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Krankenbett mit Einrichtung zur Befriedigung der Notdurft Die Erfindung
betrifft eine Verbesserung der Erfindung nach Patent 492 597.
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Während bei dem Hauptpatent das den Polsterpfropfen und das Nachtgeschirr
tragende Hängeorgan beim Umwechseln der Gebrauchslagen in senkrechten Führungsschlitzen
eines Traggestells auf und nieder gleitet und in der Tieflage durch Nockenanschlag
zum Kippen gebracht wird, besteht das wesentliche Merkmal der Verbesserung darin,
daß das Hängeorgan in einem durch Gegengewicht ausgeglichenen doppelarmigen Kipprahmen
hängt, der lose auf einer mit Zahn-und Kettenrad ausgerüsteten, quer zur Längsrichtung
des Bettgestells verlaufenden Welle sitzt. Bei eingeschalteter Kraftquelle wird
diese Welle von einer ihr parallelen, zweiten, jeweils eine volle Umdrehung ausführenden
Triebwelle in Verbindung mit einem auf ihr sitzenden Kurbelantrieb und einer mit
Zahnsegment versehenen Ausschnittscheibe beeinflußt, derart, daß bei der ersten
Drittelsdrehung der Triebwelle der Kipprahmen aus der Matratzenaussparung gesenkt-
und bei der zweiten Drittelsdrehung das Hängeorgan durch Kettenradkupplung um i8o°
gedreht wird, während der Kipprahmen bei der letzten Drittelsdrehung der Triebwelle
in die Gebrauchslage hochgeschoben und die Kraftquelle nach Beendigung dieser Drehung
wieder ausgeschaltet wird.
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Bei dieser Anordnung wird der Einrichtung nach dem Hauptpatent gegenüber
ein besonders sanfter und geräuschloser Gang erzielt. Infolge des durch Gegengewicht
ausgeglichenen Kipprahmens kann die Einrichtung außerdem mit wesentlich weniger
Kraftaufwand ,angetrieben und geschaltet werden.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand iri einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt.
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Abb. i ist ein schematisches Bild der Vorderansicht.
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Abb.2 zeigt die Draufsicht auf die Vorrichtung bei abgehoben gedachter
Draht- und -Polstermatratze und Abb. 3 die Vorderansicht des Auslösemechanismus.
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Abb. q. ist ein Querschnitt nach der Linie IV-IV der Abb. 2 und Abb.
5 ein Querschnitt nach der Linie V-V der Abb.2.
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Abb.6 veranschaulicht in größerem Maßstabe die Vorderansicht der Triebvorrichtung,
während Abb.7 ein Längsschnitt nach der Linie VII-VII bei in die Matratzenaussparung
sich einlegendem Polsterpfropfen,
Abb. 8 ein gleicher Längsschnitt
bei bereits stattgehabtem Kippen des Hängeorgans um 9o° und Abb.9 ein ebensolcher
Längsschnitt bei in die Gebrauchslage hochgeschobenem Nachtgeschirr ist.
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Die Abb. i o, i i und 12 veranschaulichen die Schaltung der Einrichtung
und die Eingriffsverhältnisse der miteinander gekuppelten Organe in ihren verschiedenen
Stellungen, wobei die Stellung des Schalthebels und des Kipprahmens jeweils punktiert
angedeutet ist.
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Abb. to zeigt die normale Ruhestellung der Einrichtung, während Abb.
i i den Eingriff nach vollendeter erster und Abb. 12 nach vollendeter zweiter Drittelsdrehung
der Triebwelle veranschaulicht. Drahtmatratze b und Polstermatratze c des Bettgestells
a sind mit einer Aussparung für das sich einlegende, etwa in der Gleichgewichtslage
kippbar getragene Hängeorgan t versehen, welches auf der einen Stirnseite das Polsterstück
v bildet, während an seiner gegenüberliegenden Stirnseite das Nachtgeschirr w in
stabiler Gleichgewichtslage eingehängt ist. An den Längsseiten des Bettgestells
sind die Tragbleche 7 und 7a befestigt, an welche der Winkelrahmen 8 anschließt,
auf dem wieder die Stahlbleche 9 und i o gelagert sind. Letztere tragen in Verbindung
mit dem Blech 7 die vom Antriebsmotor i i durch Schneckenvorgelege 12 und 13 angetriebene
Welle 14, auf welcher die Ausschnittscheibe 15 mit dem im Bereich ihres Ausschnittes,
aber nicht in ihrer Ebene selbst angeordneten Zahnsegment 16 sitzt. Die Welle 14
trägt einwärts zu eine Kurbel 17, an deren Zapfen 18 die Lenkstange 19 anschließt.
