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Apparat zum Anstreichen, Tünchen und Putzen von Flächen Der nachfolgend
beschriebene Apparat soll die kostspielige Handarbeit, die zum Anstreichen, Tünchen
und Abputzen von Flächen aufzuwenden ist, durch Maschinenarbeit ersetzen. Die Arbeit
zum Anstreichen größerer Flächen (Hausfassaden, Wände, Decken und Böden) erfordert
viel Kraft und enthält viel Leerlaufarbeit, da beim Eintauchen des Pinsels in den
Farbtopf, das meistens mit einem Bücken verbunden ist, Zeit und Kraft vergeudet
wird. Der neue Apparat ist so gebaut, daß die eigentliche Arbeitsvorrichtung sehr
leicht gehalten ist, so daß sie von einem Mann bequem und ohne Ermüdung auf der
anzustreichenden Fläche entlang geführt werden kann, während die Farbzuführung und
die Bewegung der Pinselwalze von einem ortsveränderlichen Maschinensatz aus bewirkt
wird.
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Die bekannten Maschinen dieser Art sind entweder nur für besondere
Zwecke verwendbar (z. B. Anstrichmaschinen für Glasdachsprossen, dünne Drähte, Konservenbüchsen,
Latten, Fußböden usw.) und dann noch, soweit sie nicht fabrikmäßig, also in fester
Lagerung arbeiten, unvollkommen, oder sie sind so gebaut, daß sie zu schwer sind,
da der Farbtopf oder die Antriebsmaschinen oder beide mit dem eigentlichen Anstrichpinsel
unmittelbar verbunden sind, so daß sie nicht ohne große Ermüdung von einem Manne
gehandhabt werden können, oder sie sind so gebaut, daß sie in Vorsprünge, Nischen,
Verzierungen u. a. nicht genügend eindringen, oder sie sind als Zerstäuber ausgebildet,
die sich praktisch nicht einzuführen vermögen, da die üblichen Ölfarben durch teuere
Ersatzfarben ersetzt werden müßten und der Betrieb nur mit Hilfe sehr schwerer und
teuerer Kompressorenaggregate möglich ist.
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Ein Ausführungsbeispiel des neuen Apparates zeigen die in verschiedenen
Maßstäben dargestellten Abbildungen.
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Abb. z zeigt eine Gesamtansicht der Anordnung. Abb. a ist eine Ansicht
des Bürstenapparates. Abb.3 ist eine Draufsicht bzw. ein waagerechter Schnitt in
halber Höhe. Abb.4 ist ein Querschnitt. Abb.5 ist die Feststellvorrichtung für die
-beiden Rahmen. Abb. 6 zeigt die Ausbildung des Pinselbandes.
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Das Anstreichen wird von Bürsten oder Pinseln x, y, z bewirkt, die
auf einzelnen Raupenlamellen v befestigt sind, welche wiederum durch Bänder q miteinander
verbunden sind und dadurch ein endloses Band (Gliederband) bilden. Dieses wird in
rasche Bewegung versetzt.
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Das die Bürsten oder Pinsel tragende endlose Band erhält seinen Antrieb
durch eine in einem Spiralschlauch b liegende; bewegliche Welle, die mit dem Motor
c über ein die Einstellung verschiedener Drehzahlen erlaubendes Getriebe d verbunden
ist. Der Motor c treibt gleichzeitig eine Zentrifugalluftpumpe e an. Diese erzeugt
einen Überdruck, der in einem Windkessel f mit einstellbarem Ventil g die eingefüllte
Farbe im Farbtopf f, in die Schlauchleitung zu und zum Anstreichgerät
treibt.
Nach Durchlaufen eines Abschlußhahnes k gelangt die Farbe auf eine Bürstenwalze-i.
Diese Bürstenwalze i dient nur als Zwischenträger für die Farbe. Durch die vorbeistreifenden
Pinsel x, y, z wird die Bürstenwalze i in Drehung versetzt und gibt die Farbe
auf die Pinsel x, y, z ab. Der Apparat wird von einem Mann bequem an Handgriffen
H auf der zu bearbeitenden Fläche entlang geführt.
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Die Gestalt der Pinsel ist aus Abb. 6 zu ersehen. Die Pinsel
x,. y, z sind abnehmbar auf Leisten v angeklammert. Diese Leisten sind untereinander
lösbar verbunden, bilden aber im Gebrauchszustand eine endlose Kette. Die Leisten
tragen unten Zapfen oder Kugeln m, die in den Führungsleisten y und s laufen.
Durch Einschnitte im Antriebsrade y2, in die die Zapfen in eingreifen, werden die
Pinsel fortbewegt.
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Die Zapfen m und dadurch die Pinselreihe x, y, z laufen in
zwei Rahmen r, s, wie aus den Abb. a bis 5 zu erkennen ist. In dem einen
Rahmen ist das Antriebsrad n untergebracht, das entweder unmittelbar oder, wie hier
dargestellt, durch eine Zwischenübersetzung oder durch Schneckentrieb p mit der
Antriebswelle b gekuppelt ist.
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Die beiden Führungsrahmen r, s für die Pinselreihe x, y, z
sind durch Querleisten t
(Abb. 3) miteinander verbunden. Diese sind durch
Scharniere an den Rahmen befestigt. Dadurch ist eine Parallelverschiebung der Rahmen
gegeneinander möglich. Die in den Rahmen laufenden Zapfen m (Abb. 6) und damit die
einzelnen Pinsel stellen sich infolgedessen in einem gewünschten Winkel zur Achse
des Handapparates ein. Dadurch wird erreicht, daß die äußeren Teile der Pinsel in
größere Entfernung von dem beim Streichen störenden Teil des Führungsrahmens * kommen
und besser in jede Art von Stuckverzierungen und einspringende Ecken eindringen
können. Zu letzterem Zweck können außerdem je nach Bedarf Pinsel von breiterer oder
spitzerer Form verwendet werden.
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Der gewünschte Rahmenabstand wird durch eine Schraube u (Abb. q.)
festgehalten, deren Mutter u1 (Abb. 3) entsprechend dem wechselnden Abstand der
Führungsleisten r, s in einem Langloch läuft. Der Abstand der Führungsleisten kann
auch bei anderer Ausführungsart durch einen Haken, der in verschiedene Distanzlöcher
eingreift, bestimmt werden.
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Dadurch, daß jeder einzelne Pinsel mit dem laufenden Band abnehmbar
verbunden ist, entsteht der Vorteil, daß die Pinsel im einzelnen leicht gereinigt
oder durch andere Pinsel ersetzt werden können und man, wie in Abb. 6 dargestellt,
verschiedene Sorten von Pinseln gleichzeitig verwenden kann, etwa höhere
x, z, welche die Farbe aufnehmen und wieder abgeben, und niedere Pinsel y,
welche die abgegebene Farbe verteilen. Man kann auch, wenn erwünscht, abwechselnd
Pinsel mit harten und weichen Borsten auf den Rahmen y, s anordnen.
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Soll unmittelbar nach Benutzung des Apparates mit einer bestimmten
Farbe der Apparat- für einen andersfarbigen Anstrich benutzt werden, dann brauchen
nur die einzelnen Pinsel, die Borstenwalze i und der Zuführungsschlauch w ausgewechselt
bzw. gereinigt zu werden. Zur Verwendung des Apparates zum Abputzen von alten Farben
werden die Pinsel durch Stahlbürsten ersetzt.