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Vorrichtung zum Steuern der Preßpumpe hydraulischer Prägepressen,
insbesondere biatrizenprägepressen Es ist eine Steuerung für die Preßpumpe hydraulischer
Pressen, z. B. Matrizenprägepressen, bekannt geworden, bei der durch ein Schaltwerk
die Saugventile der Preßpumpe so beeinflußt werden, daß sie beim Einschalten der
Pumpe freigelassen werden, während sie beim Abstellen der Pumpwirkung am Schließen
verhindert werden. Die Wirkung des Schaltwerkes wird durch einen Elektromagneten,
der durch ein Kontaktmanometer oder von Hand erregt wird, eingeleitet und abgestellt.
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Im Betriebe hat diese Ausführung verschiedene Mängel gezeigt; z. B.
erfolgt das Abstellen der Pumpwirkung nicht immer genau beim Erreichen des eingestellten
Druckes. Je nach der Stellung der das Schaltwerk antreibenden Kurbel im Augenblick
des Erreichens des Druckes macht die Pumpenwelle unter Umständen noch eine volle
Umdrehung, bis die Klinke, die den Abstellvorgang einleitet, einschnappen kann.
Eine Kurbelwellenumdrehung bedeutet aber bei einer mehrstempeligen Pumpe schon eine
beträchtliche Überschreitung des eingestellten Druckes. Ein weiterer Nachteil ist
der, daß die Reihenfolge der Arbeiten: Anlassen, Abstellen der Pumpwirkung, Tischsenken,
nicht geändert werden kann, daß man also, z. B. wenn der Druck während des Prägens
als ungenügend erkannt ist, zuerst den Preßtisch senken muß und dann erst einen
höheren Druck einstellen kann. Durch die Erfindung werden diese Nachteile vermieden.
Erfindungsgemäß wird die federbelastete Stoßstange, die beim Erreichen des eingestellten
Druckes das Saugventil der Pumpe am Schließen verhindert und beim Weiterbewegen
auch das Druckablaßventil öffnet, während des Arbeitens der Pumpe in ihrer Arbeitsstellung
in solcher Weise festgehalten, daß ihre Abstellbewegung ohne Vermittlung eines Schaltwerkes
unmittelbar auf elektrischem Wege ausgelöst wird.
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Die Zeichnung stellt in Abb. i und 2 ein Ausführungsbeispiel der neuen
Steuerung dar. Der Motor i treibt durch Riemenscheiben :2 und 3 eine Exzenterwelle
4 an, die mit einer Rolle 5 in Berührung steht und diese gegen den Druck der Feder
6 von links nach rechts verschiebt. Die Rolle 5 ist in dem Kreuzkopf 7 gelagert,
der dieser Bewegung folgt und den Pumpenkolben 8 antreibt. Die rückläufige Bewegung
des Kreuzkopfes 7 und des Pumpenkolbens 8 geschieht unter dem Einfluß der Feder
6. Der Pumpenblock 9 enthält die Pumpenzylinderbohrung, in welcher der Pumpenkolben
8 läuft, und außerdem das Saugventil io, das Druckventil i i, das Druckablaßventil
i2 mit dem Hilfsventil 13 sowie den Umsteüerkolben 14. Die Leitung 15 führt zum
Hubzylinder der Presse und die Leitung 16 zum Preßzylinder. Die Preßflüssigkeit
fließt aus dem Behälter 17 dem Saugventil io zu. In der dargestellten Lage arbeitet
die Pumpe auf Druck.
Wenn nun ein bestimmter eingestellter Druck
erreicht ist, so wird durch einen Zeiger des Kontaktmanometers 18 ein Stromkreis
1-9.- unterbrochen, indem der Magnet eines Relais 2o angezogen wird. Dadurch wird
der Magnet 21 stromlos, der bisher die Stange 22 mit dem Querstück 23 und den Stoßbolzen
2q. und 25 gegen den Druck der Feder 26 in der Arbeitsstellung gehalten hat. Nach
dem Loslassen des Magneten 2i wird die Stange 22 durch die Feder 26 um das Maß h,.
abwärts bewegt, bis der Anschlag 27 der Stange 22 auf dem Nocken 28 aufsitzt. Der
Stoßbolzen 2q., der ebenfalls um das Maß la, nach unten bewegt wird, verhindert
jetzt das Schließen des Saugventils io, wodurch die Förderung der weiterlaufenden
Pumpe abgestellt wird.
