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Titel: Fassadenreinigungsvorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Fassadenreinigungsvorrichtung mit rotierenden
Waschbürsten, einer vor der Fassade auf-und abbewegbaren Arbeitsbühne sowie Wasser
und Reinigungsmitteln.
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Es ist bekannt, zum Reinigen von Fassaden hoher Häuser Fassadenbefanranlagen
vorzusehen, die eine an der Fassade herabfahrende Arbeitsbühne aufweisen. Diese
Arbeitsbühne hängt am Ausleger eines Fahrwagens, der am Rand des Daches des zu reinigenden
Gebäudes entlangfährt, so daß von der Arbeitsbünne aus alle Fassadenflächen erreicht
werden könneun, Es ist bereits vorgeschlagen worden, für die Fassadenreinigung rotierende
Waschbürsten zu benutzen; da diese Jedoch viele Probleme aufwerfen, ist dieser Vorschlag
bisher noch nicht verwirklicht worden, sondern alle Fassaden werden bisher von Arbeitern
gereinigt, die die Fassade Stück für Stück von Hand mit abrasiven und chemischen
Reinigungsmitteln bearbeiten und mit Wasser abwaschen. Diese Handarbeit erfordert
hohe Körperkräfte, ist sehr lohnintensiv und hierdurch teuer. Außerdem ist es schwierig,
eine g#chmäßige Reinigung auf der ganzen Fassade zu erreichen, da das Reinigungsergebnis
sehr stark von der Sorgfalt der wechselnden Reinigungsmannschaften abhängt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fassadenreinigungsvorrichtung mit
rotierenden Waschbürsten zu schaffen, mit der auch gegliederte Fassaden hoher Häuser
mit geringem Aufwand rasch und gleichmäßig gereinigt werden können und die auch
in Verbindung mit vorhandenen Arbeitsbühnen verwendbar ist, ohne daß der Raum für
die Bedienungsper sonen auf der Arbeitsbühne eingeschränkt wird.
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Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß mindestens
eine rotierende Hauptwaschbürste unterhalb der Arbeitsbühne angeordnet ist und daß
die Bürstenwelle dieser Hauptwaschbürste sich etwa horizontal und parallel zur Fassadenfläche
erstreckt und um eine zu ihr parallele Schwenkachse gegen die Fassadenfläche schwenkbar
ist, Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die rotierende Hauptwaschbürste weder
Raum auf der Arbeitsbtlhne beansprucht, noch die dort befindliche Bedienungsperson
beschmutzt oder behindert. Die Schwenkmöglichkeit der Waschbürste ermöglicht es,
diese in Fassadenvertiefungen einzuschwenken und auch diese sauberzuwaschen, während
die Arbeitsbühne auf-und niederfährt0 Da der Gesamtschwerpunkt der Fassadenreinigungsvorrichtung
noch unter der Arbeitsbühne liegt, erlangt die Vorrichtung auch im Betrieb der Waschbürsten
eine hohe Stabilität, die durch seitliche und gegen die Fassadenfläche gerichtete
Führungsmittel, wie Führungsrollen odOdgl., in vorteilhafter Weise noch vergrößert
werden kann, Die Hauptwaschbürste ist zweckmäßig in einem Gestell gelagert, das
abnehmbar unter der Arbeitsbühne befestigt ist.
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Hierdurch ist es möglich, die rotierende Waschbürste an den Arbeitsbühnen
vorhandener Fassadenreinigungsvorrichtungen anzubringen und an diesen zu betreiben,
Um
auch seitliche Flächen von vorspringenden oder zurückliegenden Teilen einer Fassade,
wie beispielsweise Lisenen oder die Seitenwangen von Fensternischen,einwandfrei
mit reinigen zu können, sind vorteilhaft Seitenwaschbürsten vorgesehen, deren Borsten
sich im wesentlichen quer zu den Borsten der Hauptwaschbürste erstrecken. Ferner
ist es zweckmäßig, wenn die Waschbürsten gegen solche von anderer Breite, anderem
Durchmesser und/oder anderem Borstenbesatz auswechselbar sind, damit die Fassadenreinigungsvorrichtung
zum Reinigen verschieden gestalteter Fassaden verwendet werden kann. So erfordert
beispielsweise eine Fassade mit kleineren Fenstervertiefungen eine an die Fensterbreite
angepaßte Hauptwaschbürste. Eine Fassade mit im seitlichen Abstand voneinander angeordneten,
vorspringenden Lisenen benötigt mindestens eine Seitenwasohbürste, deren Durchmesser
der Tiefe der Lisenen entspricht. Die rotierende Hauptwaschbürste, auf deren Bürstenwelle
die Seitenwaschbürsten sitzen, muß dann im wesentlichen den gleichen Durchmesser
haben, wenn der zwischen den Lisenen liegende Fassadenteil gleichzeitig beim Auf-
und Niederfahren der Arbeitsbübne gereinigt werden soll.
