DE533234C - Verfahren zum Schalten von Stromkreisen, insbesondere Hochspannungsstromkreisen - Google Patents
Verfahren zum Schalten von Stromkreisen, insbesondere HochspannungsstromkreisenInfo
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- DE533234C DE533234C DESCH91359D DESC091359D DE533234C DE 533234 C DE533234 C DE 533234C DE SCH91359 D DESCH91359 D DE SCH91359D DE SC091359 D DESC091359 D DE SC091359D DE 533234 C DE533234 C DE 533234C
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H33/00—High-tension or heavy-current switches with arc-extinguishing or arc-preventing means
- H01H33/02—Details
- H01H33/04—Means for extinguishing or preventing arc between current-carrying parts
- H01H33/14—Multiple main contacts for the purpose of dividing the current through, or potential drop along, the arc
Landscapes
- Driving Mechanisms And Operating Circuits Of Arc-Extinguishing High-Tension Switches (AREA)
Description
Bei Hochspannungsschaltern (Ölschaltern) kommt es vor, daß der Schalter durch eine
mechanische Störung des Schaltmechanismus entweder beim Einschalten auf den Vorkontakten
stehenbleibt bzw. die Hauptkontakte nur lose berührt oder beim Ausschalten
die Kontakte nicht genügend voneinander entfernt werden, so daß der Lichtbogen stehenbleibt. In beiden Fällen kommt es
ίο leicht zur Katastrophe.
Nun ist es seit langem bekannt, für jede zu unterbrechende Leitung (Phase) mehrere
Kontaktstellen anzuordnen, die in Serie geschaltet sind und somit beim Ausschalten den
Lichtbogen unterteilen, wodurch eine größere Gewähr für dessen Abreißen gegeben ist.
Auch ist bekannt, diese Kontaktstellen nach dem Schließen des Schalters parallel zu
schalten, um den Schalter höher belasten zu können. Auch das Parallelschalten zweier
Schalter zu diesem Zweck ist bereits angewendet worden. Alle diese Maßnahmen beheben
jedoch nicht die eingangs erwähnten Mängel. Um dies zu erreichen, ist zweierlei
notwendig:
Erstens müssen die beiden Schalter oder Schaltelemente so unabhängig voneinander
sein, daß bei einer Störung des einen der andere nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.
Zweitens müssen die beiden Schalter oder Schaltelemente vor dem Einschalten parallel,
vor dem Ausschalten hintereinandergeschaltet werden, damit beim Versagen eines Teilschalters
der andere die Schaltfunktion allein übernehmen kann. Die Kombination dieser beiden Maßnahmen führt zu einer Anordnung,
bei der die Wahrscheinlichkeit einer Fehlschaltung so verschwindend klein ist, daß
man von einer Unmöglichkeit des Versagens sprechen kann. Das ist der Grundgedanke
der vorliegenden Erfindung.
Ihr zufolge werden also zwei oder mehrere Schalter (Leistungsschalter), deren jeder die
volle Leistung ein- und ausschalten kann und die mechanisch völlig unabhängig voneinander
sind, durch einen oder mehrere Hilfsschalter (Trennschalter) vor dem Ausschalten
in Serie, vor dem Einschalten parallel geschaltet. Dabei muß die Umschaltung von
Serie auf Parallel und umgekehrt so erfolgen, daß nicht schon durch den (oder die) Hilfsschalter
ein Stromschluß bzw. eine Stromunterbrechung stattfindet.
In Fig. ι ist als Ausführungsbeispiel eine Anordnung mit zwei Leistungsschaltern c
und d gezeichnet. Wie erkennbar, werden diese durch den Schalter e. hintereinander-,
durch den Schalter / parallel geschaltet. Die Schalter e und / brauchen keine Leistungsschalter,
sondern nur Trennschalter zu sein. Jedoch ist es notwendig, daß die Vorbereitung
des Schaltaktes folgendermäßen geschieht:
A. Vor dem Einschalten: erstens e aus; zweitens f ein.
B. Vor dem Ausschalten: erstens e ein; zweitens / aus.
Zweckmäßig wird die Betätigung der Schalter auf elektrischem oder pneumatischem
Wege derart geschehen, daß ein einziger Betätigungsschalter zwangläufig die vier Schalter
-in der richtigen Reihenfolge betätigt.
Es seien in Fig. ι g, i, k und m die Einschaltmagnete
der Schalter c, d, e, f; h, j, I, η
die Ausschaltmagnete. Der Betätigungsschalter c besitzt für »Ein« und »Aus« je drei
ίο Kontakte, wobei die Magnete g, i und h, j
gemeinsam an je einem Kontakt liegen. Wird der Schaltern aus seiner Mittellage nach links
gedreht, so betätigt er die Magnete in der Reihenfolge h-j-l-m, d. h. er bewirkt die Ausschaltung
und bereitet die Einschaltung vor. Beim Rechtsdrehen ist die Reihenfolge g-i-k-n,
wodurch die Einschaltung vorgenommen und die Ausschaltung vorbereitet wird.
