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Vorrichtung zum Reinigen eines Schwimmbeckens im Bereich der Überlaufrinne
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen eines Schwimmbeckens im Bereich
der Gberlaufrinne mit Hilfe einer Bürste.
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Das Reinigen des Bereiches der überlaufrinne von Schwimmbecken geschieht
bisher in unwirtschaftlicher Weise, nämlich mit Hilfe von Handbürsten und Schrubbern,
und erfordert deshalb viel Personal, das zum Teil im Wasser in der Schwimmlage oder
im Wasser stehend die Arbeiten ausführen muß. Während das Reinigen ebenflächiger
Beckenteile mit Hilfe bekannter, auf den Beckenflächen verfahrbarer Vorrichtungen
in wirtschaftlicher Weise durchgeführt werden kann, ist es einleuchtend, daß allein
die Sauberhaltung der überlaufrinne den Betrieb der Badeanstalt beträchtlich verteuert.
Da die Verunreinigungen vielfach öl- und fetthaltig sind, lassen sich diese auch
durch einfaches Abspritzen mit Wasser nicht hinreichend beseitigen.
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Bekannt ist ferner eine Vorrichtung, die zum Reinigen hochliegender
Dachrinnen dient und eine mittels einer langen Stange von einer Bedienungsperson
gehaltene einfache Stielbürste aufweist, die mit Hilfe von an einem besonderen Teil
der Vorrichtung vorgesehener Rollen auf einem Rand der zu reinigenden Rinne verfahrbar
ist. Diese Bürste erfaßt aber bei ihrer Längsbewegung durch die Bedienungsperson
nur einen Längsstreifen der Rinnenfläche und muß vor dem Reinigen eines weiteren
Längsstreifens erst durch Verstellen an der Halterung des Bürstenstiels in eine
andere Stellung gebracht werden. Mit dieser Vorrichtung ist eine intensive Rinnenreinigung
nicht ohne sehr großen Zeitaufwand und nur mühevoll möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
die mit geringem Zeitaufwand ein müheloses, dabei aber gründliches Reinigen des
mehrere Krümmungen aufweisenden Bereiches der überlaufrinne eines Schwimmbeckens
ermöglicht. Darüber hinaus soll die neue Vorrichtung die Rentabilität der Badeanstalt
verbessern.
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Die Erfindung macht von dem bekannten Prinzip Gebrauch, eine Bürste
längs einer mit ihrer Hilfe zu reinigenden Rinne verfahrb.ar zu machen, und besteht
darin, daß die Bürste mittels eines Traggestelles längs des Beckenrandes verfahrbar
ist und entweder als der Rinnenform angepaßte drehbare oder in Vibration versetzbare
Längsbürste, die in Nuten zweier Platinen des Traggestelles gelagert und darin heb-
und senkbar ist, oder als endloses antreibbares Bürstenband ausgebildet ist, das
entlang des zu reinigenden Bereiches geführt ist, wobei die Lagerung des in die
überlaufrinne hineinragenden Teiles des Bürstenbandes mittels zweier Platinen des
Traggestelles erfolgt.
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Hierdurch wird der Vorteil erzielt, daß alle Arten von Verunreinigungen
im Bereich der überlaufrinne, vor allem auch festhaftende Verunreinigungen, durch
einfache Betätigung und bequem, praktisch vom Beckenumgang aus, rasch beseitigt
werden können, da die Bürste alle zu reinigenden Stellen gleichmäßig gut erfassen
kann.
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Da das Reinigen der zwischen überlaufrinne und Schwimmbeckenwandfläche
vielfach vorgesehenen kanalförmigen Durchbrechungen mit der in der Überlaufrinne
bewegbaren Bürste naturgemäß nicht möglich ist, ist zweckmäßig eine auf dem Traggestell
schwenkbar .angeordnete, vorzugsweise motorisch angetriebene Senkrechtbürste betätigbar.
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Um die Vorrichtung nach der Erfindung wirtschaftlich fertigen zu können
und um sie vielseitig verwendbar zu machen, d. h. sie für Schwimmbecken mit überlaufrinnen
mit oder ohne kanalförmige Durchbrechungen benutzen zu könen und gegebenenfalls
die Rinne und die Durchbrechungen gleichzeitig oder auch nur diese allein reinigen
zu können, sind vorzugsweise die Längsbürste bzw. das Bürstenband auf einem besonderen
Traggestellteil und die Senkrechtbürste auf einem zweiten Traggestellteil angeordnet
und
beide Traggestellteile mittel Kupplungsstücke bekannter Art zu einem einzigen Geräteträger
zusammenbaubar.