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Verschiedene Fassadenmaterialien verlangen Bürsten unterschiedlicher
Härte, so daß es auch aus diesem Grunde notwendig ist, rotierende Waschbürsten mit
verschiedenem Borstenbesatz zur Verfügung zu haben.
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Eine einfache Konstruktion ergibt sich, wenn die Hauptwaschbürste
und ihr Drehantrieb in einem Rahmen gelagert sind, der als Ganzes um die Schwenkachse
schwenkend im Gestell verstellbar und in verschiedenen Winkellagen feststellbar
ist, Der Rahmen kann dann in einfacher Weise mit einem Spindeltrieb von der Arbeitsbühne
aus verstellt werden,
Um bereits gereinigte Fassadenflächen nicht
wieder zu beschmutzen und den Verkehr neben der aufgehenden Fassade nicht zu beeinträchtigen,
sind die Waschbürsten mit Spritzschutzmänteln versehen, welche die Waschbürsten
auf der der Fassade abgewandten Seite auf einem großen Teil ihres Umfanges und natürlich
auch an ihren Stirnseiten umgeben. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn mindestens der
Spritzschutzmantel der Hauptwaschbürste als Schmutzauffangwanne ausgebildet ist,
die an ihrem tiefsten Punkt einen Schmutzwasserablaufstutzen aufweist0 An diesem
Schmutzwasserablaufstutzen kann eine flexible Schmutzwasserablaufleitung angeschlossen
sein, die mindestens bis zur Geländeoberkante reicht0 Diese Ausgestaltung hat den
Vorteil, daß Wasser, Reinigungsmittel und der gelöste Schmutz nicht einfach nach
unten fallen, sondern aufgefangen und abgeführt werden.
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Hierdurch können Schmutzspritzer weder nach unten noch seitlich auf
gereinigte Fassadenflächen gelangen.
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Es ist vorteilhaft, wenn mindestens der Spritzschutzmantel der Hauptwaschbürste
aus mehreren Zylindersektoren besteht, die in Umfangsrichtung verstellbar und im
Bereich ihrer einander überlappenden Flächen gegeneinander abgedichtet sind. Hierdurch
ist es möglich, die freien Ränder des Spritzschutzmantels einerseits so nahe wie
möglich an die Fassadenfläche heranzubringen, andererseits aber weit genug zurückzuschwenken,
wenn die Waschbürsten weiter nach vorn gegen die Fassadenfläche geschwenkt werden
müssen, um Fassadenvertiefungen zu bearbeiten. Selbstverständlich ist es möglich,
die beiden Zylindersektoren durch ein Lenkergestänge so mit dem Rahmen zu verbinden,
daß ihre freien Ränder zurückweichen, wenn die Hauptwaschbürste in Vertiefungen
der Fassadenfläche vorgeschwenkt wird,
Am Gestell, am Rahmen und/oder
an den Spritzschutzmänteln der Waschbürsten sind Spritzdüsen für Waschwasser und/oder
Reinigungsmittel angeordnet. Hierbei ist wesentlich, daß sich die Spritzdüsen in
Umfangsrichtung der Waschbürsten auf beiden Seiten der Bürstenwelle befinden, da
es möglich sein muß, die Bürste in beiden Drehrichtungen laufen zu lassen. So ist
es wesentlich, daß die Hauptwaschbürste sich an der Fassade entlang aufwärtsdreht,
wenn die Arbeitsbtihne mit der an ihr befestigten Bürstenwascheinrichtung an der
Fassade hochgezogen wird, während die HauptwaschbLlrste sich an der Fassade entlang
abwärtsdrehen muß, wenn die Fassadenreinigungsvorrichtung an der Fassade abwärtafährt,
In der Regel wird man jeden Fassadenstreifen einer Vorreinigung und einer Nachreinigung
unterziehen, wobei die Aufwärtsfahrt zur Vorreinigung und die Abwärtsfahrt zur Nachreinigung
benutzt wird. Um die Reinigung zu erleichtern, sind oberhalb der Wasohbürsten Düsenleisten
mit mehreren, nebeneinander angeordneten Düsen für Waschflüssigkeit zum Vorreinigen
bzw. für Spülwasser zum Nachreinigen vorgesehen, die gegen die zu reinigenden Fassadenflächen
gerichtet sind. Bei der Aufwärtsfahrt wird aus den in diesen Düsenleisten angeordneten
Düsen ein Netzmittel oder ein schwach saures Reinigungsmittel zum Anlösen des Schmutzes
auf die Fassadenfläche gesprüht, so daß die nachfolgende Waschbürste schon eine
vorbehandelte Fläche vorfindet. Bei der Abwärtsfahrt folgen die Düsenleisten dann
der Waschbürste und spritzen klares Spülwasser oder ein Konservierungsmittel, wie
wachshaltige Substanzen od.dgl. auf die gereinigte Fassadenfläche.
