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Vorrichtung zur Herstellung von Galoschen, Schuhen mit Gummisohlen
o. dgl. Beim Herstellen von Galoschen, Schuhen mit Gummisohlen und ähnlichen Werkstücken
ist es bekannt, gegen einen mit dem Werkstoff bekleideten Leisten Seitenformen und
eine oder mehrere Sohlenformen gegenzupressen.
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Die Erfindung besteht darin, ein an den Rändern solcher Formen entstehendes
schiebendes Aufsetzen zu vermeiden, indem vier oder mehr Seitenformen gegen den
Leisten und von ihm fort in gegeneinander konvergierenden Richtungen bewegt werden.
Hierbei weist keine der Formen Flächenteile auf, die angenähert parallel zu ihrer
Bewegungsrichtung liegen, und dadurch ist die Folge des schiebenden Aufsetzens beseitigt,
nämlich Bildung unglatter, d. h. nicht druckgeprellter Flächenstücke an dem zu pressenden
Werkstück, wie auch Bildung von Graten oder Falten durch Zusammenschieben des Werkstoffes,
insbesondere des Futterstoffes an den Rändern der Einzelformen.
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Eine wertvolle weitere Ausgestaltung ergibt sich, indem von vier verwendeten
Seitenformen je zwei einander gegenüberstehen und sich gegenläufig bewegen, wobei
die zwei Formenpaare zueinander winkelrecht bewegt werden. Hierbei entsteht ein
hoher Grad von Sicherheit gegen schiebendes Aufsetzen der einzelnen Formen, und
zugleich wird die Führung und der Antrieb der Formen mit den insgesamt nur zwei
Bewegungsrichtungen besonders einfach.
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Die Zeichnung stellt schematisch das zum Verständnis der Erfindung
Notwendige dar, indem sie die Lagerung der Seitenformen um den Leisten und ihre
Bewegung gegen diesen und von ihm fort in untereinander konvergierenden Richtungen
veranschaulicht.
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Abb. r zeigt die Formenanordnung von der Vorderseite der Presse aus
gesehen; Abb. a zeigt die Formenanordnung von oben gesehen.
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Zu der Presse gehören im vorliegenden mehrere Innenformen oder Leisten
40, so daß man stets einen neuen, mit Kautschuk- und Stoffschicht bekleideten Innenschuh
fertig zur Anbringung in der Presse hat, sobald diese eine Galosche oder einen Schuh
hergestellt hat. Die Pressung der Sohlenfläche der Galosche oder des Schuhes geschieht
mit einer oder mehreren üblicherweise in lotrechter Richtung bewegter Sohlenformen
18. Von den Seitenformen 16 besteht jede einzelne aus einem Formenteil, der der
Form und Größe des Leistens angepaßt ist, sowie aus einem vom Leisten abgewandten
Steuerstück, an dem Zahnstangen 37 und 39 ausgebildet sind. Diese stehen im Eingriff
mit Zahnrädern 36 und 38 der Presse, so daß durch Bewegung dieser Zahnräder die
Seitenformen 16 gegen den Leisten und von ihm fortbewegt werden.
Zweckmäßig
stehen auch noch die Zahnräder 36 und 38 im Eingriff untereinander, so daB das zweite
vom ersten gedreht wird, wenn die Welle 35 dieses Zahnrades vom Maschinenantrieb
gedreht wird. Es besteht jedoch. kein Hindernis, auch die Welle 89 des zweiten
Zahnrades 38 unmittelbar vom Maschinenantrieb in ähnlicher Weise wie die Welle.35
des ersten anzutreiben.
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Gemäß der Erfindung geschieht die Bewegung der Seitenformen, wie in
Abb. a gezeigt, in untereinander konvergierenden Richtungen, so daß die Seitenformen
sich von allen Seiten während des Preßvorgangs auf den Leisten zu bewegen und die
formgebenden Teile der Seitenformen nicht an irgendeiner Stelle sich tangential
zu den Stoff- und Kautschukschichten bewegen. Insbesondere setzen die Seitenformen
auch die Teile des Schuhs oder der Galosche unter Preßdruck, die in der Längsmittelebene
liegen, da der Preßdruck eine Richtungskomponente hat, die gegen das Innere des
Leistens gerichtet ist, so daß die genannten Teile ebenso vollständig bearbeitet
werden wie die übrigen von der betreffenden Seitenform zu formenden Teile.
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Zum Pressen kann man mehr als vier Seitenformen benutzen, auf jeden
Fall aber muß für derartige Bewegung jeder Seitenform während des Preßvorgangs gesorgt
werden, daß die formgebende Preßfläche der Form eine Bewegung ausführt oder eine
Bewegungskomponente hat, die gegen den Leisten gerichtet ist. Eine der in der Zeichnung
angedeuteten Seitenformen 16 kann z. B. in zwei Teile gedacht werden, denen entweder
eine parallele Bewegung oder eine untereinander konvergierende Bewegung mit einer
Richtungskomponente gegen den Leisten gegeben wird. Die Seitenformen können auf
viele Arten angeordnet und bewegt werden, wenn nur dafür gesorgt wird, daß die Bewegungsrichtungen
von zwei nebeneinanderliegenden Formen entweder parallel sind oder untereinander
einen Winkel von weniger alsi8o° bilden. Gewöhnlich wendet man der Einfachheit halber
nur vier Seitenformen an, die so um den Leisten gelagert werden und in solchen Richtungen
gegen ihn und von ihm fortbewegt werden, daß die vier Seitenformen (Abb. a) paarweise
einander .gegenüberstehen und sich paarweise ganz oder in der Hauptsache gegeneinander
bzw. voneinander fortbewegen, so daß die Bewegungsrichtungen für das eine gegenüberstehende
Formpaar ganz oder in der Hauptsache winkelrecht zu den Bewegungsrichtungen des
anderen gegenüberstehenden Formpaares werden.
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Die Seitenformen können durch andere Bewegungsglieder als Zahnräder
und Zahnstangen bewegt werden, denn der Grundgedanke der Erfindung liegt ausschließlich
darin, eine so große Anzahl Seitenformen anzuwenden, daß es möglich wird, die Seitenformen
während des Preßvorgangs in untereinander konvergierenden Richtungen um den Leisten
so zusammenzuführen, daß kein Teil der formgebenden Seitenformenflächen während
der Formung sich tangential zu der zu formenden Oberfläche der Galosche oder des
Schuhs bewegt.
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Die Bewegungen der Seitenformen brauchen nicht unbedingt in einer
und derselben Ebene zu geschehen; die Seitenformen können z. B. nach Richtungslinien
vor- und zurückbewegt werden, die in einer Kegelfläche liegen, deren Achse mit der
Richtungslinie der Sohlenformbewegung zusammenfällt.
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Konvergierende Seitenformen, wie die hier besprochenen, können im
übrigen in Verbindung mit Pressen der verschiedensten Bauarten angewendet werden.