Entsprechend dem Schwingen des Kurbelzapfens wird durch die Lenkstange 19 die Hub-
und Senkbewegung der Tragkonstruktion des Hängeorgans t hervorgerufen. Der Motor
i i ist auf der Fußplatte 2o des Winkelrahmens 8 angeordnet. Im Tragblech 7a und
in den Stehblechen 9 und i o ist eine zweite Welle 21 parallel zu der ersten gelagert,
auf welcher das von dem Zahnsegment 16 angetriebene Zahnrad 22 und außerdem das
Kettenrad 23 sitzt, welches die Drehbewegung der Welle 21 mittels endloser Kette
24 auf das auf der Kippachse des Hängeorgans t befestigte Kettenrad 25 -überträgt.
Das Übersetzungsverhältnis zwischen Zahnsegment 16 und Zahnrad 22 ist so gewählt,
daß letzteres von dem Zahnsegment um 18o° gedreht wird, so daß infolge der miteinander
gekuppelten Kettenräder 23, 25 auch das Hängeorgan t zwangsläufig um 18o° entgegengesetzt
zum Richtungssinne des Uhrzeigers mitgedreht wird.
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Das Organ t hängt in einem um die Welle 21 kippbaren Rahmen, der aus
den beiden doppelarmigen Traghebeln 26 und den Verbindungsstangen 27, 28 gebildet
wird. Die Stange 28 ist mit einem Gegengewicht 29 versehen, das mit dem auf der
gegenüberliegenden freien Seite des Rahmens hängenden Organ t bzw. mit dessen auftretendem
Drehmoment ausgeglichen ist. Zwischen den Traghebeln 26 sitzt auf der Welle 21 der
fest mit ihr verbundene einarmige Hebel 3o, an welchen die Lenkstange 19 der Kurbel
17, 18 angelenkt ist und an dessen freies Ende die unter der Wirkung der Feder 31
stehende Stellschraube 32 anschließt, deren Kopf auf der Stange 27 sitzt. Die Schraube
32 bildet somit eine starre Verbindung zwischen dem Rahmen und dem Hebel 3o. Durch
Lockern bzw. Anziehen der Schraubenmuttern 33 kann die Höhenverstellung des Rahmens
und damit auch der Sitz des Hängeorgans t in der Matratzenaussparung geregelt werden.
Bei umlaufender Kurbel 17 wird durch deren Zapfen 18 die Lenkstange 19 und somit
auch der Rahmen 26 um die Welle 21 nach oben bzw. unten gekippt.
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An der einen Seite des Bettgestells a ist der unter der Spannung der
Feder 34 stehende doppelarmige Schalthebel 3 5 zwischen den Anschlagstiften 36 und
37 angeordnet. Die an den Hebel 3 5 angelenkte Zugstange 38 schließt an einen mit
Vorschubklinke 39 versehenen losen Hebel 40.der mit einem Sperrad 41 versehenen
Welle 42 an. Wird der- Hebel 35 bis zum Anschlag an den Stift 37 bewegt, so wird
die die Schaltung bewirkende Welle 42 mit ihrem auf ihr aufsitzenden Hebel 43 um
90° im entgegengesetzten Richtungssinne des Uhrzeigers gedreht, was zur Folge hat,
daß der Kontakt hergestellt und der Motor i i eingeschaltet wird. Unter der Wirkung
der Feder 34 bewegt sich der IIebe135 wieder selbsttätig in die durch Anschlag 36
gegebene Aus. gangsstellung zurück. Der auf der Welle 42 sitzende gleicharmige Hebel
43 wird derart von dem Zapfen 44 der auf der Welle 14 sitzenden Kurbel 45 beeinflußt,
daß er jeweils nach einer vollen Umdrehung der im Sinne des Uhrzeigers sich drehenden
Welle 14 die in Abb. 6 dargestellte Lage einnimmt- Diese ist dadurch bedingt, daß
der beim Bewegen des Schalthebels 35 um 9o° im entgegengesetzten Richtungssinne
des Uhrzeigers sich mitdrehende Hebel 43 im letzten Teil der Umdrehung der Welle
14 vom Kurbelzapfen 44 um weitere 9o° in demselben Richtungssinne gedreht wird,
was die Unterbrechung des Kontaktes und das Ausschalten des Motors zur Folge hat.