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Die Behälter für Reinigungsmittel oder Waschwasser sind zweckmäßig
als Gegengewicht auf der der Hauptwaschbürste gegenüberliegenden Seite im Gestell
untergebracht. Hierdurch
wird erreicht, daß Transportbühne und
Waschwalzengestell auch bei vorgeschwenkter Hauptwaschbürste im wesentlichen senkrecht
bleiben und ein genügender Anpreßdruck für die Hauptwaschbürste an der Fassadenfläche
zur Verfügung steht.
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Für die Waschwasserzufuhr ist zweckmäßig ein Schlauch vorgesehen,
der zusammen mit einem Tragseil der Arbeitsbühne über den Ausleger des Fahrwagens
der Arbeitsbühne auf die Oberseite des zu reinigenden Gebäudes geführt ist. Das
zum Reinigen benötigte Frischwasser wird also von oben her zugeführt, während das
aufgefangene Schiutzwasser nach unten zur Erde abgeleitet wird.
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Um zu vermeiden, daß die Hauptwaschbürste bzw. ihr Spritzschutzmantel
den Boden berührt, wenn die Reinigungsvorrichtung an der Fassade abwärtsfährt, sind
unter dem Gestell Stützfüße angeordnet, die bis unterhalb des Spritzschutzmantels
der Hauptwaschbürste reichen.
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Auf diesen Stützfüßen kann das Gestell mit den Bürstenwalzen auch
abgestellt werden, wenn es von der Transportbühne gelöst ist und zur Fassade eines
anderen Hauses transportiert werden soll. Zu diesem Zwecke kann es auch vorteilhaft
sein, wenn an den Stützfüßen Rollen angeordnet sind, die den Transport des Gestelles
erleichtern.
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Für den Drehantrieb und/oder für den Verstellantrieb der Waschbürsten
können Elektromotoren verwendet werden.
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Das Gestell muß dann gegenüber der Arbeitsbühne elektrisch vollkommen
isoliert sein, Anstelle von Elektromotoren können Jedoch auch Hydromotoren oder
BrennkraStmaschinen verwendet werden.
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Um bei der Abwärtsfahrt die Fassadenfläche unterhalb der Hauptwaschbürste
beobachten zu können, kann eine
Beobachtungsvorriohtung, beispielsweise
ein Spiegel, ein Prismenfernrohr oder eine andere optische Einrichtung am Gestell
angeordnet sein. Ferner ist es möglich, für die gesamte Fassadenreinigungsvorrichtung
eine vollautomatische, elektronische Steuerung vorzusehen, die eine Bedienungsperson
überflüssig macht und mit der die Auf-, Ab- und Längsbewegung der Arbeitsbühne,
die Dreh-und Schwenkbewegung der Waschbürsten und das Öffnen und Schließen der Spritzdüsen
gesteuert werden kann, Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen, in denen eine bevorzugte
Ausfuhrungsfora der Erfindung an einem Beispiel näher erläutert ist, Es zeigt: Fig.
1 eine Fassadenreinigungsvorrichtung nach der Erfindung in einer seitlichen Ansicht,
Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in einem Horizontalschnitt nach Linie II-II der
Fig. 1 und Fig. 3 eine Teilansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 in Richtung des Pfeiles
III gegen die Fassadenfläche gesehen.
