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Einrichtung zur Bestimmung von Sauerstoff in Betriebswässern, z. B.
im Kondensatorwasser In manchen Betrieben sind Lösungen auf ihre Zusammensetzung
oder ihren Gehalt an einzelnen Bestandteilen fortlaufend bei Luftabschluß zu untersuchen.
So ist z. B. das Kondensat von Kraftwerken ständig auf seinen Gehalt an Sauerstoff
zu prüfen. Hierbei kommt es darauf an, bestimmten Mengen der zu untersuchenden Lösungen
bestimmte Mengen von Reagenzien zuzusetzen: Die Prüfung soll also im Betriebe unter
Ausschluß der Betriebsluft vor sich gehen, deren Bestandteile das Ergebnis der Prüfung
beeinflussen können.
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Mit der Erfindung wird bezweckt, die Durchführung einer größeren Anzahl
von Untersuchungen hintereinander im Betriebe zu vereinfachen und dadurch auch zu
beschleunigen. Zu diesem Zweck besteht die Anordnung gemäß der Erfindung in der
luftdichten Verbindung eines Vorratsbehälters, in dem auch die zur Prüfung erforderliche
Lösung hergestellt wird, über ein Meßgefäß mit einem Prüfbehälter, der mit je einem
Stutzen an die Zuleitung für das zu prüfende Wasser und eine Vakuumquelle angeschlossen
wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
veranschaulicht.
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a ist der Vorratsbehälter, b das Meßgefäß und e das
Prüfgefäß. Der Vorratsbehälter a ist mit einem an seinem oberen Ende geschlossenen
und an seinem unteren Ende offenen, vorteilhaft aus Drahtgeflecht bestehenden Einsatz
d versehen, in den das zum Meßgefäß b führende Verbindungsrohr e eingeführt ist,
welches aber nicht bis zum Boden des Vorratsbehälters a reicht. Der Vorratsbehälter
a ist ferner an seinem oberen Ende mit einem durch einen Gummistopfen o. dgl. f
verschließbaren Einfüllstutzen g versehen. Der Einfüllstutzen g kann an einen Behälter
mit einem sauerstofffreien Gas oder an einen kleinen elektrischen Ofen angeschlossen
werden, in dem Kupferspäne erhitzt werden.
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Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel wird der luftdichte Anschluß
des Verbindungsrohres e an den Stutzen h des Vorratsbehälfers a durch einen übergezogenen
Vakuumschlauch i hergestellt. An dem Verbindungsrohr e zwischen dem Vorratsbehälter
a und dem mit einer Teilung versehenen Meßgefäß b ist ein Dreiwegehahn k zu einem
später zu erläuternden Zweck angebracht. Das Meßgefäß. b ist - mit dem Prüfgefäß
c durch ein mittels eines Hahnes Z absperrbares Rohr m verbunden. In dem Prüfgefäß
c befindet sich gleichfalls ein vorteilhaft aus Drahtgeflecht bestehender Einsatz
n, der an seinem unteren Ende offen und an seinem oberen Ende durch eine nach innen
gewölbte Decke -o abgeschlossen ist. An der tiefsten Stelle der Decke o befindet
sich eine öffnung p. Das Prüfgefäß c ist ferner an seinem oberen Ende mit einem
Anschlußstutzen g zur
Zuleitung der zu prüfenden Flüssigkeit und
an seinem unteren Ende mit einem durch einen Hahn r absperrbaren Anschluß s an eine
Vakuumpumpe versehen.
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Bei der- Benutzung der Einrichtung zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes
von Kondensat unmittelbar im Betriebe wird das Prüfgefäß c mit seinem oberen Anschluß
q mit der Kondensatpumpe und der untere Stutzens mit dem Vakuumraum verbunden. Alsdann
wird der Vorratsbehälter a bis zu einer bestimmten Marke mit einer chemischen Lösung,
beispielsweise fünf Volumenprozenten konzentrierter Kalilauge, gefüllt und auf die
Decke des Einsatzes d durch die Einfüllöffnung g pulverförmiges Pyrogallol gebracht.
Die Einfüllöffnung wird dann mit einem sauerstofffreies Gas enthaltenden Behälter
oder einem kleinen elektrischen Ofen verbunden, in dem Kupferspäne erhitzt werden.
