbindung mit Maschinen
zum Drehen von Leistenteilen beschrieben, wesentliche Teile können aber auch bei
Maschinen zum Drehen von ganzen Leisten benutzt werden.