Man kann die Anordnung auch so treffen, ao daß die Vorbereitung des Schaltaktes unmittelbar
vor diesem, also erst bei Betätigung des Schalters, erfolgt.
Die vorbeschriebene Anordnung kann noch wesentlich vereinfacht werden. Zunächst
lassen sich die Schalter e und f zu einem Umschalter vereinigen. Dieser muß dann so beschaffen
sein, daß er die Parallelschaltung erst aufhebt, wenn die Serienschaltung schon geschlossen ist, andererseits die Serienschaltung
unterbricht, bevor die Parallelschaltung geschlossen wird. In Fig. 2 und 3 ist eine
Ausführungsform dieses Schalters als Kurbelschalter gezeichnet, und zwar ist in Fig. 2
die Anordnung im Zustand der Parallelschaltung, also vor dem Ausschalten der Hauptschalter,
dargestellt. Das Kontaktstück a schleift auf den Ringsegmenten c, e, g; das
Kontaktstück b auf d, e, h. Beide Kontaktstücke sind voneinander isoliert und können
nur gemeinsam nach links gedreht werden. i und j sind die Hauptschalter, deren Kontakte
k, I, m, η sind. In Fig. 2 ist der Kontakt
k des Leistungsschalters i über das Segment h, das Kontaktstück b und den Ring d
mit dem Kontakt m des Leistungsschalters j verbunden, ebenso der Kontakt/ über den
Ring c, das Kontaktstück α und das Segment
g mit dem Kontakt«. Die Leistungsschalter liegen also parallel zueinander. In
Fig. 3 sind nur die Kontakte I und m, die
nicht mit den äußeren Leitungsanschlüssen in Verbindung stehen, miteinander verbunden,
und zwar über Ring c, Kontakt a, Segment e, Kontaktstück b und Ring d. Die Leistungsschalter
liegen also in Serie. Dadurch, daß das Segmente von g und h überlappt wird,
wird nach dem Einschaltakt die Umschaltung von Parallel auf Serie ohne Unterbrechung
vorgenommen. In der entgegengesetzten Stellung des Schalters endigen die Seriensegmente
früher als die Parallelsegmente anfangen, so daß nach dem Ausschaltakt erst die Serienschaltung
getrennt und dann die Parallelschaltung hergestellt wird.
Ein weiterer, wesentlicher Schritt zur Vereinfachung besteht darin, daß ein Teil der
Umschaltfunktionen von den Leistungsschaltern selbst übernommen wird. In Fig. 5 ist
das Prinzip für nur zwei Schalter dargestellt, weil im praktischen Betrieb wohl immer nur
zwei Schalter in Frage kommen. Prinzipiell lassen sich aber durch eine einfache Abänderung
der Schaltung beliebig viele Schalter der gleichen Art in der beschriebenen Weise
kombinieren.
Die beiden Leistungsschalter α und b sind so eingerichtet, daß gleichzeitig drei Kontakte
miteinander verbunden werden können. Dies geschieht am einfachsten durch ein bewegliches
Kontaktstück und drei feststehende Kontakte, die beim Einschalten gleichzeitig von dem Schaltstück berührt werden. An
den Kontakt c des Schalters α ist die Zuleitung angeschlossen. Ein weiterer Kontakt
e desselben Schalters ist mit einem Kontakt/ des zweiten Schalters verbunden. An
einen weiteren Kontakt d des letzteren ist dann die Ableitung angeschlossen. Über
diesen Kontaktweg liegen also die beiden Schalter dauernd in Serie. Die dritten Kontakte
g und h der beiden Schalter sind über einen doppelpoligen Trennschalter i kreuzweise
mit den Kontakten c und d verbunden. Es sind also auf diese Weise die beiden
Schalter parallel geschaltet. Der Strom verläuft einerseits von c über das bewegliche
Kontaktstück von α nach g, über den eingeschalteten
Trennschalter i nach d, anderseits von c über den Trennschalter i nach h, über
das bewegliche Kontaktstück von b nach d. Daß dabei gleichzeitig auch über die Kontakte e
■ und f ein Stromweg geschaffen wird, ist eine angenehme Nebenwirkung der Anordnung,
weil dadurch die Kontakte g und h entlastet werden, wenigstens solange Parallelschaltung
besteht.