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Um die Vorrichtung nach der Erfindung - bei motorisch angetriebener
Senkrechtbürste - weitgehendst personalunabhängig betreiben zu können, ist es zweckmäßig,
daß das Verfahren des Traggestelles längs des Beckenrandes motorisch erfolgt und
daß das Traggestell -mit einem mit einem Ende in Höhe der senkrecht--zur überlaufrinnenachse
angeordneten Durchbrechungen angebrachten und gegebenenfalls unter Federdruck stehenden
Fühlhebel mit Schleifschuh versehen ist, durch den beim Eindringen des Schleifschuhes
in eine der Durchbrechungen ein zeitabhängiges Glied, z. B. ein elektrisches Zeitrelais,
betätigt wird, welches den Fortbewegungsantrieb für eine einstellbare Zeit abschaltet,
während der eiri das Einführen der Senkrechtbürste in die jeweilige Durchbrechung
bewirkender Schwenkmotor und der Antriebsmotor für die Senkrechtbürste eingeschaltet
werden.
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Damit die kanalförmigen Durchbrechungen in der überlaufrinne auf ihrer
ganzen Länge und vor allem an den beiden Enden einwandfrei gereinigt werden, kann
der Fortbewegungsantrieb des Traggestelles in der Betriebslage der Senkrechtbürste
eine Hin- und Herbewegung des Traggestelles in Richtung der Längsachse der überlaufrinne
ausführen.
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Mit Vorteil erfolgt. das Verfahren des Traggestelles mit Hilfe vori
Rädern, deren Laufflächen der Querschnittsform des inneren Randes der Überlaufrinne
angepaßt sind.
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Damit der Schwerpunkt der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht zu weit
über den Beckenrand hinaus verlagert zu werden braucht, kann das Traggestell wasserseitig
von einem Schwimmer abgestützt sein.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung nach den Ansprüchen werden
an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt eine Vorrichtung mit Längsbürste in Vorderansicht und
F i g. 2 in Seitenansicht; F i g. 3 zeigt eine Vorrichtung mit Bürstenband in Vorderansicht
und F i g. 4 in Seitenansicht.
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Ein Traggestell 1 ist auf Rädern 2 und 3 gelagert, von denen die Räder
2 auf dem Umgang 4 des Schwimmbeckens 5 und die Räder 3, die eine Ringnut 6 aufweisen,
,auf dem inneren Rand 7 der Überlaufrinne 8 laufen. Die Führung des Traggestelles
1 wird von den Rädern 3 übernommen, während wenigstens eines der Räder 2 von einem
nicht dargestellten Antriebsmotor zwecks Fortbewegung des Traggestelles 1 in Richtung
des Pfeiles P angetrieben wird. Die Fortbewegung des Traggestelles 1 kann auch von
Hand erfolgen. Mit dem Traggestell t sind zwei Platinen 9 und 10 lösbar verbunden,
die zur Lagerung einer in Längsrichtung der Überlaufrinne 8 angeordneten und deren
Querschnittsform unterhalb des Randes 7 angepaßten Längsbürste LB dient, die einerseits
über eine Gelenkwelle oder biegsame Welle 11 von einem Motor 12 angetrieben wird
und andererseits mit Hilfe eines Gestänges 13 und von in den Platinen 9 und 10 vorgesehenen
Führungsnuten 14 auf und ab entlang der gekrümmte Wandung der Überlaufrinne 8 geführt
werden kann. Auf eine Drehung der Längsbürste LB kann unter Umständen verzichtet
und statt dessen ein Vibrationsbürstenkörper nach Art der bekannten Vibrationsflaschen
zur Verdichtung der Betonmassen verwendet werden. Wenn die Gelenkwelle oder die
biegsame Welle 1 nicht erwünscht ist, kann zwischen den beiden Platinen 9 und 10
ein Elektromotor in Form eines Außenläufermotors angebracht werden, dessen Außenläufer
die Borsten der Längsbürste LB trägt. Statt einer herkömmlichen Bürste, bei der
die Borsten mit der zu reinigenden Fläche in Berührung stehen, können die Borsten
der Bürste auch als Träger eines Kunststoffschwammtuches dienen, oder die Bürste
selbst kann aus einem Kunststoffschwamm gebildet werden. In Fahrtrichtung gesehen
vor der Längsbürste LB ist eine Reinigungsvorrichtung für die nach der Wasserseite
hin sich erstreckenden Durchbrechungen 15 in der überlaufrinnenwandung angeordnet,
die im wesentlichen aus mehreren senkrecht zur Längsbürste LB angeordneten und bewegbaren
