DE104577C - - Google Patents

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DE104577C
DE104577C DE1897104577D DE104577DA DE104577C DE 104577 C DE104577 C DE 104577C DE 1897104577 D DE1897104577 D DE 1897104577D DE 104577D A DE104577D A DE 104577DA DE 104577 C DE104577 C DE 104577C
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DE
Germany
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coal
generator
coke
tar
air
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DE1897104577D
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English (en)
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Publication of DE104577C publication Critical patent/DE104577C/de
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10JPRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
    • C10J3/00Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels
    • C10J3/58Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels combined with pre-distillation of the fuel
    • C10J3/60Processes
    • C10J3/64Processes with decomposition of the distillation products

Description

Das aus bituminöser Kohle durch Einblasen von Luft mit oder ohne Zusatz von Dampf erblasene Generatorgas ist für den Motorenbetrieb nicht zu verwenden, da die im Gase enthaltenen Theere die Leitungen ■ und den Motor verschmutzen.
Es ist nun bekannt, die theerigen Bestandteile der Gase dadurch in beständige Gase zu verwandeln, "dafs man sie mit oder ohne Beifügung von Wasserdampf durch eine glühende Koksschicht leitet. Hierdurch werden die Kohlenwasserstoffe zerlegt, der Wasserstoff wird frei, und der Kohlenstoff wird ganz oder zum Theil an Sauerstoff gebunden, der durch gleichzeitige Zersetzung des den Gasen beigemengten Wasserdampfes entsteht. Eine Ausführungsart dieses Verfahrens zeigt z. B. die Patentschrift 51500, nach der in zwei hochgelegenen Generatoren Kohle vergast und in zwei tiefer gelegenen Koksöfen die entstandenen Gase fixirt werden. Das Verfahren hat den Nachtheil, dafs der glühenden Koksschicht durch die chemischen Processe der .Theerzerlegung und Wasserzersetzung Wärme entzogen wird, so dafs sie sich abkühlt; sie mufs daher von Zeit zu Zeit durch Abstellen des Gasstromes und Einblasen von. Luft warm geblasen werden, indem durch Verbrennung von Kohle zu Kohlenoxyd oder Kohlensäure Wärme erzeugt wird.
Ein ununterbrochener Betrieb ist auf diese Weise nicht möglich. Zwar kann man, wie in der Patentschrift 51500 angegeben, durch Anwendung zweier Fixirungsöfen, von denen der eine immer warmgeblasen wird, während im anderen fixirt wird, ununterbrochen fixirtes Gas liefern, aber der Betrieb der Fixirungsöfen ist intermittirend und trägt alle Nachtheile eines solchen Betriebes in sich. Erstens erfordert die Bedienung grofse Aufmerksamkeit, denn wird das zeitige Umschalten vergessen, so erkaltet ein Ofen, und der Betrieb ist gestört. Ferner müssen die Temperaturänderungen während der einzelnen Perioden in beiden Oefen in genau gleicherweise vor sich gehen, was praktisch kaum zu erreichen ist; erfordert nämlich ein Ofen eine nur etwas längere Zeit zum Warmblasen, so mufs er sich, da die Umschaltungen für beide Oefen immer gleichzeitig vorgenommen werden, allmählich immer mehr abkühlen, der andere sich immer mehr erhitzen, der Beharrungszustand mufs also gestört werden. Endlich schwankt die Zusammensetzung des Gases beständig, da die Temperatur der Oefen innerhalb jeder Periode sich stetig ändert.
Es ist auch bereits bekannt, den in den zweiten Generator einströmenden Gasen so viel Luft beizumengen, dafs sie vollständig verbrennen, worauf sie im oberen Theil des Ofens reducirt werden. Doch auch in diesem Falle ist es nöthig, die durch die Reduction bewirkte Abkühlung des Ofens von Zeit zu Zeit dadurch auszugleichen, dafs man denselben wieder warm bläst, wie es in der Patentschrift 78452 angegeben ist. Mit diesem ebenfalls nicht kontinuirlichen Betriebe sind daher nahezu dieselben Nachtheile, wie die in den vorigen Abschnitten erwähnten, verbunden.
Diese Nachtheile werden jedoch vollständig vermieden durch das vorliegende neue Verfahren. Es ist dadurch gekennzeichnet, dafs die Gase zwar auch behufs Fixirung durch eine
glühende Koksschicht geleitet werden, dafs aber mit den Gasen in diese Koksschicht aufser der zum Verbrennen der Theere nöthigen Luft ein so grofser Luftüberschufs geleitet wird, dafs eine genügende Verbrennung von Koks eintritt, um die Temperatur des Ofens konstant zu halten.
Der Procefs wird am vortheilhaftesten in zwei mit einander verbundenen Schachtöfen ausgeführt, ohne dafs er jedoch an solche Ausführungsformen gebunden wäre.
