-
Gaserzeuger für karburiertes Wassergas Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist ein Generator für karburiertes oder blaues Wassergas, der eine weitere
Ausbildung eines bekannten Gaserzeugers für karburiertes Wassergas darstellt. Bei
dem letzteren Gaserzeuger wird der untere Teil des Schachtes als gewöhnlicher Wassergasgenerator
betrieben, und er arbeitet periodisch in vollkommenem Zusammenhang mit dem darüberliegenden
Karburierschacht.
-
Es hat sich nun herausgestellt, daß es wirtschaftlich außerordentlich
vorteilhaft ist, wenn der untere Teil des Schachtes nicht als Wassergasgenerator,
sondern als gewöhnlicher Heizgasgenerator kontinuierlich betrieben wird. Das dabei
entstehende Heizgas wird dazu benutzt, zwei oder mehrere Schachtaufsätze zu beheizen,
die an Stelle des oberen Schachtes bei dem erwähnten bekannten Generator treten
und ähnlich wie dieser zum Erzeugen und Karburieren von Wassergas verwendet werden.
Das erzeugte Heizgas mit einem Wärmegehalt von etwa i i oo WE je Kubikmeter wird
zum unmittelbaren Aufheizen der Erzeuger und Karburierschächte benutzt. Diese Schächte
werden dabei umschichtig betrieben, also zunächst durch das Heizgas aufgeheizt,
und dann nach Umschaltung entsprechender Verschlußvorrichtungen wird ein Waisserdampf-Öldampf-Gemisch
oder auch Wasserdampf allein eingeführt. Da immer der eine Schachtaufsatz aufgeheizt
wird, während der andere karburiertes Wassergas oder blaues Wassergas erzeugt, so
erfolgt ein vollständig kontinuierlicher Betrieb des gesamten Gaserzeugers. Es können
an Stelle von zwei Gaserzeuger- und Karburieraüfsätzen auch drei oder mehrere Verwendung
finden, die evtl. auch räumlich getrennt von dem Heizgasgenerator sein können. Der
Betrieb wird dann so eingerichtet, daß eine kontinuierliche Erzeugung von karburiertem
Wassergas eintritt.
-
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß der Heizgasgenerator auch mit
minderwertigem Koks, z. B. Koksabfällen, Generatorkohle, Briketten usw., betrieben
werden kann, während für die Aufsatzschächte hochwertiger Koks genommen wird.
-
Jeder Aufsatzschacht bzw. Karburierschacht wird an seinem Unterteil
mit einer Vorrichtung versehen, die es gestattet, den in ihm enthaltenen Koks in
bestimmten Mengen und in bestimmten Zeitabschnitten in den Heizgasgenerator zu befördern.
Dies ist dann notwendig, wenn bei der Erzeugung von karburiertem Wassergas oder
blauem Wassergas infolge der Verkrackung des Teers sich auf den Koksstücken Teerrückstände
absetzen und auch wenn im unteren Teil des Karburierschachtes eine teilweise Vergasung
des Kokses erfolgt ist. Dieser Koks wird dann in dem Heizgasgenerator restlos bei
der Heizgaserzeugung vergast. Die Karburierschächte
müssen bei
dieser Arbeitsweise, soweit erforderlich, in gewissen Zeitabschnitten immer wieder
aufgefüllt werden.
-
Soll für bestimmte Zwecke Generatorgas von höherem Heizwert als normal
erzeugt werden, so kann auch ein Teil des Heizgasgeneratorgases mit dem karburierten
Wassergas zusammen abgeführt werden.
-
Unter Umständen kann die Beheizung der Gaserzeugerschächte auch durch
Gas aus einer anderen Gaserzeugungsquelle erfolgen.
-
Schließlich kann der Heizgasgenerator so groß ausgebildet werden,
daß er außer dem Heizgas für die Gaserzeugerschächte auch noch Generatorgas für
andere Zwecke abgeben kann.
-
Eine Ausführungsform eines derartigen Generators ist in der beiliegenden
Zeichnung im Längsschnitt beispielsweise dargestellt.
-
Der Generatorschacht i besitzt zwei Aufsätze 2 und 3, die als Karburierschächte
ausgebildet sein können, aber auch gewöhnliches Wassergas erzeugen können. Diese
Aufsätze sind durch Klappen 4 und 5 von dem Generator i getrennt, und jeder Karburierschacht
besitzt an seinem unteren Ende über den Klappen 4 bzw. 5 eine Trommel 6 und 7 oder
sonstige Fördervorrichtung, die dazu dient, den im unteren Teil jedes Schachtes
liegenden Koks in den Schacht i zeitweilig zu befördern. Zweckmäßig wird zu diesem
Zweck der Schacht bei 8 etwas eingezogen, damit sich der Koks in richtiger Böschung
auf die Trommel 6 auflegt.
