DE530707C

DE530707C - Verfahren zur Herstellung von Harzkondensationsprodukten aus mehrwertigem Alkohol und mehrbasischer Saeure

Info

Publication number: DE530707C
Application number: DEA53388D
Authority: DE
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1927-02-25
Filing date: 1928-02-26
Publication date: 1931-07-31
Also published as: BE349188A; GB292646A; FR649657A

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Harzkondensationsprodukten aus mehrwertigen Alkoholen und mehrbasischen Säuren, durch welches es möglieh wird, die Zeit für die Behandlung nach der Reaktion bedeutend zu verkürzen.

Das Verfahren besteht darin, daß zuerst eine schmelzbare Harzmischung aus einem mehrwertigen Alkohol und einer mehrbasisehen Säure auf eine Temperatur von 220 bis 300 ° erhitzt wird, bis sie einen unschmelzbaren, gummi- oder lederartigen Zustand angenommen hat. Darauf wird sie einer weiteren Behandlung bei 170 bis 200 ° ausgesetzt und die so erhaltene Masse bei 120 bis 170⁰ in eine Form gepreßt.

Bei der Ausführung dieses Verfahrens erhitzt man eine Mischung aus Glycerin und Phthalsäure oder Phthalsäureanhydrid 1 bis

ao 3 Stunden lang bei einer Temperatur von 180 bis 250⁰. Darauf wird die Temperatur auf 200 bis 300 ° erhöht und etwa eine Stunde lang gleichbleibend gehalten. Diese Zeitdauer kann abgekürzt werden, wenn die obere Temperaturgrenze gewählt wurde. Bei dieser Behandlung nimmt die Mischung eine blasige, fast unschmelzbare, gummi- oder lederartige Form an. Wird ein Vakuum angewendet, so kann die Temperatur niedriger gehalten werden, während sie bei Anwendung von Druck höher sein muß.

Nun wird das Material 2 bis 4 Stunden lang bei 170 bis 200° weiterbehandelt; dies kann an sich auch bei einer Temperatur von 135 bs 170⁰ geschehen, doch muß dann die Behandlungszeit länger ausgedehnt werden. Darauf wird das Material in einer Form bei einer Temperatur von 120 bis 200⁰ während einer Zeit von etwa 45 Minuten, welche Dauer von der Dicke des Materials abhängt, gepreßt.

Es hat sich herausgestellt, daß ein Block von etwa 25 mm Dicke innerhalb der angegebenen Zeit hergestellt werden kann; diese Zeit, in welcher auf diese Weise ein klares polymerisiertes Material hergestellt wird, ist bedeutend kürzer als bei den bisher üblichen Verfahren. Bei diesen wird nämlich das verflüssigte Harz erst in eine Form gegossen und die Polymerisation unter einer mäßigen Temperatur, etwa 85 bis ioo°, vorgenommen und diese in einzelnen Fällen bis auf etwa 150⁰ gesteigert; dabei dauert die vollständige Polymerisation derart lange, daß ζ. Β. zur Herstellung dünner Tafeln mehrere Stunden benötigt werden, während Blöcke von mehr als 25 mm Stärke mehrere Wochen in Anspruch nehmen.

Bei dem neuen Verfahren erfordert die Herstellung von Blöcken von 25 mm Stärke aufwärts nur noch 2 bis 3 Stunden, hierbei tritt auch keine Entfärbung ein, und es wird

ein gleichmäßiges konsistentes, blasenfreies Material |eczielt.: -p4nstätt \farblose oder farbige durchscheinende Platten oder Preßstücke herzustellen^* können'auch durchsichtige oder S undurchsichtige Preßstücke gewonnen werden, wenn dem Harz Füllstoffe, Pigmente oder Farbstoffe am besten vor dem anfänglichen Backen oder auch später beigemischt werden.

ι ο Es ist vorteilhaft, die Formen, in denen das Material gepreßt wird, mit Aluminium oder glasartiger Emaille auszukleiden, welche nicht mit den Beimischungen reagieren und die Farbe beeinflussen. In dieser Hinsicht haben sich auch Formen aus reinem Stahl bewährt. Das durch das beschriebene Verfahren gewonnene Material läßt sich leicht bearbeiten, es ist dicht und hat hohe mechanische Festigkeit; außerdem ist es wasserbeständig und besitzt gute elektrische Eigenschaften.

Es ist bereits bekannt, Kondensationsprodukte aus mehrwertigen Alkoholen und mehrbasischen Säuren in verschiedenen Temperaturstufen herzustellen, wobei in der ersten Stufe lediglich eine Temperatur von höchstens 2io° angewandt wird, wahrend man in der zweiten Stufe bei einer Temperatur um 200° arbeitet.

Diesen bekannten Verfahren gegenüber wird bei vorliegendem das zu kondensierende . Gemisch in der ersten Stufe einer höheren Temperatur — 220 bis 300⁰ — ausgesetzt, um danach in der zweiten Stufe bei einer Temperatur von 170 bis 200⁰ weiterbehandelt zu werden. Durch diese stufenweise Behandlung bildet sich ein Produkt, das bei einer Temperatur von 120 bis 170⁰ preß- und formbar ist, worin'gerade ein wesentliches Merkmal der Erfindung liegt. Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß dasselbe zur Ausführung weniger Zeit beansprucht als die bisher üblichen Verfahren.

Claims

Patentansprüche:

1! Verfahren zur Herstellung von Harzkondensationsprodukten aus mehrwertigem Alkohol und mehrbasischer Säure, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung zuerst ϊ bis 3 Stunden lang auf 220 bis 300⁰ erhitzt, dann die Temperatur auf 170 bis 200° ermäßigt und darauf die Masse bei 120 bis 170⁰ in eine Form gepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Harz während der Behandlung Füllstoffe, Pigmente oder Farbstoffe zugesetzt werden.