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Maschine zur Kleiebehandlung oder Entfettung von Zinnplatten Die Erfindung
bezieht sich auf Verbesserungen an Maschinen zur Kleiebehandlung und Entfettung
von Zinnplatten, durch die die Zinnplatten auch entstäubt und poliert werden, und
zwar auf eine Maschine, die mit einem endlosen Bande versehen ist, welches zwei
Mulden oder Tröge bildet, durch die Zinnplatten geführt werden und die -die Kleie
oder das Reinigungsmaterial enthalten, wobei letzteres bei der Hindurchführung durch
die Maschine in innige Berührung mit den Platten kommt. Zwischen den beiden Bandmulden
befindet sich eine Plattenumkehrvorrichtung, so daß die Platte an beiden Seiten
der Kleiebehandluug oder Entfettung unterworfen wird, ehe sie die Maschine verläßt.
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Es ist festgestellt worden, daß die bisher benutzten endlosen Bänder,
die aus Balata z. B. bestanden, bald bauchig wurden oder in der Mitte der Mulden
durchsackten, und sehr häufig kam es vor, und zwar gerade, wenn. das Band von außen
an beiden Enden angetrieben wurde, daß es schliff oder anhielt. Es wurden daher
dickere und steifere Bänder ausprobiert, sie erwiesen sich jedoch als zu schwer,
indem sie einen großen Zug verursachten und sehr viel mehr Antriebskraft benötigten,
und zwar infolge der Krümmungen des Bandes über dem geringen Radius der antreibenden
Vorrichtungen an beiden Seiten. Das Ergebnis. war, daß die Maschine infolge des
Durchsackens und Schleifens des Bandes unwirtschaftlich arbeitete. Häufig waren
die Zinnplatten zerkratzt, gezahnt oder mißgestaltet und die Ecken und Kanten waren
schief und krumm. Außerdem mußte ein sehr großer Druck durch die Druckwalzen, die
das Band gegen die Antriebsvorrichtungen und eine zwischengeschaltete Führungsvorrichtung
drücken, ausgeübt werden, um ein gleichmäßiges Arbeiten des Bandes zu erzielen.
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Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, ein Band für Kleiebehandlung
und Entfettungsmaschinen auszubilden, welches eine in Querrichtung stets flache
Oberfläche aufweist und die Platten seitlich nicht verbiegen kann. In der Längsrichtung
soll das Band gänzlich biegsam sein, und es darf nicht während seines Durchganges
schleifen. Da hierbei keine Zugkräfte an dem Filz auftreten, so ist die Lebensdauer
des Bandes sehr heraufgesetzt. Sollte der Filz auf irgendeine Weise einmal beschädigt
werden, so kann das betreffende Filzstück in einfacher Weise entfernt und durch
ein neues ersetzt werden. Dabei tritt nur eine sehr geringe Störung auf, die Reparatur
ist verhältnismäßig billig. Ist dagegen das Band aus einem Stück hergestellt, so
muß bei Beschädigung eines kleinen Teiles das gesamte Band weggenommen und durch
ein vollkommen neues ersetzt werden.
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Nach der vorliegenden Erfindung wird ein in der Querrichtung gänzlich
starres Band verwendet,
welches aus zwei oder mehreren Ketten besteht,
die durch Querlatten miteinander verbunden sind. Erfindungsgemäß weist eine jede
der Querlatten einen Filzstreifen auf, der an ihr befestigt ist und sich über die
Kante der nächsten Latte, den nächsten Streifen überlappend, hinweglegt. Die einzelnen
Filzstreifen überlappen sich dabei in einer zur Bewegungsrichtung des oberen Trums
des endlosen Bandes entgegengesetzten Richtung. Vorzugsweise werden die einzelnen
Filzstreifen an den Querlatten durch Nägel, Schrauben, Bolzen o. dgl. Befestigungsmittel
befestigt. Ist irgendeiner der Streifen nicht mehr verwendungsfähig, so ist es einfach
und billig, ihn zu entfernen und durch einen neuen Streifen zu ersetzen. Sind die
Latten zu elastisch oder in der Querrichtung zu biegsam, so können drei oder auch
mehrere Ketten nebeneinander verwendet werden. Die mittleren Ketten können über
Kettenräder laufen wie die seitlichen Räder, durch die das Band angetrieben wird.
Sie können indessen auch lediglich über dazwischensitzende volle Riemenscheiben
laufen, die auf derselben Welle wie die Kettenräder an jeder Seite sitzen. Ein endloses
Band, wie 'es vorstehend beschrieben wurde, kann nicht durchhängen und braucht außerdem
nur von einer Seite anstatt wie früher von zwei Seiten der Maschine aus angetrieben-zu
werden. Sind die Platten ungefähr in der Mitte des endlosen Bandes angekommen und
an der einen Seite mit Kleie versehen, so werden sie durch eine geeignete Vorrichtung
in. an sich bekannter Weise umgedreht und auf der anderen Seite behandelt. Nach
der Behandlung auf der zweiten Seite verlassen sie die Kleiebehandlungsmaschine.