Alsdann werden der Dreiwegehahn k und der Hahn l geöffnet, so daß alle drei
Gefäße a, b, c miteinander in Verbindung stehen. Diese werden dann durch Öffnen
des Hahnes r unter Vakuum gesetzt. Nach Schließen des Hahnes r und damit bewirktem
Abstellen des Vakuums wird durch den Stutzen q Wasser eingelassen. Durch das in
den Vorratsbehälter a tretende Wasser mischt sich die Kalilauge mit dem in Lösung
gegangenen Pyrogallolpulver, was noch durch leichtes Schütteln des Behälters a beschleunigt
werden kann. Der Dreiwegehahn k wird dann so eingestellt, daß er das Verbindungsrohr
e sperrt. Nun wird das in dem Meßgefäß b und Prüfgefäß c befindliche Wasser durch
Offnen des Hahnes r entfernt und nach Erreichen eines genügenden Vakuums in den
Gefäßen b und c die Hähne l und r geschlossen.
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Wird durch Drehen des Dreiwegehahnes k zwischen dem Vorratsbehälter
a und Meßgefäß b eine Verbindung hergestellt, dann tritt aus dem Vorratsbehälter
a genügend Reagenzlösung in das Meßgefäß b über. Alsdann wird der Dreiwegehahn wieder
so eingestellt, daß er die Verbindung zwischen dem Behälter a und dem Gefäß
b sperrt.
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Jetzt ist die Einrichtung für die Vornahme einer größeren Anzahl von
Prüfungen im Betriebe gebrauchsfertig.
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Die eigentliche Prüfung des Kondensats auf Sauerstoff erfolgt in der
Weise, daß zweckmäßig in das Prüfgefäß c zunächst eine bestimmte Menge, z. B. io
ccm Reagenzlösung, abgelassen wird. Diese Menge der Reagenzlösung fließt zunächst
in die Höhlung o der Decke des Einsatzes n. Nach Schließen des Hahnes
L wird dann durch den Stutzen q
eine bestimmte Menge Kondensat, und
zwar bis zur Marke t, zugeführt. Hierbei tritt eine Mischung der in der Höhlung
o der Decke des Einsatzes 7a befindlichen Reagenzlösung mit dem zu untersuchenden
Kondensat ein, die durch das Abfließen der beiden Flüssigkeiten durch die Öffnung
p in der Decke o des Einsatzes n unterstützt wird. Die Anwesenheit von Sauerstoff
im Kondensat zeigt sich durch eine mehr oder minder stark auftretende Braunfärbung
der im Prüfgefäß befindlichen Mischlösung an. Die Menge des im Kondensat enthaltenen
Sauerstoffes wird durch Vergleich der Färbung der Mischflüssigkeit im Prüfgefäß
mit einer Farbenskala oder mit einer Musterlösung bestimmt.
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Die während des Betriebes erforderliche ständige trberwachung des
Kondensats kann mit der- Einrichtung gemäß' der Erfindung sicher und schnell in
der Weise weitergeführt werden, daß nach Vornahme der Prüfung einer bestimmten Kondensatmenge
diese aus dem Prüfgefäß c durch Öffnen des Hahnes r abgelassen, der Hahn r geschlossen,
eine neue Menge Reagenzflüssigkeit aus dem "Meßgefäß b durch Öffnen des Hahnes
l eingeführt und dann wiederum eine neue Kondensatmenge durch den Stutzen
q in das Prüfgefäß c zugelassen wird. Bei weiteren Prüfungen wiederholt sich der
geschilderte Vorgang bis zur Entleerung des Meßgefäßes b, worauf dieses aus dem
Vorratsbehälter a neu gefüllt wird.
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Soweit die Herstellung einer Verbindung zwischen dem Vorratsbehälter
a und dem Meßgefäß b über das Verbindungsrohr e in Frage kommt, würde
ein gewöhnlicher Absperrhahn an Stelle des Dreiwegehahnes 1z genügen. Ist aber für
die Vornahme bestimmter Prüfungen die Zuführung von weiteren Reagenzlösungen zum
Vorratsbehälter a notwendig und sucht man dabei das Einfüllen dieser weiteren Reagenzflüssigkeit
in den Vorratsbehälter a ohne Benutzung des Einfüllstutzens g zu bewirken, dann
wird zweckmäßig in dem Verbindungsrohr e zwischen Vorratsbehälter a und Meßgefäß
b ein Dreiwegehahn vorgesehen, wie dieses in der Zeichnung angedeutet ist.
In diesem Falle wird an den nach außen mündenden Stutzen ic des Dreiwegehahnes der
die weitere Reagenzflüssigkeit enthaltende Behälter durch einen Gummischlauch angeschlossen
und somit ermöglicht, diese weitere Reagenzflüssigkeit ohne Berührung mit Luft dem
Vorratsbehälter a zuzuführen.