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Das Zahnrad 22 ist auf der einen Seite mit zwei diametral sich gegenüberstehenden
Segmentplatten 46 versehen, die entsprechend
der äußeren Randwölbung
der Ausschnittscheibe 15 so ausgebildet sind, daß die Platten 46 sich abwechselnd
nach jeder halben Umdrehung der Welle 21 an die Randwölbung der Scheibe 15 anlegen,
so daß während des Eingriffs eine weitere Drehung der Welle 21 unmöglich ist.
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Handhabung und Wirkungsweise sind folgende: Zwecks Umwechselns der
Gebrauchslage des Organs t, z. B. bei Einbringen des Nachtgeschirrs w, zieht der
Kranke den Schalthebel 35 bis zum Anschlag 37 an und läßt den Hebelgriff wieder
los. Beim Anziehen des Hebels 35 wird der Hebel 43 der Welle 42 durch die in das
Sperrad 41 eingreifende Vorschubklinke 39 um 9o° entgegengesetzt zum Richtungssinne
des Uhrzeigers gedreht und nimmt die in Abb. io dargestellte, punktiert angedeutete
Lage ein, in welcher die Kraftquelle eingeschaltet wird. Der Hebel 43 verharrt so
lange in dieser Stellung, bis der Zapfen 44 der Kurbel 45 bei der letzten Drittelsdrehung
der Welle 14 ihn um weitere c)o° in demselben Richtungssinne dreht, wodurch bei
Beendigung der Drehung die Kraftquelle wieder ausgeschaltet wird.
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Während der ersten Drittelsdrehung der Welle 14 legt sich der glatte
Rand der Scheibe 15 in die entsprechende Ausnehmung einer der beiden Segmentplatten
46 ein, welche gegenüberliegend auf der Vorderseite des Zahnrades 22 befestigt sind.
Hierdurch wird die Welle 2 1 mit dem Zahnrad 2 2 sowie dem Kettenrad 23 in der Ruhelage
verriegelt (Abb. i o).
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Nach beendigter erster Drittelsdrehung der Welle 14 hat sich der Kipprahmen
26 so weit gesenkt, daß das Hängeorgan t die Matratzenaussparung freigegeben
hat (Abb. i i).
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Zu Beginn der zweiten Drittelsdrehung der Welle 14 wird die Segmentplatte
46 infolge der Ausnehmung der Scheibe 15 freigegeben, und gleichzeitig. greift der
erste Zahn' des Zahnsegments 16 in das Rad z2 ein, was zur Folge hat, daß während
der zweiten Drittelsdrehung der Welle 14 die Welle 21 und also auch das auf ihr
sitzende Kettenrad 23 um i 8o0 entgegengesetzt zum Richtungssinne des Uhrzeigers
gedreht wird. Gleichzeitig wird das Hängeorgan t infolge der umlaufenden Kette 24
um -i8o° gekippt, während der Kipprahmen 26 sich während des ersten Teiles
dieser Drehung noch etwas weiter senkt, um sich in der zweiten Hälfte der Drehung
wieder etwas zu heben (Abb. I2).
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Während der letzten brittelsdrehung der Welle 14 wird der Kipprahmen
26 wieder in die Gebrauchslage hochgeschoben. Der Hebel 43 wird hierbei durch den
umlaufenden Kurbelzapfen 44 beeinflußt und rum weitere 9o° entgegengesetzt zum Richtungssinne
des Uhrzeigers gedreht (Abb. io). Bei beendigter Drehung des Hebels 43 wird die
Kraftquelle wieder ausgeschaltet, so daß die Einrichtung in der Ruhelage verharrt.
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Will der Kranke die ursprüngliche Gebrauchslage des Organs t wiederherstellen,
so zieht er erneut den Schalthebe135 an, und der Arbeitsvorgang wiederholt sich
in der beschriebenen Weise, nur mit dem Erfolg, daß nunmehr das Polsterstück v in
die Matratzenöffnung zurückkehrt.