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Abb. i der beiliegenden Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer
Kleiebehandlungsmaschine, bei welcher ein erfindungsgemäß ausgebildetes Band Anwendung
findet.
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Abb. 2 ist eine Seitenansicht eines Teiles des endlosen Bandes in
vergrößertem Maßstabe. Abb. 3 ist eine Draufsicht hierzu.
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Die Kleiebehandlungsmaschine, wie sie in den Zeichnungen dargestellt
ist, besteht aus zwei Seitenteilen, die mit Sitzen für die notwendigen Lagerungen
versehen sind. Die Seitenteile sind in normaler Weise miteinander verbunden. na
bezeichnet das endlose Kleiebehandlungs- und Reinigungsband, welches, wie aus Abb.
3 ersichtlich, aus mehreren Ketten t besteht, die parallel zueinander angeordnet
sind und die je über ein Kettenrad u auf der Welle l und ein Kettenrad w
auf der Welle y laufen. Die Wellen n und y sind in Lagern der Seitenteile der Maschine
gelagert. Die Welle l bei der Seite, an welcher die Zinnplatten zugeführt werden,
liegt tiefer als die Welle y an der Ausstoßseite des endlosen Bandes nz,
t.
Die Welle y wird durch nicht dargestellte Räder von der Hauptantriebswelle
P für das Band aus angetrieben. Die Kettenglieder t des Bandes sind, wie aus den
Abb. 2 und 3 ersichtlich, ineinandergehakt, und jedes Paar der Glieder
t ist durch Querlatten v aus Holz oder Metall miteinander verbunden.
Die Behandlungsoberfläche des Bandes besteht zweckmäßig aus engen, quer verlaufenden
Filzstreifen m, die einander überlappen und bei x
auf die Querlatten
aufgenagelt sind, wenn letztere aus Holz bestehen. Bestehen die Querlatten aus Metall,
so können zur Befestigung Bolzen, Schrauben o. dgl. verwendet werden. Der überlappende
Teil eines jeden Streifens an' dem oberen Trum des Bandes liegt in einer der Bewegung
des Bandes entgegengesetzten Richtung, so daß, wenn das obere Trum sich aufwärts
bewegt, das Reinigungsmaterial von einem Streifen zu dem anderen hin fällt und nicht
zwischen den Streifen hindurch kann.
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Um das obere Trum des endlosen Bandes m, t
in zwei Tröge zu
teilen, wird das Band durch eine mittlere leer laufende Walze oder durch Kettenräder
z in der Mitte zwischen seinen beiden Arbeitsenden gehalten, und die beiden Tröge
werden durch zwei Scheibenräder sehr großen Durchmessers, bezeichnet mit 2 und 3,
gebildet. Die großen Scheiben sitzen auf Wellen q. und 5 und sind mit sehr großen
Felgen versehen, die mit dem oberen Trum des Bandes m, t an jeder Seite zwischen
den Kettenrädern u und w an der Zuführungs- und Ablieferungsstelle einerseits und
der leer laufenden mittleren Rolle z andererseits in Eingriff stehen. Die Zinnplatten
werden durch das endlose Band durch den Druck einer lose laufenden Rolle 7, die
mit Schafsfell, Filz oder Gummiringen bedeckt ist, erfaßt. Die Rolle 7 legt sich
auf das Band m, t und die Zinnplatte auf und sitzt drehbar an Armen B. Diese
sind Lagerteilen 9 angelenkt, welche schwenkbar auf der Welle q. befestigt sind.
Des weiteren ist eine dritte Druckrolle ii in der Nähe der mittleren Druckrolle
7 vorgesehen und sitzt am Eingangsteil des zweiten Troges. Eine vierte Druckrolle
12 ist am Ablieferungsende des zweiten Troges vorgesehen. Über und zwischen den
beiden Trögen sind Plattenführungsvorrichtungen 13 und 1q. vorgesehen, die die Zinnplatten
aufnehmen, wenn. sie aus dem ersten und unteren Trog herauskommen, und die die Platten
führen, wenn sie die Rollen io verlassen. Die Platten werden dann nach Rolle ii
hinübergeführt, dureh welche sie .ergriffen und dem zweiten oberen Trog zugeführt
werden, so daß beide Seiten der Zinnplatten mit Kleie behandelt werden. Nachdem
die Platten unter der Druckrolle i2 hindurchgelaufen sind, verlassen sie die Kleiebehandlungsmaschine
zwecks weiterer Behandlung in einer Abstaub- und Poliermaschine.