Fig. ι zeigt zwei mit einander verbundene Generatoren G1 und G2, von denen der erste mit bituminöser Kohle, der zweite mit Koks (oder Anthracit) beschickt wird. Im Beharrungszustande befindet sich im ersten Generator im unteren Theile glühender Koks, darüber Kohle, im Generator G2 in der ganzen Höhe des Schachtes glühender Koks. Wird nun in dem ersten Generator durch L1 Luft mit oder ohne Zusatz von Wasserdampf eingeblasen, so bildet sich beim Passiren der Koksschicht ein aus Kohlenoxyd, Stickstoff und eventuell Wasserstoff bestehendes Generatorgas, welches die obere Kohlenschicht zur Rothglut erhitzt, die Destillationsproducte der Kohle austreibt und die Kohle in Koks verwandelt. In dem Mafse, wie der Koks über dem Roste abbrennt, wird durch die Füllöffnung F1 frische Kohle nachgefüllt, die sich dann allmählich wieder in Koks verwandelt. Die Destillationsproducle treten gemischt mit dem Generatorgas durch die Oeffnung χ aus dem Generator aus und gelangen durch das Verbindungsrohr y und die Eintrittsöffnung ^ unter den Rost des zweiten Generators G2, den sie von unten nach oben durchstreichen. Gleichzeitig strömt an einer beliebigen Stelle im unteren Theile des Generators durch die Düsen X2 Luft ein. Im Generator G2 werden nun die Destillationsproducte unter Gegenwart von Luft in Wasserstoff und Kohlenoxyd umgesetzt, indem zunächst im unteren Theile des Ofens die Destillationsproducte und der Koks des Ofens zu Wasser und Kohlensäure verbrennen, die im oberen Theile des Ofens zu Kohlenoxyd und Wasserstoff reducirt werden. Das Endproduct entweicht durch den Austrittsstutzen A zu beliebiger Verwendung.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform, bei welcher der Koksgenerator G2 direct über dem Kohlengenerator G1 angebracht ist, um das Verbindungsrohr γ zu vermeiden. Hierbei fällt die Asche des Koksgenerators direct in den Kohlengenerator. Man kann jedoch den oberen Generator etwas seitlich setzen, so dafs er einen besonderen Aschenfall hat. Es bedeuten wieder L1 und L2 die Luftzuführungsöffnungen, F1 und F2 die Beschickungstrichter.
In der Ausführungsform der Fig. 3 liegt der zweite Generator G2 wieder seitlich vom ersten G1, die Gase durchstreichen aber nur den ersten von unten nach oben, den zweiten dagegen von oben nach unten. Infolge dessen ist die zweite Lufteinführung L2 im oberen Theile und der Gasabzug A im unteren Theile des Generators angebracht. Die Generatoren können einzeln aufgestellt und durch ein Rohr verbunden werden, oder sie können zu einem einzigen Generator, wie in Fig. 3 dargestellt, vereinigt werden. Der erste Generator wird wiederum mit Kohle, der zweite mit Koks beschickt, und es dienen (nicht gezeichnete) Füllöffnungen über jedem Schacht zum Einführen des betreffenden Brennstoffes.
Die Ausführungsform der Fig. 3 bietet aber auch die Gelegenheit, beide Generatoren mit bituminöser Kohle zu beschicken, in welchem Falle man mit einer einzigen Füllöffnung (wie in Fig. 3 gezeichnet) auskommt. Dabei wird der im zweiten Generator zur Vollendung des Processes nöthige Koks aus der Kohle selbst hergestellt. Beide Generatoren enthalten im unteren Theile Koks, im oberen Theile frische Kohle. Das im ersten Generator gebildete Generatorgas mufs heifs genug sein, um die im oberen Theile beider Generatoren gelagerte Kohle zum Glühen zu bringen und zu entgasen. An einer geeigneten Stelle des zweiten Generators, unterhalb deren die Kohle bereits ziemlich vergast ist, wird Luft zugeführt, und es verläuft dann der Procefs im Generator G2 wie vorbeschrieben. In dem Mafse, wie die beiden Kokssäulen durch den Abbrand über dem Rost sinken, wird im oberen Theile beider Generatoren neue Kohle entgast, also neuer Koks gebildet, der sich dann in beide Generatoren vertheilt.
Zur Aufrechterhaltung des Beharrungszustandes und zur Erzielung der nöthigen Temperaturen kann man die bei L1 und L2 eingeführte Luft entweder vorwärmen oder andererseits an geeigneten Stellen Wasserdampf in die Generatoren einleiten, wodurch bekanntlich unter Bildung von Wassergas Wärme entzogen wird.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur kontinuirlichen Erzeugung eines Heizgases aus bituminöser Kohle, . bei welchem das durch Einblasen von Luft (mit oder ohne Beimischung von Wasserdampf) in die glühende Kohle erhaltene, mit Theeren beladene Heizgas durch eine glühende Koksschicht unter abermaligem Einblasen von Luft geleitet wird, um die Theere in uncondensirbare Gase zu zerlegen, gekennzeichnet durch die Zuführung von so viel Luft, dafs eine genügende Verbrennung von Koks eintritt, um die Temperatur der Koksschicht auf gleicher Höhe zu erhalten, zum Zweck, ein theerfreies Heiz-
    gas in einem einzigen ununterbrochenen Strom, ohne dafs Umschaltungen nöthig sind, zu erzeugen.
    Ausführungsform des unter i. geschützten Verfahrens, gekennzeichnet durch die Combination zweier Generatoren, die mit bituminöser Kohle beschickt und so betrieben werden (Fig. 3), dafs das im ersten Generator gebildete, mit Theeren beladene Heizgas den zweiten Generator von oben nach unten durchstreicht, indem im oberen Theile die frische Kohle entgast, im unteren durch die bereits entgaste Kohle die Theere zerlegt werden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DE1897104577D 1897-10-11 1897-10-11 Expired - Lifetime DE104577C (de)

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DE (1) DE104577C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE913570C (de) * 1940-09-24 1954-06-14 Brennstoff Technik G M B H Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Wassergas aus Schwelkoks
DE1217015B (de) * 1959-02-12 1966-05-18 Juan T Villanueva Gaserzeuger

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE913570C (de) * 1940-09-24 1954-06-14 Brennstoff Technik G M B H Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung von Wassergas aus Schwelkoks
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