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In den Zeichnungen ist mit 10 eine Fassadenreinigungsvorrichtung bezeichnet,
die im wesentlichen aus einer Arbeitsbühne 11 und einem Fahrwagen 12 besteht. Der
Fahrwagen 12 ist auf dem Dach 13 eines Gebäudes 14 angeordnet und fährt auf Schienen
15 am Gesimsrand 16 des Gebäudes 14 entlang. Der Fahrwagen 12 hat einen über den
Gesimsrand 16 hinausragenden Ausleger 17 mit einer oder
mehreren
Rollen 18 an seinem äußeren Ende, über die Tragseile 19 und ein Wasserzuftihrungsschlauch
20 laufen.
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Am unteren Ende der Tragseile 19 ist mit einem U- oder V-förmigen
Bügel 21 die Arbeitsbühne 11 angehängt, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
aus einem geschlossenen Korb 22 und einem Geländer 23 am oberen Rand des Korbes
besteht. Das Geländer 23 ist am Bügel 21 befestigt und dient als Absturzsicherung
für eine Bedienungsperson, die sich im Korb 22 aufhält und die Bedienungselemente
betätigt, die in einem Steuerkasten 24 untergebracht sind, der am Bügel 21 befestigt
ist.
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Der Korb 22 ist mit vorderen Abstützrollen 25 und gegebenenfalls auch
mit seitlichen, hier nicht näher dargestellten Stützrollen an der Fassadenfläche
des Gebäudes 14 abgestützt, die in ihrer Gesamtheit mit 26 bezeichnet ist. Die Fassadenfläche
26 ist in der Regel nicht vollständig eben, sondern mehr oder weniger strukturiert,
beispielsweise durch Lisenen oder vorspringende Gesimse gegliedert und mit Fenstern
27 versehen, deren Fensterflächen 28 gegenüber der Fassadenfläche 26 vertieft liegen,
so daß sich obere und untere Fensterleibungen 29 und 30 sowie linke und rechte Fensterleibungen
31 und 32 ergeben (Fig. 3).
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Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist unter der Arbeitsbühne 11 ein im wesentlichen
rechteckiges Gestell 33 angeordnet, das vorzugsweise aus Aluminiumprofilstäben hergestellt
und am unteren Teil des Korbes 22 der Arbeitsbühne ii mit Schnellkupplungen 34 lösbar
befestigt ist, Das Gestell 33 ist an seiner Unterseite mit Stützfüßen 35 versehen,
die Fahrrollen 36 tragen, mit denen das Gestell 33 auf dem Boden abgestützt und
verfahren werden kann.
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In dem Gestell 33 ist ein Rahmen 37 mit Schwenkzapfen 38 schwenkbar
gelagert, deren Schwenkachse 39 etwa horizontal und parallel zur Fassadenfläche
26 am oberen, der Fassadenfläche 26 zugewandten Rand 33a des Gestelles 33 angeordnet
ist. Der Rahmen 37 besteht aus zwei Seitenplatten 40, die in Längsrichtung des Gestelles
33, d.h. parallel zur Fassadenfläche 26, durch Längsträger oder -bleche 41 verbunden
und in geeigneter Weise räumlich ausgestaltet sind. In der Nähe des unteren, der
Fassade fläche 26 zugewandten Randes 37b des Rahmens 37 ist eine Hauptwaschbürste
42 mit ihrer Bürstenwelle 43 in den Seitenplatten 40 drehbar so gelagert, daß sie
gegen eine Hauptwaschbürste von anderem Durchmesser oder mit anderem Borstenbesatz
leicht ausgewechselt werden kann. Die Bürstenwelle 43 wird über ein geeignetes Antriebsgetriebe
44, beispielsweise über einen Keilriementrieb, einen Zahnriementrieb oder einen
Kettentrieb von einem Drehantrieb 45 in der einen oder anderen Drehrichtung angetrieben.
Der Drehantrieb 45 ist bei dem dargestellten Ausfühüungsbeispiel ein wahlweise rechts-
oder linkslaufender Elektromotor, der an einer Seitenplatte 40 angeflanscht ist.