Selbstverständlich wird man dafür zu sorgen haben, daß im Falle des Versagens eines
Schalterteiles die weitere Schaltung verhindert wird. Man wird z. B. bei der in Fig. 5
dargestellten Anordnung den Schalter i ver riegeln, wenn z.B. beim Ausschalten etwa
der Schalter α stehengeblieben ist. Denn sonst würde beim Einlegen von i der Strom
über c-g-i-d sofort geschlossen werden. Man wird also durch die Hauptschalter Hilfskontakte
betätigen, die beim Versagen eines Hauptschalters ein Signal geben oder die übrigen Schalter verriegeln. So kann beispielsweise,
wie in Fig. 4 dargestellt, an den Hauptschaltern c und d je ein Hilfskontakt a
und b angebracht sein. ' Befinden sich die
Schalter in gleicher Stellung, so ist das Ruhestromrelais
e kurzgeschlossen. Es wird betätigt, sobald einer der Schalter gegen den anderen stehenbleibt. Selbstverständlich muß
das Relais e mit einer gewissen Verzögerung arbeiten, damit bei etwas ungleichmäßigem
Gang der Schalter kein Ansprechen stattfindet.
In konstruktiver Hinsicht würde es unvorteilhaft sein, wenn man die Hauptschalter
etwa als ölschalter oder Druckluftschalter ausbilden und die Trennschalter in freier
Luft anordnen würde. Dadurch würde die Anzahl der Durchführungen durch den die Hauptschalter enthaltenden Behälter gegenüber
dem einfachen Schalter mindestens verdoppelt werden. Man baut deshalb den oder die Trennschalter mit in den Behälter ein,
der die Hauptschalter enthält. Dadurch bleibt
ao die Anzahl der Durchführungen die gleiche wie bei einem einfachen Schalter.
Claims (6)
1. Verfahren zum Schalten von Stromkreisen, insbesondere Hochspannungsstromkreisen,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere voneinander unabhängig arbeitende Schaltelemente vor dem Einschalten
parallel, vor dem Ausschalten dagegen in Serie geschaltet werden, so daß beim Versagen eines Schaltelementes
das andere oder die anderen die Schaltfunktion allein übernehmen können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Einzelleistungsschalter
durch eine besondere Schalteranordnung vor dem Einschalten parallel, vor dem Ausschalten in Serie ge-
=schaltet werden, wobei die Vorbereitung des Einschaltens in der Reihenfolge: Serienschaltung aus — Parallelschaltung
ein, die Vorbereitung des Ausschaltens in der Reihenfolge: Serienschaltung ein —
Parallelschaltung aus vorgenommen wird.
■ 3. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Umschalter, der die Leistungsschalter von Serie auf Parallel und umgekehrt schaltet, aus
einem in der gleichen Richtung sich drehenden Schalter besteht, dessen bewegliche
Kontaktbrücken die zur Serienschaltung dienenden Kontaktschienen früher berühren, als sie die zur Parallelschaltung
dienenden verlassen, dagegen die zur Serienschaltung dienenden Kontaktschienen früher verlassen, als sie die zur Parallelschaltung
dienenden berühren.
4. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Leistungsschalter je drei feste Kontaktstücke besitzen, die beim Einschalten miteinander durch die
Strombrücken verbunden werden und von denen je ein Kontakt mit der äußeren Leitung,
ein weiterer Kontakt des einen Schalters mit einem weiteren Kontakt des anderen Schalters und jeder dritte Kontakt
des einen Schalters über einen Trennschalter mit dem an die äußere Leitung angeschlossenen Kontakt des anderen
Schalters verbunden ist.
5. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mit den Hauptschaltern Hilfskontakte in Verbindung stehen, die beim Versagen eines Hauptschalters eine
Anzeigevorrichtung oder eine Sperrung des Schalters oder beides auslösen.
6. Schaltanlage zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 und '2, dadurch
gekennzeichnet, daß Hauptschalter und Trennschalter in einem gemeinsamen, mit hochisolierendem Stoff (öl oder Druckgas)
gefüllten Behälter untergebracht sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH91359D DE533234C (de) | 1929-08-27 | 1929-08-27 | Verfahren zum Schalten von Stromkreisen, insbesondere Hochspannungsstromkreisen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH91359D DE533234C (de) | 1929-08-27 | 1929-08-27 | Verfahren zum Schalten von Stromkreisen, insbesondere Hochspannungsstromkreisen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE533234C true DE533234C (de) | 1931-09-10 |
Family
ID=7444629
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH91359D Expired DE533234C (de) | 1929-08-27 | 1929-08-27 | Verfahren zum Schalten von Stromkreisen, insbesondere Hochspannungsstromkreisen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE533234C (de) |
-
1929
- 1929-08-27 DE DESCH91359D patent/DE533234C/de not_active Expired
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