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Der Nocken 28 sitzt fest auf einer Welle 29, die durch einen Handhebel
30 verdreht werden kann. Zum Festhalten des Handhebels 30 in der mit
ausgezogenen Linien dargestellten Lage dient ein Federbolzen, der in einer Rast
31 ruht. Der Druck des Federbolzens ist so stark, daß der Nocken 28 den Stoß der
Stange 22 aufzunehmen vermag, ohne daß der Handhebel 3o bewegt wird.
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Soll nun zwecks Beendigung der Prägung der Druck abgelassen werden,
so wird der Handhebel 30 in die strichpunktiert gezeichnete linke Lage bewegt,
in der der Federbolzen in die Rast 32 einschnappt. Unter der Wirkung der Feder 26
folgt die Stange 22 und die Stoßbolzen 2¢ und 25 .dieser Bewegung nach. Der Druck
des Stoßbolzens 25 ,,wird unter Zwischenschalten des rechten Endes b vom Waagebalken
33 auf das im Druckablaßventil-i2 vorgesehene Hilfsventil 13 übertragen, das zunächst
den größten Druck entweichen läßt, worauf auch das Druckablaßventil -12 geöffnet
wird. Der Preßtisch 39 sinkt nun nach unten, und die Preßflüssigkeit strömt durch
die Leitungen 15 und 16 und die Ventile 12 und 13 nach dem Behälter 17 zurück.
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Damit das Einschalten der Pumpwirkung mittels des Handhebels 30 ohne
Anstrengung erfolgen kann, ist die Feder 26 verhältnismäßig schwach gewählt. Der
von ihr ausgeübte Druck wäre allein nicht imstande, das Hilfsventil 13 gegen einen
Flüssigkeitsdruck von mehreren hundert Atmosphären zu öffnen. Zur Unterstützung
der Feder 26 ist deshalb der Waagebalken 33 vorgesehen, dessen linkes Ende a den
nach oben wirkenden Druck des Umsteuerkolbens 14 erhält. Durch geeignete Länge der
Hebelarme a und b wird nun erreicht, daß das Hilfsventil 13 einen
Öffnungsdruck ausübt, dessen Höhe zwar das Hilfsventil 13 nicht zu öffnen vermag,
jedoch auch nur einen geringen Ventilschließdruck zuläßt, so daß die ziemlich schwache
Feder 26 das Hilfsventil 13 leicht zu öffnen vermag.
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Soll die Pumpenwirkung wieder eingeschaltet werden, wird der Handhebel
30 für einen kurzen Augenblick in die punktiert dargestellte rechte Stellung
gebracht, wobei mittels des Nockens 28 und des Anschlages 27 die Stange 22 gehoben
wird und der Stromkreis'ig durch den an der Stange 22 sitzenden Schalter 34 wieder
geschlossen wird. Die Stange 22 wird jetzt wiederum bis zum neuerlichen Erreichen
des eingestellten Preßdruckes vom Magneten 2i festgehalten. Der Hebel
30 wird aus der punktiert dargestellten Lage sofort wieder in die ausgezogen
dargestellte Lage zurückgebracht, damit beim Abstellen der Pumpe der Anschlag 27
nicht durch den Nocken 28 in seiner Abwärtsbewegung gehindert ist.
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Anstatt die Stange 22 mit Hilfe des Hebels 3o nach oben zu bewegen,
kann man auch die fehlende Überbrückung des Kontaktes 3.4 durch einen zurückfedernden
Druckknopfschalter 35 herstellen. Dieser Druckknopfschalter 35 muß so lange gedrückt
-werden, bis der Magnet 2i die Stange 22 gehoben und damit auch den Kontakt 34 geschlossen
hat.
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Eine weitere Ausführungsmöglichkeit zeigt die Abb. 2.
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Bei dieser Anordnung erfolgt das Einschalten der Pumpe in der beschriebenen
Weise durch den Handhebel 3o. Die Stange 22 wird jedoch in der oberen Arbeitsstellung
durch einen Klinkenhebel 36 festgehalten. Beim Erreichen des eingestellten Druckes
wird durch den Zeiger des Manometers 18 der Stromkreis 37 eines Zugmagneten 38 geschlossen.
Beim Anziehen des Magneten 38 gibt die Klinke 36 die Stange 22 frei, wodurch zunächst
unter Zurücklegung des Weges h-, wie bereits beschrieben, die Pumpwirkung aufhört.
Das Senken des Preßtisches mittels des Handhebels 30 erfolgt in derselben
Weise wie in der zuerst beschriebenen Ausführungsform.