Anstelle des Elektromotors kann auch ein Benzinmotor oder ein Hydromotor verwendet
werden, wobei die Umsteuerung der Hauptwaschbürste von Rechtslauf auf Linkslauf
und umgekehrt auch mit Hilfe des Antriebsgetriebes 44 erfolgen kann, das dann zweckmäßig
als Rädergetriebe ausgebildet wird.
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Die Hauptwaschbürste 42, die sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
über die gesamte Länge der Borsten welle 43 erstreckt, Jedoch auch kürzer sein kann
als die Bürstenwelle, wird auf dem größten Teil ihres Umfanges, der von den Spitzen
der von der Bürstenwelle abstehenden Borsten definiert wird, von einem Spritzschutzmantel
46 umgeben. Dieser Spritzschutzmantel 46
besteht aus einem unteren
Zylindersektor 46a und einem oberen Zylindersektor 46b, die mit ihren vorderen Rändern
47 bzw, 48 bis nahe an die Fassadenfläche 46 heranreichen und deren hintere Ränder
49 bzw. 50 einander überlappen, wobei die einander überlappenden Flächen 51 bzw,
52 gegeneinander abgedichtet sind. Eine Abdichtung erfolgt auch an den einander
überlappenden Teilen der Stirnwände der Spritzschutzmantelteile 46a und 46b.
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Der obere Zylindersektor 46b ist gegenüber dem unteren Zylindersektor
46a des Spritzschutzmantels in Umfangsrichtung verstellbar, so daß die von den beiden
Zylindermänteln für die Arbeitsseite der Hauptwaschbürste 42 freigegebene Umfangsfläche
vergrößert werden kann, was dann erforderlich ist, wenn die Hauptwaschbürste 42
entgegen dem Uhrzeigersinne in Fig. 1 um die Schwenkachse 38 weiter in Richtung
auf die Fassadenfläche 26 nach vorn geschwenkt werden muß, um beispielsweise eine
gegenüber der Fassadenfläche 26 zurückliegende Fensterfläche 28 zu reinigen. Hierauf
wird weiter unten noch näher eingegangen werden.
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Der untere Zylindersektor 46a des Spritzschutzmantels 46 der Hauptwaschbürste
42 ist als Schmutzauffangwanne 53 ausgebildet und hat zu diesem Zweck an der tiefsten
Stelle des Zylindersektors 46a eine Vertiefung, an deren tiefstem Punkt ein Schmutzwasserablaufstutzen
54 angeordnet ist, An diesen Schmutzwasserablaufstutzen ist eine flexible Schmutzwasserablaufleitung
55 in Form eines Schlauches angeschlossen, der mindestens bis zur Geländeoberkante
reicht. Der Schlauch 55 kann von dem Ablaufstutzen 54 abgenommen werden, so daß
er beim Transport des Gestelles 33 nicht im Wege ist, Man erkennt auch aus Fig,
1, daß die Stützfüße 35 bis unterhalb des Schmutzwasserablaufstutzens
54
reichen, so daß beim Absetzen des Gestelles 33 auf dem Boden der Spritzschutzmantel
46 der Hauptwaschbürste 42 nicht beschädigt wird, Man erkennt aus Fig. 2, daß auf
den beiden durch den Spritzschutzmantel 46 der Hauptwaschbürste 42 hinausragenden
Enden 43a und 43b der Bürstenwelle 43 Seitenwaschbürsten 56 und 57 sitzen, die sich
zusammen mit der Hauptwaschbürste 42 drehen und ebenso wie diese auf Teilen ihres
Umfanges von Spritzschutzmänteln 58 und 59 abgedeckt sind. Die Seitenwaschbürsten
56 und 57 sind als Topfbürsten ausgebildet, deren Borsten sich im wesentlichen quer
zu den Borsten der Hauptwaschbürste 42 erstrecken und die etwa den gleichen Außendurchmesser
haben wir die Hauptwaschbürste 420 Die Seitenwaschbürsten 56 und 57 können ebenso
wie die Hauptwaschbürste 42 gegen Seitenwaschbürsten mit anderem Durchmesser oder
anderem Borstenbesatz ausgewechselt werden. Es ist zweckmäßig, sie zusammen mit
der Hauptwaschbürste 42 im Satz auszuwechseln, wenn eine andere Waschbreite oder
ein größerer oder kleinerer Bürstendurchmesser erforderlich ist.