Senkrechtbürsten 16 besteht. Die Senkrechtbürsten 16 und ein Antriebsmotor 17 für
sie sind auf einer um den Zapfen 18 schwenkbar gelagerten Platte 19 gelagert. Das
Schwenken der Platte 19 erfolgt durch eine von einem Motor 20 angetriebene
Zahnstange 21, die in ein mit der Platte 19 verbundenes Zahnrad 22 einrastet. Das
Einschwenken der Senkrechtbürsten 16 in die Arbeitslage wird durch einen unter Federspannung
stehenden Fühlhebe123 eingeleitet, der an seinem unteren Ende einen Schleifschuh
24 trägt. Sobald der Schleifschuh 24 in eine Durchbrechung 15
eindringt,
wird ein Schalter 25 betätigt, der den Antriebsmotor für die Fortbewegung des Traggestelles
1 abschaltet oder den Motor für eine einstellbare Zeit stetig umschaltet. Die Umschaltung
erfolgt so, daß die gerade in den Bereichen der in Fahrtrichtung nächsten Durchbrechungen
befindlichen Senkrechtbürsten 16 - seitlich so weit hin- und herbewegt werden, daß
jeweils die gesamte Durchbrechung 15 von der in ihr arbeitenden Senkrechtbürste
16 bestrichen wird. Sobald die eingestellte Reinigungszeit vorbei ist, wird der
Antrieb für den Schwenkapparat der Senkrechtbürste 16 eingeschaltet und die Bürste
16 aus der Arbeitslage herausgefahren; damit wird zugleich der Fühlhebel23 angehoben
und der Fortbewegungsmotor für das Traggestell 1 eingeschaltet. Dieses Spiel wiederholt
sich so lange, bis der Schleifschuh 24 des Fühlhebels 23 in die nächste Durchbrechung
15 eindringt. Während des jeweiligen Stillstandes des Traggestelles 1 kann die Längsbürste
LB durch Schwenken oder Drehen des Gestänges 13 entlang der überlaufrinnenwandung
nach oben und nach unten geführt werden, so daß auch diese Wandteile gesäubert werden.
Um dem Traggestell eine sichere Arbeitslage zu geben, ist dieses auf der Wasserseite
durch einen Schwimmer 26 abgestützt.
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In den F i g. 3 und 4 sind die gleichen Teile nach den Fig.1 und 2
mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Der Antrieb der Senkrechtbürste 16 nach
F i g. 4 ist in der Ausschwenklage dargestellt. An Stelle der Längsbürste LB ist
hier ein durch einen Motor 29 angetriebenes Bürstenband 27 vorgesehen, welches auf
einem besonderen Traggestellteil angeordnet und über Rollen 28 geführt ist, die
entsprechend der Krümmung der überlaufrinnenwandung in geringem Abstand von dieser
angeordnet sind. Die gezeigten Senkrechtbürsten 16 sind auf einem zweiten Traggestell
angeordnet. Der Zusammenbau bzw. die Trennung der beiden Traggestellteile
erfolgt
mittels Kupplungsstücke K (F i g. 3). Die Rollen 28 sind zu beiden Seiten in Platinen
9' und 10' gelagert, in die bzw. aus denen sie einzeln einsetzbar bzw. herausnehmbar
sind. Die Platinen 9', 10' sind mit dem Traggestell 1 lösbar verbunden, um sie bei
komplizierten überlaufrinnenformen nachträglich leicht ein- bzw. ausbauen zu können.
Damit das Bürstenband 27 nicht rutschen kann, weist es auf seiner Rückseite reibungserhöhende
Mittel, z. B. Ausnehmungen, auf, in die die Zähne einer Ritzelrolle des Antriebsmotors
29 eingreifen. Das Bürstenband 27 ist als endloses Band ausgebildet und kann durch
eine teleskopartige Spannvorrichtung 30 gespannt werden. Um zur Unterstützung des
Reinigungsvorganges Spül- bzw. Spritzwasser aus dem Schwimmbecken entnehmen zu können,
sind auf einer mit dem Schwimmer 26 verbundenen Verstrebung 32 eine Pumpe 31 und
deren Ansaugleitung 33 angebracht. Eine solche Pump- bzw. Spritzvorrichtung kann
auch bei der Einrichtung nach F i g. 1 und 2 vorgesehen werden. Aus einem Vorratsbehälter
34 für nichtschäumendes Reinigungsmittel bekannter Art kann dieses mit Preßluft
auf zu säubernde Stellen geblasen werden. Zur Erzeugung der Preßluft dient ein auf
dem Traggestell 1 angebrachter Luftkompressor 35. In diesem Fall kann der Elektromotor
20 auch durch einen Preßluftmotor bekannter Bauart ersetzt werden.
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Sofern das Schwimmbecken mit abgerundeten Ecken versehen ist und der
Krümmungsradius eine Befahrung der Ecken zuläßt, ist ein durchgehender Rundum-Reinigungsvorgang
erzielbar.