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metallenes Transportgefäß mit Tariereinrichtung Die fortschreitende
Einführung metallener Transportkästen an Stelle solcher aus Holz oder aus irgendeinem
Flechtmaterial (Hanf, Bast, Weide) hat zu dem Ergebnis geführt, daß diese Gefäße
eine feste Tara besitzen können, die sich durch Feuchtigkeit gar nicht, durch Verschleiß
sehr wenig verändert, so daß ein Nachtarieren nur in sehr langen Zeitabschnitten
notwendig wird. Bei der Fabrikation bestimmter Gefäße spielt nun nicht nur die bloße
feste Tarierung des Transportkastens eine Rolle, sondern die Notwendigkeit, sehr
große Stückzahlen gleicher Transportgefäße sämtlich mit praktisch genau gleichem
Gewicht herzustellen, damit die Kastentara gewissermaßen mit der Gewichtschale der
Waage fest verbunden werden und nun beim Wiegen vollständig außer acht bleiben kann.
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Diese Aufgabe tritt z. B. in der Textilindustrie auf. Hier gelangen
die mit Garnkopsen gefüllten Transportkästen nach dem Füllen z. B. beim Selfaktor
zur Waage, und dort muß mit großer Genauigkeit das Nettogewicht des Garnes festgestellt
werden. Da Garn sehr leicht, aber unter Umständen sehr teuer ist, so spielen Abweichungen
von 2 bis 3 je Tausend schon eine beachtliche Rolle, weil ein einzelner Kops mit
der Pfeife je nach Größe nur 3o bis 8o g wiegt. Es gibtTextilfabriken,diemehreretausend
gleichartige Transportgefäße in ihrem Betrieb benutzen. Wenn nun die Forderung gestellt
wird, daß alle diese Gefäße innerhalb der zulässigen Genauigkeitsgrenze genau gleiches
Gewicht haben sollen, das auch bei einem gewissen auftretenden Verschleiß immer
wieder hergestellt werden muß, so ist es nicht einfach, eine Einrichtung zu treffen,
die die Aufgabe mit einfachen und billigen Mitteln so löst, daß das Tariergewicht
nach außen nicht störend in die Erscheinung tritt. Im vorliegenden Fall wird die
Aufgabe in der Weise gelöst, daß in die an sich starre Bauart eines eisernen Kastens
oder Korbes ein Hohlkörper eingefügt wird, in dessen Hohlraum, wie an sich beim
Tarieren von Wiegeschalen o. dgl. bekannt, ein beliebig anpaßbares Zusatzgewicht
untergebracht werden kann, das groß genug ist, um die durch die Abweichungen im
Rohmaterial der Kastenelemente bedingten Gewichtsunterschiede - auszugleichen. Diese
Unterschiede treten auf, einmal in dem verwendeten Flach- und Profileisen, dann
im Drahtgeflecht der Wände, ferner in dem zur Befestigung des Drahtgeflechtes an
den Wänden verwendeten Draht, schließlich in dem für das Zusammenschweißen der Ecken
benötigten Schweißmaterial. Da die Abweichungen des handelsüblichen Materials bei
allen Teilen zusammen io °/o und mehr betragen können und da das bei einem Kastengewicht
von io kg bereits rund i kg Unterschied zwischen dem leichtesten und schwersten
Gerät ausmachen würde, so kann durch ein einziges Zusatzgewichtsstück ein derartig
großer Gewichtsunterschied natürlich nicht gut ausgeglichen werden. Aus diesem Grunde
arbeitet man in allen Werkstätten seit langer Zeit so, daß das
normale
Durchschnittsgewicht eines solchen Gerätes ermittelt und die zugeschnittenen Rohmaterialien
auf einer Vorwaage im Gewicht durch Tausch so miteinander ausgeglichen werden, daß
mit einem Zusatzgewicht von etwa 2 bis 3 v. H. des Kastengewichtes, das sind hier
Zoo bis 300 g, die nunmehr verbleibenden Gewichtsunterschiede beseitigt werden
können. Grundsätzlich spielt die Gewichtsgröße für die vorliegende Erfindung aber.
keine Rolle. Man könnte auch die größten Gewichte schließlich unterbringen, wenn
man konstruktive Räume dafür zur Verfügung stellen will.
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Eine Ausführungsform einer auf der vorstehend angedeuteten Grundlage
beruhenden Konstruktion ist auf den Zeichnungen veranschaulicht, und zwar zeigen
Abb. i bis 3 ein Transportgefäß in den drei Ansichten, Abb. 4 die Tariervorrichtung
in vergrößertem Maßstabe. In dem gewählten Beispiel eines Kastens mit starrem Eisenskelett
und Drahtgewebe für Boden und Seitenwände ist, um einen geeigneten Hohlraum zu schaffen,
die eine Bodenstütze a aus einem in der Längsrichtung angebrachten Gasrohr hergestellt,
das in die Wände des unteren Eisenrandes b so eingeschweißt ist, daß ein Durchbruch
in dieser Wand mit der Bohrung des Gasrohres zusammenfällt. Man bestimmt nunmehr
das auftretende Kastengrößtgewicht unter Berücksichtigung der obenerwähnten Herstellungsweise,
schneidet als Ausgleichstara für den leichtesten Kasten ein Stück Rundeisen c ab,
das in den Hohlraum des Gasrohres leicht hineingeht und den Gewichtsunterschied
ausgleicht, Dann wird die verbleibende Gasrohröffnung mit Hilfe eines normalen,
glatt abschließenden Stopfens d verschraubt.
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Um ein Klappern des losen Innenstabes zu verhindern, kann man noch
eine Spiralfeder e einsetzen, die in Abb. 4 angedeutet ist.
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Diese Art Tarierung geschieht sehr schnell und ist sehr billig. Sie
hat den großen Vorteil, daß man das tarierende Rundmaterial zunächst ungefähr durch
Abkneifen mit der Zange, dann genau durch Feile und Schleifscheibe in kurzer Zeit
auf ein beliebig enges Toleranzmaß abgleichen kann. Vor allem aber kann das Tariergewicht
nach vollständiger Fertigstellung des Kastens eingefügt werden, ohne seinen Aufbau
äußerlich irgendwie zu stören. Tritt mit der Zeit ein Verschleiß des Kastens ein,
der sich dann im Gewicht bei der in bestimmten Zeitabschnitten gemachten Nachprüfung
geltend macht, so öffnet man den Schraubenverschluß, setzt ein Stückchen Draht oder
Vollmaterial entsprechender Gewichtsgröße hinzu - lose oder durch Verschweißen bzw.
Löten - und schraubt den Pfropfen wieder ein. So kann die Aufrechterhaltung des
genauen Gewichts auch für die größten Stückzahlen in einem Betrieb dauernd leicht
durchgeführt werden.