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Aus Fig. 1 ist erkennbar, daß die Winkellage des Rahmens 37 gegenüber
dem Gestell 33 und der Arbeitsbühne 11 mit Hilfe eines Spindeltriebes 60 von der
Arbeitsbünne 11 aus verstellbar ist. Die Schraubenspindel 61 des Spindeltriebs 60
ist am Rahmen 37 gelenkig aber undrehbar befestigt und wirktmit einer axial unverschieblichen,
drehbaren Spindelmutter zusammen, die von einem Spindelantrieb 62 drehend angetrieben
wird, Die Spindel, die mit dem Rahmen 37 verbunden ist, wird am Korb 22 mit einer
aufklappbaren Klaue 63 gehalten. Der Spindelantrieb 62 und die Spindelmutter sind
in geeigneter Weise am Korb 22 angeordnet, Der Spindelantrieb kann eine Handkurbel
sein.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Spindelantrieb ein
in zwei Drehrichtungen laufender Elektromotor, der vom Steuerkasten 24 aus ein-
und ausgeschaltet wird. Je nach Drehrichtung der Spindelmutter wird die Schraubenspindel
61 gehoben oder abgesenkt, wodurch der Rahmen 37 um die Drehachse 39 im Uhrzeigersinne
oder entgegen dem Uhrzeigersinne geschwenkt wird und die Waschbürsten 42, 56 und
57 über die Vorderkante des Gestells 33 gegen die Fassadenfläche 26 nach vorne ausgeschwenkt
oder in den Rahmen 33 zurückgeschwenkt werden.
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Wie aus den Figuren 1 und 2 hervorgeht, sind am Gestell 33 und an
den Spritzschutzmänteln 46, 58, 59 der Waschbürsten 42, 56 und 57 Spritzdüsen 64,
65 und 66 angeordnet, mit denen Wasser und/oder Reinigungsmittel gegen die Fassadenfläche
26 bzw. auf die Waschbürsten 42, 56 und 57 gespritzt wird. Die Spritzdüsen 64 sind
in einer Reihe nebeneinander in einer Düsenleiste 67 angeordnet, die am oberen Rand
33a des Gestelles 33 oberhalb der Hauptwaschbürste 42 angeordnet ist und sich über
die gesamte Breite der Hauptwaschbürste 42 und der Seitenwaschbürsten 56 und 57
erstreckt. Die Düsenleiste kann sowohl Düsen zum Ausspritzen von Waschwasser als
auch Düsen zum Ausspritzen eines Reinigungsmittels oder eines Konservierungsmittels
aufweisen, die entweder abwechselrd nebeneinander oder untereinander in der Düsenleiste
angeordnet sind und entweder gemeinsam oder getrennt voneinander geöffnet und geschlossen
werden können, Die Spritzdüsen 64 bis 66 sind durch geeignete Leitungen 68 mit einer
Waschwasserverteilungsstelle 69 verbunden, an die der Wasserzuführungsschlauch 20
angeschlossen ist, oder an Behälter 70 für Reinigungsflüssigkeit oder Konservierungsmittel
angeschlossen. Die Waschwasserverteilungsstelle 69 und die Behälter 70 sind im Gestell
33 auf der der Hauptwaschbürste
42 gegenüberliegenden Seite untergebracht,
so daß sie als Gegengewicht zu den Waschbürsten wirken, Dem Gewichtsausgleich dient
auch die Anordnung des Drehantriebes 45 für die Hauptwaschbürste 42 in der Nähe
der Rückseite des Rahmens 37.
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Damit die Fassadenfläche 26 unterhalb der Waschbürsten 42, 56 und
57 von der Arbeitsbünne 11 aus beobachtet werden kann, ist an der Rückseite 71 des
Gestells 33 ein Spiegel 72 befestigt, der so eingestellt ist, daß das Auge 74 einer
im Korb 22 stehenden Bedienungsperson die Fassadenfläche 26 unterhalb der Hauptwaschbürste
42 überwachen kann.
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Damit die im Gebäude 14 arbeitenden Personen auf die an der Fassade
auf- und niederfahrende Fassadenreinigungsvorrichtung 10 aufmerksam gemacht werden
und rechtzeitig die Fenster schließen, bevor die Waschbürsten 42, 56 und 57 am Fenster
vorbeifahren, ist es zweckmäßig, wenn in gehörigem Abstand oberhalb und unterhalb
der mit dem Gestell 33 versehenen Arbeitsbühne 11 am Wasserzuführrngsschlauch 20
und am Schmutzwasserablaufschlauch 55 Warnblinklichteinrichtungen 73 angebracht
werden, die durch die Fenster hindurch anzeigen, daß sich die Waschvorrichtung nähert.
