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Rundsiebzylinder für Papier-, Pappen-, Karttin-, Entwässerungs- und
ähnliche Maschinen Rundsiebzylinder für Papier-, Pappen-, Karton-, Entwässerungs-
und ähnliche Maschinen sind an sich bekannt, jedoch ist die Arbeitsgeschwindigkeit
derartiger Rundsiebzy linder bis jetzt nach oben sehr begrenzt, da vor allem die
Zentrifugalkräfte, welche als Folge der Drehbewegung der Rundsiebzylinder auftreten,
die Stoffaufnahme dieser Zylinder stören. - Aus. .diesem Grunde können Rundsiebzylinder
für große Leistungen, welche hohe Arbeitsgeschwindigkeiten voraussetzen, nicht verwendet
werden.
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Die Erfindung beseitigt diesen Mangel dadurch, daß innerhalb des Rundsiebzylinders
Vorrichtungen angeordnet werden, welche die störenden Zentrifugalkräfte aufheben
und somit unwirksam machen. Hierbei ist vorausgesetzt, daß die Innenfläche des Zylindermantels
völlig glatt zylindrisch und durch keine Einbauten unterbrochen ist.
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In der Zeichnung ist ein derartiger Rundsiebzylinder dargestellt,
und zwar zeigt: Abb. i einen schematischen Querschnitt durch einen Rundsiebzyl.inder
der bisher bekannten Ausführung, Abb. z einen schematischen Ouerschnitt durch eine
beispielsweise Ausführungsform eines neuen Rundsiebzylinders.
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Abb. 3 zeigt Einzelheiten.
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Abb. q. zeigt einen schematischen Längsschnitt durch eine beispielsweise
Ausführungsform des Rundsiebzylinders, bei welchem das abfließende Wasser zur Erzeugung
der Saugwirkung verhindert wird. Die Arbeitsweise eines Rundsiebizylinders sei als
bekannt vorausgesetzt. Wie nun aus Abb. i zu ersehen ist, wirkt auf die zwischen
den Punkten a und b liegende und in das den Zylinder umgebende Stoffwasser eintauchende
Zylinderoberfläche ein Druck, welcher dem durch die Höhe e gegebenenDruckunterschied
entspricht. Dieser Druckunterschied bildet sich, wie bekannt, dadurch aus, daß das
dem Zylinder radial nach innen durchdringende Stoffwasser verschiedenen, die Durchströmung
behindernden Widerständen ausgesetzt ist. Die absolute Größe dieses Druckunterschiedes
kann durch an sich bekannte Mittel innerhalb praktisch möglicher Grenzen beliebig
geändert werden. Die am Zylinderumfang auftretenden Zentrifugalkräfte, welche bestrebt
sied, die sich auf dem Zylinder ablagernde Faserstoffschicht von demselben abzuheben,
ist auch bei den höchsten praktisch vorkommenden Papiergeschwindigkeiten und den
üblichen Zylinderabmessungen nur. so groß, daß in allen Fällen auf dem eingetauchten
Teil a-b des Umfanges ein entsprechend großer Druckunterschied e erzielt werden
kann, um diese Zentrifugalkraft aufzuheben. Auf dem weiteren Wege b-c jedoch nimmt
der äußere überdruck immer mehr ab, um schließlich bei c ganz aufzuhören. Im gleichen
Maße verstärkt sich aber die Wirkung der Zentrifugalkraft und erreicht in c ihren
vollen Wert. Die Strecke b-c ist mithin diejenige, auf welcher die störende Wirkung
den Zentrifugalkraft vor .allem in Erscheinung tritt und
auch durch
keine Änderung der Druckhöhe e ausgeglichen werden kann. Im Anschluß an die Strecke
b-c, und zwar bis d, wirken auch noch Zentrifugralkräfte auf .die Stoffbann ein,
doch werden diese entweder durch die nach d hin immer größer werdende, aus dem Gewicht
der Stoffbahn herrührende, radial nach innen gerichtete Kraftkomponente aufgehoben,
oder es kann in bekannter Weise durch die Anordnung eines Saugers innerhalb des
Zylinders die Stoffbahn auf dem Bogenstück c-d festgehalten werden. Von d an wird
die Stoffbahn von dem hier auflaufenden Filzband f gehalten, so daß auch weiterhin
bis zur Abnahmestelle g ein Loslösen von der Zylinderoberfläche unmöglich ist. Es
verbleibt mithin lediglich das von b bis c reichende Stück des Zylinderumfanges,
auf welchem die Stoffbahn sich bei höheren Arbeitsgeschwindigkeiten von dem Zylinder
loslösen kann. Ältere Ausführungen suchen dies dadurch zu vermeiden, daß der bereits
vorerwähnte Sauger auch unter diesen Abschnitt herunterreicht. Derartige Anordnungen
besitzen jedoch "verschiedene Nachteile, die vor .allem ,auf das ungleichmäßige
Arbeiten derartiger Sauger beim Absaugen von Luft-Wasser-Gemischen zurückzuführen
sind und die Bildung eines Papierblattes von stets völlig gleichmäßiger Beschaffenheit
demnach nicht zulassen.