-
Durch die durch geeignete Ventile regelbaren Öffnungen g und io kann
Verbrennungsluft in jeden Schacht geblasen werden. Außerdem sind bei ii und i2 Rohre
vorgesehen, die ein Wasserdampf-Öldampf-Gemisch in :den unteren Teil des Schachtes
einzublasen gestatten, wenn dieser als Karburierschacht arbeiten soll. Der Gaseizeugerschacht
hat oben eine verschließbare Füllöffnung 13 und einen Abzug 14 für die Blasegase
sowie einen Abzug i 5 für das erzeugte karburierte Wassergas. Alle Abzüge sind mit
entsprechenden Abschlußvorrichtungen versehen. Die Aufsatzschächte können in bekannter
Weise auch zeitweilig von oben nach unten betrieben werden.
-
Der IHeizgasgenerator i hat die abschließbareFüllöffnung 16 und eineEntnahmeöffnung
17 für das Heizgas, falls dieses im Überschuß erzeugt wird und anderen Zwecken zugeführt
werden soll. Beispielsweise kann dieses Gas, evtl. zusammen mit den aus den Öffnungen
14 und 15 kommenden Blasegasen der Aufsatzschächte, zur Beheizung eines Kessels
oder Vorwärmers verwendet werden.
-
Schließlich ist noch am unteren Ende eines jeden Gaserzeugerschachtes
eine abschließbare Leitung i8 bzw. ig vorgesehen, durch die von irgendeiner fremden
Erzeugungsstelle Schwachgas zum Aufheizen der Generatorschächte zeitweilig oder
hilfsweise zugeführt werden kann.
-
Der Betrieb des Generators erfolgt in folgender Weise: Der untere
Heizgasgeneratorschacht i wird mit irgendeinem beliebigen Brennstoff, wieKoksabfällen,Briketten
u. dgl., gefüllt und dann als gewöhnlicher Heizgasgenerator durch entsprechende
Zuführung von Luft von unten her betrieben. In die Schächte 2 und 3 kommt hochwertiger
Koks. Zunächst wird das entstehende Heizgas dem einen der Schächte, beispielsweise
dem Schacht 2, zugeführt, nachdem die Klappe 4 geöffnet ist. Gleichzeitig wird durch
die Öffnungen g und io Luft in den unteren Teil des Schachtes geblasen. Dadurch
erfolgt ein Aufheizen der Schachtfüllung, wobei die Blasegase durch den Abzug 14
nach außen ziehen. Nach bestimmter Zeit wird umgeschaltet, d. h. die Klappe 4 geschlossen
und die Klappe 5 geöffnet, so daß nunmehr in derselben Weise der andere Schacht
3 aufgeheizt wird. In den ersten .Schacht 2 wird nunmehr durch die Rohre i i und
12 entweder Wasserdampf oder, wenn der Schacht als Karburierschacht betrieben werden
soll, ein Wasser-dampf-Öldampf-Gemisch eingeführt und dadurch ein karburiertes Wassergas
erzeugt, das durch den Abzug 15 seinem Verwendungszweck zugeführt wird. Dann folgt
wieder ein Umschalten, so daß der Schacht 3 nunmehr als Wassergaserzeuger dient,
während der Schacht 2 aufgeheizt wird.
-
In derselben Weise können auch drei oder mehrere Gaserzeugerschächte
von ein und demselben Heizgasgenerator aus in bestimmter Zeitfolge aufgeheizt werden.
-
Von Zeit zu Zeit werden die Fördertrommeln 6 und 7 in Tätigkeit gesetzt,
wodurch der teilweise verbrauchte und mit Teerrückständen besetzte Koks aus den
Schächten in den Heizgasschacht i gefördert wird. Dementsprechend muß durch die
Füllöffnung 13 frischer, hochwertiger Koks in die Gaserzeugerschächte eingefüllt
werden.
-
Unter Umständen kann durch die Rohre 18 und ig auch Schwachgas von
anderen Erzeugungsstellen für das Aufheizen der Aufsatzschächte zugeführt werden,
gegebenenfalls auch hilfsweise. Ebenso kann umgekehrt durch die Öffnung 17 Heizgas
aus dem Generator i entnommen und irgendwelchen Zwekken zugeffihrt werden. Zu diesem
Zweck kann der Generatorschachti größer ausgeführt werden, .als notwendig ist zum
Aufheizen der beiden Gaserzeugerschächte.
-
Die verschiedenen Abschlußvorrichtungen für ,die Schächte können zwangsläufig
so miteinander
verbunden werden, daß durch eine Umstellung alle
Abschlußvorrichtungen in richtiger Weise umgestellt werden.