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Die Fassadenreinigungsvorrichtung arbeitet auf folgende Weise: Nachdem
das Gestell 33 mit den Schnellkupplungen 34 am Korb 22 der Arbeitsbühne 11 befestigt
worden ist und der Wasserzuführungsschlauch 20 an die Waschverteilungsstelle 69
und die Schmutzwasserablaufleitung 55 am Schmutzwasserablaufstutzen 54 befestigt
worden ist, beginnt die
Aufwärtsfahrt der Reinigungsvorrichtung
von der Geländeoberkante aus, Die Hauptwaschbürste 42, die mit ihren Seitenwaschbürsten
56 und 57 der Breite des jeweils zu reinigenden Fassadenstreifens angepaßt ist,
nimmt hierbei etwa die in Fig. 1 gezeigte Lage ein und wird von dem Drehantrieb
45 aufwärts, deh. in Fig. 1 entgegen dem Uhrzeigersinne, mit einer hohen Geschwindigkeit
drehend angetrieben, während aus den unteren Spritzdüsen 65 Waschwasser, gegebenenfalls
mit Reinigungsmittelzusatz, auf die Waschbürste gespritzt wird, Gleichzeitig werden
aus den Spritzdüsen 64 der Düsenleiste 67 Vorreiniger, beispielsweise Netzmittel
oder Detergentien, auf die Fassade gespritzt, welche die zu reinigende Fläche befeuchten
und den anhaftenden Schmutz anlösen, bevor die Fläche von der Hauptwaschbürste 42
erreicht wird.
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Sobald die Hauptwaschbürste 42 eine in der Fassadenfläche 26 angeordnete
Vertiefung, beispielsweise ein Fenster 27, erreicht, wird der Spindelantrieb 62
betätigt und hierdurch die Schraubenspindel 61 abgesenkt. Hierdurch schwenkt der
gesamte Rahmen 37 um seine Schwenkachse 39 im Gestell 330 Hierdurch werden die Waschbürsten
42, 56 und 57 weiter nach vorn, d.ho gegen die Fassadenfläche 26 geschwenkt, so
daß die Hauptwaschbürste 42 die tiefer gelegene Fensterfläche 28 des Fensters erreichen
kann.
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Gleichzeitig wird Je nach der Breite der verwendeten Hauptwaschbürste
42 eine oder beide seitlichen Fensterleibungen von den Seitenwaschbürsten 56 bzw,
57 abgewaschen, denen Wasser und Reinigungsmittel durch die Spritzdüsen 66 zugeführt
werden, An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, daß das gesamte Bürstenaggregat
etwas schmaler sein kann als die Vertiefung in der Fassadenfläche 26o In diesem
Falle wird
die Fassadenreinigungsvorrichtung bei Abwärtsfahrt gegenüber
dem Fahrstreifen bei Aufwärtsfahrt etwas seitlich versetzt, so daß bei Aufwärtsfahrt
die eine der beiden Seitenwaschbürsten eine Seitenfläche der Vertiefungen und bei
Abwärtsfahrt die andere Seitenwaschbürste die andere Seite der Vertiefungen abwäscht
und reinigt. Diese Situation ist in Fig. 2 dargestellt.
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Selbstverständlich ist es aber auch möglich, die Gesamtbreite der
Bürstenwascheinrichtung genau an die Breite der Vertiefungen im Gebäude anzupassen.
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Wenn die Waschbürsten in eine Vertiefung der Fassadenfläche 26 vorgeschwenkt
werden, werden die beiden Zylindersektoren 46a und 46b des Spritzschutzmantels 46
der Hauptwaschbürste 42 so weit zurückgeschwenkt, daß ihre vorderen Ränder 47 und
48 nicht gegen Fassadenkanten anstoßen können. Die Verschwenkung geschieht zweckmäßig
mit geeigneten Servomotoren, die von Photosensoren oder Fühlhebel gesteuert werden,
welche die Fassadenfläche 26 abtasten.