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WieAbb. 2 zeigt, vermeidet dievorliegende Erfindung diesen Nachteil
dadurch, daß an der Austauchstelle c im Innern des Zylinders eine senkrecht herabhängende
Wand dz angeordnet ist, an welche sich an den beiden Stirnseiten des Zylinders je
eine senkrechte Querwand i anschließt, so daß hierdurch ein Raum k entsteht, welcher
einerseits durch die vorerwähnten Wände la und i, andererseits durch den
Mantel l des Rundsiebzylinders geschlossen ist und nur an der in das Stoffwasser
tauchenden Seite m offen bleibt. Die an der Innenseite des Zylinders anliegenden
Kanten sind mit Dichtleisten za versehen. Im Anschluß an die Wand h_ ist in bekannter
Weise ein Sauger o angeordnet, der nunmehr aber auf die Bildung der Papierbahn keinen
Einfluß mehr ausüben - kann. Wird nun bei der Inbetriebnahme der Raum k mit Wasser
angefüllt, so wirkt er als Sauger derart, daß alle zwischen b und c liegenden Punkte
unter dem gleichen.. äußeren Überdruck e stehen wie diejenigen des eingetauchten
Zylinderumfanges d-b, da ein Abheben der Bahn auch auf dem Bogen b-c nicht mehr
erfolgen kann. Die Abdichtung der Kammerk an den Dichtkanten n gegen das
Eindringen von Luft kann beispielsweise nach Abb. 3 dadurch erzielt werden, daß
diese Dichtkantenn einen Hohlraum p erhalten, in welchen Wasser mit geringem Überdruck
eingeleitet wird, welches durch den Spalt q einströmt, zwischen den Dichtflächen
n und der Innenseite des Zylindermantels l entlang fließt und von der Kammer k bzw.
dem Sauger o abgesaugt wird. Gleichzeitig dient der Sauger o auch dgzu, die sich
an dem höchsten Punkt der Kammer k allmählich ansammelnde Luft, welche von. dem
durch den Zylinder strömenden Wasser. mitgerissen wird und sich in dieser Kammer
.ausscheidet, zwischen der parallel zur Zylinderachse verlaufenden Dichtfläche n
und der Innenseite des Zylindermantels l hindurch abzusaugen. Zu diesem Zwecke ist
es erforderlich, daß die vorerwähnte Dichtfläche n nicht fest an der Innenseite
des Zylindermantels. l aufliegt, sondern einen schmalen Spalt frei läßt, durch welchen
die angesammelte Luft in den Sauger o hinüberströmen kann. Das in dem _ Sauger o
herrschende Vakuum muß alsdann um ein geringes größer sein -als das in der Kammer
k durch den Druckunterschied e bewirkte. Die Abdichtung gegen das Eindringen von
Außenluft erfolgt, wie bereits oben erwähnt, durch Wasser, welches den Dichtleisten
mittels .des in diesen verlaufenden Kanals zugeführt wird.
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Die Kanonier k und der Sauger o können noch so angeordnet sein, daß
sie in Richtung des Zylinderumfanges verstellbar sind, damit sie bei einer Änderung
der äußeren Stauhöhe e entsprechend nachgestellt werden können.
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Das für den Sauger o. benötigte Vakuum kann entweder in bekannter
Weise durch eine Vakuumpumpe erzeugt werden, oder es kann, wie dies in Abb. q. beispielsweise
dargestellt ist, das aus dem Rundsiebzylinder l ablaufende Wasser zur Erzeugung
des Vakuums Verwendung finden. Zu diesem Zwecke tritt das in Pfeilrichtung durch
den an sich bekannten und als Staukasten ausgebildeten Auslaufkasten fließende Wasser
in eine Düse t ein, die ihrerseits in einer Erweiterung des Ablaufrohres: u angeordnet
ist. Der aus der Düse t austretende Wasserstrahl erzeugt auf Grund der bekannten
Injektorwirkung in dem erweiterten Teile des Rohres u einen Unterdruck, welcher
sich durch die an die Erweiterung angeschlossene Rohrleitung v bis in den ; mittels
des Schlauches w an die Rohrleitung v angeschlossenen Sauger o fortpflanzt, wodurch
das in dem Sauger o erforderliche Vakuum aufrechterhalten wird.
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Schließlich kann als Dichtflüssigkeit zur Abdichtung der Kanten n
gegen den Zylindermantel l eine andere Flüssigkeit als Wasser verwendet werden,
wenn der Rundsieb-zylinder beispielsweise zur Trennung von mit irgendeiner anderen
Flüssigkeit als Wasser gemischten Staffen von dieser Flüssigkeit verwendet wird.