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Sobald bei der weiteren Aufwärtsfahrt die Waschbürsten 42, 56 und
57 eine Vertiefung in der Fassadenfläche wieder verlassen, treibt der Spindelantrieb
die Spindelmutter in entgegengesetzter Richtung an, so daß die Schraubenspindel
61 hochgezogen wird und der Rahmen 37 um die Schwenkachse 39 zurückschwenkt, bis
die Hauptwaschbürste 42 wieder die in Fig. 1 dargestellte Lage einnimmt. Die Zylindersektoren
46a und 46b der Hauptwaschbürste werden dann wieder gegeneinander so verstellt,
daß ihre vorderen Ränder 47 und 48 sich nahe an der Fassadenfläche 26 befinden,
Das in der Schmutzauffangwanne 53 gesammelte Schmutzwasser wird durch den Schmutzwasserablaufstutzen
54 und die Schmutzwasserablaufleitung
55 zum Boden hin abgeführt.
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Sobald die Fassadenreinigungsvorrichtung 10 am Gesimsrand 16 angekommen
ist, beginnt sie ihre Abwärtsfahrt, Sie kann hierfür, wie weiter oben erwähnt, mit
Hilfe des Fahrwagens 12 ein wenig seitlich versetzt werden, um gegebenenfalls noch
nicht gereinigte Seitenflächen mit einer der Seitenwaschbürsten zu erreichen.
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Bei der Abwärtsfahrt wird der Drehantrieb 45 für die Hauptwaschbürste
42 umgesteuert, so daß diese sich nun abwärts, d.h, in Fig. 1 im Uhrzeigersinn dreht.
Waschwasser, gegebenenfalls mit Reinigungszusatz, wird nun durch die oberen Spritzdüsen
65 auf die Hauptwaschbürste 42 gespritzt, während den Spritzdüsen 64 der Düsenleiste
67 Waschwasser mit Konservierungsmittelzusatz zugeführt wird, so daß die nachgereinigte
Fläche von der aus der Düsenleiste 67 ausgespritzten Flüssigkeit nachgewaschen und
mit Konservierungsmitteln behandelt wird0 Beim Passieren von Vertiefungen in der
Fassadenfläche 26 werden die Waschbürsten 42, 56 und 57, wie weiter oben bei der
Aufwärtsfahrt beschrieben, wieder vorgeschwenkt, während die Zylindersektoren 46a
und 46b des Spritzschutzmantels 46 zurückweichen.
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Man erkennt, daß die unterhalb der Waschbürsten befindliche Fassadenfläche
26 von einer Bedienungsperson im Korb 22 über den Spiegel 72 beobachtet werden kann,
was namentlich bei Abwärtsfahrt wichtig ist. Die Bedienungsperson kann dann die
Waschvorrichtung zum Stillstand bringen, wenn beispielsweise ein Fenster geöffnet
ist, welches im Waschbereich liegt.
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Während die dargestellte und beschriebene Fassadenreinigungsvorrichtung
für
Handsteuerung eingerichtet ist und einen Steuerkasten 24 aufweist, der mit den erforderlichen
Hebeln und Steuertasten zum Ein- und Ausschalten der Antriebe versehen ist, ist
doch auch eine vollautomatische, elektronische Steuerung für Auf-, Ab- und Längsbewegung
der Arbeitsbühne 11, die Dreh- und Schwenkbewegung der Waschbürsten 42, 56, 57,
die Öffnung und Schließung der Spritzdiisen 64, 65 und 66 und für das Vor- und Zurückklappen
der Spritzschutzmäntel möglich, Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und
beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern e5 sind mehrnro Änderungen
und Ergänzungen möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise
könnten auch mehrere Hauptwaschbürsten nebeneinander angeordnet sein, die beide
gleichzeitig oder nacheinander in Vertiefungen der zu reinigenden Fassadenfläche
eingeschwenkt werden können. Ferner ist es möglich, die Seitenwaschbürsten an anderer
Stelle der Arbeitsbühne 11 seitenverschieblich so anzuordnen, daß sie separat gegen
die Fassadenfläche 26 vorgeschoben werden können.
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Diese Seitenwaschbürsten können dann zur Reinigung von weiteren Seitenflächen,
beispielsweise von über die Fassade vorspringenden Lisenen, Pfeilervorlagen od.dgl.
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verwendet werden.